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150 Jahre Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner (Seite 29)

200 Jahre Knappenmusik Fieberbrunn (Seite 28)


225 Jahre Speckbacher Musikkapelle Gnadenwald (Seite 28)

2/2005

tirol
Kultur 18. Jahrgang
Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b.
Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

OTMAR HAMMERSCHMIDT

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Geschätzte Leserinnen und Leser der BiT,


www.blasmusikverband-tirol.at jubilierende Kapellen zieren in diesem

Inhalt Jahr die Titelseiten unserer BLASMUSIK


in TIROL und repräsentieren die jahr-
hundertealte Tradition der Bläsermusik

BiT 2/2005 • Editorial


Wichtige Ankündigungen ....................................... Seite 4 in unserem Lande im lebendigen Geist
Nachruf Hermann Jäger ............................................ Seite 5 unserer Tage. Das beweist die große Zahl
Generalversammlung ................................................... Seite 6 von Musikantinnen und Musikanten in
Landeswertungsspiel ..................................................... Seite 8 unserem Land und das ständige Bemühen
Klangspuren .......................................................................... Seite 10 um Qualität von Seiten der Verantwort-
Mozart-Symposion.......................................................... Seite 11 lichen. Die Berichterstattung über die Generalversammlung unseres
Innsbrucker Promenadenkonzerte .................... Seite 12 Verbandes gibt darüber gründlich Auskunft.
Ein großartiges Ereignis, trotz niedriger Teilnehmerzahl, liegt hinter uns.
Mitteilungen: Das Landeswertungsspiel hat im würdigen Rahmen des Congress Inns-
Landesobmann ................................................................... Seite 13 bruck festliche Atmosphäre und ansprechende Leistungen gebracht.
Landeskapellmeister ...................................................... Seite 17 Mozart und Blasmusik scheint eine nur schwer mögliche Verbindung
Landesstabführer .............................................................. Seite 21 zu sein, trotz der inzwischen recht zahlreichen Arrangements seiner
Landesjugendreferent................................................... Seite 23 Werke. Schon zu seinen Lebzeiten haben Bearbeitungen für Harmo-
niemusik die Bekanntheit seiner Musik gesteigert. Zudem schrieb er
Jubilierende Kapellen im Porträt ....................... Seite 28
herrliche Bläsermusik, wenn wir etwa an seine Serenaden, an die Gran
Berichte aus den Bezirken: Partita oder das wunderbare Klarinettenkonzert denken. Mozart und
von Seite 30 bis Seite 45 die heutige Blasmusik wird Thema eines Symposions sein, vom Blas-
Unsere Gäste ....................................................................... Seite 46 musikverband Tirol und den Innsbrucker Promenadenkonzerten ge-
Unsere Blasmusikbezirke .......................................... Seite 48 meinsam veranstaltet – auf das Mozart-Jahr vorausschauend.
Einer, der monumentale Originalmusik für Blasorchester geschrieben
Musikerpersönlichkeit: hat, steht im Mittelpunkt des Musikerporträts: Josef Eduard Ploner. Sein
Josef Eduard Ploner ........................................................ Seite 50 Todestag jährt sich zum 50. Mal Gelegenheit, an einen Pionier der Tiro-
ler Blasmusik nach dem Zweiten Weltkrieg und sein Werk zu erinnern.
Gratulation ........................................................................... Seite 52 Sein Eintreten für das Echte und Unverfälschte kann uns bei unserer
Suche nach Identität durchaus als wichtiger Wegweiser dienen. Neben
Information:
dem Blick auf Vergangenes und Geleistetes steht wieder der Ausblick auf
Noten/Tonträger............................................................... Seite 54
viele spannende Aktivitäten, wie etwa den Jugendblasorchester-Wett-
Kapellmeister gesucht .................................................. Seite 55
bewerb oder eine neue Arbeitsphase des Tiroler Jugendblasorchesters.
Veranstaltungen ................................................................ Seite 55
Es ist unser Bestreben, den Kapellen und Bezirken genug Raum für
In memoriam ....................................................................... Seite 56
die Präsentation ihrer Tätigkeiten zu bieten. Als Neuheit beginnen
Kalendarium: ....................................................................... Seite 58 wir deshalb mit einer Serie über die Blasmusik-Bezirke Tirols, die ihre
Konzertkalender, Bezirksmusikfeste Besonderheiten und Aktivitäten vorstellen. Wir freuen uns auf gut
Marschmusikbewertungen, Konzertwertungsspiele gestaltete und abwechslungsreiche Porträts.
Wichtige Termine ........................................................... Seite 59 So bin ich zuversichtlich, wieder eine interessante und ansprechende
Ausgabe der BiT vorlegen zu können, die Beachtung verdient. Ich
Die nächste BiT erscheint wünsche allen Musikantinnen und Musikanten einen erfolgreichen
Blasmusiksommer, über den wir gerne in der nächsten Ausgabe be-
im September, 3/2005 richten werden. Euer Josef Wetzinger

REDAKTIONSSCHLUSS: Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapel-


len. Redaktion: Josef Wetzinger. Redaktionsteam: Dr. Herbert Ebenbichler,
Freitag, 29. Juli 2005 Prof. Hans Eibl, Hans Eller, Franz Schieferer, Helmut Schmid, Ursula Strohal.
Für den Versand verantwortlich: Roland Mair
Grafik + Druck: SternDruck · 6263 Fügen · Gewerbepark 29
Telefon: 05288/62925 · Fax DW 25 · www.sterndruck.at Alle 6020 Innsbruck, Klostergasse 1
Telefon + Fax: 0512/572333, e-mail: office@blasmusikverband-tirol.at
Foto Titelseite: MK Kals www.blasmusikverband-tirol.at

NEU: Alle Zusendungen für die Zeitung an redaktionBiT@blasmusikverband-tirol.at


NEUE TELEFONNUMMERN:
Sekretärin Anita Vrabetz: 0512/572333-DW 1, Fax - Durchwahl 60 (0512-572333-60)

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Wichtige Ankündigungen
Aus- und Fortbildung für Kapellmeister:
• Komprimierter Kurs Fortgeschrittenenkurs I Teil B vom 24. bis 25. Juni
• Kapellmeisterkurs Basis-, Fortgeschrittenen- I, Fortgeschrittenenkurs II
(mit Komprimiertem Kurs) Teil A vom 8. bis 10. September
Grillhof
Anmeldeformular – Homepage des Blasmusikverbandes Tirol! www.blasmusikverband-tirol.at

18. und Jugendblasorchester Wettbewerb


19. Juni Näheres dazu auf Seite 24
2005 St. Johann in Tirol (Landesmusikschule)

11. bis Tiroler Bläserwoche


16. Juli Anmeldeformular – Homepage des BTV! www.blasmusikverband-tirol.at
2005 Grillhof

Samstag, Mozart und die Blasmusik


16. Juli Näheres dazu auf Seite 11
2005 Innsbruck – Kaiser Leopoldsaal der Theologischen Fakultät, Karl Rahner Platz

8. bis Innsbrucker Promenadenkonzerte


24. Juli Näheres dazu auf Seite12
2005 Innsbruck – Innenhof der Hofburg

Samstag, Prüfungen zum JMLA Gold


25. Juni Näheres dazu auf Seite 25
2005 Innsbruck – Konservatorium

8. bis Sommerurlaub - Verbandsbüro


31. August Der Verbandsvorstand wünscht allen FunktionärInnen und MusikantInnen
2005 schöne und erholsame Urlaubstage.

Mittwoch, Nationales Jugendblasorchester


17. Mai Näheres dazu auf Seite 24
2006

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Hermann Jäger
zum Gedenken
Ein Urgestein der Tiroler Blasmusik, der hochaktive Verbandsgeschäftsfüh-
rer Hermann Jäger ist am 26. April 2005 unerwartet verstorben.
Wir mussten die Nachricht fassungslos, traurig, fragend zur Kenntnis neh-
men, eine Schwachstelle in der Aorta führte zum plötzlichen Tod.
Beim Begräbnis am 29. April in Mutters brachten viele ihre große Dankbar-
keit zum Ausdruck: Menschen aus seinem Geburts- und Wohnort Mutters,
seine zwei früheren Kapellen Götzens und Mutters, Gruppen aus Kreith und
Götzens, der Landesverband, Musiker und Funktionäre aus den Kapellen
und Blasmusikbezirken Tirols, aus anderen Landesverbänden, Präsidiums-
mitglieder des österreichischen Verbandes, Vertreter des Verbandes Südtiro-
ler Musikkapellen und Vertreter der Politik und der Behörden.

Hermann war nie ernstlich krank gewe- er mit dem Flügelhorn und nahm nach Hermann war auch ein ausgezeichneter
sen und stand im 77. Lebensjahr. Sein Kriegsende bei Innsbrucker Lehrern Un- Musiker in verschiedenen Formationen,
Wirken war geprägt von zwei konsequent terricht für Trompete und Klarinette. zeitweise auch bei den „Fidelen Innta-
gelebten Themen, von der Sorge um sei- Bald begann er mit dem Unterrichten, lern“ unter Gottlieb Weißbacher und
ne Familie und von der Begeisterung für Unzähligen gab er meist kostenlos Un- wurde seit ca. 30 Jahren als Bewerter bei
die Blasmusik. Daraus entwickelte sich terricht und führte sie zur Blasmusik, Konzert- und Marschmusikbewertungen
ein farbiges Bild von Aktivitäten. Er war zuletzt unterrichtete er noch Schüler in eingesetzt. Seine Bewertungen waren
ein Idealist! Mutters und betreute eine Bläsergrup- streng, enthielten auch Ironie, waren aber
Er wurde am 25.3.1929 in Mutters gebo- pe aus Götzens. Mit 23 Jahren wurde er stets um pädagogische Wirkung bemüht.
ren und lebte bis zu seinem Tode dort. Mit Kapellmeister in Götzens (5 Jahre) und Zahlreiche Auszeichnungen des Landes,
seiner Frau Hanni hatte er zwei Töch- übernahm dann die Kapelle in Mutters, der Gemeinde, des Tiroler (auch der Eh-
ter und einen Sohn, denen er ein gutes für 25 Jahre und hochgeachtet. Von 1972 renring), des österreichischen und des
menschliches Vorbild und eine fundierte - 2001 war er Jugendreferent im Bezirk Südtiroler Verbandes waren ein sichtba-
berufliche Ausbildung vermittelte, auch Ibk-Land, der Landesverband holte ihn res Zeichen der Wertschätzung.
mit Musik. Zu seiner Freude musizierten 1986 als LJR-Stv. in den Vorstand. Diese Hermann wird uns immer ein Vorbild
viele seiner Familienmitglieder als aktive Funktion hatte er bis 1995. Als Krönung bleiben, er war ein Pionier, der dem in-
Blasmusiker. Beruflich war Hermann Jä- seiner Laufbahn im Blasmusikverband neren Feuer folgte, der andere mitreißen,
ger nach der Schlosserlehre bei der Bun- wurde er 1995 zum Verbandsgeschäfts- ja begeistern konnte. Er bleibt in unseren
desbahn und bis zu seiner Pensionierung führer bestellt und arbeitete seither kun- Herzen und wir werden mit großer Dank-
ein gesuchter Schulungsbeamter. dig in allen Blasmusikagenden, freund- barkeit versuchen, in seinem Sinne wei-
Für eine gute musikalische Ausbildung lich, streng, letztlich immer gütig, und ter zu arbeiten und zu musizieren.
tat er sehr viel. In jungen Jahren begann war äußerst angesehen. Dr. Herbert Ebenbichler

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Musizieren als Dienst an der Lebensfreude


58. Generalversammlung des Tiroler Blasmusikverbandes

Foto: Sepp Fleischer


Von Bischof Dr. Manfred Scheuer dem großen Tag unserer Tiroler Blasmusik an den Anfang gestellt, hat dieses Wort
den Bogen über die Versammlung gespannt und wurde von Präsident Dr. Fischler zum Ende der Versammlung den
Delegierten als Motto mitgegeben, unter dem sie ihre Tätigkeit fortsetzen mögen.

Die Landeshauptstadt Innsbruck war termann, einem Auftragswerk des Ver- Der Verband in Zahlen
in diesem Jahr (am 13. März) wieder bandes. So verwob sich der mächtige Vorgestellt durch den Geschäftsführer
einmal der Treffpunkt der Tiroler Blas- Raum der barocken Kirche mit Musik Hermann Jäger (✝):
musik-Delegierten. Die Generalver- der Gegenwart zu einer würdigen, litur- 301 Kapellen, 13695 Musikantinnen
sammlung ist einerseits ein festliches gisch stimmigen Feier. Der Leiter des und Musikanten (33 mehr als im Vor-
Zusammensein, andererseits aber auch Kirchenmusikreferates, Raimund Rung- jahr), von denen 55,7% unter 30 Jahre
Tag der Bilanz. Die Bedeutung dieser galdier, wirkte als Kantor mit. alt sind, kamen im Vereinsjahr 2004
Versammlung wurde durch die An- Den eigentlichen offiziellen Teil eröff- ihrer Tätigkeit 11256 Mal nach, also
wesenheit hoher Persönlichkeiten des nete die Bundesmusikkapelle Söll unter durchschnittlich 93 Mal.
öffentlichen Lebens unterstrichen, so Kpm. Oswald Mayr dann auf höchst un- Attraktiv sind unsere Musikkapellen
gaben Landeshauptmann DDr. Herwig gewohnte, aber um so wirkungsvollere auch für Mädchen. Ihr Anteil hat je-
van Staa, Alt-Landeshauptmann Alois Weise, indem sie im Stadtsaal zur Pavane doch gegenüber dem Vorjahr um 141
Partl und Bürgermeisterin Hilde Zach Battaille von Tylman Susato schreitend abgenommen. Dies entspricht einem
der Blasmusik die Ehre. auftrat. Die einfallsreiche Choreogra- Anteil von 17,8 % aller Mitglieder, bzw.
Im Dom zu St. Jakob fand ein festli- phie sorgte für eine stimmungsvolle Er- einem Durchschnitt von 8 Mädchen je
cher Gottesdienst statt, zelebriert von öffnung dieser festlichen Versammlung, Kapelle.
Bischof Dr. Manfred Scheuer, der ein- wie auch die weiteren Musikbeiträge die Die Tätigkeitsperioden der Führungs-
prägsam auf die Tätigkeit der Blasmusik Veranstaltung sehr bereicherten. organe verkürzen sich, so gibt es nur
einging, Verbindungen zu Religion und Präsident Dr. Fischler leitete die Ver- noch 10 Funktionäre in Musikkapellen,
Mitmenschlichkeit aufzeigte und die sammlung in pointierter und charman- die über 25 Jahre im Amt sind. Längst-
Bedeutung des Zwischenmenschlichen, ter Weise, wie wir es von ihm gewohnt dienender Obmann ist Josef Kathrein,
aber auch des eigenen Erlebens, im Mu- sind. Seit nunmehr zehn Jahren ist er Musikkapelle Fiss, mit 39 Jahren und
sizieren wunderbar verdeutlichte. Präsident des Tiroler Verbandes, hat Kapellmeister OSR Franz Wieser, Mu-
Die Swarovksi Musik Wattens unter sich maßgeblich für die Geschicke des sikkapelle Strassen, mit 42 Jahren.
der Leitung von Kpm. Franz Schieferer Verbandes eingebracht und wurde dafür Zur Zeit stehen 5.215 Jugendliche in
musizierte zum Gottesdienst u.a. Teile mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausge- Ausbildung, davon werden 308 von Pri-
aus der Gotteslob-Messe von Kurt Es- zeichnet. vatlehrern ausgebildet.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Bei der Probenarbeit sind gegenüber tertag mit ausgewählten Themen, das ebenso wie der Tag der Tiroler Blasmu-
den vergangenen Jahren Veränderun- Fucik-Symposion in Zusammenarbeit sikjugend, ein Treffen von erfolgreichen
gen eingetreten. Speziell im Bereich mit dem ÖBV und den Innsbrucker Jugendkapellen des Landes, wieder in
Gesamtkapellen, kleine Gruppen und Promenadenkonzerten, das internati- Zusammenarbeit mit dem ORF Tirol.
Jugendorchester. Jede Kapelle hielt im onale Beachtung gefunden hat, waren
Durchschschnitt 46,5 Proben ab. 2004 die herausragenden Punkte dieser Leis- Keine Finanzsorgen
wurden 996 vereinseigene Konzerte ge- tungsschau, neben einer langen Reihe Eine positive Gesamtabrechnung konn-
spielt, 2097 Ausrückungen betrafen die von regelmäßigen, wichtigen Fortbil- te Finanzreferent Hans Haun vorlegen.
Tourismusverbände, 1795 Veranstal- dungsveranstaltungen auf verschie- Der Verband braucht um seine weitere
tungen waren öffentlicher Natur, 3006 denen Ebenen. Der Präsentation von Tätigkeit nicht zu bangen, ganz beson-
hatten kirchliche Anlässe, die Kapellen hochkarätiger Blasmusik kam in beson- ders nicht nach den Worten des Landes-
mussten bei 955 Beerdigungen spielen, derer Weise das Festival der Blasmusik hauptmannes DDr. van Staa, der in sei-
2465 Mal waren es Ständchen und sons- in Zusammenarbeit mit dem ORF Tirol nen Grußworten betonte, er werde sich
tige Anlässe, insgesamt waren es 11.256 nach. Interessant auch die zunehmen- stets für ausreichende Subventionen des
Ausrückungen. de Bereitschaft der Kapellen, sich mit Landes einsetzen.
7,8 Millionen € gaben die Tiroler Ka- Musik in Bewegung intensiv zu befassen
pellen im letzten Jahr für die verschie- – ein respektables Ergebnis erzielte man Ehrungen
densten Belange aus, 4,7 Millionen dabei auch beim Österreichischen Blas- Neben Präsident Dr. Fischler wurden mit
davon waren Eigenmittel, also selbst musikfest in Wien. dem Goldenen Ehrenzeichen der lang-
erwirtschaftet. jährige höchst erfolgreiche Musiklehrer
Unsere Internetseiten erfreuen sich Erfolgreiche Jugendarbeit Sebastian Pfluger und der langjährige
zunehmender Beanspruchung. In den Erfolgsmeldungen von der Jugendarbeit Kapellmeister und Bezirkskapellmeister
letzten zwölf Monaten konnten 14.280 kamen von den Landesjugendreferenten Oswald Mayr ausgezeichnet.
Besuche verzeichnet werden. Das sind Helmut Schmid und Johannes Puchleit- Vertreter der benachbarten Verbände
durchschnittlich ca. 1.150 Besucher im ner: Die Ausbildung zum diplomierten Vorarlberg und Südtirol hoben ihre Ver-
Monat und pro Tag ca. 45 Besuche. Jugendreferenten wurde von 30 Absol- bundenheit mit dem Tiroler Verband
venten abgeschlossen, die Ablegung von hervor. Eine lange Freundschaft verbin-
Jahresprogramm mit Höhepunkten Jungmusikerleistungsabzeichen ergab det ja die Verbände von Nord- und Süd-
In einem umfangreichen gemeinsamen Rekordwerte (722 in Bronze, 296 in Sil- tirol, unterstrichen durch regelmäßige
Bericht führten Landeskapellmeister ber, 55 in Gold), der Wettbewerb Musik Funktionärstreffen.
Hans Eibl, sein Stellvertreter Hans El- in kleinen Gruppen motivierte 220 En- Mit den Klängen der Tiroler Landes-
ler, der stellvertretende Landesstabfüh- sembles in neun Bezirksveranstaltungen hymne wurde der offizielle Teil abge-
rer Siegfried Stigger und Verbandsob- zum Mittun. Das hohe Niveau bestätigten schlossen. Gleichwohl wurde da und
mann, zugleich ÖBV-Präsident, Herbert die Ergebnisse des Bundeswettbewerbs in dort das Treffen auf kameradschaftliche
Ebenbichler Bilanz über ein ereignisrei- Rust. Ein weiteres erfolgreiches Projekt, Weise weitergeführt, ganz im Sinne des
ches Jahr. Die Durchführung des ersten das Landesjugendblasorchester, zeigte einleitenden Bischofswortes.
Tiroler Meisterkurses, ein Kapellmeis- die Leistungsstärke der Tiroler Jugend, JoWe
Fotos: Tiroler Tageszeitung/Böhm

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Das Landeswertungsspiel 2005


24 Kapellen wagten die Standortbestimmung - Wettbewerb wurde zum Fest

Foto: Böhm

Foto: JoWe
Spannende Minuten am Instrument. Die Erfolreichsten des Landeswertungsspiel 05.

Der Tag begann leise. Erst allmählich füllte sich am Sonntag, den 22. Mai, das Innsbrucker Congress mit Musikanten
und Musikantinnen. Ebenerdig die ersten Klänge, zum Einspielen. In den oberen Stockwerken wurden die Instru-
mente ein wenig fester gehalten. Eine strenge Jury erwartete die 24 Musikkapellen. Die Konzentration hielt über
Stunden und verlangte allen alles ab: den Musikanten, Kapellmeistern, Funktionären, der Jury, den Organisatoren.
Abends mündete die Anstrengung im vollen Saal Tirol in Jubel: Die Stadtmusikkapelle Landeck wurde Sieger in der
Gruppe D und mit der höchsten Punkteanzahl Tagesieger. In Gruppe C gewann die MK Hinterthiersee, in Gruppe B
die MK Mariatal und in Gruppe A die MK Mieders.

Es war ein wahres Fest. Die Haller Stadt- de in der Punktevergabe imponierend worten: „Stark.“ „Geil.“ „Die Vorbereitung
pfeifer unter Hannes Buchegger waren die praktiziert. Moderator Peter Kostner lis- war manchmal nervig. Aber des heut‘ is
denkbar schmissigste Idee für den Festakt, tete die Ergebnisse nicht in aufsteigender spitze, da isses total dafürg‘standen.“ Ant-
und Juror Franz Peter Cibulka hatte eigens Punktezahl auf, sondern in der Reihenfol- wort eines reifen Semesters auf inhaltlich
für diesen Zweck eine neue, voll hinein- ge der Kapellen-Auftritte. Auf diese Weise die gleiche, nur etwas anders formulierte
fahrende Fanfare, „Tirol 05“, komponiert. konzentriert sich das Publikum auf die bes- Frage: „Wenn man bereit dafür ist, ist es
LR Elisabeth Zanon und BM Hilde Zach ten Wertungen und kann die schwächeren ein Erlebnis. Ich genieße es, so viele un-
fingen die prickelnde Stimmung im Saal nicht mehr reihen. Für alle antretenden terschiedliche Kapellen auf einmal hören
auf. Die Landesrätin lobte die hervor- Musikkapellen gab es schöne Sachpreise, zu können und vergesse darüber das Lam-
ragende Qualität der Tiroler Blasmusik. für die beiden ersten Punktesieger sogar penfieber.“
„Danke, dass ihr so gut auf die Jugend Musikinstrumente. Außerhalb des Hauses sorgten die Mu-
schaut“, sagte die Bürgermeisterin. Zwei Die Pokale, Urkunden und Preise sind von sikanten in ihren Trachten für prächtige
Mitglieder der sehr prominent besetzten Landesrätin Zanon, Landeskapellmeister Bilder, es gab Einmärsche und Ständchen.
Jury, Bundeskapellmeister Walter Resche- Hans Eibl und Landesverbandsobmann Und es gab Stress. Hinter den Kulissen
neder und der in Tirol wohlbekannte Gert Herbert Ebenbichler überreicht worden. In herrschte Hochbetrieb, um den beträcht-
Buitenhuis, hatten schon vorher lobende den ersten Publikumsreihen genossen die lichen organisatorischen Aufwand zu
Worte gefunden. Ein Resümée dieses Ta- Juroren sichtlich die überschäumende Freu- bewältigen. Wenn so wenige Menschen
ges? Beide sinngemäß übereinstimmend: de vor allem der Jugend: Außer den bereits unter so großem Zeitdruck arbeiten – man
„Geballte gute Leistung. Wir waren streng erwähnten waren es Philipp Fruhmann, denke nur an die wenigen Minuten zwi-
und fair, was an der gleichmäßigen Punk- Thomas Doss, Elmar Vögel, Dieter Böck, schen den letzten Takten des Wettbewerbs
teverteilung abzulesen war, und hörten Karl Geroldinger und Jan Van der Roost. und der Preisverleihung, wo jede Kapelle
generell gutes Niveau.“ Die in der Mehrzahl angereisten Musikan- die passende Urkunde samt Foto und sogar
Der Festakt war spannend und ebenfalls ten und Musikantinnen haben diesen Tag schon die schriftliche Bewertung erhält –,
fair gestaltet. Hilde Zachs begeistert auf- mit ihrem Einsatz und Elan gestaltet. Für müssen sie ein erfahrenes, perfekt einge-
genommene Worte, dass es keine zweiten, viele war es das erste Wertungsspiel über- spieltes Team sein. Auch für sie war es ein
dritten, vierten usw. Plätze gäbe, sondern haupt. Auf die Frage: „Cool oder nervig?“ erfolgreicher Tag.
nur zweitbeste, drittbeste, viertbeste, wur- an drei junge Adressaten kamen drei Ant- Ursula Strohal

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Ergebnisse der Leistungsstufe A Obmann: Bernhard Föger 85,42 Gesamtpunkte


Musikkapelle Mieders • Kpm.: DI Günther Filz Musikkapelle Pettnau • Kapellmeister: Sepp Nolf
Obmann: Franz Obex 84,67 Gesamtpunkte Obmann: Gerhard Scheiring 83,08 Gesamtpunkte
Bundesmusikkapelle Höfen • Kapellmeister: Peter Besler Musikkapelle Pinswang • Kapellmeister: Paul Kaiser
Obmann: Horst Pürstl 79,33 Gesamtpunkte Obmann: Gerhard Wachter 81,17 Gesamtpunkte
Musikkapelle Ehrwald • Kapellmeister: Johannes Petz Musikkapelle Schönwies • Kapellmeister: Werner Goldschald
Obfrau Susanne Senftlechner 81,58 Gesamtpunkte Obmann: Andreas Schöpf 81,08 Gesamtpunkte
Musikkapelle St. Veit i. Defreggen • Kapellmeister: Philipp
Ergebnisse der Leistungsstufe B Großlercher – Obmann: Klaus Großlercher 78,25 Gesamtpunkte
Musikkapelle Mieming • Kapellmeister: Christian Holzeis Bundesmusikkapelle Hinterthiersee • Kapellmeister: Peter
Obmann: Hannes Spielmann 87,33 Gesamtpunkte Thaler – Obmann: Sebastian Kirchmair 87,33 Gesamtpunkte
Stadtmusikkapelle Allerheiligen • Kapellmeister: Christian Musikkapelle Inzing • Kapellmeister: Florian Pranger
Lux – Obmann: Markus Schlenck 83,50 Gesamtpunkte Obmann: Hermann Oberthanner 86,33 Gesamtpunkte
Bundesmusikkapelle Mariatal • Kapellmeister: Peter Hohe-
nauer – Obmann: Heinz Rampl 90,83 Gesamtpunkte
Bürgerkapelle Vils • Kapellmeister Roland Megele Ergebnisse der Leistungsstufe D und DS
Obmann: Werner Friedl 86,67 Gesamtpunkte Stadtmusikkapelle Amras • Kapellmeister: Paul Bramböck
Musikkapelle Arzl i.Pitztal • Kapellmeister: Siegfried Neuru- Obmann: Herbert Seebacher 87,58 Gesamtpunkte
rer – Obmann: Siegfried Neuner 83,00 Gesamtpunkte Musikkapelle Prutz • Kapellmeister: Rudi Pascher
Musikkapelle Baumkirchen • Kapellmeister: Franz Hoppich- Obmann: Thomas Wassermann 81,67 Gesamtpunkte
ler – Obmann: Alois Tait 87,50 Gesamtpunkte Swarovski Musik Wattens • Kapellmeister: Franz Schieferer
Hauger Musikkapelle Leisach • Kapellmeister: Hans-Peter Obmann: Markus Schwanninger 90,83 Gesamtpunkte
Glanzer – Obmann: Josef Senfter 85,42 Gesamtpunkte Stadtmusikkapelle Landeck • Kapellmeister: Helmut Schmid
Musikkapelle Tulfes • Kapellmeister: Johann Heidegger Obmann: Werner Sprenger 92,08 Gesamtpunkte
Obmann: Alfred Kössler 90,58 Gesamtpunkte Bezirksblasorchester Brixental • Kapellmeister: Stefan Reiter
Obmann: Franz Widmoser 86,75 Gesamtpunkte
Ergebnisse der Leistungsstufe C Speckbacher Stadtmusik Hall i.Tirol • Kapellmeister: Wolf-
Musikkapelle Oberhofen • Kapellmeister: Stefan Köhle gang Kostner – Obmann: Josef Bliem 91,17 Gesamtpunkte

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Die Freiheit talentierter Menschen


Tiroler Tradition inmitten der Avantgarde: Blasmusik und Festival Klangspuren

Fotos: Klangspuren
Peter Paul Kainrath leitet und programmiert Das gibt es nur in Tirol: Die Swarovski Musik Wattens gestaltet mit größtem Einsatz Jahr für Jahr wichtige
das Schwazer Festival Klangspuren. Programmpunkte bei den Klangspuren, dem Schwazer Festival Neuer Musik.

Die Schwazer Klangspuren sind eines der bekanntesten Festivals für Neue Musik in Europa. Sie werden geprägt von
höchster Qualität, von der Musik und der Anwesenheit prominenter Komponisten, von herausragenden Interpreten
und ungewöhnlichen Schauplätzen. Geradezu phänomenal im internationalen Vergleich ist das große Publikumsin-
teresse. Zum Wesen der Klangspuren gehört auch die Verbundenheit mit der regionalen Volkskultur. Die Blasmusik
hat hier seit Jahren eine spezielle Plattform. Warum das so ist, erläutert der Intendant der Klangspuren, der Pianist,
Ideenlieferant und Veranstalter Peter Paul Kainrath.

