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incansablemente.”
Paráfrasis militante a Karl Marx
“La verdad puede decirse y callarse de muchas maneras. Nosotros derivamos nuestra estética
y nuestra moral de las necesidades de nuestra lucha.” Bertolt Brecht (1938)
Bertolt Brecht
(1898-1956)
Resumen
La gran verdad de nuestra época (cuyo conocimiento solo no resuelve nada, pero sin
el cual no puede encontrarse ninguna otra verdad de alcance) es que nuestro
continente naufraga en la barbarie porque la propiedad se encuentra forzosamente
atada a los medios de producción. ¿De qué sirve en este caso escribir algo valiente de
lo cual se desprenda que el estado de cosas en el cual nos hundimos es propio de la
barbarie (cosa que es verdad), si no queda claro por qué hemos ido a parar en él?
Es necesario decir que se tortura a la gente porque tienen que subsistir las mismas
condiciones de propiedad. Cierto, si decimos esto, perderemos a muchos amigos que
están en contra de la tortura, porque creen que estas condiciones podrían
mantenerse también sin tortura (lo cual es falso). Hemos de decir la verdad sobre las
condiciones de barbarie que reinan en nuestro país, hemos de decir que existe la
manera de hacerlas desaparecer, esto es, modificando las condiciones de propiedad.
Hemos de decirla, además, a aquellos que más sufren bajo estas condiciones, que
tienen el máximo interés en su reforma, a los trabajadores y a aquellos que podemos
presentar como aliados suyos, porque, bien mirado, también carecen de propiedad en
los medios de producción, aunque tengan participación en los beneficios.
Y, en quinto lugar, debemos proceder con astucia.
Y debemos superar estas cinco dificultades a un tiempo, ya que no podemos
investigar la verdad sobre condiciones de barbarie, sin pensar en aquellos que sufren
bajo ellas, y mientras buscamos las verdaderas causas, sacudiéndonos sin cesar todo
amago de cobardía, en atención a aquellos que están dispuestos a conocerlas y
utilizarlas, debemos pensar todavía en hacerles llegar la verdad de tal forma que
pueda convertirse en un arma en sus manos, y al propio tiempo hacerlo con tanta
astucia que esta entrega no pueda ser descubierta ni estorbada por el enemigo.
Todo lo más que se pide, si es que algo se pide, es que el escritor escriba la verdad.”
–––
✍
“FÜNF SCHWIERIGKEITEN BEIM SCHREIBEN DER WAHRHEIT
WER HEUTE DIE LÜGE und Unwissenheit bekämpfen und die Wahrheit schreiben will, hat
zumindest fünf Schwierigkeiten zu überwinden. Er muss den Mut haben, die Wahrheit
zu schreiben, obwohl sie allenthalben unterdrückt wird die Klugheit, sie zu erkennen,
obwohl sie allenthalben verhüllt wird; die Kunst, sie handhabbar zu machen als eine
Waffe; das Urteil, jene auszuwählen, in deren Händen sie wirksam wird; die List sie
unter diesen zu verbreiten. Diese Schwierigkeiten sind gross für die unter dem
Faschismus Schreibenden, sie bestehen aber auch für die, welche verjagt wurden
oder geflohen sind, ja sogar für solche, die in den Ländern der bürgerlichen Freiheit
schreiben.
Zusammenfassung
Die grosse Wahrheit unseres Zeitalters (mit deren Erkenntnis noch nicht gedient ist,
ohne deren Erkenntnis aber keine andere Wahrheit von Belang gefunden werden
kann) ist es, dass unser Erdteil in Barbarei versinkt, weil die Eigentumsverhältnisse an
den Produktionsmitteln mit Gewalt festgehalten werden. Was nützt es da, etwas
Mutiges zu schreiben, aus dem hervorgeht, dass der Zustand, in den wir versinken,
ein barbarischer ist (was wahr ist), wenn nicht klar ist, warum wir in diesen Zustand
geraten? Wir müssen sagen, dass gefoltert wird, weil die Eigentumsverhältnisse
bleiben sollen. Freilich, wenn wir dies sagen, verlieren wir viele Freunde, die gegen
das Foltern sind, weil sie glauben, die Eigentumsverhältnisse könnten auch ohne
Foltern aufrechterhalten bleiben (was unwahr ist).
Wir müssen die Wahrheit über die barbarischen Zustände in unserem Land sagen, daß
das getan werden kann, was sie zum Verschwinden bringt, nämlich das, wodurch die
Eigentumsverhältnisse geändert werden.
Wir müssen es ferner denen sagen, die unter den Eigentumsverhältnissen am meisten
leiden, an ihrer Abänderung das meiste Interesse haben, den Arbeitern und denen,
die wir ihnen als Bundesgenossen zuführen können, weil sie eigentlich auch kein
Eigentum an Produktionsmitteln besitzen, wenn sie auch an den Gewinnen beteiligt
sind.
Und wir müssen, fünftens, mit List vorgehen.
Und alle diese fünf Schwierigkeiten müssen wir zu ein- und derselben Zeit lösen, denn
wir können die Wahrheit über barbarische Zustände nicht erforschen, ohne an die zu
denken, welche darunter leiden und während wir, immerfort jede Anwandlung von
Feigheit abschüttelnd, die wahren Zusammenhänge im Hinblick auf die suchen, die
bereit sind, ihre Kenntnis zu benützen, müssen wir auch noch daran denken, ihnen die
Wahrheit so zu reichen, dass sie eine Waffe in ihren Händen sein kann und zugleich so
listig, dass diese Ueberreichung nicht vom Feind entdeckt und verhindert werden
kann.
Soviel wird verlangt, wenn verlangt wird, der Schriftsteller soll die Wahrheit
schreiben.”––
Bertolt Brecht, Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit, Paris, 1938.