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dem Sinn von Leiden und Sterben Jesu Christi, wie sie bis
auf den heutigen Tag biblische Texte, theologische Tradition,
kirchliche Verkndigung und evangelische Frmmigkeit
prgen, nicht ohne einen sehr grndlichen Blick in die
biblischen Texte, insbesondere in die Voraussetzungen
neutestamentlicher Reflexion ber das Geschehen, wie sie
sich in der dem Judentum wie Christentum gemeinsamen
Heiligen Schrift des Alten Testamentes finden.
Musste Jesus sterben, um den himmlischen Vater mit der
Welt zu vershnen? Hat Gott ein Menschenopfer gefordert?
Wollte er Blut sehen, um von seiner Feindschaft gegen die
Snde ablassen zu knnen? Sollte man das frhchristliche
Shneverstndnis und Opferdenken heute nicht endgltig
aufgeben?
Christus ist fr uns gestorben; so wird es in Rm 5,6.8;
2Kor 5,14 und 1Thess 5,10 ausdrcklich formuliert.
Was sind dann aber die Grundlagen einer Kreuzestheologie,
wie sie sich bereits in den ltesten frhchristlichen
Schriften, Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts,
entfaltet findet?
1. Menschen haben Jesus gettet Gott aber hat ihn
auferweckt! Mit dieser Kontrastaussage halten die
ersten Christen ihre Grundeinsicht fest (s. Apg 3,15;
4,10; 5,30).
Er hat sich mit seiner Auferweckung des gekreuzigten Jesus
vielmehr zu ihm gestellt und ihm Recht gegeben. Der
Anspruch des Redens und Wirkens Jesu, seine Zuwendung
zu den Sndern und seine herausfordernde Verkndigung
der Gottesnhe werden durch die Auferstehung des
Gekreuzigten berwltigend besttigt.
Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet ...
den Frsten des Lebens habt ihr gettet. Den hat Gott
auferweckt von den Toten (Apg 3,14f.).
Indem die Herrscher dieser Welt Jesus trotz seiner
offensichtlichen Unschuld (Lk 23,4.14.22; 23,47f.) und
offenkundigen Gerechtigkeit (2Kor 5,21; 1Petr 3,18; 1Joh