Zunächst ein Blick auf das Blasmu- für die Blasmusik schreibt, ist listen, und die Swarovski Musik
sik-Klangspurenprogramm 2005: höchst ungewöhnlich. Anlass bie- Wattens gestalten unter Kasper de
tet die Tiroler Landesausstellung Roos Leitung am 10. September in
• In einem Sonderkonzert vereinen 2005 in Hall und im Alpinarium der Tennishalle Schwaz Urauffüh-
sich am 3. Juli ab 17 Uhr die Mu- Galtür. rungen neuer Musik von Johannes
sikkapelle Landeck-Perjen, die Maria Staud, Christof Dienz, Ewa
Swarovski Musik Wattens und • Ein Bläserensemble der Swarovs- Trebacz u.a.
die Militärmusik Vorarlberg. Mit ki Musik Wattens ist beim ei-
dabei ist auch das Tiroler Schlag- gentlichen Eröffnungskonzert der • Im Rahmen des ersten Kinderfes-
zeugensemble „The Next Step“. Klangspuren am 9. September in tivals der Klangspuren vom 16.
Sie alle gestalten das „Ritual“, der Schwazer Tennishalle dabei, bis 18. September spielt die Swa-
eine „Freiluftmusik für zwölf große wenn Olari Elts das Tiroler Sym- rovski Musik Wattens unter Franz
Trommeln und drei Blasmusikor- phonieorchester Innsbruck, das Schieferer Sergej Prokoffiews
chester sowie Kirchenglocken ad Jazzorchester Tirol und Solisten „Peter und der Wolf“ in der Blä-
lib.“. Die Uraufführung wird von dirigieren wird. Die Bläser wer- serfassung. Aufführungen am 16.
zwei Fahnenschwingern begleitet. den drei Fanfaren des polnischen im ORF, am 17. in der Zillertaler
Der Komponist, Georg Friedrich Komponisten Witold Lutoslawski Erlebnissennerei und am 18. in
Haas, ist einer der wichtigsten interpretieren. Wattens.
österreichischen Tonschöpfer der
Gegenwart. Dass er, dessen Weg • Windkraft Tirol, das Profibläse- „Das Festival Klangspuren ist Teil der
ins musikalische Neuland führt, rensemble herausragender So- internationalen Szene“, erläutert der

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

gebürtige Südtiroler und Kosmopolit


Peter Paul Kainrath. „Und die Auf- Bläser und Blasorchester
spielen Mozart
tritte der Blasmusik geben ihm einen
Aspekt der Unverwechselbarkeit. Im
Betrieb der Neuen Musik gibt es sonst
nirgends einen solchen Kontext.“
Ein Symposion im Hinblick auf das Mozartjahr 2006
Wie sind, noch dazu auf Festival-
ebene vor einem internationalen
Publikum, Neue Musik und Blasmu-
sik vereinbar, was rechtfertigt den
Einsatz bemühter Laien, die auch
im Umfeld der Avantgarde in ihrer
Tracht auftreten? Kainrath: „Klangs-
puren“ versteht sich als Brücke. Wir
wollen die Zuhörer abholen und wo-
hin bringen. Die unverwechselbare
Region Tirol soll ein typisches Ele-
ment beitragen, und das ist musika-
lisch die Blasmusik. Für den Musik-
betrieb ist es wichtig, sich mit dieser
Realität auseinanderzusetzen. Wenn
die Musikanten aus ihrem Repertoire
herausgehen und mit großem Einsatz
für diese Begegnung mit Neuem bei
uns mitmachen, hat das einen be-
sonderen Wert. Es bedeutet für die
Musikanten eine extreme Herausfor- Samstag, 16. Juli 2005 -13:00 bis 19:00 Uhr
derung, aber gerade da spürt man die Kaiser Leopold-Saal der Theologischen Fakultät
Freiheit von talentierten Menschen
wie sonst nirgends.“
Innsbruck, Karl Rahner Platz

Wenn die Tiroler Blasmusik beim


Programm
Klangspuren-Festival dabei ist, so 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr: 16:30 Uhr:
gewiss nicht ausgestellt als exotische Notenausstellung zum Thema Mozart aus der Sicht des Arrangeurs
Demonstration. Sie ist mit ihren des Symposions für Sinfonisches Blasorchester
besten Fähigkeiten musikalisch voll- 14:00 Uhr: Albert Schwarzmann
gültig integriert. Da wird als eigene Eröffnungsreferat Arrangeur der Bläserphilharmonie Mo-
Qualität die bewegliche Klangmasse o. Univ. Prof. Dr. Tilman Seebass zarteum Salzburg und Musikpädagoge
genützt, wie etwa im neuen Stück Vorstand des Institutes für Musikwissen- 17:15 Uhr:
von Christof Dienz, wenn kommen- schaft der Universität Innsbruck Bläserkammermusik von W. A. Mozart
den Herbst bei der Uraufführung die 14:45 Uhr: Peter Rabl
Swarovski Musik für die Klangkraft Blasorchester spielen Mozart Soloklarinettist des Tiroler Sinfonieor-
und das Ensemble Windkraft für die Dr. Bernhard Habla chesters Innsbruck und Musikpädagoge
Soli zuständig sein wird. Die Kompo- Pannonische Forschungsstelle des Mit Vorträgen eines Bläserensembles
nisten und Starinterpreten, die bisher Institutes Oberschützen der Kunst- 19:00 Uhr:
mit der Swarovski Musik Wattens universität Graz Konzert der Swarovski Musik Wattens
zusammengearbeitet haben, sind be- 16:00 Uhr: im Innenhof der Hofburg
geistert von deren Können und von Beispiele am Naturhorn, Inter- u. a. mit Werken von W. A. Mozart
ihren eigenen, neuen Erfahrungen. pretation von Mozarts Bläserwerken 20:30 Uhr:
Für die Festivalleitung ist der jährliche o. Univ. Prof. Hansjörg Angerer Konzert der Pannonischen Harmonie
Swarovski-Auftritt die schönste Mög- Universität Mozarteum Salzburg, im Innenhof der Hofburg
lichkeit, das kulturelle Engagement Hochschule für Musik Nürnberg mit der Gran Partita von W. A. Mozart
des Hauptsponsors, Swarovski Kris-
Eine Veranstaltung des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen
tallwelten, öffentlich zu würdigen.
in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Promenadenkonzerten
Ursula Strohal

11
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005


Freitag, 8. bis Sonntag, 24. Juli im Innenhof der kaiserlichen Hofburg
Nicht nur zeitlich erfahren die Innsbru-
cker Promenadenkonzerte, mittlerweile
eine der beliebtesten und am meisten be-
suchten Sommerveranstaltungen Inns-
brucks, in diesem Jahr eine Erweiterung.
Neben erstklassigen Blasmusikkapellen
werden bei insgesamt 24 Konzerten von
8. bis 24. Juli 2005 auch vier renommier-
te Salonorchester aus Österreich und der
Schweiz die weltberühmte Musik der
k.u.k.-Zeit im stimmungsvollen Rahmen
des Innenhofes der kaiserlichen Hofburg

Foto: BK Lana
wieder auferstehen lassen.

Die teilnehmenden Musikkapellen kom-


men diesmal aus Nord- und Südtirol, Bürgerkapelle Lana.
Oberösterreich, der Steiermark, Salz-
burg, Wien, Burgenland, Bayern und
Luxemburg. Ein in Zusammenarbeit Roseggerheimat Krieglach Musikkapellen Klassik spielen?“ in
mit dem Landesblasmusikverband Tirol 20.00 Uhr: Stadtmusikkapelle Zusammenarbeit mit dem Landesver-
durchgeführtes Symposium beschäftigt Innsbruck-Wilten band der Tiroler Musikkapellen.
sich mit der Frage „Mozart und die Blas- Sonntag, 10. Juli 19.00 Uhr: Swarovski Musik Wattens
musik − Können Musikkapellen Klassik 11.00 Uhr: Bürgerkapelle Lana 20.45 Uhr: Pannonische Harmoniemusik
spielen?“. 19.00 Uhr: Musikkapelle Inzing – „Gran Partita“ von Monzart
20.00 Uhr: Original Hoch- und Sonntag, 17. Juli
Im vergangenen Jahr, dem zehnten seit Deutschmeister 11.00 Uhr: Pannonisches Blasorchester
Bestehen dieser Veranstaltungsreihe, Montag, 11. Juli 20.00 Uhr: Postmusik Innsbruck
konnten bei 20 Konzerten, gespielt von 20.00 Uhr: Original Tiroler Montag, 18. Juli
mehr als 1.000 MusikerInnen, über Kaiserjägermusik 20.00 Uhr: Musique Militaire
20.000 Besucher bei den Innsbrucker Dienstag, 12. Juli Grand Ducale
Promenadenkonzerten gezählt werden. 20.00 Uhr: SBOIL Sinfonisches Donnerstag, 21. Juli
Blasorchester Innsbruck-Land 20.00 Uhr: Original C. M. Ziehrer-
Höhepunkte: Mittwoch, 13. Juli Orchester Wien
Freitag, 8. Juli / 20.00 Uhr: 20.00 Uhr: Militärmusik Salzburg Samstag, 23. Juli
Sinfonisches Blasorchester Ried Samstag, 16. Juli 20.00 Uhr: Tiroler Kammerorchester
Samstag, 9. Juli 11.00 Uhr: Speckbacher Stadtmusik Hall InnStrumenti
11.00 Uhr: Stadtmusik Retz 14.00 Uhr: Beginn des Symposions Sonntag, 24. Juli
19.00 Uhr: Musikkapelle Voest-Alpine „Mozart und die Blasmusik − Können 20.00 Uhr: Allgäu Sinfonietta

Das vollständige Programm der Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005 finden Sie unter www.promenadenkonzerte.at.

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12
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Mitteilungen des Verbandsobmannes


Generalversammlung 2005: Rückblick und Dank
Als Verbandsobmann bedan- Verbandsarbeit, die auch in den Österreichischen Verband
ke ich mich einleitend für den hineinwirkt, wurde gut aufgezeigt. Die Informationen waren
ausgezeichneten Besuch unserer auch für die anwesenden Ehrengäste, besonders für den Lan-
Generalversammlung am 13. deshauptmann und die Frau Bürgermeisterin wichtig, sind
März 2005 in Innsbruck. Es war doch das Land und die Gemeinden unsere wichtigsten Sub-
eine beschlussfähige Zahl von ventionsgeber. Die Ehrungen betrafen mit dem Musikleh-
Delegierten aus den Kapellen rer Sebastian Pfluger, Kapellmeister Oswald Mayr und mit
LVB-Obmann und Bezirken (vollzählig) samt unserem Präsidenten für seinen Einsatz für unsere Tiroler
Dr. Herbert Ebenbichler den Vorstands- und Beiratsmit- Blasmusik während seiner anstrengenden und zeitraubenden
gliedern anwesend. Im Einzelnen Kommissarzeit in Brüssel ganz verschiedene Bereiche. Alle
war die Teilnahme der Musikkapellen wie folgt: haben sie Enormes geleistet, jeder auf seine Art.
Zu danken ist für die schöne musikalische Gestaltung der Die Arbeit im Verband geht weiter. Vor allem verwei-
Messe im Dom der Swarovski Musik Wattens unter der Lei- sen wir auf unsere Ankündigungen in unserer Homepage
tung von LKplm-Stv. Franz Schieferer, es war wichtig, eine www.blasmusikverband-tirol.at und auf unser Mitteilungs-
derart schöne Messgestaltung zu hören. Ebenso gebührt der blatt „Blasmusik in Tirol“. Bei den Vereinen und Bezirken
Bundesmusikkapelle Söll unter Bezirkskapellmeister Oswald folgen jetzt viele Aktivitäten mit Konzerten, Wertungsspie-
Mayr aufrichtiger Dank für die ausgezeichnete Umrahmung len, Marschmusikbewerben und Fortbildungsveranstaltun-
der Generalversammlung im Stadtsaal. Wir hätten dieses gen und dann ab Juni mit den beliebten Bezirksmusikfesten.
Orchester während der Versammlung noch öfter einsetzen Es ist mir wieder ein großes Bedürfnis, den Funktionären
sollen, ein Hinweis für künftige Versammlungen. und Aktiven in den Verbänden und Kapellen an dieser Stel-
Trotz teilweise trockener Tagesordnungspunkte ging die le herzlich dafür zu danken, dass sie mit so viel Elan und
Versammlung unter dem souveränen Vorsitz von Präsident Begeisterung immer wieder bemüht sind, unsere Blasmusik
Dr. Franz Fischler doch zügig weiter. Die breite Palette der in der Öffentlichkeit gut zu präsentieren.

Bezirksobmann Roland Mair,


Beirat im Vorstand des Landesverbandes, wurde, nach dem unerwarteten Tod
von Hermann Jäger in der Vorstandssitzung vom 11. Mai mit den Agenden des
Geschäftsführers betraut. Die endgültige Bestellung ist statutengemäß der näch-
sten Sitzung des Erweiterten Vorstandes (voraussichtlich Herbst) vorbehalten.
Wir bedanken uns bei Roland Mair für seine Bereitschaft, dieses Amt zu über-
nehmen und wünschen ihm alles Gute.

„Österreichische Blasmusik“, die Fach- und


Verbandszeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes
Der ÖBV bemüht sich derzeit, den onen auch über Aus- und Fortbildung tigen Einnahmeposten des ÖBV dar,
Abostand hinsichtlich der ÖBZ zu usw. gelesen werden können. Alle wobei die Höhe vom Abostand ab-
verbessern und so sind alle Kapellen Tiroler Kapellen, die keine Zeitung hängig ist. So wie jeder Schütze seine
auch im Bereiche unseres Landesver- beziehen oder weniger als drei Abos Schützenzeitung hat, jeder Bienen-
bandes angehalten, mitzumachen. Ei- haben, werden demnächst über die züchter die Bienenzeitung usw. sollte
gentlich sollten in jeder Kapelle min- Redaktion und die Vertriebsfirma in auch in jeder Tiroler Kapelle diesbe-
destens 5 Exemplare aufliegen, damit einer Werbeaktion zwei Monate lang züglich kein Mangel herrschen. Der
wirklich jeder Funktionär, jeder Mu- Gratisexemplare bekommen. Auch Abopreis ist mit € 28.- für ein Jahres-
siker und jede Musikerin Zugang zum für diese Aktion bitten wir um Ver- abo bei der Qualität der Zeitung als
Blatt hat, in dem wichtige Informati- ständnis, die ÖBZ stellt einen wich- günstig zu bezeichnen.

13
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Sitzung des erweiterten Verbandsvorstandes


Nach der Generalversammlung ist der staltungen 2004 - Blasmusikfestival in die ausgezeichnet beschickten und gelun-
erweiterte Verbandsvorstand das grösste der Dogana und Tag der Blasmusikju- genen Bewerbe für Musik in Gruppen in
Gremium bzw. Organ des Landesverban- gend in Telfs - besprochen. den Bezirken, beim Landesverband und
des, an dem bekanntlich der Vorstand, Für die Zukunft wurden neue Projekte schließlich über die Erfolge der Tiroler
die Mitglieder des Musikbeirates und je auf Grund der Finanzierungsmöglichkei- Gruppen beim Bundesbewerb in Rust.
vier Vertreter der Bezirksverbände (Ob- ten über die Blasmusikjugend angeführt 30 Absolventen besuchten 2003 und
mann, Kapellmeister, Jugendreferent und auch auf schöne Pläne für 2006 2004 das Seminar zur Ausbildung der
und Stabführer oder Vertreter) teilneh- Landesbewerb Musik in Gruppen), 2007 Jugendreferenten. Im Oktober 2005 be-
men. Dem erweiterten Vorstand obliegt (Landesmusikfest) und 2009 (200 Jahre ginnt ein neuer Lehrgang, der mit einer
die Besprechung, auch Planung wichti- Tiroler Freiheitskämpfe) hingewiesen. Ausbildung zum diplomierten Verein-
ger Verbandsangelegenheiten sowie die Die Arbeitskreise befassten sich mit dem sobmann teilweise gekoppelt wird, eine
Beratung über grundsätzliche Fragen der Landeswertungsspiel und den nicht sehr Premiere des Tiroler Verbandes (siehe
Verbandsarbeit und der Blasmusik. ermutigenden Meldungen, und versuch- auch unsere Hompage!). 2005 werden
Auch bei der Sitzung vom 12. Februar ten über Ursachen und Möglichkeiten nach dem erfolgreichen Start 2004 auch
dieses Jahres am Grillhof wurden im Ple- nachzudenken. Im Arbeitskreis der Lan- wieder Arbeitsphasen und Konzerte des
num und in den Arbeitskreisen wichtige des- und Bezirkskapellmeister zusammen Tiroler Jugendblasorchesters stattfinden.
Themen behandelt. Dabei wurden in mit dem Musikbeirat gab es Überlegun- Für den Wettbewerb der Jugendbla-
einem Kurzbericht des Obmannes alle gen zu einem Tiroler Kapellmeistertag sorchester am 18./19. Juni 2005 in St.
Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, 2005, fixiert für Dezember. Johann laufen die Vorbereitungen, die
die der Verband anbietet, angeführt, Im Arbeitskreis der Obleute mit den Zahl der Meldungen ist höchst erfreu-
lobend wurde die neue Organisation Finanzreferenten und dem Medienrefe- lich.
des Musikbeirates mit fünf Referaten renten befasste man sich mit EDV-Pro- Im Kreise der Stabführer wurde ein neu-
und der Mitarbeit vieler Fachleute her- blemen, mit Subventionsansuchen, der er Arbeitsbehelf, „Der Stabführer in der
vorgehoben. Die Mitarbeit der Tiroler Notwendigkeit von AKM-Programm- Praxis“, vorgestellt und anstehende Ta-
Funktionäre im Österreichischen Blas- Meldungen sowie mit der Frage, wie bei gungen und Besprechungen erörtert. Für
musikverband war ein Thema und auch den Bezirksmusikfesten Beiträge der Ka- 2005 sind zahlreiche Marschmusikbe-
die Zusammenarbeit des Verbandes mit pellen zu leisten sind bzw.wie die Feste werbe in den Bezirken vorgesehen. Über
ORF Landesstudio Tirol wurde im Hin- finanziert werden. einen Landesbewerb für Musik in Bewe-
blick auf sehr gute, bereichernde Veran- Die Jugendreferenten berichteten über gung 2006 wurde ebenfalls beraten.

Der diplomierte Vereinsobmann in der Musikkapelle


Ein Ausbildungsangebot des BVT
Unter dem Motto „Obleute unserer Musikkapellen sind gerüs- Rechtliche Situation (Neues Vereinsgesetz und neues Veran-
tet für die Zukunft“ bietet der Blasmusikverband Tirol die Aus- staltungsgesetz) – Referent Dr. Herbert Ebenbichler
bildung zum diplomierten Vereinsobmann an. Verbandsstruktur in Österreich – Referent Univ.-Prof. Dr.
Interessierte Musikant/innen sollen auf die Funktion Obmann/ Friedrich Weyermüller
Obfrau vorbereitet werden. Bereits aktive Obleute sollen weiter- Erstellen eines Anforderungsprofils bzw. Leitbildes – dazu gibt
gebildet werden. Durch Kennenlernen verschiedener Bereiche es ein Impulsreferat
und Arbeitstechniken können Einblicke, Chancen und ver- Erarbeiten gemeinsamer Ausbildungsbedürfnisse
schiedene Möglichkeiten, auch außerhalb des Musikbereichs,in Wer sind wir? – Was sind wir? – Wo sind wir? – Wie erreicht man uns?
der Vereins- bzw. Verbandsarbeit erfahren werden. Ausbildung- Prüfungs- u. Wettbewerbswesen – LJR Helmut Schmid
Das Ausbildungsseminar wird in fünf Wochenendblöcken im Vorschau auf das nächste Modul
Volksbildungsheim Grillhof angeboten, teilweise gemeinsam Modul 2: Samstag, 3. und Sonntag, 4. Dezember 2005
mit dem parallel laufenden Ausbildungsseminar für Jugendre- Psychologische Führungsarbeit = Persönlichkeitsbildung
ferenten. Nähere Informationen: Hompage, Verbandsbüro! Modul 3: Samstag, 11. und Sonntag, 12. Februar 2006
Vereinsorganisation = Management
Programm: Modul 4: Sonntag, 30. April 2006
Modul 1: Samstag, 15. und Sonntag, 16. Oktober 2005 Themen zur Diplomarbeit festlegen und vergeben
„Sie haben mich zum Obmann gewählt ... was nun?“ Modul 5: Samstag, 1. und Sonntag, 2. Juli 2006
Aufgaben und Betätigungsfeld einer Obfrau / eines Obmannes Schlusspräsentation unter dem Motto:
in der Musikkapelle Führungsarbeit in der Musikkapelle – Chancen – Möglichkeiten – Ziele

14
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musizieren für Leben spendendes Wasser


Liebe Freunde unserer Tiroler Blasmusikerfamilie,

Caritasdirektor Georg Schärmer hat lich sein sollte, bei wenigstens einem sammelten Betrag als Musikkapelle
bei unserem Obmann Dr. Herbert Platzkonzert im August für diese gute mittels Zahlschein überweisen. Eurer
Ebenbichler angefragt, ob es vielleicht Sache zu werben bzw. zu sammeln. Fantasie sind dabei keine Grenzen ge-
möglich wäre, in ganz Tirol Platzkon- Die Caritas würde euch Informations- setzt. Selbstverständlich würden wir
zerte im August unter dem Motto material mit Zahlscheinen zusenden, euch nach Abschluss dieser Aktion
„Tiroler Musikkapellen musizieren für das ihr bei einem oder auch mehreren der Nächstenliebe davon informieren,
Brunnen in Afrika“ in den Dienst der Konzerten für die Besucher auflegt welchen Betrag wir landesweit einge-
Nächstenliebe zu stellen. oder verteilt. Wichtig ist natürlich spielt haben.
Wir haben diese Idee in einer Vor- eine kurze Information zu diesem An- Ich habe die Organisation dafür über-
standssitzung einstimmig befürwortet. liegen am Beginn des Konzertes. Für nommen und hoffe sehr, dass möglichst
Natürlich konnten wir diese Absichts- jene Leute, die sich den Weg zu einer viele Musikkapellen unsere einstimmi-
erklärung nur abgeben, weil wir auf eure Einzahlungsstelle sparen möchten, ge Absichtserklärung unterstützen, um
Unterstützung hoffen. Wir haben uns könntet ihr auch einen Korb bzw. eine so ohne viel Aufwand den Ärmsten
also gedacht, dass es euch doch mög- Schachtel etc. aufstellen und den ge- der Armen ein wenig zu helfen.

Wenn ihr euch also bereit erklärt, bei dieser Aktion mitzumachen, so sendet mir bitte ein kurzes Mail mit folgender Information:
Tag(e), Datum, Ort und Uhrzeit des Beginns eures(r) Platzkonzerte(s),
sowie eine Adresse für die Zustellung des Informationsmaterials.
Für eure Bereitschaft mitzumachen sage ich euch jetzt schon ein herzliches „Vergelt’s Gott“
E-Mail: r.wasle@tsn.at; Tel.: +49 / 8363 / 1385; Mobil: 0676 / 8877 0226
Spieljoch 180x126 28.04.2005 15:44 Uhr Seite 1 Richard Wasle e.h.

Der familienfreundliche
ERLEBNISBERG bei den
ERSTEN im ZILLERTAL.
� FAHRBETRIEB 14. – 16. Mai / 21. und 22. Mai / 26. – 29. Mai 2005.
Im Juni 2005 jeden Freitag bis Sonntag und
� Info-Tel: 05288/62991
www.spieljochbahn.at
ab 1. Juli bis 9. Oktober 2005 durchgehend,
bei Schönwetter bis 16. Oktober 2005.

SONNTAG 10. JULI 05 SONNTAG 14. AUGUST 05 SONNTAG 11. SEPTEMBER 05


FEST AM BERG SEEFEST BERGMESSE
IMEDIA Werbeagentur

bei der Bergstation beim Speichersee Arzjoch beim Gipfelkreuz Spieljoch


Spieljochbahn

K I N D E R b i s 1 5 J a h r e f a h r e n b e i u n s G R AT I S !

15
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Zusammenarbeit mit ORF Studio Tirol


Wie im Vorjahr mit dem Blasmusikfestival und dem Tag der Blasmusikjugend, plant der ORF in Zusammenarbeit mit dem
Landesverband und den bewährten Sponsoren wieder zwei Veranstaltungen, einmal für die Jugend und auch ein neuer,
interessanter Bewerb für die Tiroler Kapellen ist im Gespräch.

Welche Vorteile bietet die Österreichische Blasmusikjugend?


Auf Grund der Vorgaben und Erforder- Grösse und Mitgliederzahl hat unsere Aktiven die Möglichkeit haben, mit
nisse des zuständigen Ministeriums für Jugendabteilung einen Rechtsanspruch einem international renommierten
Soziales und Generationen plagen sich auf die Subventionen, und so können die Dirigenten sowie Registerleitern aus
seit einiger Zeit unsere Vereinsfunktio- bisherigen und zukünftigen Aktivitäten führenden österreichischen Orches-
näre mit der Eingabe der Mitglieder der in der Jugendarbeit sichergestellt wer- tern und Musikhochschulen zu arbei-
Österreichischen Blasmusikjugend, also den. Dazu gehören: ten. Das Orchester wird in zwei Pro-
der aktiven Mitglieder der Kapellen bis * Ein eigenes Büro der Blasmusikjugend benphasen im April 2006 in Kärnten
zum vollendeten 30. Lebensjahr, der in seit September 2004 in Spittal/Kärn- und im Mai in Tirol vorbereitet und
Ausbildung befindlichen Schüler, die ten. spielt dann vom 17. bis 19. Mai Kon-
noch nicht aktiv sind, ebenfalls bis zum * Der Bundesbewerb „Musik in kleinen zerte in Innsbruck, Linz und Wien.
vollendeten 30. Lebensjahr und der Ju- Gruppen“
gendfunktionäre gleich welchen Alters. * Die seit 2003 erfolgreich in vier Berei- Darüberhinaus steht ein wesentlicher
Bekanntlich muss hier eine Reihe von chen Österreichs (Ost, Süd, Nord und Anteil der Fördermittel den Landesver-
Daten wie Vor- und Zuname, Geburts- West) laufenden Seminare für den di- bänden, ausschließlich für die Jugendar-
datum, Anschrift, Instrument, Verein plomierten Vereinsjugendreferenten beit in guten Projekten, zur Verfügung,
usw. eingegeben werden. Es gab viele (in Tirol war der erste Lehrgang 2004 eine wesentliche Unterstützung für die
Proteste, immer wieder wurde auch auf beendet, im Oktober 2005 beginnt, Landesverbände. Die Landesverbände
Probleme des Datenschutzes hingewie- siehe oben, ein neuer zusammen mit werden auch dadurch in Zukunft ent-
sen. Grösstenteils wurden alle strittigen Liechtenstein und Vorarlberg). lastet, dass die anteiligen Kosten für
Fragen aufgeklärt, trotzdem stellt sich * ÖBV-Jugendorchester-Wettbewerbe die Treffen der Landesjugendreferenten
immer wieder die Frage, wozu dies alles. (für Tirol heuer im Oktober in Götzis- (jetzt Bundesjugendleitung und Bun-
Die Österreichische Blasmusikjugend Landesausscheidung, vorher im Juni desjugendvorstand) nicht mehr auf die
besteht als Jugendabteilung des Öster- in St.Johann). Landesverbände aufgeteilt, sondern von
reichischen Blasmusikverbandes ohne * Präsentation der Blasmusikjugend bei der Österreichischen Blasmusikjugend
eigene Rechtspersönlichkeit und führt der MIDEUROPE in Schladming. getragen werden.
eigenständig und unabhängig die bun- * Jugend-Homepage.
desweite Koordination, Planung und * „Winds4you“ als Informationsblatt der Es ist somit nach Bewältigung des Ver-
Ausführung der Jugendarbeit im Bereich Blasmusikjugend. waltungsaufwandes durch die namentli-
des Blasmusikwesens durch und sorgt * Förderung von Auslandskontakten, z. che Erfassung der Blasmusikjugend eine
auch für die Kommunikation sowohl un- B. Teilnahme von Jugendblasorches- Vielzahl von Vorteilen für die Jugend-
ter den Mitgliedern als auch nach außen. tern bei internationalen Meetings, arbeit in Österreich und in den Landes-
Wenn die Österreichische Blasmusikju- Unterstützung hervorragender junger verbänden festzustellen, die alle durch
gend nun bundesweit mehr als 80.000 Musikerinnen und Musiker beim Be- geschickte organisatorische Änderungen
Mitglieder hat, dann bekommt sie eine such internationaler Seminare. in den ÖBV-Statuten und mit den Mit-
Förderung durch eine Basis- und Projekt- * Ganz neu in der Projektserie ist die teln des Bundesjugendförderungsgesetzes
subvention in einer Höhe, wie sie bisher Aufstellung eines Nationalen Jugend- möglich geworden sind, eine neue be-
noch nie der Österreichischen Blasmusik orchesters, wobei in diesem bundes- merkenswerte Phase der gesamten Blas-
zur Verfügung stand! Bei entsprechender weiten Auswahlorchester die jungen musik in Österreich.

Vertrag mit AKM


Der neue, verbesserte, zwischen den Landesverbänden im ÖBV, vertreten durch den ÖBV und der AKM abgeschlossene
Vertrag, gültig seit 1.1. 2005, ist nunmehr sowohl in der Homepage des ÖBV als auch in der des Tiroler Verbandes aufge-
nommen und kann jederzeit heruntergeladen werden. Über die Verbesserungen wurde bereits berichtet.

16
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Mitteilungen des Landeskapellmeisters


Landeskapellmeisterkonferenz in Klagenfurt
Wie alljährlich fand in der Kar- neue Werke oder Arrangements, die bis 2004 erschienen
woche, 21. und 22. März 2005, die sind, Berücksichtigung finden. Ab diesem Zeitpunkt werden
2-tägige Landeskapellmeisterkon- Werke, die in diesen Katalog aufgenommen werden, nicht
ferenz statt. mehr von den Landeskapellmeistern eingestuft, sondern
Die wichtigsten Tagesordnungs- von einer international besetzten Jury. Damit soll verhin-
punkte und Ergebnisse: dert werden, dass landeseigene Komponisten und Arran-
• Die CD mit der Pflichtliteratur geure vom Eindruck der Bevorzugung befreit werden. Um
LKplm. Prof. Mag. Hans Eibl wurde in ganz Österreich gut an- die Werke einstufen zu können, wurden Kriterien festgelegt:
genommen. 1) Künstlerische Qualität, 2) Besetzung und Instrumenta-
• Der Kapellmeisterkurs in Zeil- tion, 3) verschiedene Tempi, 4) praxisorientierte Noten-
lern findet vom Donnerstag, 1. bis Sonntag, 4. September ausführung mit Partitur (Besetzung mit Flügelhörnern muss
statt. U.a. wird ein Seminar für Flügelhörner enthalten sein. berücksichtigt werden). Werke für die landeseigenen Wer-
Da es viele Interessenten gibt, wird auch der Dirigierunter- tungsspiele werden nach wie vor von den Landeskapellmeis-
richt für Kapellmeister der Stufen A, B u. C mit Prof. Hans tern eingestuft.
Eibl wieder stattfinden. Anmeldung über den Landesver- • Informationen:
band bis 5. Juni 2005, Kurskosten 120.-€, Zimmer 39.-€, Mozart-Symposion am Samstag 16. Juli in Innsbruck.
Verpflegung kann vor Ort angemeldet werden. Mid Europe Schladming (Österreichkonzert des ÖBV Mitt-
• Derzeitige, noch nicht geklärte Situation bei den Militär- woch 13. Juli 2005 18.30),
musiken. Internationale Musiktage Vöcklabruck (Do 5. bis 7. Mai 05).
• Der Literaturkatalog: Die letzte Ausgabe diese Kataloges Solistenwettbewerb in Schloss Birkenstein Steiermark
stammt aus dem Jahre 1998. Dieser wird ergänzt, so dass vom 5. bis 9. Oktober 2005

Semesterabschluss-Workshop mit Edgar Seipenbusch 2005


Als Höhepunkt und Zusammenfassung der Workshops gibt Gedanken zur Instrumentation und Dirigieren Probentage,
es am Montag, den 20. Juni, und Dienstag, den 21. Juni in denen alle Teilnehmer ausgesuchte Werke mit der Mili-
2005, im Probelokal der Militärmusik Tirol in der In- tärmusik dirigieren. Die Veranstaltung ist für eine begrenzte
nsbrucker Conradkaserne zwischen 8.30 und 16 Uhr Zuhörerzahl öffentlich und interessierten Kapellmeistern
(mit Mittagspause) mit den zwölf Teilnehmern der Kurse und Kapellmeister-Kandidaten wirklich zu empfehlen. Mel-
für Bearbeitungen und Zeitgenössische Werke mit Analyse, dungen an das Verbandsbüro.

Workshops mit Edgar Seipenbusch 2005 und 2006


Die Workshops befassen sich wieder mit zeitgenössischen Wer- den auch nur einer. Zustieg während des Jahres möglich.
ken und Bearbeitungen (Transkriptionen) großer Orchesterli- Ort: Städtische Musikschule Innsbruck, Marktgraben, 4. Stock
teratur für Blasmusik. Kosten: pro Workshop und Jahr € 500.-
Inhalt der Kurse: Takteinteilungen nach Phrasierung und Für beide Workshops pro Jahr € 800.-
Struktur, kritische formale und inhaltliche Analyse, Gedanken
zur Instrumentierung, symphonisch gestaltendes, musikadä- Als Höhepunkt und Zusammenfassung der Workshops wird es
quates Dirigieren und Behandlung probentechnischer und pä- auch am Ende im Juni/Juli 2006 Probentage mit einem profi-
dagogischer Fragen. lierten Orchester geben, wobei alle Teilnehmer die wichtigsten
Die Workshops finden wieder zweimal wöchentlich statt: besprochenen Werke erarbeiten und dirigieren können.
Mittwoch 19.00 bis 22.30 Uhr – Beginn: 5. Oktober 2005 Hier kann dank der freundlichen Mitwirkung von Herrn Edgar
Samstag 09.00 bis 12.30 Uhr – Beginn: 8. Oktober 2005 Seipenbusch der Landesverband der Tiroler Blasmusikkapel-
Anmeldungen ab sofort im Verbandsbüro des Landesverbandes len wirklich wichtige und interessante Workshops anbieten,
möglich und wünschenswert! die Veranstaltungen werden daher seitens des Vorstandes sehr
Es können beide Workshops belegt werden oder aus Zeitgrün- empfohlen.

17
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Interview mit Michael Mattersberger, dem Bezirkskapellmeister


von Lienz, Teilnehmer am Meisterkurs für Blasorchesterdirigenten
Eibl: Warst du schon einmal bei einem in Sachen Dirigiertechnik habe ich sehr einige Zeit vor dem Kurs mit dem Refe-
früheren Meisterkurs als Zuhörer? viel gelernt, obwohl ich anfangs skep- renten treffen könnte, um einige Einbli-
Nein ich war noch nie bei so einem Kurs tisch war, dass meine Musikkapelle die- cke zu gewinnen. Somit könnte man sich
als Zuhörer oder aktiver Teilnehmer, um se große Umstellung sofort mitmachen besser und effektiver vorbereiten.
so lieber berichte ich gerne über den sehr würde, war das überhaupt kein Problem.
gelungenen, interessanten und lehrrei- Im Gegenteil, die Musiker haben sofort Dein allgemeiner Eindruck?
chen Kurs. Ich würde aber jedem empfeh- darauf reagiert! Resümee - das Dirigieren Im allgemeinen ist es unbedingt notwen-
len nicht gleich als Aktiver einzusteigen. macht noch mehr Spaß! dig, solche Kurse jährlich beizubehalten.
Ich habe für mich sehr viel aus diesem
Welche Schwerpunktunterschiede Wie war die Arbeit mit dem Orchester? Kurs gelernt und vor allem noch mehr
konntest du feststellen? Die Militärmusik Kärnten ist ein ausge- Motivation mitgenommen. Einziger
Mir hat bei diesem Kurs vor allem die zeichnetes Orchester, das sich sehr gut Kritikpunkt den ich anbringen möchte
Ausdauer und die absolute Hingabe für für solche Kurse eignet. An dieser Stelle ist die etwas schlechte Zeiteinteilung für
die Musik von Maestro Trikolidis impo- möchte ich mich noch einmal bei Prof. die einzelnen Teilnehmer.
niert. Sigi Seidl und seinen Militärmusikern
herzlich bedanken. Kannst du diesen Kurs jedem Tiroler
Was hat dir am besten bei diesem Kurs Kapellmeister empfehlen oder werden
gefallen? Sollte die Vorbereitungszeit besser aufge- sehr große Vorkenntnisse verlangt?
Ich habe eigentlich in jeder Hinsicht baut werden, ich meine, vielleicht ein oder Sicher kann man diesen Kurs jedem lern-
profitiert. Sei es in der Werkanalyse - zwei Tage ohne Orchester die Werke mit willigen und offenen Kapellmeister in
Zusammenhang langsame und schnelle dem Referenten erarbeiten, damit man Tirol empfehlen. Man muss aber schon
Teile, Fermaten und Übergänge sind schon sicherer vor das Orchester hintritt? bereit sein, sehr viel Zeit in die Vorberei-
plötzlich ganz einfach und logisch. Auch Es wäre wünschenswert wenn man sich tung zu investieren.

Interview mit Klaus Heiss, Bezirkskapellmeister in Imst,


Teilnehmer am Meisterkurs für Blasorchesterdirigenten
Eibl: Warst du schon einmal bei einem Arbeitsdisziplin. Bis spät in die Nacht ein oder zwei Tage ohne Orchester die
früheren Meisterkurs als Zuhörer? besprach er mit einzelnen Teilnehmern Werke mit dem Referenten erarbeiten,
Ich war heuer zum ersten Mal bei einem verschiedene Probleme. Er nahm jedes damit man schon sicherer vor das Or-
Meisterkurs, davor habe ich als Zuhörer Anliegen ernst und versuchte Lösungen chester hintritt?
keinen besucht. anzubieten. Den Vorschlag die Werke ohne Orches-
Dies war aber ein großer Nachteil. Es ist ter ein, zwei Tage vorher zu erarbeiten,
als Vorbereitung sehr empfehlenswert, Wie war die Arbeit mit dem Orchester? halte ich für sehr sinnvoll. Besonders
einen Kurs als passiver Teilnehmer zu Bei der Arbeit mit dem Orchester stand bei den heurigen Werken hätte ich mir
besuchen. nur der Kursteilnehmer im Blickpunkt. sehr viele nervenaufreibende Stunden
Das – sehr gut vorbereitete – Orchester erspart.
Was hat dir am besten an diesem Kurs hatte beinahe „Narrenfreiheit“. Auf die Es war interessant festzustellen, dass
gefallen? Arbeit mit den Musikern, welche im Ka- jene Teilnehmer die schon länger als
Das Beste an diesem Kurs war sicher die pellmeisterdasein sicher die Hauptauf- Kapellmeister fungieren, sich wesentlich
Auswahl des Referenten. gabe ist, (Klangausgleich, Registrierung, schwerer taten, die Ausbesserungsvor-
Durch seine Erfahrung mit professio- Kommunikation mit den Bläsern....) schläge des Referenten anzunehmen als
nellen Symphonieorchestern stand er legte der Referent überhaupt keine Auf- die jungen Kollegen.
immer „über den Dingen“. Mit großem merksamkeit. Hier bemerkte man den
musikalischem Geschick, Wissen und Profi, der nur mit professionellen Musi- Wovon konntest du profitieren?
Können versuchte er den Teilnehmern kern zu tun hat. Dieser Punkt ist vielen Sehr lehrreich war die Analyse einiger
das Wesentliche des Dirigierens, nämlich Teilnehmern negativ aufgefallen. Werke mit dem Referenten. Er zeigte
die Vertretung des Komponisten für das beispielhaft auf, wie ein vermeintlich be-
Werk darzustellen. Karolos Trikolidis war Sollte die Vorbereitungszeit besser auf- kanntes Werk durchsichtig und klar wird,
auch ein Vorbild in Arbeitsleistung und gebaut werden, ich meine, vielleicht wenn man bis in die kleinsten Zellen der

18
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musik vordringt, sogar ein solch sprödes ter arbeiten konnten. Herr Trikolidis be- • Gib vor allem zu Beginn ein deutli-
Werk wie der „Gnom“ aus „Bilder einer handelte alle Teilnehmer gleich. ches Tempo.
Ausstellung“. Dies müsste man in Zukunft klarer tren- • Übe das Dirigieren zu Hause vor dem
nen. Wahrscheinlich war es aber in an- Spiegel, die Musiker üben auch.
Dein allgemeiner Eindruck? deren Jahren nicht so. • Es bewegt sich nur der Unterarm oder
Ich habe in diesem Kurs am meisten von das Handgelenk, nicht beides.
den theoretischen Hinweisen des Re- Kannst du diesen Kurs jedem Tiroler • Keine einzige Fermate ist willkürlich
ferenten gelernt. Es wurde mir sehr be- Kapellmeister empfehlen oder werden auszuhalten, sie steht immer in einem
wusst, welche Aufgaben ein Dirigent hat sehr große Vorkenntnisse verlangt? zeitlichen Zusammenhang.
bzw. nicht hat. Wie viel Vorbereitung je- Kapellmeister, die den Kurs besuchen, • Auch Tempounterschiede müssen in
des Werk braucht, bis es die Musikanten sollten unbedingt einmal als passiver/ einem passenden Verhältnis stehen
zum ersten Mal sehen. halbaktiver Zuhörer beginnen. Die erfor- (z.B. in älterer Musik)
Die Unterbringung und Verpflegung in derlichen Vorkenntnisse hängen sicher • Verstehen heißt: Lesen der Noten/Parti-
der Landesfeuerwehrschule war ausge- vom Referenten ab. tur - dies verlangt Kenntnis der Theorie.
zeichnet. Für mich war der Kurs sehr lehrreich und • Finde den roten Faden des Werkes:
Der Probesaal eignete sich ideal für diese er hat mir wieder viele Impulse für ein wei- harmonische Struktur, was geschieht
Veranstaltung. teres Arbeiten in meiner Kapelle gegeben. gleichzeitig, was passiert sonst noch?
Für einige Aufregung und Irritation sorg- 1. Spur / 2. Spur / 3. Spur ....
te die unklare Trennung zwischen akti- Abschließend einige Aussagen und • Der Dirigent ist der Vertreter des Kom-
ven und halbaktiven Teilnehmern. Ak- Vorschläge des Referenten: ponisten; teile die Ideen des Kompo-
tive Teilnehmer beklagten sich darüber, • Ein Dirigent hat nicht mitzusingen, er nisten, deine Analyse (in vertretbarem
dass sie sehr wenig Zeit mit dem Orches- hat zu zählen. Maße) deinen Musikern mit.

NEU: Alle Zusendungen für die Zeitung an redaktionBiT@blasmusikverband-tirol.at


NEUE TELEFONNUMMERN:
Sekretärin Anita Vrabetz: 0512/572333-DW 1, Fax - Durchwahl 60 (0512-572333-60)

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19
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

ÖBV-Seminar Zeillern 2005 für Kapellmeister und Interessenten


Zeit: Donnerstag, 1. September bis Sonn- • Podiumsdiskussion mit Komponisten, Anmeldung: Die Platzkapazität ist für das
tag, 4. September 2005 Arrangeuren, Verlegern und Musikern Blasmusikseminar begrenzt, daher wird höf-
Ort: Bundesblasmusikzentrum Zeillern • Vorstellung von Musiksoftware – Peter Engl lichst ersucht, die Anmeldung über die je-
Themen: • Komponisten stellen sich vor: • Konzertdramaturgie – Christoph Thoma, weiligen Landeskapellmeister vorzunehmen.
Alexander Lag, Werner Weszely, Peter Engl Jeunesse Wien Anmeldeschluss: 10. Juni 2005
• Literaturabend mit Bundeskapellmeister • Schlagtechnik/Dirigieren – Hans Eibl, Seminargebühr: € 120,-- (Die Unterkunft
Walter Rescheneder Landeskapellmeister Tirol und Verpflegung ist direkt mit der Verwal-
• Der praxisbezogene Einsatz des Flügelhorns • Motivationsmöglichkeiten, Univ. Prof. tung im Schloss Zeillern zu verrechnen).
Referenten: Helmut Schmid, Kapellmeis- Ernst Kronsteiner – Dekan des künstle- Kursleitung: BKpm. Walter Rescheneder,
ter Stadtkapelle Landeck, Karl Geroldin- risch-pädagogischen Studienbereichs der BKpm.-Stv. Philipp Fruhmann und BKpm.-
ger, Leiter des SBO Ried Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz Stv. Thomas Ludescher

Literatur-Empfehlungen von Günther Klausner


„A Children’s Suite“ Bei den nächsten beiden Werken handelt es „Vesuvius“
von André Waignein sich um sehr leicht realisierbare und doch von Frank Ticheli
Dieses, bei einem Kompositionswettbe- gehaltvolle Musik. Durch die sehr überlegte Der US-amerikanische Komponist
werb mit dem 1. Preis ausgezeichnete, Instrumentation sind sie auch von Kapellen nahm den Ausbruch des Vulkans Ve-
dreisätzige Werk bietet eine gute Gele- mit Besetzungsproblemen sehr gut spielbar. suv im Jahre 79 n. Chr. als Inspirati-
genheit, seriöse Unterhaltungsmusik in onsquelle, um eine wirklich explosive
den unteren Leistungsstufen zu spielen. „Three Bagatelles“ Komposition zu schreiben. Es wurde
Schöne Harmonien und abwechslungs- von André Waignein eine Art Tanz daraus, voll beladen mit
reiche Rhythmik mit Taktwechseln Drei kurze Stücke, die trotz ihrer Ein- Effekten, treibenden unruhigen Rhyth-
machen diese Suite zu einem interessan- fachheit schöne Musik beinhalten. Auch men (9/8, 8/8, ...), exotisch wirkenden
ten Werk. Die Instrumentation ist sehr der pädagogische Wert kommt natürlich Harmonien und einem schönen lyri-
unspektakulär gehalten und auch ohne nicht zu kurz. So ist es hier sehr gut mög- schen Mittelteil. Zur Instrumentation
Doppelrohrbläser und Saxophonsatz re- lich, die Bereiche Intonation, Artikulati- ist zu sagen, dass hier ein vollständig
alisierbar. Vorsicht bei den Flügelhorn- on, Phrasierung usw. zu schulen. besetztes sinfonisches Blasorchester er-
stimmen, diese sind für das in Holland Zu beziehen über den Musikverlag Abel forderlich ist. Speziell im Schlagwerk-
übliche Fanfareorchester konzipiert und Vollständige Aufnahme auf der CD bereich (Marimba, Vibraphon, usw.)
stellen eine Verdoppelung der Klari- „Condacum“ sind mindestens fünf gute Musiker er-
nettenstimmen dar. Nur bei Bedarf und forderlich. Solostellen für Alt-Sax und
dann sehr vorsichtig einsetzen. Ohne „Four old Dances“ Oboe. Technisch gesehen gibt es nur
eine feste Einstufung vorzugeben, ist es von Jan Van der Roost wenige Stellen, die wirklich schwer zu
für Musikkapellen ab der Stufe B sehr gut Festliche Musik im Stile des 17./18. bewältigen sind, dafür verlangt es im
spielbar. Jahrhunderts. Vier neu komponierte alte klanglichen und rhythmischen Bereich
Zu beziehen über den Musikverlag Abel Tänze, die schon für kleinste Besetzun- sehr viel ab. Äußerst interessante Blas-
Vollständige Aufnahme auf der CD gen aufführbar sind. Durch die Instru- musik in zeitgemäßem Klanggewand.
„The Art of André Waignein“ mentation (Part I – V) ist es möglich, Eine Herausforderung für alle Beteilig-
mit verschiedenen Klangfarben zu arbei- ten. Ungefähr Stufe D.
ten. Für Jugendorchester und Kapellen Verlag: Manhattan Beach Music, New
ab der Stufe A sehr gut geeignet. York (auch über Abel)
Ebenfalls über den Musikverlag Abel zu Vollständige Aufnahme auf der
beziehen. Vollständige Aufnahme auf CD „WASBE 99“
der CD „Collage“ North Texas Wind Symphony

Spanien – Barcelona 2006 - Vorschau


Musikfestival-Musikanten–Treffen/Calella + Santa Susanna-Oktoberfest/Playa d’Aro
an Ostern + Pfingsten + Herbst 2006 - 7-Tage Aufenthalt für Musikgruppen in allen Besetzungen
Stadtfest von Malgrat de Mar mit internationalem Wertungsspiel vom 07. – 14. 10. 2006
Infos über Monika Rosenberger, Albert-Fritz-Str. 66 in D-69124 Heidelberg – Tel.0049/6221-780301
E-mail: info@rosenberger-spanien.de – Internet: www.rosenberger-spanien.de

20
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Mitteilungen des Landesstabführers


Konferenz der Landesstabführer in Klagenfurt
Im Hotel Moser in Klagenfurt die erfolgreiche Arbeit in den zuständigen Gremien des Mili-
fand am 21. und 22. März 2005 tärs, und zwar im Hinblick der Kommandos bei Kapellen im
eine Landesstabführerkonferenz ÖBV und den Militärmusiken bei der Erstellung einer neuen
statt. Die Begrüßung erfolgte Ausbildungsvorschrift. Imre stellte erfreut fest, dass es in Zu-
durch ÖBV-Präsident Dr. Her- kunft große Gemeinsamkeiten geben wird.
bert Ebenbichler und Bundeska-
pellmeister Walter Rescheneder. Zum Beispiel:
Siegfried Stigger Tagungsleiter Gerhard Imre, a.) taktweises Ansetzen der Instrumente
Landesstabführerstellvertreter Bundesmedienreferent und Lan- b.) gleiche Stabführung
desstabführer vom Burgenland, c.) beinahe idente Kommandosprache.
betont die Wichtigkeit der Konferenz als ständigen Faktor
des ÖBV und nannte als Hauptziel der Tagung die Erarbei- Die nächste Konferenz wird wieder parallel zu den Landeska-
tung neuer Bewertungsblätter. pellmeistern stattfinden, und zwar am 17. und 18. September
Zum Bundesmusikfest in Wien konnten leider nicht alle in 2005, in Salzburg.
Spittal a.d. Drau formulierten Wünsche von der Kulturabtei-
lung der Stadt Wien umgesetzt werden, aber auch das bisher Siegfried Stigger
Erreichte kann sich sehen lassen. So wurden für das heurige Landesstabführerstellvertreter
gemeinsame Spiel vor dem Rathaus kürzere und leichtere
Musikstücke ausgewählt, und zwischen Gesamtprobe und
Marschwertung soll es eine Pause von 20 Minuten geben.
Auf der Homepage und in der ÖBZ werden Figuren für
Showprogramme vorgestellt, von uns Tirolern, Josef Stiller
und Siegfried Stigger, im September das Karree. Das von uns
vorgebrachte Halten mit Stockzeichen als neue Variante fin-
det allgemein gute Zustimmung und wird künftig veröffent-
licht.
Das Marschbuch kann auch bei Bewertung in höherer Stufe
verwendet werden.
Die 100-Punkteregel in allen Wertungsstufen wird außer von
Niederösterreich von allen Landesstabführern positiv bewer-
tet. Gerhard Imre bedankte sich bei den Landesstabführern
Alois Jäger (Vorarlberg) und Erich Perner (Steiermark) für

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21
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Besprechung der Bezirksstabführer am 23. April 2005


Wie in den letzten Jahren lud Lan-
desstabführer Josef Stiller die Bezirks-
stabführer zu einer Besprechung in
den Probesaal der Militärmusik Tirol
ein. Der Landesstabführer konn-
te dazu auch Landeskapellmeister
Prof. Mag. Hans Eibl, Verbandsob-
mannstellvertreter Siegfried Knapp
und Landesverbandsgeschäftsführer
Hermann Jäger (✝) begrüßen.

Höhepunkt in diesem Jahr war der

Foto: G. Embacher
Vortrag von Toni Profanter, Verbands-
stabführer des Verbandes der Südtiroler
Musikkapellen, zum Thema: „100-Punk-
te-System in allen Leistungsstufen bei
Marschmusikbewertungen“. In Südti- Die Teilnehmer der Bezirksstabführerbesprechung.
rol wird ein 100 Punktesystem bereits
seit 1992 angewandt. Nachdem der zirksstabführer vor. Es sind dies: Markus bung wird in der nächsten ÖBZ abge-
Österreichische Blasmusikverband bei Schiffer (Innsbruck-Stadt), Erwin Feiß druckt.
der Landesstabführerkonferenz im Sep- (Innsbruck-Land), Thomas Scheiflinger Als nächster Tagesordnungspunkt stand
tember 2004 den Beschluss zu einem (Unterinntaler-Musikbund), Karl Markl die erste Landesmarschmusikbewertung
100 Punkte-System fasste, wurden die (Brixental) und Anton Hasslwanter im Jahr 2006 auf dem Programm. Man
Landesstabführer von Oberösterreich, (Imst); einigte sich darauf, dass diese Veranstal-
Steiermark und Südtirol beauftragt, ein Siegfried Stigger berichtete über die tung an einem Samstag Ende September
entsprechendes System sowie für ganz Landesstabführerkonferenz im März 2006 im neuen Fußballstadion in Schwaz
Österreich einheitliche Bewertungs- 2005. Neben dem Schwerpunkt „Be- durchgeführt werden soll. Die Bezirks-
blätter zu erarbeiten. Der Unterschied wertung neu“ wurde beschlossen, dass in stabführer werden in den Bezirken ent-
zur bisherigen Bewertung besteht da- der ÖBZ jeden Monat eine Kürfigur für sprechende Aufklärungsarbeit leisten.
rin, dass nicht mehr Abzüge, sondern die Stufe E sowie für Showprogramme Gerald Embacher stellte das Skriptum
Benotungen wie bei Konzertwertungen vorgestellt wird. Die Beispiele werden „Der Stabführer in der Praxis“ vor. Diese
(1-10 Punkte) vergeben werden. Durch von den Landesstabführern erarbeitet. Ausbildungsunterlage dient als Ergän-
verschiedene Gewichtungsfaktoren wird Erfreulich ist, dass die Militärmusiken zung zum Buch „Musik in Bewegung“
den für die „Musik in Bewegung“ grund- einen Großteil der der zivilen Regeln und soll den Bezirksstabführern eine
legenden Elementen mehr Gewicht ein- in die neue Ausbildungsvorschrift Hilfe für Aus- und Weiterbildungen
geräumt. Ein Computerprogramm wird übernehmen werden. Die Tiroler Lan- sein. Eine CD mit Tonbeispielen sowie
die Auswertung wesentlich erleichtern desstabführer setzten sich im Jahr 2004 eine CD mit den Ausbildungsunterlagen
und beschleunigen. Auch eine „Offene mit viel Energie und Hartnäckigkeit als Powerpoint-Präsentation ist diesem
Bewertung“ wie bei Konzertwertungs- für die Aufnahme der „Tiroler-Varian- Skriptum beigelegt. Nach der nächsten
spielen ist dadurch möglich. Bei den te“ des Haltens mit dem akustischem Referatssitzung soll dieses Skriptum den
Marschmusikbewertungen im Jahr 2006 Aviso durch die kleinen Trommeln in Bezirksstabführern zugesendet werden.
soll dieses System erstmals in Tirol ein- das Österreichische Exerzierreglement Landeskapellmeister Prof. Mag. Hans Eibl
gesetzt werden. ein. Bei der Konferenz berichteten betonte die Wichtigkeit derartiger Be-
Nach den detaillierten und überzeugen- bereits einige Landesstabführer, dass sprechungen, da im Bereich der Stabfüh-
den Ausführungen von Toni Profanter diese Variante bei ihren Kapellen gu- rer derzeit viel in Bewegung ist. Es freut
berichteten die Bezirksstabführer über ten Anklang findet. Es musste jedoch ihn, dass verschiedene Tiroler Varianten,
ihre Aktivitäten in den Bezirken. Er- auf Wunsch einiger Bundesländer die die früher sogar verpönt waren, sich in
kennbar ist dabei, dass neben der Aus- Zeichengebung durch den Stabführer der letzten Zeit österreichweit durchge-
und Weiterbildung der Stabführer auch geringfügig geändert werden. Die Zei- setzt haben. Abschließend bedankte sich
vermehrt der Einführung von Jung- chengebung mit dem senkrechten Stab Josef Stiller bei allen Teilnehmern für
musikern in die „Musik in Bewegung“ für das Halten ermöglicht auch wieder ihre Arbeit und ihr Kommen.
Augenmerk geschenkt wird. In diesem einen Übergang vom Defilierstreich in
Zuge stellten sich auch die neuen Be- den Fußmarsch. Die genaue Zeichenge- Gerald Embacher

22
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Werte Musikantinnen und Musikanten, sehr geehrte Damen und Herren!

Im Jahr 2005 werden besondere Sie in den „Berichten aus den Bezirken.“ Die vielen positiven
Jugendinitiativen wie das Lan- Rückmeldungen auf unseren Kurzbericht bei der Generalver-
desjugendblasorchester weiterge- sammlung am 14. März 2005 in Innsbruck haben uns sehr ge-
führt; aber auch wichtige Ausbil- freut und geben uns weitere Motivation für unsere Arbeit als
dungsreihen neu begonnen. So Landesjugendreferenten.
wird im Herbst 2005 bereits zum Die Serie über die Arbeit der Bezirksjugendreferenten im Rah-
zweiten Mal der Lehrgang zum di- men unserer „Seite der Jugend“ ist abgeschlossen. Wir wollen
Landesjugendreferent plomierten Vereinsjugendreferent, künftig auf unserer Seite innovative und außergewöhnliche
Helmut Schmid teilweise parallel mit der neuen Projekte der Jugendarbeit, sowohl in den Kapellen als auch in
Obmännerschulung, gestartet. den Bezirken, vorstellen und damit Information und eine Platt-
Als besondere Aktivität eines Musikbezirkes ist die Abhaltung form des Erfahrungsaustausches unter den Jugendreferenten in
eines „außerordentlichen“ Wettbewerbes „Musik in kleinen unserem Land bieten.
Gruppen“ des Musikbezirkes Innsbruck Stadt im Februar 2005
zu erwähnen. Eine Nachlese über diese Veranstaltung finden Wir laden euch herzlich ein, EURE Jugendarbeit vorzustellen!

Landesjugendblasorchester 2005
Nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr – Franz Cibulka – sein. Geleitet wird das men des geplanten ORF Tages der
2004 wird auch heuer wieder eine Arbeits- LJBO von den beiden Landesjugendrefe- Tiroler Blasmusikjugend in Kufstein
phase des Landesjugendblasorchesters renten Helmut Schmid und Mag. Johan- Programm 2005:
durchgeführt. Aufgrund der Ausschrei- nes Puchleitner, sowie von Bezirksjugend- • Festmarsch, G. Hoffman
bung bezüglich der neu zu besetzenden referent Dr. Wolfram Rosenberger. • Poeme de Fue, I. Gotkovsky
Stellen haben sich über 15 junge Musi- Termine: • Concerto für Flöte
kerinnen und Musiker mit dem Niveau • 25. bis 26. Juni 2005: (Solistin: Barbara Chemelli)
des JMLA in Gold gemeldet. Aufgrund Probenphase und CD Aufnahme S. Mercadante/G. Klausner
eines Probespieles Ende März konnten • 9. bis 11. September 2005: • Irish Tune from County Derry
fünf neue Mitglieder aufgenommen wer- Probenphase P. A. Grainger
den. Im Rahmen der ersten Probenphase • 11. September 2005: • Oenipons, H. Pallhuber
im Juni 2005 wird das Stück „Clarinova“ Konzert im Stadtsaal Innsbruck • Cortege aus der Oper „Mlada“
mit den Solisten „Working Clarinets“ „50 Jahre Staatsvertrag“ N. Rimskij Korsakov
(Ltg. Christof Schwarzenberger) für eine • 17. September 2005: • Rhapsody in Blue
CD-Produktion aufgenommen. Aufnah- Konzert in Friedrichshafen (D) (Solist: Maximilian Pattiss)
meleiter wird der Komponist des Stückes • 8. Oktober 2005: Konzert im Rah- G. Gershwin

Sitzung der Bundesjugendleitung im Februar 2005 in Innsbruck


Bei der Frühjahrskonferenz der Bundes- werden. In Zukunft wird es somit für die stelle in Spittal a.d. Drau eine Mitglie-
jugendleitung (Landesjugendreferenten- Landesverbände erweiterte Möglichkei- derzeitung an alle Musikvereine gesandt.
konferenz) wurde nochmals ein umfang- ten in der Auswahl der Ensembles für den Zudem bietet die neue Homepage der ös-
reicher Rückblick auf den Wettbewerb Bundeswettbewerb geben. terreichischen Blasmusikjugend eine tolle
„Musik in kleinen Gruppen 2004“ vorge- Weiters wurde über die Bundeswettbe- Plattform der Information und des Ge-
nommen. Über viele positive, aber auch werbe für Jugendblasorchester, über die dankenaustausches (www.winds4you.at)
kritische Punkte wurde diskutiert. So Gründung eines „Nationalen Jugendbla- Ein herzlicher Dank für die Organisation
konnte u.a. ein vom Tiroler Blasmusik- sorchesters“ (siehe nächste Seite) und der Konferenz und des Rahmenprogram-
verband eingebrachter Antrag über die über die Jugendreferentenausbildungsse- mes gilt unserem Verbandsobmann und
Modalitäten bzw. Kriterien zur Entsen- minare beraten. ÖBV Präsidenten Dr. Herbert Ebenbich-
dung der Ensembles zum Bundeswettbe- Die österreichische Blasmusikjugend hat ler sowie GF Hermann Jäger und unserer
werb positiv zur Abstimmung gebracht Anfang des Jahres über die Geschäfts- Verbandssekretärin Anita Vrabetz.

23
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Nationales Jugendblasorchester - Ausschreibung


Der Österreichische Blasmusikverband und Dozenten: Gold entsprechen. Ein absolviertes posi-
die Österreichische Blasmusikjugend schrei- Flöte: Renate tives Probespiel und die Verpflichtung, an
ben das Projekt Nationales Jugendblasorches- L i n o r t n e r, allen genannten Terminen teilzunehmen,
ter aus. Eingeladen zur Teilnahme sind Mu- Vo l k s o p e r sind Voraussetzung.
sikerinnen und Musiker höchsten Niveaus, Wien Unterkunft und Verpflegung der Orches-
wobei Instrumentalisten für ein sinfonisches Oboe/Fagott: termitglieder sind frei. Darüber hinaus
Blasorchester einschließlich zwei Kontrabäs- Michael gewährt die Österreichische Blasmusikju-
sen, Harfe und Klavier benötigt werden. Turnovsky, gend einen Reisekostenersatz sowie eine
Probespiele: Kärntner Unkostenpauschale. Für das Probespiel
Holz- & Blechbläser: 4. -6.11. 2005 Sinfonieor- gibt es ab einer Entfernung von 250 km
(Innsbruck) bzw. 11.-13.11.2005 (Wien) chester/Ktn. zum Probespielort einen Fahrtkostenzu-
Schlagwerk: 5.-6.11.2005 (Linz) Landeskon- schuss. Die genauen Bedingungen finden
Dennis Russell Davis
Vorzubereiten sind: Ein Konzertsatz aus servatorium sich auf der Homepage www.winds4you.at.
der klassisch-romantischen Standardlite- Klarinette: Gerald Kraxberger, Bruckne- Anmeldungen:
ratur nach freier Wahl sowie einige Probe- runiversität Linz Diese erfolgt durch ein Anmeldeformu-
spielstellen. Diese werden nach erfolgter Saxofon: Peter Rohrsdorfer, Bruckne- lar - Homepage www.winds4you.at. Das
Anmeldung zugesandt. runiversität Linz Anmeldeformular muss vollständig aus-
Probephasen: Hohe Blechbläser: Josef Bammer, Nie- gefüllt und unterschrieben bis zum 30.
8.4. bis 12.4.2006 (Osterferien) in Klagenfurt derösterreichische Tonkünstler/Musikuni- Juni 2005 mit folgenden Beilagen im
13.5. bis 16.5.2006 in Innsbruck versität Wien Büro der Österreichischen Blasmusikju-
Konzerte: Horn: Hermann Ebner, Niederösterreichi- gend, Schillerstraße 10, 9800 Spittal/
17.5.2006 (Congress Innsbruck) sche Tonkünstler/Musikuniversität Graz Drau eingelangt sein:
18.5.2006 (Brassfestival Linz - Brucknerhaus) Tiefe Blechbläser: Horst Küblböck, Wiener 1. Lebenslauf/Musikalische Biographie
08.6.2006 (Eröffnung Österreichisches Symphoniker emer./Musikuniversität Wien 2. Ein Empfehlungsschreiben des Lehrers/
Blasmusikfest in Wien - Konzerthaus) Schlagwerk: Reinhard Toriser, Orchester Professors oder einer sonstigen Persön-
Geplantes Programm: der Komischen Oper Berlin lichkeit des öffentlichen Musiklebens
Richard Strauß: Wiener Philharmoniker Fanfare Teilnahmebedingungen: 3. Ein Empfehlungsschreiben eines Funk-
Richard Wagner/arr. Hinsley: Rienzi Ouvertüre Die Teilnahme am Probespiel steht aus- tionärs aus dem Blasmusikwesen (Ver-
Igor Strawinsky: Concerto für Klavier und Bläser drücklich Mitgliedern der Österreichi- ein, Bezirk, Land). Dieses muss die Be-
Percy Aldridge Grainger: Lincolnshire Posy schen Blasmusikjugend vom 15. bis zum stätigung der Mitgliedschaft in einem
James Barnes: Sinfonie Nr. 3 vollendeten 30. Lebensjahr offen (Mit- Musikverein enthalten.
Projektleitung glieder einer dem ÖBV oder der Part- 4. Eine Aufnahme (Livemitschnitt etc.),
Dirigent: Dennis Russell Davis nerverbände Südtirol und Liechtenstein wenn vorhanden.
Studienleiter: Walter Rescheneder angeschlossenen Musikkapellen). Das Ni- Mag. Hans Brunner,
Organisatorische Leitung: Hans Brunner veau muss mindestens dem des JMLA in Bundesjugendreferent

Jugendblasorchesterwettbewerb am 18. und 19. Juni 2005


Der Tiroler Blasmusikverband (Landesju- Es würde uns freuen, auch Sie bei diesem
gendreferat) veranstaltet in Zusammenar- Fest mit „junger Tiroler Blasmusik“ be-
beit mit dem Tiroler Musikschulwerk am grüßen zu dürfen!
18. und 19. Juni 2005 den zweiten Landes- Datum: Samstag 18.6.2005 und
wettbewerb für Jugendblasorchester. Nach Sonntag 19.6.2005 jeweils
dem großen Erfolg im Jahr 2003 haben von 10:00 bis 17:00 Uhr
sich nun zum bevorstehenden Wettbewerb Ort: St. Johann in Tirol - Kaisersaal
über 41 Jugendblasorchester in fünf ver- (in Zusammenarbeit mit dem Bezirksver-
schiedenen Alters- und Schwierigkeitsstu- band St. Johann i.T. und der Landesmu-
fen gemeldet. sikschule St. Johann)
Rund 1.500 jugendliche Blasmusikerinnen Nähere und laufend aktuelle Informatio-
und Blasmusiker aus ganz Tirol werden nen zum Jugendorchesterwettbewerb 2005
zwei Tage lang bei den Wettbewerbsvor- auf den Internetseiten: www.blasmusikver-
trägen im Kaisersaal und bei Platzkonzer- band-tirol.at und www.musikschulwerk.at/
ten am Hauptplatz von St. Johann i. T. ihr tirol, bei den Bezirksjugendreferenten oder
Können dem Publikum vorstellen. im Büro des Tiroler Blasmusikverbandes.

24
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Vereinsjugendreferentenausbildung
Du bist in deinem Musikverein oder im chen Jugendarbeit und dem Leiten von Modul 2 → 03. und 04.12.2005
Bezirk Jugendreferent? In deinem Verein Bläserensembles bis hin zur Erstellung Modul 3 → 11. und 12.02.2006
gibt es noch keinen Jugendreferenten eines Jahresprogramms. Der Seminarab- Modul 4 → 29. und 30.04.2006
und du willst diese Funktion überneh- schluss erfolgt mittels einer schriftlichen Modul 5 → 01. und 02.07.2006
men? Oder du interessierst dich generell Arbeit, wobei die besten Seminararbei-
für Jugendarbeit und möchtest über die- ten prämiert und veröffentlicht werden. Anmeldung und Kursbeitrag:
sen Bereich mehr erfahren? Alle Absolventen erhalten im Rahmen Die Anmeldung erfolgt online über das
Dann ist das Jugendreferentenseminar einer öffentlichen Verleihung ein offi- auf der Homepage www.winds4you.at
genau die richtige Ausbildung für dich! zielles Zertifikat des Österreichischen herunterzuladene Anmeldeformular. Die
Die Österreichische Blasmusikjugend Blasmusikverbandes sowie das neu ein- Anmeldung wird mit der Einzahlung des
bietet eine Seminarreihe zum ausgebil- geführte Abzeichen zum ausgebildeten Seminarbeitrages von € 440,-- gültig.
deten Jugendreferenten mit einem um- Jugendreferenten. Teilnehmer, die das Seminar mit dem Be-
fangreichen Ausbildungsprogramm im such aller Kursteile und der Abgabe einer
pädagogischen, künstlerischen und or- Im Herbst 2005 startet das nächste Seminararbeit ordnungsgemäß abschlie-
ganisatorischen Bereich an. Die Ausbil- Jugendreferentenseminar West ßen, erhalten nach Maßgabe der vom
dungsinhalte mit einem Ausmaß von 64 Ort: Grillhof/Vill b. Innsbruck Bundesministerium für Soziale Sicherheit
Semesterstunden reichen vom entwick- und Generationen zu Verfügung gestell-
lungspsychologischen Grundwissen über Termine: ten Förderung bis zur Hälfte des Kursbei-
die rechtliche Situation der ehrenamtli- Modul 1 → 15. und 16.10.2005 trages als Stipendium zurückbezahlt.

JMLA Gold Prüfung 25. Juni 2005 - Ausschreibung


Die Prüfung zum JMLA in Gold wird für 25. Juni 2005 am Tiroler Landeskonservatorium ausgeschrieben. Für die Zulassung zur
JMLA Prüfung in Gold ist ausschließlich der positive Abschluss eines Musikkunde 3-Kurses (Lehrwerk Da Capo Finale KOCH
MV) an einer der 31 Tiroler Musikschulen nötig. Anmeldungen bitte über den (die) jeweilige(n) Bezirksjugendreferenten(in) bis
zum 3. Juni 2005 an LJR Helmut Schmid, Piller 55, 6473 Wenns; mail: h.schmid@tirol.gv.at.
Helmut Schmid, Landesjugendreferent, und Mag. Johannes Puchleitner, Landesjugendreferentstellvertreter

Jugend im Gespräch
Name: Poldi Leiss
Alter: 14 Jahre
Wohnort: Kreith (bei Mutters).
Blasmusikkapelle: MK Mutters.
Instrument(e): F-TUBA!!!
Preise: Zweimal 1. Preis mit ausgezeichnetem Erfolg
beim Landeswettbewerb „Prima la Musica“,
einmal 3. Preis beim Bundeswettbewerb.
Mein unerreichbares Idol: David Bargeron (weltbester Tubist/ Jazz-Tubist).
Lieblingstier. Hase (mein Haustier).
Lieblingsessen: Chickie‘s beim Centro Uno in Innsbruck.
Hobbies: Radfahren, Skifahren.
Schule: Nächstes Jahr BORG Musikgymnasium.
Was willst du werden? Berufsmusiker.
Was bedeutet dir die Blasmusik? Es ist eine gute Übung für das Ensemblespielen.
Was gefällt dir an deiner Kapelle? Ich finde die Atmosphäre super.
Welche Musik spielst du am liebsten? Jazz und Big Band.
Trägst du gerne deine Tracht? Aus Leidenschaft!!
Bist du noch in anderen - nicht musikalischen - Vereinen? Nein.
Wenn du allmächtig wärst:
Was würdest du ändern auf der Welt? Ich würde Frieden schaffen.
Was macht dir Angst? Terror.
Was macht dir Mut? Freunde und Gemeinschaft.

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Speckbacher
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Musikkapelle Gnadenwald

Kapellmeister: Michael Hölbling • Obmann: Hannes Knapp


Mitglieder: 43 Musiker, 8 Musikerinnen, 4 Marketenderinnen • e-mail: MK.Gnadenwald@gmx.at
Höhepunkte der nächsten Monate: Jubiläumskonzert am 22. April · 23. bis 26. Juni Bezirksmusikfest
Umrahmung kirchlicher Feste und Feiern der Gemeinde · Örtliche Platzkonzerte
29. Oktober: Sparkassenplatzeröffnung in IBK · 7. Dezember: Kirchenkonzert im Klösterle St. Martin
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Trachtenmusikkapelle
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Kals am Großglockner

Kapellmeister: Marin Gratz • Obmann: Rupert Schwarzl


Mitglieder: 68, davon 23 Damen und 2 Marketenderinnen
Höhepunkte der nächsten Monate: 1. Juni CD-Präsentation / Festkonzert SBOIL 1. bis 3. Juli
Bezirksmusikfest / 22. Juli Feuer & Eismusikfest / 22. Juli Feuer & Eis open Air im Lucknerhaus /
15. August Kalser Fest der Blasmusik / 2. September Konzert der Militärmusik Tirol (siehe Seite 29).
Internet: www.mk-kals.at, www.mk-kals.at, www.kals.at, www.feuereis.com, www.europakonzert.com, www.feuereis.com
27
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Jubilierende Kapellen im Porträt


225 Jahre Speckbacher

Musikkapelle Gnadenwald 1780 - 2005
Festprogramm:
Donnerstag, 23. Juni: Samstag, 25. Juni:
20.00 Uhr: Festkonzert der Militärmusik Tirol, 21.00 Uhr: Vlado Kumpan und seine Musikanten
Leitung: Militärkapellmeister Major Hannes Apfolterer (Kartenvorbestellung unter 0676/ 9217776)
anschließend Alpenbrass Tirol, Eintritt: Vorverkauf 9€ - Abendkassa 11€
Moderation: Ingo Rotter Sonntag, 26. Juni: Bezirksmusikfest des Musikbezirkes Hall
Eintritt: Freiwillige Spenden 09.30 Uhr: Feldmesse mit Festakt bei der Speckkapelle
mit anschließender Marschmusikbewertung
Freitag, 24. Juni: 12.30 Uhr: Festkonzert der Swarovski Musik Wattens,
21.00 Uhr: Showband Torpedos NG Leitung: Kapellmeister Prof. Franz Schieferer
Eintritt: Vorverkauf 7€ - Abendkassa 9€ ab 14.30 Uhr: Festausklang mit Alpenbrass Tirol

Knappenmusik Fieberbrunn - gegründet 1805


In der Pfarrchronik Fieberbrunn findet
man die Erwähnung einer feierlichen Pro-
zession am 26. April 1733 von Rosenegg zur
Kirche, bei der in der Prozessionsordnung
Musikgruppen aufscheinen. Es waren dies
Trompeter samt Paukenschläger, Cornett-
bläser, Schwegler-Pfeifer, Trommelschlager

Foto: MK Fieberbrunn
und Musikanten mit Bass und Geigen.
Die erste verlässliche Nachricht über den
Bestand einer Knappenmusik in Fieber-
brunn stammt aus dem Jahre 1826. Die
Werksbruderlade bevorschusst die An-
schaffung von Musikinstrumenten für die see am Festzug vertreten ...“ (aus: Dr. Egg , Auch zur Eröffnung der Giselabahn auf
uniformierten Werksarbeiter. Also hat da- Blasmusik in Tirol) tirolischem Gebiet rückte die Kapelle am
mals schon eine Musikkapelle beim Werk 1848 suchte die Kapelle um Genehmigung 31. Juli 1875 aus: „In Hochfilzen war fest-
Pillersee (Fieberbrunn) bestanden. Im für den Ankauf von Musikinstrumenten licher Empfang“, in Fieberbrunn war der
Jahre 1925 wurde das 120jährige Grün- an. Drei Jahre später, 1851, bewilligte das Erzherzog Karl Ludwig, Veteranenverein mit
dungsjubiläum gefeiert, als Beweis diente Ministerium für Landes-, Kultur- und Berg- Musik, eine Tiroler Schützenkompanie und
damals eine historische Trommel vom wesen der Pillerseer Berg- und Hüttenar- eine Deputation der Gewerkschaft, alle drei
Hüttenwerk, auf deren Korpus die Jahres- beiter Musikgesellschaft, 120 fl aus der mit Fahnen, aufgestellt. Der Festzug ward mit
zahl 1805 stand. Bruderlade zur Anschaffung von 7 neuen Jubel begrüßt. Ministerpräsident Fürst Auers-
Um 1835 hat sich in Fieberbrunn der als Musikinstrumenten zu entnehmen. Dieser perg richtete an die Führer der Deputation und
Kanzlist des Hüttenwerkes und später in Betrag wurde dem damaligen Kapellmeis- an den Kommandanten des berittenen Corps
Kufstein als Lehrer und Kapellmeister tä- ter Stefan Steinacher ausbezahlt. freundliche Worte. Der Zug, der beim Einfah-
tige Johann Obersteiner im Alter von 15 „Am 5. Juli 1856 wurde der Schützenhaupt- ren mit der Volkshymne begrüßt wurde, ver-
Jahren an der Werksmusik beteiligt. „Bei mann Christian Blattl in Fieberbrunn beer- ließ unter den Klängen des Radetzkymarsches
der Erbhuldigungsfeier von Kaiser Ferdinand digt, wobei die Musikkapelle des Berg- und um 8.00 Uhr den Bahnhof. (aus: Tiroler
I. am 9. August 1838 in Innsbruck war die Hüttenpersonals angemessene Piecen vor- Bote vom 2. August 1875)
Kapelle des Bergwerkes Pillersee - Fieber- trug ...“ (aus: „Christian Blattl“ v. Pater So führt die Chronik der Fieberbrunner
brunn mit der Bergknappenkompanie Piller- Adjut Troger) Knappenmusik lückenlos durch 200 Jahre

28
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Orts- und Vereinsgeschichte. Für dieses brunn besteht aus 56 Mitgliedern, die sich nertag das traditionelle Platzkonzert.
zeitgenössische Werk ist seit mehr als 30 aus 14 Musikantinnen und 42 Musikan- Viele musikalische Höhepunkte werden
Jahren Chronist Hans Wimmer verant- ten zusammensetzen. Ebenso sind 6 Eh- natürlich im heurigen Jubiläumsjahr un-
wortlich, und dieses kann auch auszugswei- renmitglieder und 4 Marketenderinnen in ter dem Motto „Kein Monat ohne Musi-
se auf der Homepage unter www.knappen- den Reihen dieses Klankörpers zu finden. kevent“ veranstaltet.
musik.at nachgelesen werden. Das jüngste Mitglied ist 12 Jahre alt. Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 31. Juli:
Zurzeit wird die jubilierende Kapelle musi- Jährliche Höhepunkte: Cäcilienkonzert Bezirksmusikfest
kalisch von Kapellmeister Georg Foidl so- im November jeden Jahres. Tag der Blas- 18. August: Konzert der Militärmusik Ti-
wie organisatorisch von Obmann Günter musik Mitte Juni als Auftakt zur Konzert- rol unter der Leitung von Major Hannes
Treffer geführt. Die Knappenmusik Fieber- saison, bis Mitte September jeden Don- Apfolterer im Festsaal Fieberbrunn.

Musikalisches Jubiläum am Großglockner


Die Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner feiert heuer ihr
150-jähriges Bestandsjubiläum und lädt herzlich zum Mitfeiern ein
Aus mündlicher Überlieferung ist be- viel Engagement begeistert er seine Musi- siker-Leistungsabzeichen), die Aufnahme
kannt, dass bereits 1850 in Kals eine klei- kantinnen und Musikanten und führt die in die Trachtenkapelle Kals offen steht.
ne Kapelle bestand, die hauptsächlich zur Kapelle zu Höchstleistungen. Mittlerweile zählt der Verein 67 aktive
musikalischen Umrahmung der Prozessi- Musikanten, davon 23 Mädchen.
onen aufmarschierte. 1870 übernahm der Höhepunkte: Dieses Jubiläumsjahr steht aber auch im
damalige Regimentsmusiker Thomas Ru- • CD Aufnahme (1999) Gedenken an alle verstorbenen Musikan-
bisoier den Taktstock und konnte weitere • Wien Rathaussaal: musikalische Mitge- ten, insbesondere an unseren Ehrenka-
Musikanten für die Kapelle begeistern. staltung bei der Feier anlässlich 200 Jah- pellmeister Sepp Huter (gest. 2001) und
Um die Jahrhundertwende schien der re Erstbesteigung Großglockner (2000) unseren Präsidenten Stefan Schneider
Bestand der Kapelle ernstlich gefährdet. • Konzert in Wien, Schönbrunn (2000) (gest. 2002).
Schließlich ergriff 1904 Alois Rogl die • Premiere von Feuer & Eis Kals, Die Trachtenmusikkapelle Kals präsentiert
Initiative und gründete mit 20 Mann die Musikpavillon (2000) sich seit einigen Jahren auf ihrer eigenen
Feuerwehrmusik Kals. • CD Aufnahme Feuer & Eis (2001) Internetseite (www.mk-kals.at), die zum
1928, die Kapelle war auf eine stolze Mit- • GEWINNER - ORF Blasmusikpreis aktuellen Jubiläum aktualisiert und neu
gliederanzahl angewachsen, wurden die 2001 Innsbruck (2001) überarbeitet wurde. Alle Veranstaltungen
Musikanten mit einer eigenen Tracht • 2. Preis Tiroler Gastfreundschaft 2004 sind mit Bildern auf der Homepage
ausgestattet, und die Kapelle erhielt den Gruppe Tourismus (2002) archiviert → äußerst sehenswert!
Namen „Trachtenmusikkapelle Kals“. • Feuer & Eis Aufführungen in Matrei
Ende der 30-er Jahre wurde der Fortbestand (2001), Kals (2002) Lienz (2002), Ein Klangbild der Berge
des Vereines hart auf die Probe gestellt. Der Innsbruck (2002) und Wien (2004) Feuer und Eis
Krieg begann und viele – ja fast alle Kalser • Jubiläums-CD Aufnahme (2005) ... Feuer und Eis – die Multimediashow
- befanden sich im Kriegseinsatz. kombiniert kontrastreiche Musik mit
Mit dem Ende des Krieges begann der Die Obmänner der Kapelle wechselten atemberaubenden Naturaufnahmen und
Neuaufbau, auch bei der Kalser Musik. häufiger. Erst ab 1945 ist die genaue Rei- zeitgenössischen und historischen Film-
Unter der Leitung von Johann Payr wurde henfolge bekannt. 1983 übernahm Sepp sequenzen aus der Region Nationalpark
ab 1945 wieder aktiv musiziert. Haidenberger die Funktion des Obman- Hohe Tauern.
1949 übergab er den Taktstock an den da- nes. Während seiner 21-jährigen, sehr er- Am 22. Juli 2005 um 20 Uhr wird die
mals 20-jährigen Sepp Huter. Die Musik folgreichen Tätigkeit konnten zahlreiche Produktion in einem Open Air am Luck-
war sein Leben. Im Laufe seiner 45-jähri- Projekte verwirklicht werden. 2004 wur- nerhaus in Kals am Großglockner prä-
gen Tätigkeit als Kapellmeister erlebte die de Rupert Schwarzl zum neuen Obmann sentiert
Trachtenkapelle viele musikalische Höhe- der Trachtenmusikkapelle Kals am Groß-
punkte und brachte ausgezeichnete Musi- glockner gewählt. Das Jubiläumsjahr
kanten hervor. Viele seiner Kompositionen Der Altersdurchschnitt von 30 Jahren 1. Juli: CD Präsentation
wurden große Erfolge, allen voran wohl der beweist das große Interesse der Kalser 3. Juli: Bezirks Blasmusikfest Oberes Iseltal
Marsch: „Meine Heimat ist Tirol“. Jugend, in der Trachtenkappelle Kals ak- in Kals
Seit 1994 steht die Kapelle unter der tiv mitzuwirken. Derzeit stehen weitere 22. Juli: Feuer u. Eis Open Air im Lucknerhaus
Leitung von Bezirkskapellmeister Martin 32 Schüler in Ausbildung, denen, nach 15. August: Kalser Fest der Blasmusik
Gratz. Mit musikalischem Können und erfolgreich abgelegter Prüfung (Jungmu- 26. August: Nostalgieabend Sepp Huter

29
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Berichte aus den Bezirken


Musikbezirk Innsbruck-Stadt
Generalversammlung der Tiroler Kaiserjägermusik
Am Sonntag, den 9.1.2005, beschloss
die Original Tiroler Kaiserjägermusik mit
einem Gedenkgottesdienst in der Stifts-
kirche Wilten ein sehr bewegtes und
erfolgreiches Konzertjahr 2004. Bei der
anschließenden 32. Ordentlichen Gene-
ralversammlung im Hotel Europa konnte
Präsident Otto Plattner im Beisein von
Ehrenmitglied Altlandeshauptmann Dr.
Alois Partl drei um die Tiroler Kaiser-
jägermusik besonders verdiente Tiroler
Persönlichkeiten auszeichnen - Dkfm.

Foto: Reinhard Wieser


Gerhard Swarovski, Dkfm. Dr. Hubert
Klingan und Dr. Fritz Hakl erhielten die
Ehrennadel in Gold überreicht. Nach
dem Rücktritt des bisherigen Obmannes
Ing. Heribert Waldner wurde Andreas Ehrungen der OTKM
Mair aus Patsch zum neuen geschäfts-
führenden Obmann und Egon Trinkl aus einer Bilderschau über das Konzertjahr kalischer Weise bestmöglichst zu dienen,
Mayrhofen zu seinem Stellvertreter ge- 2004 und der allgemeinen Zuversicht, endete die Generalversammlung.
wählt - zum neuen Tambourmajor wurde der Tiroler Kaiserjägermusik auch wei- Hans Gschirr
Werner Eberl aus Finkenberg bestellt. Mit terhin in kameradschaftlicher und musi- Schriftführerstellvertreter der OTKM

Frühjahrskonzert der Postmusik Innsbruck mit CD-Präsentation


Auch das Jahr 1 nach 100 bringt für die
Postmusik Innsbruck zahlreiche Hö-
hepunkte. So wurde schon am Beginn
dieses Jahres mit der Aufnahme der CD
„Innsbrucker Promenadenkonzert - 100
Jahre Postmusik Innsbruck“ die Spezia-
lisierung der Kapelle auf altösterreichi-
sche Musik exemplarisch eingespielt
und dokumentiert. Mit der neuen CD,
die Werke von Joseph Haydn bis Franz
Lehar enthält, werden die Ursprünge
und wesentlichen Epochen der welt-
berühmten k.u.k. Unterhaltungsmusik
Foto: Postmusik Innsbruck

ausgeleuchtet und der Reichtum an ver-


schiedenen Genres, die diese Musik zu
bieten hat, dargelegt.
Die CD wird beim Frühjahrskonzert am
Mittwoch, den 25. Mai 2005 um 20.00
Uhr im Stadtsaal Innsbruck präsentiert. relange Treue und als Erinnerung an das ten (Kufstein, Kitzbühel, Alpbach und
Jedes unterstützende Postmusikmitglied, 100-Jahr-Jubiläum der Postmusik Inns- beim Promenadenkonzert im Innenhof
das beim Frühjahrskonzert persönlich bruck eine Jubiläums-CD gratis. der kaiserlichen Hofburg) wird die Post-
anwesend ist, erhält als Dank für die jah- Neben verschiedenen Sommerkonzer- musik Innsbruck auch zum 12. internati-

30
Blasmusik in Tirol Juni 2005

onalen Blasmusikfestival nach Mailand des im Kurhaus in Meran fixiert worden. Postmusik Innsbruck auf ihrer Reise
am 24. und 25. Juni 2005 reisen und dort Dort wird das in Tirol bereits erfolgreich nach Altösterreich und zur altöster-
mit altösterreichischer Blasmusik unser präsentierte und vom ORF übertragene reichischen Musik begleiten möchten,
Bundesland vertreten. Lesungskonzert „Melange mit Kaiser- können sich melden bei:
Als Abschluss des Vereinsjahres ist die semmel“ als vorbildhaftes Musterpro- Alois Schöpf, Kapellmeister
Teilnahme beim Südtiroler Landesmu- gramm noch einmal aufgeführt. Tel.: 0512/379 316 o. 0512/58 32 81
sikfest anlässlich des 50-Jahr- Bestands- Musikerinnen und Musiker, die als Er- Manfred Ostermann, Obmann
jubiläums des Südtiroler Landesverban- gänzung zu ihrer Heimatkapelle die Tel.: 0664/4971191

Musikbezirk Innsbruck-Land
Ein Projekt für Groß und Klein! Märchenmusical „FREUDE“
Unsere Musikkapelle erfüllt im Laufe eines eingegangenen Vorschläge nicht weiter- Als Solosänger konnten Marc Hess und
Jahres viele traditionelle Aufgaben, die in helfen, da er die Dinge schon kennt. Eine Kathrin Walder gewonnen werden.
der Regel jahrzehntelang denselben Ab- einzige E-Mail weckt die Neugier in ihm, Gemeinsam mit dem Publikum und al-
lauf haben. Daher bin ich immer auf der weil er ein Wagnis eingehen und ihm un- len Mitwirkenden wird dieses Projekt
Suche nach Möglichkeiten, neue Wege bekanntes Terrain betreten muss. Der Ge- mit Sicherheit ein Erlebnis für Auge und
zu gehen, um auch die Jugend, unsere Zu- schäftsmann nimmt dieses an und gelangt Ohr, das uns zeigt, was in unserer reizü-
kunft, an die Musikkapelle zu binden. schlussendlich zur Entdeckung von Natur, berfluteten Zeit Anlass für echte Freude
Mit dem Märchenmusical „Freude“ er- Freundschaft und Liebe. Die Musikkapel- sein kann: die Rückkehr zur Natur und
öffnet sich nun diese Möglichkeit etwas le Lans präsentiert dieses Musical mit dem die Besinnung auf das Wesentliche wie
Neues zu präsentieren. Kinderchor Lans, der Volksschule Lans, Menschlichkeit und Liebe.
- Ein Geschäftsmann, der technische Freude- der Musikschule südöstliches Mittelgebir- Aufführungstermine:
dinge herstellt und trotz seines großen Erfol- ge, einem Erzähler und zwei Solosängern. 24., 25. und 26. Juni 2005, jeweils um
ges seine eigene Freude verliert, versucht über Dieses Projekt stellt für unsere Kapelle eine 20.30 Uhr im Kurhaus in Hall.
seine Homepage Vorschläge zu bekommen, große Herausforderung dar, da die Auffüh- Karten sind ab Mitte Mai über Ö-Ticket
wie er denn diese wieder finden könnte. rung einen enormen Aufwand an Proben- und im Tourismusverband Lans erhältlich.
Er muss jedoch feststellen, dass ihm alle arbeit, Organisation und Kosten bedeutet. Kplm. Martin Wibmer

Musikbezirk Hall
Führungswechsel bei der Musikkapelle Wattenberg
Bei der Generalversammlung der Bundes-
musikkapelle Wattenberg am 05.12.2004
legte Kapellmeister Hans Geißler nach 9-
jähriger, erfolgreicher Tätigkeit sein Amt
zurück.
Gerhard Wetscher, bisher 1. Flügelhor-
nist der Musikkapelle Wattenberg, steht
nunmehr am Dirigentenpult. Musikalisch
„vorbelastet“ durch seinen Vater, Flü-
gelhornist, und seinen Onkel, Tenorist,
erlernte er mit schon mit elf Jahren das
Flügelhorn. Von 1983 bis 1996 war er Mit-
glied der Bundesmusikkapelle Tulfes und
von 1990 bis zum Jahr 2003 Mitglied der
Speckbacher Stadtmusik Hall i.T.. Wäh-
rend dieser Zeit besuchte er bei Dr. Wolf-
ram Rosenberger (Direktor der Musikschu- Stand zu sein, besucht Wetscher derzeit danken Herrn Gerhard Wetscher für sei-
le Innsbruck) den 2-jährigen Kapellmeis- bei Prof. Edgar Seipenbusch einen einjäh- ne Bereitschaft, das Kapellmeisteramt zu
terlehrgang, welchen er 2003 mit Erfolg rigen Dirigenten-Weiterbildungskurs. Die übernehmen, und freuen sich auf eine gute
abschloss. Immer bemüht, auf dem letzten Mitglieder der Musikkapelle Wattenberg und erfolgreiche Zusammenarbeit.

31
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Musikbezirk Schwaz
Marschierprobe mit der Jugend der BMK Weer
Am Karfreitagnachmittag traf sich die
Blasmusikjugend unter der Leitung des
Bezirksstabführers Mario Leitinger, Ka-
pellmeister Helmut Faserl, sowie dem Ju-
gendreferenten der BMK Weer, Roland
Hollaus, zu einer Exerzierprobe im Turn-
saal der Hauptschule Weer. Es wurde al-
les, was Musik in Bewegung anbelangt,
bis ins kleinste Detail geprobt, z.B. An-
treten, Halten und Abmarschieren im
klingenden Spiel, vorzeitiges Beenden
des Marsches u.s.w. Die Jugendlichen

Foto: BMK Weer


waren sehr konzentriert und mit großem
Eifer bei der Sache.
Mario Leitinger, Bezirksstabführer

Viel los bei der Bundesmusikkapelle Pill!


Der Musikkapelle Pill stehen in ihrem
nunmehr 83-jährigen Bestandsjahr viele
Ereignisse bevor. Unter der Leitung von
Kapellmeister Herbert Steinbacher und
Obmann Peter Lechner wird vor allem
großes Augenmerk auf die Jugendarbeit
gelegt. Somit kann die BMK-Pill bei
ihren Aktivitäten auf einen Mitglieder-
stand von 60 Musikanten und Musikan-
tinnen zurückgreifen. Erfreulich ist, dass
die Hälfte davon noch Jungmusiker sind.
Beim Konzertprogramm reicht das Reper-
toire von Traditionellem über Rock und unsere dritte Fahrt zum Weinfest nach Gruppe Tiroler Blut, die Alpenpapagal-
Pop bis hin zur neuen Blasmusik. Eröffnet Großau in Niederösterreich. los und am Sonntag beim Frühschoppen
wird die Konzertsaison mit dem Pfingst- Weiters wird vom 1. bis 3. Juli das 21. Pil- die Bundesmusikkapelle Terfens. Nähere
konzert, dem über den ganzen Sommer lerDorffest veranstaltet, zu dem wir alle Informationen auf unserer Homepage
hin Platzkonzerte und einige Frühschop- Musikkollegen und -kolleginnen herz- www.bmk-pill.at.
pen folgen. Ein weiterer Höhepunkt ist lich einladen. Für Stimmung sorgen die Ludwig Kolb (Schriftführer)

Musikbezirk Rattenberg und Umgebung


Die schnellsten Musikanten
Bei der 8. Internationalen Blasmusik waren 1. MK Senseler Volders, 2. MK berger, MK Auffach.
Schi- & Snowboardmeisterschaft in der Reith i. Alpbachtal und 3. MK Lofer Die Musikkapelle Mühltal bedankt sich
Wildschönau waren wieder über 200 1. Blasmusikmeisterin 2005 wurde Maria bei allen Teilnehmern, aber auch bei den
Musikanten und Musikantinnen aus 37 Kurzthaler von der MK Gaimberg, Blas- Sponsoren & Pokalspendern! Das nächs-
verschiedenen Musikkapellen am Start. musikmeister 2005 Herbert Galovic von te Rennen - unbedingt Termin vormer-
Durch den guten Zustand der Renn- der MK Senseler Volders. Die schnellste ken! - findet am 28. Jänner 2006 statt.
strecke konnten Spitzenzeiten erreicht Boarderin war Evi Kostenzer, MK Mühl-
werden. Die schnellsten Mannschaften tal, schnellster Boarder Michael Silber- BMK Mühltal i.V. Peter Stadler

32
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Klingendes Brandenberg: Taktstockübergabe


Die Bundesmusikkapelle Brandenberg
lud am 9. April zu ihrem Frühjahrskon-
zert und dankte dem Publikumsansturm
mit einem schwungvollen musikalischen
Bogen von klassischen bis zeitgenös-
sischen Werken. Neben der tempera-
mentvollen Aufführung des „Slawischen
Tanzes“ von Antonin Dvorak zählte das
Trompetenkonzert in Es-Dur von Jo-
hann Nepomuk Hummel, vorgetragen

Foto: BMKB
von Thomas Marksteiner, zu den musi-
kalischen Höhepunkten.
Dann übergab Kapellmeister Wolfgang Gerald Atzl ist der neue musikalische Leiter der BMK Brandenberg.
Marksteiner nach zwanzig Jahren den
Taktstock und somit die musikalische zene entwickeln konnte. einem ORF-„Sudio-Live-Konzert“ und
Leitung an Gerald Atzl, den jungen Unter Marksteiners Leitung erreichten 2003 bei der ORF-Produktion „Klingen-
Fagottisten der Militärmusik Tirol. die derzeit 57 aktiven Brandenberger Mu- des Österreich“ im Schloss Schönbrunn
Wolfgang Marksteiner war von 1984 sikantinnen eine Reihe bemerkenswerter vertreten.
bis Ende 2004 Kapellmeister der BMK Erfolge: Beim renommierten ORF-Blas- Im Rahmen des Frühjahrskonzertes stell-
Brandenberg. Der ausgezeichnete Ruf musikpreis 2001 zählte das Orchester zu te nun die BMK Brandenberg erneut
der Musikkapelle über die Bezirksgren- den vier Tirol-Finalisten in der höchsten ihr Niveau unter Beweis. Der neue mu-
zen hinaus ist untrennbar mit seinem Leistungsstufe. Neben Konzerten mit der sikalische Leiter, Gerald Atzl, und sein
Namen verbunden. Der unermüdlichen Militärmusik beim Tiroler Kapellmeis- Stellvertreter Josef Rupprechter zeigten
und akribischen Arbeit des Bezirkska- tertag und bei der Promenaden-Konzer- neben Gespür für die Stückauswahl, dass
pellmeisters ist es zu verdanken, dass treihe 2002 in der Innsbrucker Hofburg sich ausgezeichnete Kameradschaft in
sich die Kapelle zu einem angesehenen konnte die BMK Brandenberg die Ge- einen in allen Registern harmonischen
Klangkörper in der Tiroler Blasmusiks- meinde und den Bezirk Kufstein auch in Klangkörper umsetzen lässt.

Musikbezirk Kufstein
Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung des Unterinntaler Musikbundes Kufstein
Ehrungen sind häufig, geehrte Funkti-
onäre gibt es öfter, aber Menschen, die
sich in derartiger Weise um den Mu-
sikbezirk Kufstein verdient gemacht
haben, wie die drei Geehrten bei der
Jahreshauptversammlung des Unter-
inntaler Musikbundes Kufstein, sind
sehr dünn gesät. Umso erfreulicher war
die Tatsache, dass der Präsident des
Österreichischen Blasmusikverbandes,
Dr. Herbert Ebenbichler, die Ehrungen
vornahm und die Urkunden überreich-
te. Sebastian Pfluger, mit Hilfe dessen
Foto: UMK

Ausbildung zahlreiche junge Musikan-


ten auf Bezirks-, Landes- und sogar
Bundesebene Auszeichnungen erspie- Hermann Wurnig, Adolf Ehrenstrasser und Sebastian Pfluger (von links)
len konnten, wurde für seine außer-
gewöhnlichen Dienste ausgezeichnet; von 1987 bis 2001, wurden zu Ehren- Umrahmung des Abends besorgte, gra-
Dir. Hermann Wurnig, Bezirkskapell- Bezirkskapellmeistern ernannt. Alle tulierten recht herzlich.
meister von 1976 bis 1986, und Adolf Anwesenden und das Sölllandler Blä-
Ehrenstrasser, Bezirkskapellmeister serquintett, welches die musikalische Bezirkspressereferent Franz Osl

33
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

„Prima la Musica“- Preisträger in Kufstein


„Jugend musiziert für die Jugend“ war das
Motto des Vortragsabends der Preisträger
des Landeswettbewerbs „Prima La Mu-
sica“ am 17. April. Im Vortragssaal der
Landesmusikschule Kufstein konnte der
Organisator, Bezirksjugendreferent Mag.
Johannes Puchleitner, etliche Ehrengäste
der Stadt und des Musikbezirkes willkom-
men heißen. Was die 13 jungen Vortra-
genden – alle Mitglieder der Blasmusikka-
pellen des Bezirks Kufstein – teilweise mit
Klavierbegleitung zum Besten gaben, hat-
te wirklich Preisträgerniveau und erlaubt

Foto: LMK
in Hinsicht Jugend einen optimistischen
Blick in die blasmusikalische Zukunft.
Bezirkspressereferent Franz Osl Adriane Gasteiger und Paul Brandauer, Landesmusikschule Untere Schranne

Jubiläumskonzert 150 Jahre BMK Niederau


Nach strenger Probenarbeit gab die
BMK Niederau anlässlich des 150-jäh-
rigen Bestehens am 2. 4. 2005 ihr Ju-
biläumskonzert im Mehrzwecksaal der
HS Wildschönau, der Saal war bis auf
den letzten Platz gefüllt. Sprecher Joch
Weißbacher führte gekonnt durch das
Programm und zugespielte Bilder liefer-
ten neben dem akustischen auch einen
optischen Genuss für die zahlreichen
Konzertgäste aus nah und fern.

Fotos: MK Niederau
Die Solisten Helmut Margreiter auf
der Trompete mit dem Stück „Carni-
val of Venice“ und Stefan Berger mit
dem Solo für Piccolo im Stück „Der
Pfiffikus“ lieferten eine hervorragende Ehrungen anlässlich des Jubiläumskonzertes
Leistung. Nach dem 1. Teil folgte dann
ein weiterer Höhepunkt des Konzertes, Hans Brunner, Balthasar Brunner und
nämlich die Ehrungen von verdienten Gwiggner Alois und für 55 Jahre Kas-
Musikanten, welche vom Finanzre- par Wimmer geehrt. Markus Holzer
ferenten des Tiroler Blasmusikver- wurde dann das Grüne Verdienstzei-
bandes Johann Haun, dem Bezirksob- chen des Tiroler Blasmusikverbandes
mannstellvertreter Raimund Winkler für 15 Jahre Tätigkeit als Schriftführer
und Bezirkskapellmeister Oswald Mayr überreicht.
vorgenommen wurden. Michaela Der Vertreter des Landesverbandes
Hausberger, Martin Brunner, Dani- übergab schließlich dem Obmann
el Opperer, Matthias Schellhorn und Günther Rangger die Jubiläumsurkun-
Markus Rangger erhielten das Jungmu- de für 150 Jahre BMK Niederau. Übergabe der Jubiläumsurkunde
sikerleistungsabzeichen in Bronze und Im 2. Teil wurden die Stücke durch die
Annemarie Eder das Jungmusikerleis- Lichttechnik untermalt, am Schluss chen Gäste.
tungsabzeichen in Silber. Für 25 Jahre von „Fire & Ice“ sogar zwei Feuer- Die nächsten Termine im Jubiläums-
Mitgliedschaft wurde Andreas Fritzer, werkskerzen abgefeuert. jahr sind das Muttertagskonzert am 7.
für 40 Jahre Josef Lanner, Astner Ja- Nach 3 Zugaben verabschiedete Ob- Mai und das Jubiläumsfest am 25. und
kob und Rudi Schellhorn, für 50 Jahre mann Rangger Günther die zahlrei- 26. Juni.

34
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Frühjahrskonzert der BMK Angerberg/Mariastein.mit besonderer Ehrung


Das Frühjahrskonzert der BMK Anger-
berg/Mariastein stand heuer im Zeichen
einer ganz besonderen Ehrung. Doch
dazu später.
Bis zum letzten Platz gefüllt war der Ge-
meindesaal Langkampfen, als unser neu-
er Obmann Werner Schwarzenauer nach
der Begrüßung zahlreicher Ehrengäste
das Mikrofon an die Moderatorin Susan-
ne Weichselbraun übergab. Der Abend
begann mit der wuchtigen „Olympus
Fanfare“ von Kees Vlak, gefolgt vom
„Klingenden Land“ des Tiroler Kompo-

Foto: BMKA
nisten Sepp Tanzer. „Teufelstanz“ hieß
die Hellmesberger-Komposition (gebo-
ren am Konzerttag vor 150 Jahren), die Bürgermeister Walter Osl gratuliert Ehrenmitglied Johann Osl zu 50 Jahren Mitgliedschaft
uns Musikanten wahrlich alles abver-
langte. Mit „Scheherazade“ von Nikolai Verdienstmedaille in Silber des Landes- keiten mit Bravour zu präsentieren. Der
Rimsky-Korsakow entführten wir das verbandes. Sage und schreibe 50 Jahre gefühlvoll intonierte Lennon-Welthit
interessierte Publikum ins Morgenland, in unseren Reihen und ausgezeichnet „Yesterday“ leitete zum dritten Solostück
bevor mit „Capriccio Brillante“ von mit der goldenen Verdienstmedaille über, in dem sich Jungschlagzeuger Tho-
Werner Brüggemann unser Bruno Feld- des Landesverbandes ist Johann Osl. mas Neumann (12 Jahre) am Xylophon
kircher seine hervorragenden Qualitäten Persönliche Geschenke erhielten zwei von seiner musikalisch-schlagfertigen
als Solotrompeter unter Beweis stellte. ehemalige Funktionäre, Martin Außer- Seite zeigte. „Erinnerungen an Zirkus
Die Ehrungen verdienter Mitglieder wur- lechner und Johann Osl. Der Kitzbühler Renz“ wurden da sicherlich wach. „Der
de von Bezirksobmann Sebastian Neu- Standschützenmarsch erklang für alle Weg zurück“ und „Army of the nile“ bil-
reiter durchgeführt. Das bronzene Jung- Geehrten. deten das offizielle Ende des Abends, der
musiker-Leistungsabzeichen legten 2004 Der zweite Teil begann mit dem impul- durch die Humoreske „Sandpaper Bal-
ab: Jan Haller, Dominik Tacer, Thomas siven „For the next thousand“ von Otto lett“ mit Solist Johann Mösinger, dem
Singer und Martina Lettenbichler. In M. Schwarz. „Illuminations“ von Jay Bo- Schlagzeugsolisten Sebastian Gschwent-
Silber brillierte Stefan Werlberger. Jo- cook bot unserem bezaubernden Neuzu- ner mit „Ich und mein Schlagzeug“ und
hann Mösinger und Bruno Feldkircher, gang Bianca Moser Gelegenheit, die bei dem Deutschmeister Regimentsmarsch
seit 25 Jahren Mitglieder, erhielten die Musiklehrer Rangger erlernten Fähig- harmonisch ausklang.

Stadtmusikkapelle Kufstein ist in Bewegung


Unter der fachkundigen Regie von Lan-
desstabführer Josef Stiller übten sich viele
eifrige Musikanten und Musikantinnen der
Stadtmusikkapelle Kufstein in dem schwie-
rigen Fach „Musik in Bewegung“. Anlass
zu dieser Marschierprobe waren nicht nur
die bevorstehende Marschmusikbewer-
tungen im Rahmen des Bezirksmusikfestes
am 7. August in Wörgl, sondern die vie-
Foto: Josef Stiller

len Neuerungen und Änderungen im Re-


glement und in den Bewertungskriterien.
Sämtliche Feinheiten, die zum perfekten
Marschieren gehören, wurden ausgefeilt
und mit viel Konzentration geprobt. dass wir Josef Stiller im Juli bei einer wei- mit Geduld und Professionalität, aber
Die nun beginnende Blasmusiksaison teren Probe davon überzeugen können. auch mit Humor die Geheimnisse der
bietet viele Gelegenheiten, das Erlern- Wir freuen uns schon darauf. „Musik in Bewegung“ vermittelte.
te zu festigen und zu perfektionieren, so Herzlichen Dank an Josef Stiller, der uns Marina Taxerer

35
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Generationswechsel an vorderster Front


Die Neuwahlen der BMK Angerberg/
Mariastein bei der Jahreshauptver-
sammlung, im Gasthof Pension „Al-
penhof“ in Mariastein, führten zu einem
regelrechten Generationswechsel im
Funktionärsteam. Da sich Obmann Jo-
hann Osl nicht mehr der Wahl stellte,
wurde diese besonders zeitaufwendige
und arbeitsintensive Funktion an der

Foto: BMK Angerberg/Mariastein


Spitze der Musikkapelle in einem neu-
en Konzept überarbeitet und auf vier
gleichwertige Funktionäre aufgeteilt.
Obmann Johann Osl übergab sein Amt
besten Gewissens an seinen Nachfolger
Werner Schwarzenauer und seine drei
gleichgestellten Vertreter Marion Gug-
genberger, Mag. Monika Schweitzer
und Martin Perthaler. Frisch motiviert Amtsübergabe
geht der gesamte Ausschuss in eine
neue dreijährige Periode. Franz Osl, Schriftführer der BMK Angerberg/Mariastein

Musikbezirk St. Johann


Michael Werlberger wieder zum Obmann gewählt
Traditionell findet die Generalver-
sammlung des Musikbezirkes St. Johann
in Tirol immer an jenem Ort statt, der
im abgelaufenen Jahr das Bezirksmusik-
fest ausrichtete. Dies war im Jahre 2004
die Pillerseegemeinde St. Ulrich und so
fand dort diese Versammlung mit Neu-
wahl auch statt.
In den umfangreichen Tätigkeitsbe-
richten des Obmannes Michael Werl-
berger, des Bezirks-Kapellmeisters Jo-
schi Deisenberger und der Referenten
wurden vor allem die Aktivitäten der
einzelnen Kapellen präsentiert. So gab
es insgesamt – mit den Probentätigkei-
ten – 1.145 Ausrückungen, wobei im Der neue – fast unveränderte – Ausschuss (v.l.): Schriftführer Andreas Wörter, Obmann-Stv. Herbert
Durchschnitt auf eine Kapelle 95 Aus- Scharnagl, Jugendreferent-Stv. Helga Haitzmann, Obmann Michael Werlberger, Bezirks-Kapellmeister
rückungen kommen. Überrascht zeigte Joschi Deisenberger und Bezirks-Stabführer Gerald Embacher; im Bild fehlt Jugendreferent Martin Rabl,
sich der Landeskapellmeister Hans Eibl der anlässlich der Generalversammlung verhindert war.
von der finanziellen Eigenaufbringung
der einzelnen Kapellen, die im gesamten Noten, Aus- und Fortbildung, Trach- werb im neuen Kaisersaal in St. Jo-
Bezirk immerhin die stattliche Summe ten und Uniformen und auch Steuern hann i. T. statt, im Juli gibt es eine
von rund 376.000 Euro ausmacht. Zum und Abgaben bewältigt werden. Jungbläserwoche in der Weitau und
Vergleich dazu die Summe der Subven- Wichtigster Programmpunkt für das dazu wiederum viele Ausrückungen
tionen der Gemeinden: rund 65.600 Jahr 2005 ist das Bezirksmusikfest in und Platzkonzerte.
Euro und das Land steuert noch rund Fieberbrunn vom 29. bis zum 31. Juli Turnusgemäß fand auch die Neuwahl
12.700 Euro bei. Damit können die 2005. Dazu findet am 18. und 19. Juni des Bezirksausschusses statt, die in al-
laufenden Ausgaben für Instrumente, der 2. Jugendblasorchester-Wettbe- len Positionen einstimmig erfolgte.

36
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Kapellmeisterschulung
Der Bezirksverband St.Johann in Tirol
ist stets um die Fortbildung der Ka-
pellmeister und Funktionäre bemüht.
So wurde am 3. April im Hotel Pil-
lerseerhof eine Lehrprobe für Kapell-
meister und Musiker abgehalten. Als
Referent fungierte der junge Florian
Pranger aus Trins, selbst ein hervorra-
gend ausgebildeter Kapellmeister der
MK Inzing und Komponist zahlreicher
Blasmusikwerke. Als Schulungsor-
chester stellte sich die MK St.Ulrich
a.P. zur Verfügung.
Die wichtigsten Erkenntnisse:

Foto: M. Werlberger
Pranger beginnt mit der Tonleiter in
klingend B und lässt Register versetzt
einsetzen.
Hernach wird mit dem ersten Stück
begonnen: Schulungs-Orchester MK St.Ulrich a.P. mit Florian Pranger
Kleine Suite für Blasorchester.
Pranger geht bei seiner Suite auf Kon- in Dur sollen möglichst tief gespielt von Flac. Grundlegend dürfen Grup-
trapunkt und Balance ein. Ebenfalls werden. Pranger geht auch auf Beset- pierungen nicht zerschlagen werden.
weist er darauf hin, Musiker müssen zungen ein, Harmonie, Brass etc., weist Wiederum geht er auf Balance und
nach dem Dirigenten spielen und nicht auf Pseudostimmen hin, welche Werke Interpretation ein. Transparenz und
auf andere Register hören und warten. unnötig verdicken. Stücke sollen aus Auffassung verdeutlicht Florian Pran-
Intonation. Ein Blasorchester stimmt der Partitur vom Kapellmeister selbst ger anhand von mehreren Beispielen
nie! Das Problem wird durch Balance erarbeitet werden und nicht einer in Form von Registerspiel.
leichter gelöst. Das Wichtigste ist der Demo-CD nachgeahmt werden. Anschließend kurze Diskussionsrunde.
Grundton, dann Quint „ möglichst Pranger erklärt Notengruppierungen.
offen und der Problemfall Terzen, jene Als Schulungswerk dient Barcarola Bez-Obm. Michael Werlberger

Musikbezirk Telfs
Stabführerkurs im Musikbezirk Telfs
Im Probelokal der Musikkapelle Hat-
ting fand am 18. April ein Stabführer-
kurs für Anfänger statt. Als Referent
fungierte Landesstabführer Siegfried
Stigger. Unter seiner fachmännischen
Leitung wurden alle Teilnehmer von
den Anfängen bis hin zur fortgeschrit-
tenen Stufe geschult. Die Begeisterung
reichte so weit, dass von 19.30 Uhr bis
22.30 Uhr ohne Pause gearbeitet wur-
de. Die 15 anwesenden Stabführer sa-
hen die Schulung als große Hilfe für ihr
wichtiges Amt in ihrer Musikkapelle
und würden sich über eine Fortsetzung
freuen.
Christian Zoller
Bezirksstabführer

37
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Musikkapelle Pettnau ernennt Ehrenobmann


Beim Frühjahrskonzert der Musikkapelle
Pettnau wurde Bruno Haselwanter, der
seit 1970 aktives Mitglied ist, zum Eh-
renobmann ernannt. Bruno Haselwanter
war Jugendreferent und Kapellmeister-
Stellvertreter, bevor er 1987 zum Ob-
mann gewählt wurde. Während seiner
Obmanntätigkeit hat die Musikkapelle
Pettnau bei allen Bezirkswertungsspie-
len, allen Marschbewertungen im Bezirk
und bei vielen in Niederösterreich und
der Schweiz mitgewirkt. Doch nicht nur
in seiner Kapelle wirkte der Funktionär,
auch im Ausschuss des Musikbezirkes
Telfs war er von 1985 bis 2005 als Schrift-

Foto: MP
führer und Archivar tätig und hat jetzt
die Funktion des Bezirksobmann-Stell-
vertreters inne. In seiner Heimatgemein- Bruno Haselwanter (Mitte) wurde von Alt-Kapellmeister Josef Krug, der auch die Laudatio auf den
de Pettnau ist er auch als Gemeinderat Musikkollegen hielt, Kapellmeister Josef Nolf, BO Roland Mair, Obmann Gerhard Scheiring und Bürger-
und Bürgermeister-Stellvertreter tätig. meister Johannes Kleinhans (von links) die Urkunde zum Ehrenobmann überreicht.

Musikbezirk Wipptal-Stubai
Bezirksblasorchester Wipptal Stubai – ein gelungenes Projekt
Einer Initiative des Bezirkskapellmeis-
ters Hans Eller folgend, haben sich im
vergangenen Jahr die Kapellmeister des
Musikbezirkes Wipptal-Stubai einhellig
dafür ausgesprochen, zur Hebung des
Niveaus ein Bezirksblasorchester zusam-
menzustellen.
Die Kapellmeister bzw. Funktionäre des
Bezirkes haben dieses Projekt nicht nur
befürwortet, sondern auch tatkräftig
unterstützt. Einige von Ihnen spielten
gleich selbst mit. Nach etlichen Regis-
terproben und vier Gesamtproben war
es dann so weit. In der mit zahlreichen
Ehrengästen und Blasmusikfreunden
vollbesetzten Wipptalhalle in Steinach bel-Ouverture von Franz von Suppé für rücken im Süden von Steinach. Dieses
bot das 65-köpfige Orchester eine beein- Blasorchester bearbeitet. Mit der Erstauf- Komposition wurde bisher nur von der
druckende Leistung. führung der Blasorchesterfassung dieser Speckbachermusik Hall unter Herbert
Als Dirigenten wirkten Landeskapell- Ouverture wurde das Konzert klangvoll Ebenbichler aufgeführt und beim ORF
meister Prof. Hans Eibl und der Präsident eröffnet. eingespielt.
des Österreichischen Blasmusikverban- Weiter ging es dann mit dem Konzert- Zum Abschluss des ersten, des öster-
des, Dr. Herbert Ebenbichler, mit viel walzer Bei uns zíHaus von Johann Strauß reichischen Teiles, kamen zwei erfolgrei-
Einsatz, Erfahrung und Können. Sie ha- Sohn. Dann kam ein großer Sprung in che junge Komponisten aus Oberöster-
ben gemeinsam mit Bezirkskapellmeister das 20. Jahrhundert mit der Sinfonischen reich an die Reihe: Alois Wimmer mit
Hans Eller ein Programm zusammenge- Dichtung Prosante von Anton Erich dem Marsch Komm in die Zukunft und
stellt, das im ersten Teil Blasmusik aus Kratz. Dieses Werk wurde im Auftrag des Thomas Doss mit seiner Magic Ouver-
Österreich bot. ORF komponiert und schildert eine ein- ture.
Hans Eibl hat dafür eigens die Wiener Ju- drucksvolle Wanderung auf einen Berg- Im zweiten Teil standen internationale

38
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Blasmusikwerke auf dem Programm. Am Vor dem abschließenden Bravourmarsch sinnlich waren.
Beginn spielte das Bezirksblasorchester BB and CF von Odd. L Humme wurde A Im Rahmen des Konzertes wurden Be-
Wipptal-Stubai mit der 1st Suite von Tribute To George Gershwin vom in Ti- zirkskapellmeister Hans Eller und sein
Gustav Holst ein Standardwerk der in- rol bestens bekannten niederländischen Stellvertreter Hans Schönherr für Ihre
ternationalen Blasorchesterliteratur. Starkapellmeister Gert Buitenhuis vom langjährige Tätigkeit mit dem Silber-
Beim Spiritual sometimes i feel like A Bezirksblasorchester gespielt. nen Verdienstkreuz des Österreichischen
Motherless Child traten Heidegger Man- Das begeisterte Publikum erreichte Blasmusikverbandes ausgezeichnet.
fred (Flügelhorn) und Florian Pranger schließlich auch noch zwei Zugaben, die Von dieser Stelle aus möchten wir allen
(Klarinette) als Solisten hervor. Einen in Anbetracht der Flutkatastrophe in Sü- Teilnehmern, Organisatoren und Diri-
kurzen Abstecher in die Klangwelt des dasien mit einem Tiroler Volkslied und genten recht herzlich bedanken.
Jazz gab es dann mit einer gekonnten dem „Guten Abend, gut’ Nacht“ von
Bearbeitung von Joe Zawinulís Birdland. Johannes Brahms sehr schlicht und be- Ferdl Hölzler, Bezirks-Schriftführer

Musikbezirk Landeck
Stadtmusikkapelle Landeck präsentiert „DIE VIER JAHRESZEITEN“ auf DVD
Die Stadtmusikkapelle Landeck, in Co-
Produktion mit dem mehrfach ausgezeich-
neten Naturfilmer Christoph Wachter prä-
sentiert ihre erste DVD.
Das außergewöhnliche an dieser DVD-Pro-
duktion ist ohne Zweifel die Entstehung.
Christoph Wachter musste zur vorgegebe-
nen Filmmusik (Philip Sparke: Sunrise At
Angel´s Gate, Johan de Meij: The Wind In
The Willows, Alfred Reed: Russian Christ-
mas Music), ein Drehbuch schreiben, um
schließlich nach den jeweiligen Dreharbei-
ten alle Teile des Filmpuzzles zu einem Gan-
zen, vereinen zu können. Noch im Herbst
2003 wurde von Christoph Wachter das
Drehbuch zum Film „Die vier Jahreszeiten“
geschrieben, die Kommentare verfasst und
die Dreharbeiten mit insgesamt drei Kame-
ras begonnen. Eine Kamera war ausschließ-
lich in fixen Positionen während des gan-
zen Jahres montiert um die faszinierenden
Abläufe der Natur über Monate hinweg,
einzufangen. Jede einzelne Szene musste der
Charakteristik der Musik entsprechen. Die-
se wurden schließlich noch beim Schnitt an
den Musiktakt genauestens angepasst.
Dieser Film ist nicht nur ein Bilderreigen
passend zur Musik sondern er erzählt auch
eine Geschichte, über die Natur mit all ih-
ren Gesichtern, aber auch der Menschen
im Tiroler Oberland.
Beim Music Project 2004 der Stadtmusik-
kapelle Landeck wurde der Film „Die vier ebenso ein Live Mitschnitt der „Festive wird am 18. Juni 2005 im Kaisersaal in
Jahreszeiten“ bei restlos ausverkauften Ver- Overture“ von Dimitri Shostakovich mit St.Johann in Tirol ein weiteres Mal live
anstaltungen dem Publikum Live im Stadt- der Stadtmusikkapelle Landeck, Making zu sehen und zu hören sein. Weitere Infos
saal Landeck präsentiert und die Musik für Of Beiträge vom ORF-Tirol und von Phi- und Bestellmöglichkeiten finden Sie online
diese Produktion aufgezeichnet. lip Felbermeyer zu hören und zu sehen. unter www.stadtmusikkapelle-landeck.at
Als Special Features sind auf dieser DVD Das Filmprojekt „Die Vier Jahreszeiten“ oder www.music-project.at.

39
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Musikbezirk Silz
Musik in Bewegung
Beim Bezirksmusikfest am 31. 7. 2005
in Huben findet die Bezirks-Marschbe-
wertung statt. Als Startschuss für die
Vorbereitung der Kapellen auf dieses
große Ereignis hat Bezirksstabführer
Siegfried Stigger die Stabführer und
interessierte MusikantInnen der 13 Ka-
pellen des Bezirkes zu einem intensiven
Kurs eingeladen.

Foto: W. Christl
Im theoretischen Teil seiner Ausführun-
gen gab der engagierte Bezirksstabführer
einen kurzen Überblick über die „Musik
in Bewegung“. Im anschaulichen prakti- Siegfried Stigger demonstriert.
schen Teil des Schulungsabends konn-
ten die Anwesenden ihr eigenes Wissen sich diese Schulung auch mehr Teilneh- stein für das Auftreten unserer Kapellen
überprüfen und wertvolle Tipps und mer verdient hätte, so war sie doch ein in der Öffentlichkeit.
Tricks mit nach Hause nehmen. Wenn großer Erfolg und ein wichtiger Mosaik- Walter Christl

Neuer Kapellmeister in Umhausen


Hans-Peter Pranger ist seit 7.1.2005 der ka“ ist er Blasmusikfreunden ein Begriff. sen seit dem Jahr 2000 beachtliche Er-
musikalische Leiter der Musikkapelle Um- In der Musikkapelle Umhausen will folge erringen wie z.B. einen „Sehr guten
hausen. Mit ihm wollen die MusikantInnen er mit dem jungen Klangkörper – das Erfolg“ in der Stufe C beim Bezirkswer-
an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Durchschnittsalter der Mitglieder liegt tungsspiel in Haiming 2004.
Hans-Peter Pranger ist in der Blasmusiksze- bei 27 Jahren – neue musikalische Facet- Der scheidenden Frau Kapellmeister ei-
ne des Oberlandes kein Unbekannter. Als ten erarbeiten. nen herzlichen Dank für die kompetente
Flügelhornist der Musikkapelle Haiming Unter seiner Vorgängerin Margherita Arbeit, dem „Neuen“ viel Erfolg mit der
und als musikalischer Kopf der „Simerin- Rieß konnte die Musikkapelle Umhau- Musikapelle Umhausen!

„Faszination Blasmusik“
170 Jahre Musikkapelle Längenfeld – 80 einen großen Erfolg feiern. Dieses Werk
Jahre Musikkapelle Huben dauert ca. 38 Minuten und wird mit
Am Samstag, den 16.Juli 2005, findet im akustischen Geräuschen, Großleinwand,
Freigelände des Alten Schwefelbades in Böllerschüssen und dem Salvenfeuer der
Längenfeld eine Großveranstaltung der Schützenkompanie Längenfeld unter-
Musikkapellen Huben und Längenfeld malt. Als Sprecher konnte Mag. Peter
statt. Erstmals werden beide Musikkapel- Kostner vom ORF - Radio Tirol gewon-
len unserer Gemeinde einen Klangkörper nen werden, jedem bekannt als Kapell-
bilden. meister der Stadtmusikkapelle Wilten.
Dieser besteht aus 110 Musikern und Mit dieser Gemeinschaftsproduktion
Foto: Josef Stiller

steht unter der Gesamtleitung von Kpm. geht ein langer Traum vieler Musikanten
Andreas Grüner. in Erfüllung.
Zur Aufführung gelangt unter anderem Die Aufführungen sind ein Kulturereignis
erstmals im Ötztal der der besonderen Art und bilden gleichzei- Kapellmeister Andreas Grüner
„Der Traum eines österreichischen Re- tig den Höhepunkt im Jubiläumsjahr bei-
servisten“, ein Tongemälde v. Carl Mi- der Musikkapellen. zweite Aufführung findet am 28.07.2005
chael Ziehrer. Ziehrer schrieb dieses Werk Bei Schlechtwetter wird die Veranstal- anlässlich des Bezirkmusikfestes in Huben
1890 und konnte bei der Uraufführung tung um eine Woche verschoben. Die statt.

40
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musikbezirk Außerfern
Musikbund ehrte seine treuen Kameraden in einem feierlichen Festakt
Alljährlich werden vom Außerferner
Musikbund langjährige Musikanten,
Funktionäre und Förderer der Blasmu-
sik geehrt. In einem festlichen Rahmen
wurden 74 Jubilaren für ihren unermüd-
lichen Einsatz zum Wohle der Blasmusik
gedankt.
Mit einer heiligen Messe in der Pfarr-
kirche Tannheim begann der Festakt für
die verdienten Musikkameraden. An-
schließend fand im Gemeindesaal die
Jubilarehrung mit der Überreichung der
Verdienstmedaillen und Urkunden statt.
Der Gottesdienst und die Jubilarehrung
wurden von der Musikkapelle Tannheim
feierlich umrahmt.
Bezirksobmann Johannes Petz konnte zu
dieser Feier zahlreiche Ehrengäste unter
ihnen LHstv. Ferdinand Eberle und den
Ehrenpräsidenten des Österreichischen
Blasmusikverbandes HR Dr. Friedrich
Weyermüller begrüßen. Mit den Jubila-
ren aus den fünf Talschaften des Bezirkes
waren auch zahlreiche Bürgermeister
anwesend die dem feierlichen Festakt
mit Freude und Stolz beiwohnten. Petz
dankte den Jubilaren und sprach seine
persönliche Hochachtung für die geleis-

Foto: Hosp
tete Arbeit aus. Es sei gerade heute keine
Selbstverständlichkeit mehr über Jahr-
zehnte aktiv in einer Musikkapelle für Ehrung langjähriger Blasmusikanten
das kulturelle Wohl in den Gemeinden
und im Land zu sorgen. Er hob die lang- Trauer leichter zu ertragen, doch sie ist Walter Haas, Josef Tabelander, Thomas
jährige Angehörigkeit der Musikantin- im überwiegenden Teil dazu da um mir Tabelander (MK Lermoos), Helmut
nen und Musikanten, die zugleich auch selbst und allen anderen Freude zu berei- Ostheimer (MK Musau), Robert Lum-
als Vorbild für die Jugend dienen, als ten und sie ist der Spiegel des Lebens“, pert, Martin Maringele, Michael Klotz,
Außergewöhnliche Leistungen hervor. so Eberle. Abschließend dankte er allen Peter Rief (MK Nesselwängle), Andreas
Entscheidend sind die unvergesslichen geehrten, die für die Gesellschaft viel Hosp (MK Pflach), Günther Huber (MK
Stunden und Erlebnisse im Kreise der beigetragen haben. Pinswang), Gerfried Wagner, Luc Verca-
Musikkameraden. Die Geehrten: yie (MK Reutte), Richard Ginther (MK
Tannheims Bürgermeister Markus Eberle Die Verdienstmedaille in Silber für 25- Stanzach), Adolf Wach (MK Steeg),
hob die Wichtigkeit der Kapellen in den jährige Mitgliedschaft erhielten: Joachim Moosbrugger, Johann Ham-
Gemeinden hervor. Siegfried Amann (MK Berwang), Kurt merle (MK Stockach), Robert Stebele,
„Musik verbindet, sie ist ein Lebenswerk Reiter (MK Biberwier), Conny Leitner, Franz Triendl, Andreas Kerle (MK Vils),
und fördert in der Gesellschaft die Ge- Petra Hosp, Gerhard Greif (MK Bichl- Wilfried Ginther, Oswald Köck, Rein-
meinschaft“. Mit diesen Worten dankte bach), Angelika Ulseß-Fasser, Gerhard hard Lechleitner (MK Vorderhornbach),
der Ehrenpräsident des Österreichischen Ulseß (MK Elbigenalp), Johann Gapp Christian Kerle, Josef Wechselberger, Jo-
Blasmusikverbandes HR Dr. Friedrich (MK Elmen), Martin Schädle, Alfred hann Wechselberger (MK Weißenbach),
Weyermüller den Jubilaren. Schädle, Raimund Schädle (MK Grän), Thomas Schneider (MK Zöblen)
LHstv. Eberle hob die Wichtigkeit der Karl Kerber (MK Heiterwang), Christi- Die Verdienstmedaille in Gold für 40-
Musik hervor. „Die Musik hilft die an Zobl, Karlheinz Zobl (MK Jungholz), jährige Mitgliedschaft ging an:

41
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Ludwig Lorenz (MK Berwang), Martin rige Mitgliedschaft wurde verliehen an: Max Perl (MK Elmen), Rudolf Osler
Berktold (MK Bichlbach), Otto Hu- Otto Wieland (MK Bichlbach), Klaus (MK Weißenbach)
ber, Max Wolf, Heinrich Singer (MK Steger (MK Ehrwald), Andreas Fügen- Grünes Verdienstzeichen:
Elbigenalp), Alfred Fasser (MK Ler- schuh, Adolf Eberle (MK Tannheim), Wolfgang Scheiber (MK Forchach),
moos), Wolfgang Stecher, Wilfried Ried, Rudolf Wörz (MK Weißenbach) Thomas Müller (MK Grän), Martin Lagg
Gerhard Pohler (MK Nesselwängle), Für 55-jährige Mitgliedschaft wurden (MK Heiterwang), Leopold Triendl (MK
Richard Sprenger (Plansee Werksmusik), geehrt: Vils)
Paul Kaiser, Robert Kaiser, Georg Hosp, Richard Wilhelm (MK Biberwier), Al- Goldenes Verdienstzeichen:
Sieghard Haller (MK Pinswang), Lud- fred Wilhelm (MK Ehrwald), Rudolf Feil Max Perl (MK Elmen), Rudolf Osler
wig Dengel, Johann Falger (MK Steeg), (MK Lechaschau) (MK Weißenbach), Alfred Fasser (MK
Bernhard Gutheinz (MK Zöblen) Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden Lermoos)
Die Verdienstmedaille in Gold für 50-jäh- geehrt: Ing. Markus Hosp

Kapellmeistertag des AMB


27 Teilnehmer aus 24 von 36 Musikka-
pellen unseres Bezirkes folgten der Ein-
ladung. Niemand musste sein Kommen
bereuen, war doch mit Mag. Thomas
Ludescher, dem Landeskapellmeister aus
Vorarlberg und Leiter des Blasorchester-
leiterlehrganges am Landeskonservatori-
um Innsbruck, ein höchst kompetenter
Referent verpflichtet worden.
Nach einer einstündigen Allgemein-
information durch Bez. Kplm. Besler
zu höchst aktuellen Themen wie: Aus-
bildungsmöglichkeiten eines Kapell-
meisters, Vorstellung eines neuen Bu-
ches „der Trommler“ mit einer CD zur Zum musikalischen Repertoire muss sich te Musiker von der Musik wesentlich
Marschmusik und Informationen zu den jeder überlegen: mehr verstehen als ihre Kapellmeister!
kommenden Konzertwertungsspielen im • Kann ich auf allen Hochzeiten tanzen? • Dies sollte in meiner Musikkapelle nie
Bezirk am 10.04.2005 und im Land am • Welches Verlagsangebot gibt es? der Fall sein.
22.05.2005 übergab er das Wort an Mag. (80% sind schlecht) • Mein Ziel: Ich als Dirigent bin Trainer,
Ludescher. • Welche Leistungsbereitschaft hat mein Manager und Interpret in einer Person.
Ludescher skizzierte in kurzen Worten Orchester? Zum nachmittägigen Tagesordnungs-
seinen Werdegang vom einfachen Blas- Zur Weiterentwicklung meiner Musikka- punkt „Praktisches Arbeiten mit einem
musiker, dessen Wurzeln er – so mein pelle muss ich mir überlegen: Kursorchester“, stellten sich zwei Kurs-
persönlicher Eindruck – bis heute nicht • Welch quantitative Entwicklung soll teilnehmer als aktive Dirigenten zur
vergessen hat, über seine erste Kapell- meine Musikkapelle in Zukunft neh- Verfügung, mit der Musikkapelle Höfen
meistertätigkeit im Alter von 17 Jahren men? zu arbeiten. Sowohl den aktiven Dirigen-
und sein umfassendes Musikstudium bis • Für fehlende Instrumente wie Oboe, Fa- ten Claudia Moosbrugger und Paul Kai-
hin zum kürzlich abgeschlossenen Meis- gott, Saxophone, Hörner usw. sollte man ser, wie auch der MK Höfen als Kursor-
terkurs im Dirigieren nach 4jährigem auch persönlich Werbung machen. chester, gebühren großer Dank für ihre
Studium bei Prof. Hamers und stellte • Wir stellen mit Freude fest, dass die Bereitschaft unter den kritischen Augen
dann spontan für sich die Frage: Basisausbildung dank unserer Musik- des „Meisters „ Mag. Ludescher“ zu agie-
„Vier Jahre Ausbildung, und was hat sich schulen ständig wächst, und die sym- ren. Von seinen gezielten Anregungen
für mich geändert?“ phonische Blasmusik Einzug halten profitierten laut einhelliger Meinung
Ebenso kurz wie seine Frage war auch sei- könnte! letztlich alle, die zwei Dirigenten, die
ne Antwort: • Wie aber bilden wir uns als Kapell- Musiker und die 25 passiven Kursteil-
„Meine Musiker bringen heute mit 1/3 meister fort? nehmer!
an Probenarbeit ca. 30 % mehr an Leis- Seine Schlussfolgerung: Dieser Kapellmeistertag mit Mag. Lude-
tung!“ • Wenn wir nicht ständig bereit sind, uns scher war eine gelungene Fortbildungs-
Sodann spricht er sehr offen seine Ge- persönlich weiterzubilden, ist die Zeit veranstaltung für unseren Musikbezirk.
danken zur Kplm. Tätigkeit heute an: absehbar, in der viele gut ausgebilde- Richard Wasle (Teilnehmer)

42
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musikbezirk Pustertal-Oberland
Gratulation zum „65er“ an
Bezirksobmann Sebastian Schaller
Der Musikbezirk Pustertal Oberland ach. Er prägte das Kulturleben in seiner
hat mit OSR Sebastian Schaller seit Wahlgemeinde entscheidend.
1998 einen engagierten und weitsichti- Seiner Kreativität und Sprachgewandt-
gen Obmann. Er feierte am 30. Jänner heit ist es zu verdanken, dass Feste des
2005 seinen 65. Geburtstag. Musikbezirkes Oberland auf hohem
Sebastian Schaller ist von musika- Niveau stehen.
lischem und pädagogischem Talent

Foto: MB Pustertal Oberland


geprägt. So wirkte er Jahrzehnte lang Wir wünschen uns weiterhin
neben seiner Schultätigkeit als Chor- seine Mitarbeit und gratulieren
leiter, Obmann und Kapellmeister der ihm herzlich.
örtlichen Musikkapelle in Untertilli- Der Bezirksausschuss
Sebastian Schaller

Musikbezirk Lienzer Talboden


„Wie der Vater so der Sohn“
Getreu diesem Motto wählten die Mu-
sikantinnen und Musikanten der Stadt-
musik Lienz bei der diesjährigen Jahres-
hauptversammlung Bernd Fuetsch zum
Nachfolger des verdienten Langzeit- und
Ehrenobmanns Karl Fuetsch. Dem erst
26-jährigen Vereinsoberhaupt steht eine
gute Mischung aus erfahrenen und neuen
Leuten im Vorstand zur Seite: Obmann-
Stellvertreter Christof Ortner, Präsident
Reinhard Wilhelmer, Kapellmeister Hans
Pircher, Kapellmeister-Stellvertreter und
Notenwart Hannes Mayr, Notenwart-
Stellvertreter Bernhard Tiefenbacher,
Kassier Norbert Ebner, Schriftführerin links außen: Willhelmer Reinhard, Obmann der Stadtmusik Lienz: Dr. Klaus Köck, Bezirksobmann-Lienzer
Stefanie Pichler, Jugendreferentin Helga Talboden: Isele Elisabeth , Bronze in Qerflöte Moser Bettina , Bronze in Saxophon, hinten Macheiner Barba-
Moser, Instrumentenwart Bernhard Mo- ra, Bronze in Querflöte, vorne Pircher Matthäus, Bronze in Schlagzeug, hinten Kawrza Michael, Bronze in
ser, Trachtenwartin Barbara Macheiner Oboe, hinten rechts Wilhelmer Thomas, Silber in Trompete, vorne Pircher Hans Kapellmeister der Stadtmusik
und ein Pressereferent. Lienz, Bürgermeister Dr. Johannes Hibler, Moser Bernhard, Jugendreferent der Stadtmusik Lienz
Musikalisch besonders aufzeigen und
„aufgeigen“ konnte der gut 70-köpfige sah während seiner 18-jährigen Tätigkeit Niederwieser lobte das hohe Niveau
Klangkörper beim Karnischen Blasmu- 937.717 Euro kommen und 940.065 Euro und meinte, er nähme die Stadtmusik
sikfestival in Liesing / Kärnten, beim gehen. Ihm wurde für seine gewissenhaf- am liebsten in seine künftige Zillertaler
Kirchtags-Konzert in Tisens / Südtirol, te Arbeit ebenso kräftig gedankt wie den Pfarrei mit. Bezirksobmann Klaus Köck
bei der Verleihung des Tiroler Adler „ beiden anderen scheidenden Vorstands- betonte, Osttirol könne auf die Teilnah-
Ordens an den Bürgermeister von Tre- mitgliedern Johanna Walder (Beirätin) me einer ihrer Kapellen am Bundeswer-
viso / Italien, beim Dorffest im hollän- und Bernhard Moser, der als Trachtenwart tungsspiel stolz sein. Sebastian Mader,
dischen Twello, beim Jubiläumskonzert maßgeblich für den optischen Aufschwung der Obmann der Eisenbahner-Stadtka-
für den MGV Seeboden und schließlich der Stadtmusik verantwortlich war. pelle, fand ebenfalls sehr anerkennende
beim Cäcilienkonzert im gut gefüllten Bürgermeister Johannes Hibler bedankte Worte und wünschte ein gutes Miteinan-
Lienzer Stadtsaal. sich vor allem für den beeindruckenden der für die Zukunft.
Der scheidende Kassier Anton Wurzer Silvester-Auftritt. Stadtpfarrer Eduard Michael Steiner

43
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Jahreshauptversammlung des Musikbezirkes Lienzer Talboden mit Neuwahlen


Nicht ohne Stolz präsentierte Bezirksob-
mann Dr. Klaus Köck bei der Jahreshaupt-
versammlung am 27. Feber 2005 in Dölsach
seinen Jahresbericht und die von ihm ver-
fasste Chronik über die Jahre 1993 - 2003.
Als das wohl herausragendste Ereignis
bezeichnete er die erstmals am 13. März
2004 in Lienz durchgeführte Generalver-
sammlung des Landesverbandes der Tiro-
ler Blasmusikkapellen. Schon am Vora-
bend erlebten die zahlreich angereisten
Delegierten im vollen Lienzer Stadtsaal
ein faszinierendes und wahrhaft virtuoses
Konzert des Brass-Quintetts „HoViHo-
LoHoff“ aus Kärnten. v.l.n.r. Bezirkskapellmeister-Stv. Ludwig Pedarnig, Bezirksstabführer Heinz Theurl, Bezirksschriftführer
Erfolgreich verliefen auch die während Christian Tiefnig, Bezirksobmann-Stv. Andrea Gomig, Bezirksjugendreferent Hans-Peter Glanzer, Bezirk-
des Jahres angebotenen diversen Schu- sobmann HR Dr. Klaus Köck, Bezirkskapellmeister Michael Mattersberger, Bezirkskassier Peter Dellacher;
lungen, Seminare und Veranstaltungen.
Besonders hervorzuheben ist das von Be- chesters Osttirol beim Tag der Blasmusi- schierprobe für Jungmusiker durch.
zirkskapellmeister Michael Mattersberger kjugend in Telfs mit einem anspruchsvol- Richard Wasle als Vertreter des Tiroler
organisierte und ausgezeichnet besuchte, len Programm teilgenommen und einen Blasmusikverbandes verwies in seinem
eintägige Seminar „Pädagogik der Or- vortrefflichen Eindruck hinterlassen. Grußwort auf die Bemühungen der Lan-
chesterleitung“, mit Michael Stecher Mit großer Freude konnte über die Grün- desverbandes um das Blasmusikwesen, auf
(Lehrbeauftragter an der Musikhochschu- dung der Musikkapelle Thurn und ihren die Bedeutung der Musikkapellen im Land
le Zürich). Dem Vortragenden gelang es einstimmigen Beschluss auf Beitritt zum Tirol und dankte für den steten Einsatz im
dabei vortrefflich, die Voraussetzungen Landesverband und sohin auch zum Mu- Dienste der Gemeinschaft. Danach leitete
für das Gelingen einer Probe aufzuzeigen sikbezirk berichtet werden. Der Musikbe- er die Neuwahl des Bezirksvorstandes. Da-
und entsprechende Ratschläge zu vermit- zirk ist stolz, nach 50 Jahren wieder eine bei wurden Dr. Klaus Köck als Obmann,
teln. Es war ein voller Erfolg. Musikkapelle begrüßen zu können. Michael Mattersberger als Kapellmeister,
Beim Bezirksmusikfest in Ainet am 19. Juli Bezirksjugendreferent Hans-Peter Glan- Ludwig Pedarnig als dessen Stellvertreter,
2004 anlässlich des 100-jährigen Bestands- zer verwies in seinem prägnanten Rück- Hans-Peter Glanzer als Jugendreferent,
jubiläums der Musikkapelle Ainet haben blick vor allem darauf, dass der Wettbe- Heinz Theurl als Stabführer, Christian
alle Musikkapellen mitgewirkt. In einem werb „Musik in kleinen Gruppen“ eine Tiefnig als Schriftführer und Peter Del-
kurzen, würdig gestalteten Festakt konnten Rekordteilnahme von 31 Ensembles auf- lacher als Kassier einstimmig wieder be-
neun Musikanten für ihre beispielhafte, wies, die beachtenswerte Erfolge erziel- stellt. Der bisherige Obmann-Stellvertre-
langjährige Mitgliedschaft geehrt werden. ten. Weiters hat wiederum eine stattliche ter Reinhard Kofler legte seine Funktion
Zwei Jungmusikerinnen der Musikkapelle Anzahl von Jungmusikern das Jungmusi- zurück. Als nunmehrige Obmann-Stell-
Gaimberg, Verena Klaunzer und Melanie ker-Leistungsabzeichen erworben. vertreterin wurde mit Andrea Gomig erst-
Nothdurfter, wurde das Jungmusiker-Leis- Bezirksstabführer Heinz Theurl führte mals eine Frau in den Vorstand gewählt.
tungsabzeichen in Gold überreicht. einen Stabführerkurs und - um ein gutes Dr. Klaus Köck, Bezirksobmann
Im November 2004 hat das Jugendblasor- Auftreten zu gewährleisten - eine Mar- Christian Tiefnig, Schriftführer

Musikbezirk Iseltal
Herzlichen Glückwunsch unserem Ehrenbezirkskapellmeister Hans Egger zum 75er!
Hans Egger hat am 27. März 2005, am Os- viele Spuren, bewährte Pfade hinterlas- 1962 wurde Hans Egger zum Kapellmeister
tersonntag, seinen 75. Geburtstag gefeiert. sen. Musiziert hat Hans schon seit seiner seiner Prägrater Musikkapelle gewählt. Sein
Geburtstag, insbesondere an einem „Jubi- frühesten Jugend. So war er ab 1942 Klari- Bestreben war es, möglichst viele junge
läumsgeburtstag“, da wandern die Gedan- nettist bei der Regimentsmusik, die sicher Leute zu Musikern auszubilden, wegen der
ken unweigerlich zurück auf die Spuren, seine beste Lehrzeit war. Mit Kriegsende großen Abwanderung verblieben nämlich
die das Leben bisher gezogen hat. Der 1945 wurde er aktives Mitglied der Mu- der Kapelle stets nur wenige. Zudem wollte
Jubilar Hans Egger hat in der Blasmusik sikkapelle Prägraten. Hans den jungen Leuten helfen, auswärts

44
Blasmusik in Tirol Juni 2005

bei einer Musikkapelle mitwirken zu kön- Musikbeirat des Tiroler Landesverbandes.


nen, um so leichter, mit einer sinnerfüllten 1995 trat Martin Gratz die Nachfolge von
Freizeitbeschäftigung, gesellschaftlichen Bezirkskapellmeister Hans Egger an, der
Anschluss zu finden. Mit Kapellmeister in dieser Generalversammlung des Mu-
Hans Egger erreichte die Musikkapelle Prä- sikbezirkes einstimmig zum Ehrenbezirks-
graten zahlreiche beachtliche Erfolge bei kapellmeister ernannt wurde.
Inland- und Auslandauftritten, bei Konzert- Für diese unermüdliche Tätigkeit für die
und Marschmusikbewertungen. Hans Egger Blasmusik erhielt Hans Egger zahlreiche
hat auch ca. 60 Blasmusikwerke komponiert Auszeichnungen des Tiroler und des Ös-
oder teilweise neu instrumentiert. Im Herbst terreichischen Blasmusikverbandes sowie
1994 übergab Hans den Kapellmeisterstab die Verdienstmedaille und das Verdienst-
in Prägraten an Klemens Bstieler. kreuz des Landes Tirol. Dem Hans zuzuhö-

Foto: MB Iseltal
Durch sein erfolgreiches Wirken mit der ren ist immer interessant, wenn er erzählt,
Musikkapelle Prägraten wurde Hans zu mit welch großem Respekt er sein Amt als
einem viel beachteten Kapellmeister. Die Kapellmeister in Prägraten begonnen hat-
logische Folge war, dass Hans Egger 1977 te, wie er unermüdlich versuchte, Musi-
zum Bezirkskapellmeister des Musikbe- kanten für die Blasmusik zu interessieren, in der Musikkapelle Prägraten tätig sind.
zirkes Iseltal gewählt wurde, nachdem er und wie ideenreich er seine Funktionen Und so freuen sich mit dir, lieber Hans, mit
zuvor als Kapellmeister-Stellvertreter im als Bezirkskapellmeister und im Landes- deiner Familie die vielen Musikantinnen und
Ausschuss des Musikbezirkes Iseltal tätig verband zu erfüllen versuchte. Musikanten des Musikbezirkes Iseltal und des
war. Als Bezirkskapellmeister besuchte Dieses unermüdliche Wirken für die Blas- Landesverbandes Tirol, dass du deinen 75-er
er gerne die Kapellen, war unermüdlich, musik ist aber auch seiner Frau Stefanie in Gesundheit feiern durftest und darüber,
wenn es galt einer Kapelle auszuhelfen. Er zu danken, die es dem Hans ermöglicht was dir im Leben für die Blasmusik geglückt
bildete sich ständig weiter und gab seine hat, so viel Zeit und Einsatz für die Mu- ist. Wir wünschen dir weiterhin Gesundheit
Erfahrungen und sein Können an interes- sikkapellen aufzuwenden. Wie sehr sie und viele unterhaltsame, ja spannende Stun-
sierte Kapellmeister weiter. Ab 1989 war hinter der Tätigkeit für die Blasmusik ih- de im Kreise von uns Blasmusikanten.
Hans Egger mehr als 10 Jahre Mitglied im res Mannes stand, zeigt, dass vier Kinder Sepp Haidenberger

Südtirol
15. Südtiroler Landesmusikfest 2005
Das Südtiroler Landesmusikfest verfolgt ist es gelungen, zwei Bereiche aus der mu-
seit jeher das Ziel, neben der Förderung sikalischen Verbandsarbeit, die Jugendar-
Leistungssteigerung der Mitgliedskapellen, beit und die Förderung junger einheimi-
dem Leistungsvergleich und der Darstel- scher Komponisten, miteinander zu ver-
lung der eigenen Arbeit in der Öffentlich- binden und in ein größeres Projekt ein-
keit, Plattform für intensivere künstleri- fließen zu lassen.
sche Auseinandersetzung mit dem Medi- Im Rahmen eines mehrjährigen Förder-
um Blasmusik und Anreger für neue Ent- projektes hat der VSM in Zusammenar-
wicklungen zu sein. Die entsprechenden beit mit dem Kompositionslehrer am Boz-
Bemühungen ziehen sich wie ein roter Fa- ner Konservatorium, Prof. Heinrich Un-
den durch die Programme der bisher vier- terhofer, an zwei seiner Schüler ein Sti-
zehn Landesmusikfeste und finden ihren pendium für die Schaffung je eines neuen
konkreten Niederschlag in Uraufführun- Blasorchesterwerkes zur Verfügung ge-
gen von Werken die aus Kompositionsauf- stellt. Die Arbeiten von Hannes Kersch-
trägen und „wettbewerben hervorgegan- baumer aus Brixen und Hansjörg Mut- wochen vor allem das untere und mittlere
gen sind, in der Aufführung von richtungs- schlechner aus Olang werden im Rahmen Leistungsfeld bearbeitet wurde, soll die
weisenden Kompositionen oder von sol- des Konzertes des Südtiroler Jugend-Bla- Umgestaltung einer der beiden so ge-
chen mit besonderer Besetzung oder in sorchesters am Samstag, 15. Oktober 2005 nannten Jungbläserwochen für Fortge-
Konzerten herausragender Gastorchester. im Meraner Kursaal uraufgeführt werden. schrittene in eine Orchesterwoche künf-
Auch für das heuer anstehende 15. Lan- Das Südtiroler Jugend-Blasorchester wie- tig auch höheren musikalisch-künstleri-
desmusikfest haben sich die Fachgremien derum ist das Ergebnis einer kürzlich be- schen Ansprüchen gerecht werden. Als
des Verbandes bemüht, dieses program- schlossenen Neuerung in der Jugendar- Leiter für diese erste Orchesterwoche des
matische Konzept beizubehalten. Dabei beit. Während bisher mit den Jungbläser- Südtiroler Jugend-Blasorchesters konnte

45
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Karl Geroldinger aus Oberösterreich, Di- Marschmusikbewertung im Altstadtbe- Festgottesdienst in der Meraner Pfarrkirche
rigent des legendären Sinfonischen-Bla- reich 17.00 Uhr Marschmusik-Schau am- Ausführende: Kirchenchor St. Nikolaus u.
sorchesters Ried, gewonnen werden. Theaterplatz. Leitung: Toni Profanter Bläserensemble der Musikkapelle Naturns
Klaus Bragagna „Klangwolken in der Altstadt“ (Josef Hanny). Leitung: Josef Oberhuber
Programm: Platzkonzerte in der Innenstadt 10.30 Uhr „Blasmusik International“
11. / 12. Juni in Bozen Ausführende: In- und ausländische MK - Galakonzert im Großen Kursaal.
Ab 14.00 Uhr „Ein musikalischer 19.30 Uhr „Bläsertradition aus alter Ausführende: KRKA WIND Orchestra.
Gewinn für alle“ Konzertwertungsspiele Zeit“ - Balkon des Kurhauses Leitung: Miro Saje
im Konzerthaus „J. Haydn“ in Bozen Ausführende: Blechbläsergruppe des Be- 14.00 Uhr „Ein Fest der Farben und
Ausführende: MK aus Süd- u. Nordtirol zirks Meran. Leitung: Markus Müller Klänge“ Festumzug durch die Straßen der
20.00 Uhr „Aus der Welt der Oper“ 20.30 Uhr „Südtiroler Jugend musi- Altstadt
Konzert für Chor und Blasorchester im ziert“ - Festkonzert im Großen Kursaal 16.00 Uhr „Melange mit Kaisersem-
Konzerthaus „J. Haydn“ in Zusammenar- Ausführende: Südtiroler Jugend-Blasor- mel“ eine altösterreichische Spurensuche
beit mit dem Südtiroler Sängerbund chester. Leitung: Karl Geroldinger im Großen Kursaal. Ausführende: Post-
Ausführende: Kirchenchöre von Deutschno- Anschließend „Wasser-Spiele“ mit Hän- musik Innsbruck. Leitung: Alois Schöpf
fen (Hans Simmerle) u. Völs (Toni Federer) dels Wassermusik „Wassermusik-Serena-
u. das Bezirksblasorchester Bozen (Markus de“ auf der Kurpromenade. Ausführende: Kontaktadresse:
Silbernagl und Arnolf Leimgruber). Leitung: Bürgerkapelle Lana. Leitung: Manfred Eg- Verband Südtiroler Musikkapellen
Othmar Trenner u. Gottfried Veit ger. Freiwillige Feuerwehr Kastelruth Schlernstr. 1, 39100 Bozen
15. Oktober in Meran 16. Oktober in Meran Tel.: 0471/976387; Fax: 0471/976347
Ab 15.00 Uhr „Musik in Bewegung“ 9.00 Uhr „Musik zur Ehre Gottes“ - e-mail: vsm@dnet.it

Unsere Gäste
Mid Europe 2005
Von 12. bis 17. Juli 05 wird Schladming
wieder zum Nabel der Blasmusikwelt!
Zum achten Mal gibt es Konzerte mit
Spitzenorchestern, Workshops zu blas-
musikrelevanten Themen und eine rie-
sengroße Musikmesse in der idyllischen
Umgebung des steirischen Ennstales.

Foto: Mid Euope


Bereits der Eröffnungstag verspricht eine
interessante Vielfalt: Nach einem Kir- erweckt, Musik, Shopping und hochwer-
chenkonzert mit der Sinfonia Classico tige Gastronomie werden alle Sinne an-
Johann Mösenbichler mit Bundeskapellmeister
und dem Festival Chor Innviertel steht sprechen, Kulturgenuss pur!
Walter Rescheneder
in der Dachstein-Tauern-Halle das ers- Am Samstag dann der Höhepunkt der
te Late Night Konzert mit der PTA-Big diesjährigen Veranstaltung: Den ganzen Walter Rescheneder, der ebenso auf dem
Band aus Linz und der Swing-Legende Tag über messen sich internationale Ju- Programm steht wie die Fortsetzung des
Hugo Strasser auf dem Programm. Klari- gendblasorchester im friedlichen Wett- sehr erfolgreichen letztjährigen Seminars
nettenklänge in Reinkultur, die auch den streit und am Abend spielt erst das Lan- von Christoph Thoma mit dem Titel
Auftakt zu den Instrumentenschwerpunk- desblasorchester Baden-Württemberg, „Vom Konzept zum Konzert“.
ten Klarinette und Schlagzeug geben. anschließend bringt das Weltjugendbla- Eine Readingsession „Spielend neue Lite-
Schladming meets Kärnten! sorchester unter der Leitung von Frank ratur kennenlernen“ in Kooperation mit
Unter diesem Motto wird heuer der Don- Ticheli, Thorsten Wollmann, Norbert dem Musikverlag DeHaske und „Wie man
nerstag stehen. Der Kärntner Blasmusik- Nozy und Johann Mösenbichler neue und jungen Musikschülern das Spielen der
verband hat Gelegenheit, sich bei der Mid interessante Musikstücke für symphoni- kleinen Trommel beibringt“ decken so die
Europe 2005 zu präsentieren und tut dies sche Blasorchester auf höchstem Niveau. ganze Bandbreite der Blasmusik ab!
unter anderem mit der Militärmusik Kärn- Die Workshops der Mid Europe 2005 de- Weitere Workshops sind gerade im Entste-
ten, der Jungen Kärntner Bläserphilharmo- cken auch heuer wieder die ganze Band- hen und können ebenso wie die neuesten
nie und der Werkskapelle Frantschach. breite der Blasmusik ab. Informationen über die Mid Europe 2005
Abends die Fortsetzung einer Erfolgssto- Haben Sie gewusst, dass auch Kapell- und die Pre Mid 05 (mit einem Konzert
ry: Die Lange Nacht. Wieder wird das meister üben müssen? Das ist nämlich der von Franz Posch) unter www.mideurope.
Zentrum von Schladming zum Leben Workshoptitel von Bundeskapellmeister at nachgelesen werden.

46
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Fortbildungskurs für die Musikkapelle Dreizehnlinden – Brasilien


Auf Wunsch der Gemeinde und der
Musikkapelle Dreizehnlinden habe ich
vom 2. bis 19. Jänner 2005 bereits zum
5. Mal im brasilianischen Tirolerdorf
Dreizehnlinden einen Blasmusikfort-
bildungskurs durchgeführt. Mit Begeis-
terung nahmen die Musikanten und
Musikantinnen dieses Angebot an und
waren beinahe immer vollzählig bei den
Proben anwesend. Untertags fanden die
Registerproben und am Abend die Voll-
proben statt. Wobei man betonen sollte, Probe in Dreizehnlinden
dass im Jänner in Brasilien die großen
Ferien sind. lichkeiten benötigt wird. Mit Freude
Die Musikkapelle Dreizehnlinden spielt konnte ich im Beisein des Bürgermeisters
fast ausschließlich traditionelle Blas- Rudi Ohlweiler der Musikkapelle eine Überreichung des Silbernen Verdienstzeichens an
musik, die bei den überwiegend brasili- Trompete der Firma Miraphone Waldk- Kplm. Bernardo Moser
anischen Gästen sehr gut ankommt, da raiburg als Geschenk überreichen.
diese Art der Musik für die Brasilianer Ich hatte auch die ehrenvolle Aufgabe, turabteilung des Landes Tirol für die
exotisch klingt. dem langjährigen Kapellmeister Bernar- Unterstützung dieser Fortbildungsver-
Ich studierte ein komplett neues Pro- do Moser im Auftrag des Tiroler Blasmu- anstaltung. Herzlichen Dank auch den
gramm ein, welches beim Abschlusskon- sikverbandes das Silberne Verdienstzei- Musikverlagen Helbling und TSS Her-
zert vom Publikum mit großer Begeiste- chen für mehr als 20-jährige Tätigkeit bert Eberl, die kostenloses Notenmateri-
rung aufgenommen wurde. Außerdem als Kapellmeister zu überreichen. al zur Verfügung gestellt haben.
habe ich auch Musik geprobt, die für Im Namen der Musikkapelle Dreizehn- Adi Rinner
kirchliche Anlässe und sonstige Feier- linden bedanke ich mich bei der Kul-

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47
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

••• Unsere B l a s m u s i k b e z i r k e •••


Musikbezirk Innsbruck-Land
Ein neues Tiroler Orchester Die Musikerinnen und Musiker wurden Der Dirigent: Mag. Hermann Pallhuber
stellt sich vor: auf Vorschlag der einzelnen Satzsprecher geb. 1967 in Innsbruck
Das Sinfonische Blasorchester und der Hauptverantwortlichen ausge- • seit 1995 Lehr-
Innsbruck-Land „S.B.O.I.L“ wählt. An fünf Probentagen und in drei beauftragter
Abendproben werden zwei Programme (Musik) an der
für drei Konzerte mit über siebzig Mu- Pädagogischen
sikern einstudiert. Die Proben finden in Akademie in
Völs, Natters und Aldrans statt. Innsbruck
Am Samstag, 25. Juni, gibt es um 15.30 • seit 1999 Chor-
Uhr bereits ein kleines Vorkonzert im Rah- leiter (Pfarre
men des Tages der Musik in der Blaike in Peter und Paul
Völs in Zusammenarbeit mit der LMS Völs. in Telfs)
Das gesamte Projekt wird in seiner Durch- • seit 1999 Kapellmeister der MK Völs
führung auch vom Tiroler Musikschulwerk • Mitglied des erweiterten Vorstandes des
unterstützt. Unsere Webseite: www.sboil.at Tiroler Blasmusikverbandes (Literatur)
Der Vorstand: Bernd Raitmair, Kema- • Referent für Dirigieren und Blasmusik,
Die Idee, ein neues Blasorchester zu ten, Bezirksobmann, Organisation, Sepp Juror, Aufnahmeleiter.
gründen, entstand im Frühjahr 2004. Es Stern, Natters, Bezirkskapellmeister, • Mitarbeiter und Moderator ORF-Tirol
sollte zu einem dauerhaften Projekt mit Hermann Pallhuber, Völs, Dirigent und (Blasmusik und Chormusik)
überregionaler Bedeutung werden, seine künstlerischer Leiter, Michael Cede, • 2003/04 Komposition und Blasorches-
Wurzeln dabei aber im Musikbezirk Inns- Natters, Orchestersprecher Holz (Flöten, terleitung bei Prof. Franco Cesarini an
bruck-Land haben. Bezirksobmann Bernd Oboe, Fagotte, Saxophone), Christoph der Musikhochschule in Zürich.
Raitmair, Bezirkskapellmeister Sepp Stern Schwarzenberger, Kematen, Orchester- • seit 2003 in der Klasse von Prof. Mauri-
und Kapellmeister Hermann Pallhuber sprecher Holz (Klarinetten), Raimund ce Hamers (Blasorchesterdirektion) und
schmiedeten in vielen Gesprächen die Walder, Leiter LMS SöM, Orchester- Prof. Richard Heller (Komposition) an der
ersten Pläne. sprecher Blech (Trompeten, Flügelhör- Musikhochschule Nürnberg-Augsburg.
Nach vielen Überlegungen beschlossen die ner), Jürgen Bongartz, Mutters, Or- seine neuesten Werke für Blasorchester:
„drei Männer der ersten Stunde“, das Or- chestersprecher Blech (Hörner), Roland • „Paneuropa“ Konzertmusik für Blasor-
chester durch einen eigenen Vorstand zu Krieglsteiner, Axams, Orchestersprecher chester (1.Preis beim Tiroler Komposi-
organisieren. Daraufhin wurden Organisa- (tiefes) Blech, Stephan Mader, Kema- tionswettbewerb „Via Claudia“ 2004)
toren und Profimusiker aus der Region als ten, Orchestersprecher Schlagwerk, Luis • „Oenipons“ Ansichten einer Stadt
Satzführer und Orchestersprecher mit eige- Schwarzenberger, Leiter LMS Kematen, in drei Sätzen - ein Auftragswerk der
nen Kompetenzbereichen zu einem Team Organisationsassistent, Hannes Mösl, STMK Wilten-Innsbruck 2004
von 13 Verantwortlichen zusammengefasst. Natters, Organisationsassistent, Franz • Kompositionsauftrag: Musik zu den
Als Finanzierungspartner gaben sich die 15 Wachter, Götzens, Kassier, Rudolf Siller, Passionsspielen in Thiersee 2005 (in
Gemeinden des Musikbezirkes Innsbruck- Kreith, Schriftführer und Notenwart Kooperation mit Florian Pedarnig)
Land, das Land Tirol, der Tiroler Blasmusik- 77 Musiker: (6 Flöten, 2 Oboen/Eng- Programm-Highlights 2005:
verband und weitere private Sponsoren vom lischhörner, 2 Fagotte, 18 Klarinetten, 6 J. Barnes, Symphonic Overture
Konzept dieser Kulturinitiative „S.B.O.I.L“ Saxophone, 10 Trompeten/Flügelhörner, B. Zweers, Choral aus Symph. Nr.3
überzeugt und machten die Gründungspha- 8 Hörner, 6 Posaunen, 5 Tenorhörner/Eu- D. Bourgeois, Serenade op.22
se heuer damit möglich. Inhaltlich war für phonien, 5 Tuben, 2 Kontrabässe, 1 Har- F. Hidas, Konzert Nr. 2 für Flöte
alle klar, dass die besondere Motivation fe, 6 Schlagwerker Solist: Michael Cede
dieses Orchesters in der Auswahl von sin- 3 Konzerte: N. Rimski-Korsakow, Marsch der Fürsten
fonischer Literatur für Blasorchester liegt. → Freitag, 1. Juli 05, 20.30 Kals in Osttirol M. Mussorgsky, Bilder einer Ausstellung
Gespielt werden als Schwerpunkt Original- Eröffnung - Bezirksmusikfest Iseltal F. Schubert, Overture zu „Rosamunde“
kompositionen für Blasorchester, bewähr- → Donnerstag, 7. Juli 2005, 20.00 W.A.Mozart, Overture zu „Cosi fan tutte“
te und neue Transkriptionen geeigneter Blaike, Völs F. Lehar, Gold und Silber, Walzer op. 79
Werke aus dem sinfonischen Bereich und Eröffnung - 55. Bezirksmusikfest Ibk-Land J. Strauß, Vergnügungszug, op. 281
- wenn möglich - neue Kompositionen un- → Dienstag, 12. Juli 2005, 20.00 Hofburg, A. Ponchielli, Adele-Walzer op. 161
serer Tiroler Komponisten. Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005 J. Strauß, Banditen-Galopp op. 378

48
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musikbezirk Pustertal-Oberland

Am 7. Dezember 1924 wurde in Abfal- eine eigene Bewilligung von der Bezirks- hauptversammlung 1974 wurde beschlos-
tersbach der Musikbund Oberland in hauptmannschaft Lienz eingeholt werden. sen, diese Versammlungen künftig alle
Osttirol gegründet. Ihm gehörten damals Berichtet wird auch, dass eigene Knödel- Jahre in einer anderen Gemeinde abzu-
schon alle bestehenden Kapellen dieses köchinnen mitgenommen wurden. halten und zwar in alphabetischer Rei-
Bereiches an. Abfaltersbach, Anras, Aß- Die Ausbildung der Jungmusiker übernah- henfolge, beginnend mit Abfaltersbach.
ling, Außervillgraten, Innervillgraten, men meistens die Kapellmeister und eini- 1979 wurde beschlossen, den Bezirksvor-
Kartitsch, Obertilliach, Sillian, Strassen ge erfahrene Musikanten. Im Jahre 1972 stand nicht mehr alle Jahre, sondern für 3
und Panzendorf - diese Kapelle war im wird erstmals Peter Ganner aus Obertil- Jahre zu wählen.
Aufbau. Zum ersten Bundesobmann wur- liach als Bezirksjugendreferent erwähnt. Kontakte zu Südtirol:
de Vinzenz Duregger und zum ersten Bun- Sein Nachfolger wurde Franz Wieser aus Schon seit jeher, bedingt durch die geo-
deskapellmeister Josef Stallbaumer - beide Strassen. graphische Lage, haben unsere Kapellen
aus Abfaltersbach - gewählt. Erster Bun- Seit dieser Zeit wurden Jugendbläserse- gute Kontakte zu den Kapellen des Mu-
deskassier war der Lehrer Hermann Ler- minare für alle drei Osttiroler Musikbe- sikbezirkes Bruneck. Jährlich ein bis zwei
cher aus Anras. Als Zweck der Gründung zirke in Lienz organisiert, wobei sich die Konzerte in Südtirol gehören zum fixen
wurde angegeben: Engere Kontaktnahme Jungmusikantinnen und Musikanten für Jahresprogramm mancher Kapellen. Bei
unter den Kapellen, die Möglichkeit ei- die Ablegung der Leistungsprüfung vor- den jährlichen Musikfesten ist immer
nes Leistungsvergleiches und gemeinsam bereiteten. Seit dieser Zeit sieht man bei eine Abordnung des Musikbezirkes Brun-
das Laienmusizieren besser zu fördern. den Kapellen auch Musikantinnen mit- eck anwesend.
Sichtbares äußeres Zeichen dieser Ge- spielen. Auch Gegenbesuche bei den Festen im
meinschaft sollte das jährliche Musikfest Die Musikhauptschule Sillian leistete Nachbarbezirk sind selbstverständlich.
sein. 1925 fand das 1. Bundesmusikfest ebenfalls wertvolle Ausbildungsarbeit. Regelmäßig treffen sich die Funktionäre
des Oberlandes mit allen damals beste- Heute werden die meisten Musikerinnen der drei Osttiroler Musikbezirke mit den
henden Kapellen in Abfaltersbach statt. und Musiker in der Landesmusikschule Südtirolern abwechselnd einmal in Ostti-
Es wurden Gastkapellen eingeladen, ein Sillian ausgebildet. rol, einmal in Südtirol, das letzte Mal im
Gesamtspiel aller Kapellen durchgeführt, Auch organisatorisch hat sich im Laufe September 2003 auf der Sonnenburg bei
und die teilnehmenden Kapellen stellten der Zeit einiges geändert. Bei der Jahres- Bruneck.
sich mit Einzelbeiträgen den Zuhörern
vor. Mit Ausnahme der Kriegsjahre und
der ersten Nachkriegsjahre wurden diese
Musikfeste mit ganz wenigen Ausnahmen
bis heute jährlich durchgeführt. Das erste
Musikfest nach dem Krieg war 1950 wie-
derum in Abfaltersbach. Bei den Musik-
festen wurden teilweise auch Wertungs-
spiele durchgeführt.
Alte Musikanten berichten Abenteuer-
liches von den Fahrten zu diesen Festen.
Die Musikkapelle Innervillgraten fuhr
etwa mit einem alten LKW. Auf der La-
defläche mussten hohe Bordwände aufge-
baut werden und es kamen Sitzbänke hi-
nauf. Für diese Fahrten musste natürlich

49
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Tiroler Musikerpersönlichkeiten
••• i n V e r g a n g e n h e i t u n d G e g e n w a r t •••

Individualist bis zur Starrköpfigkeit


Josef Eduard Ploner verstarb vor 50 Jahren
„Deine Musik ist nicht ein Versuch aus Eitelkeit, Nachahmungssucht und Krampf, sondern die echte, melodisch singende und
sagende Stimme aus dem echoreichen Raume deiner eigenen Seele, aus dem des Volkes und des Landes; sie ist echte Kunst,
schön geworden und schön gewachsen und darum keiner Mode und keiner Zeit unterworfen“ (Josef Georg Oberkofler)

Im Alter von 61 Jahren verstarb 1955 Jo- Werte im besonderen in unserer engsten Durch ein schweres, bis zur Taubheit
sef Eduard Ploner, der „Egger- Lienz der Heimat liegen! Wenn ich mit meinem führendes Gehörleiden beeinträchtigt,
Musik“, wie er gerne bezeichnet wurde Musikschaffen zur Festigung dieser Er- durch die politischen Umbrüche der ers-
und wird. Er hat wohl wie kein anderer kenntnis etwas mithelfen konnte, so ist ten Hälfte des 20. Jahrhunderts zutiefst
der Blasmusik Tirols Impulse gegeben und mir dies eine Genugtuung.“ enttäuscht, blieb er künstlerisch ungebro-
kann als einer der Begründer der Bewe- „Ein schwerblütiger Mensch, aber auch chen aktiv, bis an sein Lebensende.
gung für originale Blasmusikliteratur in sehr lustig“, so beschreibt Gilbert Ploner
Tirol angesehen werden. Sein Leben und seinen Vater, „ein Mann, der über den Eine Abneigung gegen kleine Musik
Werk ist eng verknüpft mit der Heimat, Verlust seiner engeren Heimat nie hin- Für die Blasmusik setzte er sich mit be-
wie man einem Brief an Dr. Hermann weggekommen ist, ein Mann mit hohen sonderer Kraft nach 1945 ein, als der
Holzmann entnehmen kann: „Was ich Qualitätsansprüchen an sich selbst, die er Neuaufbau des völlig verfallenen Blas-
wünsche, ist, dass meine engeren und wei- aber auch seinen Mitstreitern immer ab- musikwesens, zusammen mit Sepp Tanzer
teren Landsleute erkennen, welche Wer- forderte, was ihm in der Folge aber viele und Sepp Thaler, notwendig wurde. Aus
te in der Heimat überhaupt, und welche Feinde einbrachte“. einem Vortrag zum Thema „Originalmu-

50
Blasmusik in Tirol Juni 2005

sik oder Surrogatmusik?“ geht er auf die erlebt, das will man durch Musik verkörpern. So sein mir nit!
Frage ein, welche Literatur Musikkapel- Dazu gehört vor allem die Gabe, es noch ein- – auf der Suche nach dem Originalen
len spielen sollen. Er setzt sich darin mit mal intensiv zu fühlen, und dann Verstand Ploner gehörte auch zu den ersten in Ti-
aller Kraft für Originalwerke ein, die dem und Gefühl, es darzustellen. Großen Meis- rol, die sich mit Werken von Oswald von
Raum und der Besetzung angemessen sein tern ist der Verstand so untertan geworden, Wolkenstein und Walther von der Vo-
sollen. Im Originalton: „Können wir unse- dass sie ihn nicht mehr als Verstand fühlen, gelweide auseinandersetzten. Über Leon-
rer Art nicht das geben, was ihr eigentlich ge- sondern als Gefühl verstanden haben. Sie hard Lechner, einem der größten Tiroler
bührt und wonach sie verlangt? Ist in unserem mussten nicht mehr ringen mit der Materie, Komponisten, liegt eine monographische
Lande wirklich nur Platz für tränendrüsen- sie brauchten keine Technik mehr, keinen Ver- Skizze vor.
fördernde Sentimentalität und kommerzielle stand, weil sie alles schon hatten“ (Ploner). Ploner ist ein Suchender nach dem Ori-
Angelegenheiten? Stilechte, zweckbestimmte ginalen und Echten, für das er einsteht.
Werke können diesem Übelstande abhelfen. Unermüdlich schaffend Seine große Abneigung gegen das „Sa-
Nicht nur der Geschmack der Masse, auch Die Zuversicht und das Kämpferische verlie- lontirolerische“ hat ihm anlässlich eines
der Geschmack der Kapellmeister könnte ßen Ploner niemals, auch nicht, als er seine Familienmusizierens sogar eine Ohrfeige
dadurch gehoben werden. Es gibt noch einen besten Freunde im ersten Weltkrieg verlor, eingebracht, wie er erzählt: „Als ich nach
weiteren Grund, warum unsere Kapellen als seine Gesundheit durch den Krieg sich dem Liede „Von der Alpe ragt ein Haus“
Stücke monumentalen Charakters spielen sehr verschlechterte, nicht als sein geliebtes den bescheidenen Einwand machte, dass wir
sollen. Dies ist die Besetzung überhaupt. Südtirol verloren ging. Tiroler doch nicht so wehleidig wären ...,
Diese Besetzungsart und die Qualität der In- Seine musikalische Ausbildung genoss er bei wurde ich gehörig ob meiner Lieb- und Pie-
strumente schreien geradezu nach polyphoner Josef Pembaur d. Ä. und schloss 1919 mit tätlosigkeit verwiesen. Und auf meine noch-
Stückwahl. Zumeist hören wir jedoch ein sehr der Staatsprüfung in Wien ab. 1921 kam er malige Behauptung: Na Mutter, so sein mir
billiges homophones Geklingel; ....“ Seine endgültig nach Innsbruck und heiratete. Er nit, so süß und g’schmachig! bekam ich von
Es-Dur-Symphonie setzte ihm in der Tiro- unterrichtete in verschiedenen Orten Tirols ihr eine gutsitzende Ohrfeige“.
ler Blasmusik ein Denkmal. als Volksschullehrer und war u.a. Leiter der Die Landschaft, die Geschichte, die Kul-
Chorgesangsklassen im Innsbrucker Musik- tur, die Menschen des Landes, das alles
Das Wachsen einer Künstlerpersönlichkeit verein. Das am Boden liegende Kulturleben prägte den Künstler Ploner. Seine sym-
Nach verbrachten Kindertagen in seinem der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bedeu- phonischen Werke stellen immer wieder
Geburstort Sterzing war Ploner ab 1901 in tete für Ploner unermüdliches Mahnen und Bilder seiner Heimat in den Mittelpunkt:
Innsbruck und verbrachte unbeschwerte Schaffen. 1925 gründete er den „Innsbru- „Das Tiroler Jahr“, „Musik und Land-
Jugendjahre. Seine Freunde schätzten an cker Kammerchor“, die soeben erstehende schaft“, „Trauernd Land“ und viele mehr.
ihm seinen Übermut und seine sprühende Pflege zeitgenössischer Musik schrieb er Seine Themen holt er aus alten Volks-
Herzensfreude. Er war voller Pläne und dem Chor ins Stammbuch. „Ernste und ge- liedern, alte Formen erwachen zu neuem
Hoffnungen auf ein Musikerleben, tie- diegene Könner fanden sich trotz Missgeschick Leben.
fe Freundschaft verband ihn mit seinem aller Art zusammen, um in Innsbruck ... diese Josef Eduard Ploner war kein Neutöner,
Kollegen Franz Pfeifer, wie er von Beruf in jeder Hinsicht rein künstlerische Art der Mu- vielmehr führte er die Tradition der Spät-
Lehrer, von Berufung aber Musiker. sik zu pflegen.“ (J. E. Ploner in „Die Krise der romantik fort, verbrämte sie mit dem
Ploner arbeitete unablässig an sich und suchte Vokalmusik“) Zu dieser Zeit trat er mit ers- alpenländischen Volsklied und prägte so
durch Musikstudien vorwärts zu kommen, ten eigenen Kompositionen an die Öffent- einen eigenwilligen herben, unverwech-
denn im Lehrberuf fand er keine Befriedigung, lichkeit. Die frühen Werke zeichnen sich selbaren Personalstil. Unbeirrt ging er
ja seine Ausübung wurde ihm bisweilen zur durch eine kühne und herbe Tonsprache seinen Weg. Ein Künstlerporträt dieses
Qual. Hart und eigensinnig setzte er sich ge- aus, voll innerer Kraft. Viele dieser Früh- Mannes zu zeichnen, ist kaum möglich.
gen seine Umwelt, die ihn in seinem lauteren werke wurden nicht gedruckt, sind aber ein Sein Biograph Spiehs schreibt: „Vielleicht
Streben nicht verstand, zur Wehr (Arnold). Bindeglied der Tiroler Musikgeschichte und waren die kompromisslose Geradlinigkeit
In dieser seelischen Einsamkeit, die ihn ganz verdienen große Aufmerksamkeit. So etwa dieses Mannes in einer Umwelt der Konzes-
besonders auf seinen ersten Lehrerdienst- seine „Geistlichen Gesänge, op.16“ oder sionen und seine rücksichtslose Offenheit im
posten bedrückte, schien ihn Resignation zu seine Kantate „Der grimmig Tod“ op. 77, Abwägen des Positiven wie auch des Negati-
erfassen. In einem Gegenschlag des Pendels 1935 entstanden. ven gewichtige Gründe für die Zeit seines Le-
zeigte er sich aber als außerordentlich zäh 1929 musste Ploner wegen seines Gehör- bens vorhanden gewesenen Schwierigkeiten,
und von unbeugsamem Willen gegen här- leidens den Gesangsunterricht, 1930 den ihm völlig gerecht zu werden.“
teste Schicksalsschläge. Wie oft im Leben Schuldienst aufgeben. Er bekam eine Stelle Josef Eduard Ploner starb an einem
wurde Ploner von Krankheit gequält, die er am Rechnungsamt der Tiroler Landesre- schweren Herzleiden am 23. Juni 1955,
aber als seelisches Training ansah. gierung, was aber seine Lebensziele nicht nur wenige Tage nach der viel bejubel-
So zog in sein Leben eine Unerbittlichkeit fördern konnte. Trotz fortschreitender ten Aufführung seines Werkes „Das Tor“
und Härte, ihm galt das Wesentliche und Ertaubung komponierte und arbeitete er anlässlich eines Jubiläumskonzertes des
nicht der Schein. Das Leben durchwirkt unermüdlich, insgesamt rund 250 Werke Tiroler Sängerbundes.
seine Kompositionen: „Man hat manches entstanden. JoWe

51
Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Neu erschienene Werke von Josef Eduard Ploner Erschienen im tss Musikverlag Herbert Eberl

Große Suite op. 83 (Heldische Musik) „Waldesstimme“ – Männerchor


Suite in 4 Sätzen für 6 B-Trompeten, 3 Posaunen, „Der Berg“ – gemischter Chor
Basstuba, Pauken und Becken. „Volkslieder“ nach Gedichten von Jakob Kopp für Männerchor
Choral Suite op. 166 für Blechbläser „O edle Seele“ für Frauenchor und Streichquartett / Klavier op. 59
Heldengedenken „Es taget“ für Solosopran, Männerchor, Flöte und 2 Hörner op. 27
Jugend – Fanfare


Adolf Pichler – Fanfare
Imster Schemenlaufen (ein Orchesterrondo)

Chormusik:
„Vier Gedichte von Goethe“ – Frauenchor und Streichquartett

Walter Kefer zum 75. Geburtstag


Gratulation
Streichquartett in d op. 44
Streichquartett in a-moll WZ 143
Hausmusik Nr. 4 Quartett für Flöte, Geige, Bratsche u. Gitarre op. 167
Geistliches Trio für Geige, Violoncello u. Orgel op. 39 (3 Sätze)
Quartett für Flöte, Geige, Bratsche u. Gitarre op. 203 (3 Sätze)

Eine der profiliertesten Persönlichkeiten der Musikwelt Tirols, Prof. Walter


Kefer, feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag. Er wirkte als Künstler und
Pädagoge maßgeblich und hat in seiner legendären
Klarinettenklasse viele Schüler ausgebildet, die sein Erbe weitertragen.

Walter Kefer, geboren am 10. März 1930 so namhaften Dirigenten wie Herbert
in Bad Ischl, studierte von 1945 bis von Karajan, Josef Krips, Clemens
1952 am Mozarteum in Salzburg. Die Kraus, Karl Böhm, Claudio Abbado,
Diplomprüfung im Hauptfach Klarinet- Ernst Märzendorfer, Dimitri Mitro-
te absolvierte er mit Auszeichnung. Von polus u. a. spielte er in vielen Orches-
1953 bis 1957 war er 1. Klarinettist im tern, darunter in so renommierten wie
Innsbrucker Symphonieorchester, von Wiener- und Berliner Philharmoniker,
1957 bis 1958 im Mozarteumorchester Camerata Academica Salzburg und
Salzburg. Danach war er bis 1987 Leh- Bayerisches Staatsorchester München.
rer für Klarinette und Bläserkammermu- Im Jahre 1981 wurde ihm vom Bundes-
sik sowie Abteilungsleiter für Blas- und präsidenten der Berufstitel „Professor“
Schlaginstrumente am Konservatorium verliehen.
der Stadt Innsbruck. Gerade mit dieser 1983 bis 1998 war Kefer Professor für und Musikschule am 1. September 1987
Tätigkeit hat Kefer sehr positive Arbeit Klarinette an der Hochschule Mozarte- kamen auf letztere Institution neue
auch für die Musikkapellen und somit um Salzburg, Abteilung X in Innsbruck. Aufgaben hinzu. Das Hauptaugenmerk
für den Landesverband geleistet, weil Seit 1998 ist er Lehrbeauftragter an der der Musikschule, deren Direktor Walter
doch viele seiner Schüler in den Kapel- Universität Mozarteum, Innsbrucker Kefer wurde, wurde auf die Ausbildung
len tätig sind. Musikpädagogik-Institut. Für seine von Laienmusikern und Sängern ge-
Neben seiner Unterrichtstätigkeit wur- Aktivitäten wurden Prof. Walter Kefer richtet. Dabei ging es Kefer vor allem
de er gerne als Juror bei Musikwettbe- zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhielt er um die Förderung des Ensemblespiels.
werben konsultiert. Auch als Instru- die Verdienstmedaille des Landes Tirol, Seit 1. April 1995 ist Prof. Walter Kefer
mentalist blieb Kefer äußerst aktiv: Er das Goldene Ehrenzeichen des Tiroler in Pension.
wirkte in Kammermusikensembles in Blasmusikverbandes, das Kulturehren- Im Namen des Landesverbandes wün-
Innsbruck und Salzburg mit und war zeichen der Stadt Innsbruck sowie die sche ich dem Jubilar weiterhin alles
als Interpret zeitgenössischer Werke, z. Silberne Ehrenmedaille der Universität Gute, vor allem Gesundheit.
B. von Erich Urbanner, Robert Nessler, Mozarteum Salzburg.
Werner Pirchner u. a. gefragt. Unter Mit der Trennung von Konservatorium Hans Eibl

52
Blasmusik in Tirol So war es früher Juni 2005

Aus Liebe zur Musik


Begegnung mit der Tiroler Verlegerin und Mäzenin Elvira Harm-Dematté
Sie ist eine der unerschrockensten, mutigsten und charman-
testen Unternehmerinnen Tirols, erfüllt von Ideen, Idealis-
mus und geistiger Flexibilität. Mit diesen Eigenschaften hat
Elvira Harm-Dematté den Helbling-Musikverlag gegründet
und zur Blüte gebracht, private Schicksalsschläge ertragen
und mehr als das Blasmusikland Tirol geprägt.

Es war 1948. Sepp Tanzer, damals mit gedauert, bis die bei
dem ORF-Studio Tirol im Landhaus un- Helbling verlegten
tergebracht, öffnete die Türe zum Helb- Originalwerke von
ling-Verlag. Er wollte seine „Bergheimat“ der breiten Blasmu-
drucken lassen, und anders als üblich. sikszene in ihrem
Blasmusik war Neuland für die junge Wert erkannt wor-
Frau, die 1946 in Innsbruck den Musik- den sind und von
verlag gegründet hatte. Elvira Harm-De- den Musikanten
matté erinnert sich: „Er hat nicht locker höher eingeschätzt
gelassen. Es war damals üblich, in der wurden als die Be-

Repro: Elikases
Blasmusikliteratur drei Stimmen überei- arbeitungen.
nander zu schreiben. Wir haben erstmals
getrennte Stimmen gedruckt. Es gab ei- Die Hauptproduk-
nen Aufstand der anderen Verleger, aber tion galt Schulbü- Elvira Harm-Dematté, gemalt von dem Salzburger Künstler Rüdiger Fahrner.
wir setzten uns durch – und alle haben’s chern. Aus der Ge-
nachgemacht.“ neralvertretung des Schweizer Helbling immer aktiv ist, viel in Konzerten. Lie-
Verlags war der eigenständige Tiroler bevoll hatte sie nicht nur hingehört,
Es war das Initial zu einer langen Zu- Verlag entstanden und als Ein-Frau-Be- sondern hineingehört in die Musik und
sammenarbeit, einer goldenen Zeit für trieb mit Energie und Ausdauer, Klugheit dabei die Situation mit scharfem Blick
die Tiroler Blasmusik. Noch eine fol- und unkonventionellen Ideen aufgebaut durchleuchtet. Die heimische Musikwelt
genreiche Geschichte: „Ich saß abends worden. Elvira Harm-Dematté hatte die verdankt dieser Mäzenin viel.
in meinem Büro bei der Arbeit. Da kam Gabe, im richtigen Moment zuzupacken
aus dem Radio herrliche Musik. Es war – und loszulassen. Mehrere Generatio- Die Blasmusikszene Nord- und Südti-
Tanzers „Tirol 1809“. Ich wollte das drei- nen begleitete sie musikalisch durch die rols baute die Innsbruckerin, die immer
sätzige Werk herausbringen, wurde aber Schulzeit, mehr noch, ihre Musikbücher andere, nie sich selbst öffentlich feierte,
gewarnt. Das sei Blasmusik der Kunst- bedeuteten für die überwiegende Zahl aber nicht nur durch ihre Notendrucke,
stufe, in ganz Österreich nur von sieben der Kinder den ersten Kontakt mit dem sondern ganz handfest auf. Mit Sepp
Kapellen zu bewältigen. Ich hab’s trotz- Lied und generell mit der Musik. Sie ist Tanzer hatte sie nach dem Krieg Südtirol
dem gedruckt. Aus Liebe zur Musik. Die dafür mit vielen hohen Auszeichnungen blasmusikalisch regelrecht erobert, was
erste Bestellung kam von der Königlich geehrt worden. der Trägerin des Verdienstkreuzes des
Schwedischen Marinemusikkapelle, der Österreichischen Blasmusikverbandes
Dirigent hatte das Stück im Rundfunk Der Anfang war mühevoll gewesen, bis auch das Goldene Verdienstkreuz des
gehört. „Tirol 1809“ wurde in der Folge durch die 1972 eingeführte Schulbuch- Landesverbandes der Südtiroler Blasmu-
international verbreitet.“ aktion dieses Segment des Verlagswesens sik einbrachte. Lebhaft erinnert sie sich:
die Führung übernahm. Mit Leo Rinde- „Wir sind in Südtirol in die Messen ge-
600 bis 700 Blasmusikwerke sind im rer hatte die einfallsreiche Verlegerin das gangen und haben uns danach die Kir-
Helbling Verlag erschienen, bis vor sechs erste Tiroler Liederbuch geschaffen, zu chenchorleiter kommen lassen. Tanzer
Jahren dieser Zweig stillgelegt wurde. einem jahrzehntelangen Hit wurde das hat sie regelrecht verhaftet und nachmit-
Helbling verlegte alle Tanzer-Werke, legendäre „Komm, sing mit“. Es folgten tags um vier zu Kursen ins Gasthaus be-
Musik von Siegfried Somma und vielen weitere Highlights wie „Von der Musik stellt. Viele von ihnen haben dann auch
anderen, auch Internationales. Die Ver- und ihren großen Meistern“, „Wege zur Blaskapellen übernommen. Chorleiter
legerin verschweigt, wie viele Noten ih- Musik“, „Sing und Swing“. Josef Thaler begann auf diese Weise zu
rem Idealismus und ihrer Großzügigkeit Man sah und sieht Kommerzialrätin El- komponieren.“
den Druck verdanken. Und es hat lange vira Harm-Dematté, die beruflich noch Ursula Strohal

53
Juni 2005
Informationen Blasmusik in Tirol

Neue Noten Quadrille, Polonaise oder Ouvertüre nichts lernen oder lehren
muss, weil Diesbezügliches der Österreicher gleichsam mit der
Böhmische Rhapsodie amtlichen Meldebestätigung beziehungsweise mit dem Konsum
für Blasorchester von Gottfried Veit der Muttermilch von selbst mitbekommt.
Ausgegangen ist diesmal Gottfried Veit von böhmischen Da dem leider nicht so ist, bleiben die Aufführungen unserer
Volksliedern und Tänzen und hat sie in gekonnter Weise, ureigensten musikalischen Kulturwerke in der Regel weit unter
unter Verwendung von Vor- und Nachspielen sowie modu- dem Niveau, das wir sonst auch noch der flachsten Filmmusik
latorischen Überleitungen, für Musikkapelle gesetzt, instru- angedeihen lassen. Hier könnte Angerers Einspielung einen
mentiert und zu einem Konzertstück vereint. Fragekatalog initiieren, der schon längst auf Bearbeitung war-
Wie Veit selbst in seiner aufschlussreichen Einführung tet: Wenn etwa die Transparenz und der Klang der „Musikali-
schreibt, beinhaltet diese Rhapsodie einen zweimalig vorkom- schen Schätze“ den heutigen Hörgewohnheiten entsprechen:
menden „Böhmischen Galopp“ und einen „Furiant“, den cha- Was bedeutet dies dann für die Besetzung unserer ganz gewöhn-
rakteristischen Nationaltanz der Böhmen schlechthin. Diese lichen Dorf- und Stadtmusikkapellen, bei denen das Blech das
Rhapsodie eignet sich vortrefflich in Programmen von Jahres- Holzes immer noch dominiert? Welche kultur- und musikpo-
konzerten sowie in Sommerprogrammen platziert zu werden. litischen Maßnahmen sind einzuleiten, um jenen Nachwuchs
Die Böhmische Rhapsodie wurde vom Österreichischen zu erhalten, der für eine zeitgemäße Besetzung notwendig ist?
Blasmusikverband als Pflichtstück in der Stufe B für die Jahre Wie schaut die ideale Besetzung für altösterreichische Musik
2005 und 2006 ausgewählt. überhaupt aus? Verfügt sie über Saxophone oder verbleibt sie
Erschienen ist das Werk beim Musikverlag TATZER bei der Wieprecht´schen Reform? Was muss geschehen, wenn
in A-2263 Waidendorf. Geigenmusik in Bläsermusik umgewandelt wird? Was für Ei-
Walter Cazzanelli genschaften haben Streichinstrumente und wo widersprechen
sie den Eigenschaften von Blasinstrumenten? Und was bedeu-
Neue CD’s tet dies für Transkriptionen?
Solche Fragen könnten noch viele gestellt werden, was eben-
Musikalische Schätze aus Alt-Österreich so notwendig wäre, wie ihre
Eine interessante Neuerscheinung als Einstimmung auf die gemeinschaftliche Beant-
Innsbrucker Promenandenkonzerte im Juli – Alois Schöpf wortung. Damit wir uns des
schreibt dazu: unendlichen Reichtums un-
Wie passt man auf Schätze auf? seres nationalen Musikerbes
Hansjörg Angerers Meistereinspielung „Musikalische Schätze wieder als würdig erweisen
aus Alt-Österreich“ sollte nicht nur Freude, sondern auch Fra- und es nicht aus falsch ver-
gen auslösen. standenem Globalisierungs-
Hansjörg Angerer, Horn- und Bläserprofessor des Mozarte- eifer verkommen lassen.
ums in Salzburg, hat mit „Musikalische Schätze aus Alt-Ös- Alois Schöpf
terreich“ in den bewährt sensiblen Arrangements für Blä-
sersymphonik von Albert Schwarzmann wieder einmal eine Erste CD von Friedrich Brunner
exemplarische CD vorgelegt. Entsprechend wurde sie landauf Meinrad Brunner, der Sohn des Komponisten, hat es sich zur
landab gelobt. Das allein erscheint mir allerdings zuwenig. Aufgabe gemacht, das musikalische Lebenswerk seines Vaters
Der erfreuliche Ausdruck des kollektiven Hörgenusses sollte bekannt zu machen. Nach den beiden Festkonzerten, die im
dringend durch einige fachliche Fragen und anschließende Jänner 2004 und 2005 abgehalten wurden, ist nun auch eine
heiße Diskussionen ergänzt werden. Denn schließlich ist es für CD der Militärmusik Kärnten mit ausschließlich Blasmusik-
die Blasmusikszene zu wenig, wenn der neue Tonträger in den werken von Friedrich Brunner im Tonstudio Stubai erschie-
Sammlungen steht und nicht auch Eingang in die alltägliche nen. Darauf sind neben dem dreisätzigen Hauptwerk „Land der
Konzertpraxis findet. Berge“ verschiedene alte und neuere Märschen und Polkas zu
Tatsache ist jedenfalls, dass die altösterreichische Blasmusik vom hören. In einer Mischung aus live gespielter Musik und Hör-
Publikum nach wie vor geliebt und als die unverwechselbare proben aus der Stereoanlage
Musik unserer Blasmusikkapellen angesehen wird, auch wenn wurde dieser neue Tonträger
diese selbst sich lieber sinfonisch oder orchestral definieren. am vergangenen 29. Jänner
Weitere spöttische Bemerkungen mögen unterbleiben. Mit dem im Kongresshaus in Olang
ungebrochenen Interesse des Publikums korrespondiert zumin- vorgestellt. Der Tonträger
dest die bläserische Seminartätigkeit nicht in entsprechendem wurde vom Kulturassessorat
Ausmaß, auch wenn die Werkauswahl des Fortbildungskurses des Landes, von der Spar-
in Kärnten während der Karwoche zu Hoffnungen berechtigt. kasse und der Stiftung Spar-
Üblich ist nämlich im real existierenden Blasmusikalltag eher kasse mit finanziert.
die Ansicht, dass man über Märsche, Polkas, Walzer, Gavotte, Stephan Niederegger

54
Blasmusik in Tirol Juni 2005

Neue CD der Musikkapelle Inzing „Finale“


ab sofort erhältlich
Neue Bücher
Nach dem Gewinn des „ORF-Blasmusikpreis“ 2003, bei dem Neuerscheinung „Der Trommler in der Blasmusik“
die Mk Inzing neben ausgezeichneter musikalischer Leistung Dieses Lehrheft mit beiliegender
auch durch das sorgfältig ausgewählte, breit gefächerte Pro- CD enthält wertvolle Tips zum
gramm überzeugen konnte, entschied sich die Mk Inzing, Aufbau von Fußmärschen: Den
eben dieses Programm auf einem Tonträger zu verewigen. österreichischen Fußmarsch in all
Sie hören Eigenkompositionen unseres Kapellmeisters Flo- seinen Variationen, Beispiele für
rian Pranger („Verwehte Blumen“, „Ars vivendi“, „Pirosch- gr.Trommel und Becken, die ver-
ka“), Konzertmärsche in neuer, zeitgemäßer Instrumentation schiedenen Rudiments (Schlag-
(„Schwert Österreichs“, „Einzug der Gladiatoren“, „Aller kombinationen), Rudimental
Ehren“), weltbekannte Melodien in Blasmusikbearbeitungen March – Soli und viele praktischen
(„Granada“, „A tribute to Harry James“), sowie mitreißende Beispiele von Fußmärschen.
solistische Bravourstücke (Trompete, Tenorhorn, Flöte). „Der Trommler in der Blasmusik“
Einen Vorgeschmack wurde auf vielfachen Wunsch in
auf den neuen Tonträ- Zusammenarbeit mit dem Leiter des Referates „Musik in Be-
ger der Mk Inzing gibt wegung“ Josef Stiller und Karl Killinger (Schlagzeuglehrer an
es in Form einer Hör- der Musikschule der Stadt Innsbruck und im Tiroler Landes-
probe auf der Homepa- musikschulwerk) geschaffen und soll im Zusammenhang mit
ge: www.mk-inzing.at, dem Skriptum der „Stabführer in der Praxis“ als profundes
wo Sie ebenfalls die Hilfsmittel allen Lehrern, Schlagzeugern, Kapellmeistern
Möglichkeit haben, die und Stabführern dienen.
CD zu bestellen. Erhältlich ist dieses Heft in allen Musikgeschäften oder
direkt beim Musikverlag pro musica in Neu-Rum.
Tel.Nr. 0512-266408 Landesstabführer: J. Stiller

Mitteilungen des Tiroler Landeskonservatoriums


Kapellmeister gesucht
Konzert „Lehrgang Blasorchesterleitung“ des TLK
Musikkapelle Obsteig Termin: 6. Juni 2005, 19.30 Uhr • Ort: Saal des TLK
Kontakt: Obfrau Veronika Gapp Wie letztes Jahr veranstalten wir auch im SS 2005 ein Konzert,
Angerleweg 9, 6416 Obsteig bei dem jeder Student ein eigenes Werk für ein kleines Blasor-
http://www.mk-obsteig.at chester instrumentieren muss und dann dieses Werk selber mit
E-Mail: kapellmeister@mk-obsteig.at dem Praktikumorchester aufführt.

Projektpräsentation - Literaturkunde
Knappenmusik Schwaz Termin: 27. Juni 2005, 19.30 Uhr • Ort: Saal des TLK
Kontakt: Obmann Rainer Wolfgang, Projektthemen:
Tel. 0676-4444569 Transkriptionen für Blasorchester: Kann, muss und soll jedes Bla-
E-Mail: rainer.wolfgang@aon.at sorchester die verschiedenen Stile von Rock/Pop über Film/Mu-
sical bis zur Oper/Operette spielen? Welche Vorteile und Nach-
teile damit verbunden sind, zeigt diese Projektgruppe auf.
Pädagogische Literatur für Blasorchester: Diese Projektgruppe be-
Verkaufe: fasst sich damit, welche Literatur es in verschiedenen „pädagogi-
schen“ Bereichen (Intonation, Rhythmus, Klang, ...) gibt. Es wird
Zweimanualige Hammond-Orgel auch die pädagogische Jugendorchesterliteratur berücksichtigt.
Marke Viskount (4 Oktaven) mit Fußbass, Literatur aus unbekannten Ländern: Es gibt viele Regionen auf un-
serer Erde wo über eine große Blasorchestertradition verfügen.
automatisch und verschiedene Rhythmen Viele davon sind in Vergessenheit geraten bzw. sind gar nicht
bekannt. Die Projektgruppe stellt interessante Komponisten und
E-Gitarre Werke von Mexiko bis China vor.
Marke Fender Mustang Literatursuche – Literaturarchivierung: Die Flut von Demo CD’s
und Werbematerial der Verlage wird immer großer. Die Projekt-
gruppe zeigt auf welche Möglichkeiten der Literatursuche und
Preis nach Vereinbarung unter
Literaturverwaltung es gibt und präsentiert eine eigens erstellte
Telefon: 0664/4236107 Software der Literaturarchivierung für Dirigenten.

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Juni 2005 In Memoriam Blasmusik in Tirol

Wast und Gidi Treffer, zwei Brüder die gemeinsam gingen.


Innerhalb von nur 4 Monaten musste die Knappenmusikkapelle Fieberbrunn gleich zweimal ausrücken, um die beiden Brüder
Sebastian und Ägidius Treffer zu Grabe zu geleiten. Beide waren langjährige und engagierte Mitglieder der Kapelle und seit ein
paar Jahren auch Ehrenmitglieder unseres Klangkörpers.

Sebastian Treffer vulgo Gaßoid Wast


(✳ 17.11.1927 ✝ 03.12.2004)
Wast gehörte zweifelsohne zu den fleißigsten Musikanten in unserer Gegend. Bereits im
Alter von acht Jahren erlernte er bei Klaus Huetz (Wölzer) die Steirische Zugin. Mit 13
Jahren lernte er Tenorhorn beim damaligen Kapellmeister Stefan Pletzer und marschierte
1940 das erste Mal in den Reihen der Knappenmusikkapelle Fieberbrunn mit.
Zu Fuß war in früheren Jahren die Strecke von Pfaffenschwendt nach Fieberbrunn zu be-
wältigen, um an den Proben und Ausrückungen teil zu nehmen. Auch dies stellte für Wast
kein Hindernis dar, denn für die Liebe zur Musik wurde so manche Strapaze gerne auf sich
genommen.
Auch beim Orchester des Kirchenchores wirkte Wast als Posaunist mit und bei der Fie-
berbrunner Tanzlmusi’, die im Jahre 1982 gegründet wurde, gab er auch einige Jahre sein
Bestes, ebenso wie bei der Blaskapelle Tirolanka.
Die Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des Verstorbenen, bis er im Jahre
1997 aus gesundheitlichen Gründen seinen aktiven Rücktritt aus unserer Kapelle bekannt
gab. Vom Tiroler Blasmusikverband erhielt Wast Auszeichnungen für 25-, 40-, 50- und am 22. November 1997 für 55jäh-
rige Mitgliedschaft.
Im Jahre 1994 erhielt er vom Österreichischen Blasmusikverband das Silberne Verdienstzeichen.
1984 wurde ihm die Ehrennadel der Marktgemeinde Fieberbrunn verliehen, und 1993 wurde Wast zum Ehrenmitglied der
Knappenmusikkapelle Fieberbrunn ernannt.

Ägidius Treffer vulgo Gaßoid Gidi


(✳ 07. 11. 1933 ✝ 17. 03. 2005)
Ägidius Treffer wurde am 07. November 1933 geboren. Wenn seine Kindheit auch nicht
unbeschwert war, lernte er doch bereits im Alter von 10 Jahren, im Jahre 1943, bei Stefan
Pletzer und Herrn Kraus Posaune und im Jahre 1946 trat er der Knappenmusikkapelle Fie-
berbrunn bei. Einige Jahre später lernte Gidi auf Es-Horn um, spielte weiters, fast 30 Jahre
lang, Bariton und lernte dann noch auf Es-Tuba um, auf der er, solange es die Gesundheit
erlaubte, in unseren Reihen und bei den Fieberbrunner Weisenbläsern sein Bestes gab.
Für Gidi war die Musik eine große Leidenschaft, für die er gerne viel Zeit und Fleiß inves-
tierte. Daher machte er sich auch noch mit 55 Jahren die Mühe, ein neues Instrument zu
erlernen, damit er auch an seinem Lebensabend noch aktiv dieses Hobby und seine Liebe
zur Musik ausleben konnte.
Zugleich war er aber auch ein Vorbild für seine Nachkommen, denn mittlerweile sind auch
schon die Enkelkinder dabei, sich im Bereich der Musik zu engagieren.
Für seine lange Treue zur Musik und für seinen Einsatz bekam Gidi natürlich auch eine
Reihe von Auszeichnungen: Vom Tiroler Blasmusikverband erhielt er die goldenen Verdienstmedaille für 25-, 40, 50-,
und 55jährige Mitgliedschaft.
Im Jahre 1995 erhielt Gidi vom Österreichischen Blasmusikverband das Silberne Verdienstzeichen. 1990 wurde ihm die
Ehrennadel der Marktgemeinde Fieberbrunn verliehen, und 1999 wurde Gidi zum Ehrenmitglied der Knappenmusikka-
pelle Fieberbrunn ernannt.

Die Knappenmusikkapelle Fieberbrunn wird beide Musikkameraden in ewiger Erinnerung behalten und ihnen ein ehrendes
Andenken bewahren. Möge der liebe Gott ihnen ihre Dienste im Himmel vergelten!

Stefan Wieser, Schriftführerstv.

56
Blasmusik in Tirol In Memoriam Juni 2005

„Stirb so, wie du gelebt hast.“


Nachruf der Stadtmusik Lienz auf ihren Ehrenobmann Karl Fuetsch
Wie sehr dieses Motto auf Karl Fuetsch zutraf, bewies der Verstorbene kurz vor seinem Tod ein letztes Mal. Da forderte er
nämlich seinen Sohn Christoph auf, bei den Frühjahrskonzerten der Militärmusik Kärnten am Begräbniswochenende auf
alle Fälle mitzuspielen. Denn für einen Besuch des Grabes bleibe ja schließlich noch genug Zeit. In dieser kleinen Begeben-
heit zeigt sich, was und wer ihm neben vielen und vielem anderen zeitlebens wichtig war: die Musik.
Deshalb war sein Begräbnis für die Stadtmusik Lienz nicht nur eine Zeit stiller Trauer, sondern auch dankbarer Erinnerung.
Denn in ihr war Karl Fuetsch 35 Jahre lang Musikant und für sie 17 Jahre Obmann, wodurch sehr viel geschah. Hier sei nur
das Allerwichtigste erwähnt:
• Der Kapellmeisterwechsel mit einem bisher noch nicht da gewesenen musikalischen Erfolg
• Die Probelokalerweiterung als notwendige räumliche Voraussetzung für gutes Musizieren
• Die Änderung des Vereinsnamens als klares Signal schon längst erfolgter Eigenständigkeit
• Das familiäre Jubiläumsfest als Alternative zu herkömmlichen Feierlichkeiten
• Die verstärkte Jungmusikerausbildung als Überlebensnotwendigkeit für den Verein und sinnvolle Möglichkeit
der Freizeitgestaltung Heranwachsender.

Das alles war Teil seines Lebens, das Karl Fuetsch am 14. November 1949 als erstes von 10 Kindern beim Oberbrunner in
Patriasdorf / Lienz begann. Nach der Pflichtschule besuchte er zunächst das damalige MUPÄD, entschied sich aber bald für
eine kauf-männische Lehre, die er auch erfolgreich abschloss. Gut 35 Jahre arbeitete Karl Fuetsch dann mit vollem Einsatz
bei der Firma Pernusch. Ebenso lange war er seiner Christa ein liebevoller Partner und Ehemann. Tiefster Ausdruck dieser
Liebe sind wohl die drei Söhne Bernd, Christoph und Andreas. Aufgrund seiner schweren Krankheit konnte er nur mehr
kurze Zeit als Hausmeister in der Lienzer Berufsschule wirken, blühte dort aber noch einmal so richtig auf. Am 1. März 2005
wechselte Karl Fuetsch zwar vom irdischen Lebensgarten in den himmlischen, aber seine Blumen blühen weiter. Und viele
Menschen werden ihm ein Denkmal errichten „ in ihren Herzen, denn ein schöneres gibt es nicht.

Michael Steiner

Ehrenobmann Ing. Sebastian Exenberger verstorben


Der Ehrenbezirksobmann des Unterinntaler Musikbundes Kufstein, Ing. Sebastian Exenber-
ger ist am 26. April 2005 im 78. Lebensjahr nach schwerer Krankheit verstorben.
Seine musikalische Ausbildung erhielt er in den Musikschulen von Kufstein und Innsbruck in
den Fächern Trompete und Flügelhorn. Seit 1941 war er Mitglied der Stadtmusikkapelle Kuf-
stein als Flügelhornist, davon war er 20 Jahre als Solist tätig. Dafür wurde er zum Ehrenmit-
glied und Ehrenringträger ernannt. Auf sein Organisationstalent wurde man bald aufmerksam,
so dass man ihn bereits 1952 in den Bezirksausschuss als Obmannstellvertreter und später als
Schriftführer wählte. Anlässlich der Jahreshauptversammlung 1959 übernahm er als jüngs-
ter Bezirksobmann die Führung des Unterinntaler Musikbundes Kufstein. Die konsequente
Arbeit zeigte sich schon frühzeitig in den musikalischen und organisatorischen Erfolgen, war
teilweise auch beispielgebend für andere Musikbezirke und gab so manche Anregung für den
Landesverband. Ein besonderes Anliegen war ihm die Nachwuchsarbeit, sowohl im Bezirk als
auch in den Musikkapellen. Im Landesverband war er 29 Jahre im erweiterten Verbandsaus-
schuss und im Finanzausschuss tätig. Anlässlich seines 40-jährigen Obmannjubiläums wurde
er 1999 zum Ehrenbezirksobmann des Unterinntaler Musikbundes Kufstein ernannt. Im Jahre 2002 legte er nach 43 Jahren
die Obmannschaft des Musikbundes zurück, besuchte aber weiterhin bis zuletzt die Jahreskonzerte seiner Musikkapellen.
Ing. Sebastian Exenberger war Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol, des Ehrenzeichens für Kunst und Kultur der
Stadt Kufstein, des Verdienstkreuzes des Internationalen Blasmusikverbandes, des goldenen Verdienstkreuzes des ÖBV und
des goldenen Verdienstzeichens und Ehrenringes des Tiroler Blasmusikverbandes. Wir werden unserem lieben Sebastian für
seinen unermüdlichen Einsatz und seine Verdienste um die Blasmusik immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Bezirksobmann Sebastian Neureiter

57
Juni 2005 Kalendarium Blasmusik in Tirol

Konzertkalender
04.06. MK Silz, Frühjahrskonzert, Turnsaal-Hauptschule, 20.30 Uhr
10.06. MK Tumpen, Frühjahrskonzert, Turnsaal-Volksschule, 20.30 Uhr
10.06. Musikkapelle Rum, Sonnwendkonzert, Pavillon des Hauses der Musik, 20.00 Uhr
11.06 MK St. Veit i. Defr., 2. Kirchtagskonzert, Reimmichlsaal, 20.00 Uhr
18.06. MK Mutters, Frühjahrskonzert, Bürgersaal, 20.15 Uhr
01.07. Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-Land, Konzert, Kals a. G.
07.07. Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-Land, Konzert, Veranstaltungszentrum Blaike Völs
12.07. Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-Land, Konzert, Hofburg/Innsbruck
15.07. Tiroler Bläserwoche, Konzert, Burgruine Thaur (bei Schlechtwetter im Gemeindesaal)
16.07. MK Längenfeld, Galakonzert „Der Traum eines österr. Reservisten“, Badl-Naturtherme, 20.30 Uhr
28.07. MK Huben i.Ö., Galakonzert „Der Traum eines österr. Reservisten“, Festzelt, 20.30 Uhr
04.09. Musikbezirk Reutte, Abschlusskonzert d. 12. Jungbläserseminares, Gemeindesaal Tannheim, 16.00 Uhr
11.09. Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters, Stadtsaal Innsbruck, 19.00 Uhr
17.09. Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters

Bezirksmusikfeste
Musikbezirk Zeit Ort LV-Vertretungen
Imst 12.06. Arzl i.P. Mag. Pascher
Lienzer Talboden 12.06. Dölsach OSR Wasle
Hall 26.06. Gnadenwald Dr. Ebenbichler
Iseltal 03.07. Kals a. G. Dr. Fischler
Wipptal/Stubai 03./10.07. Navis Prof. Eibl
Innsbruck-Land 10.07. Völs OSR Wasle
Schwaz 10.07. St. Margarethen FR Haun
Telfs 10.07. Wildermieming Prof. Bramböck
Seefelder Hochplateau 10.07. Reith b. S. Dr. Ebenbichler
Landeck 10.07. Feichten/Kaunertal Dr. Weyermüllerp
Rattenberg 17.07. Rattenberg BSI Knapp
Reutte-Außerfern 17.07. Tannheim FR Haun
St. Johann 31.07. Fieberbrunn Dr. Fischler
Silz 31.07. Huben i. Ö. LStbf. Stiller
Pustertal-Oberland 31.07. Sillian Prof. Eibl
Kufstein 07.08. Wörgl Prof. Eibl
Brixental 14.08. Kelchsau Dr. Ebenbichler

Marschmusikbewertungen
Musikbezirk Zeit Ort Bewerter
Imst 12.06. Arzl i.P. Siegfried Stigger, Erwin Feiß,
Gerold Oberhauser, Christian Zoller
Hall 26.06. Gnadenwald Hans Eibl, Roland Fidler, Mario Leitinger,
Siegfried Stigger
Schwaz 10.07. St. Margarethen Gerald Embacher, Michael Geisler,
Günther Klausner, Gerold Oberhauser
Telfs 10.07. Wildermieming Josef Stiller, Andreas Bramböck,
Michael Hölbling, Franz Walcher
Landeck 10.07. Feichten/Kaunertal Siegfried Stigger, Peter Besler,
Markus Schiffer, Friedrich Weyermüller
Reutte-Außerfern 17.07. Tannheim Siegfried Stigger, Roland Fidler,
Michael Hölbling, Hermann Kuen
Silz 31.07. Huben i. Ö. Josef Stiller, Herbert Ebenbichler,
Michael Hölbling, Mario Leitinger
Pustertal-Oberland 31.07. Sillian Hans Eibl, Andreas Berger, Andreas Gamper, Florian Pedarnig
Kufstein 07.08. Wörgl Hans Eibl, Herbert Ebenbichler,
Gerald Embacher, Christian Kogler

58
Blasmusik in Tirol Kalendarium Juni 2005

Konzertwertungsspiele
03.07. Musikbezirk Wipptal-Stubai in Navis
Bewerter: Hans Eibl, Günter Klausner (3.7.), Klaus Heiß (10.7.), Gotthard Schöpf

Bezirksmusikfeste
08.07. MK Nesselwängle, 1.Nesselwängle Musikantenhoangart, Festzelt, 20.00 Uhr
10.07. MK Stanzach, Almfest, Fallerschein, 10.30 Uhr
16. - 17.07. MK See, Musikfest
22. - 24.07. BMK Vomp, Jubiläumsfest 185 Jahre, Vomp
24.07. MK Vorderhornbach, Dorffest
06. - 07.08. MK Strengen, Dorffest
07.08. MK Namlos, Dorffest, 10.30 Uhr
12. - 14.08. BMK Landl, Jubiläumsfest 150 Jahre, Landl
13. - 15.08. MK Pettneu a. A., Kirchweihfest
14. - 15.08. MK Vils, Stadtfest, 18.00 Uhr
21.08. MK Lähn, Kirchtagsfest
02. - 04.09. Musikbezirk Reutte, 12. Jungbläserseminar, Hauptschule Tannheim
04.09. MK Nesselwängle, Dorffest, Festzelt
24.09. STMK Amras, Aufführung des Tiroler Zapfenstreiches
01.10. Musikbezirk Innsbruck-Land, Funktionärsfortbildung, Birgitz

Wichtige Termine im Überblick


03.06. Anmeldeschluss - Leistungsabzeichenprüfung in Gold am Konservatorium Innsbruck
10.06. Anmeldeschluss Tiroler Bläserwoche
18.06. – 19.06. Blasmusikverband Tirol, Jugendblasorchesterwettbewerb , Landesmusikschule St. Johann i.T.
20./21.06. Semesterabschluss d. Workshops E. Seipenbusch m. d. Militärmusik Tirol
in der Konradkaserne Innsbruck
24./25.06. Komprimierte Kapellmeisterausbildung, Fortgeschrittenenkurs I Teil B, Grillhof/Vill
25.06. Leistungsabzeichenprüfung in Gold im Tiroler Landeskonservatorium, Innsbruck
25. – 26.06. Tiroler Landesjugendblasorchester - Erste Probenphase
11. – 16.07. Tiroler Bläserwoche am Grillhof/Vill
16.07. Mozart und die Blasmusik, Kaiser Leopoldsaal der Theologischen Fakultät,
Karl Rahner Platz, Innsbruck, 13.00 „ 19.00 Uhr
29.07. Redaktionsschluss BiT 3/2005
08. – 31.08. Sommerurlaub - Verbandsbüro
08. – 10.09. Kapellmeisterkurs - Basis-, Fortgeschrittenen- I, Fortgeschrittenenkurs II
(mit Komprimiertem Kurs) Teil A, Grillhof/Vill
09. - 11.09. Tiroler Landesjugendblasorchester - Zweite Probenphase
15.10. Bezirksjugendreferententagung, Grillhof-Vill, 9.00 Uhr
15./16.10. Beginn Obmänner- und Jugendreferentenausbildung am Grillhof
23.10. Bundesjugendorchesterwettbewerb , Vorarlberg
10.12. Tiroler Kapellmeistertag
13. – 16.05.2006 Nationales Jugendblasorchester, Probenphase, Tirol
17.05.2006 Nationales Jugendblasorchester, Konzert - Ltg. Dennis Russel Davies,
Congress Innsbruck, 20.00 Uhr

Die nächste BiT erscheint im September, 3/2005


REDAKTIONSSCHLUSS: Freitag, 29. Juli 2005

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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