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Silas Böhme

Die Esoterik
und
ihr Ast zum
beinahe
Übersinnlichen
Band I

1
Inhaltsverzeichnis

Vorwort und Einführung...................................................... 2

1. Esoterik und andere Begriffe

Das Wort Esoterik........................................................…… 3


Magie....................................................................................4
Weissagung.......................................................................... 5
Orakel................................................................................... 6
Hellsehen.............................................................................. 7
Handlesekunst............................................................……...7
Astrologie............................................................................. 8
Aberglaube........................................................................... 9
Hexen................................................................................... 9
Okkultismus......................................................................... 13
Telepathie............................................................................. 14
Parapsychologie...........................................................…….14
Meditation.............................................................................15
Theosophie............................................................................16
Geisterglaube........................................................................ 17

2. Esoterische Methoden vorgestellt

2.1. Die Runen......................................................................18


2.2. Das Pendel.....................................................................24
2.3. Reiki.............................................................................. 31
2.4 Parapsychologie……………………………………….40
2.5 Psychoanalyse…………………………………………52

3. Abschluss

3.1 Danksagung……………………………………………62
3.2 Literaturnachweis……………………………………...63
3.3 Verewigung der fleißigen Esoteriker………………….64

2
Vorwort

Nach jahrelangen Studien in Fachbüchern über Esoterik, möchte ich mein angesammeltes
Wissen endlich einmal in mehreren Bänden Bündeln, damit andere Menschen
auch Erfahrungen mit diesem Bereich der Wissenschaft machen.
Viele Menschen vor mir, fanden immer wieder neue Schlüsse des Bereiches, doch gibt es
kein Ende, denn mit der Esoterik wurde allein schon in vielen Völkerstämmen, die Zukunft
gedeutet oder es wurde mit verschiedenen Praktiken geheilt.
Selbst die ältesten unter ihnen, wussten von der Esoterik gebrauch zu machen.
Ich möchte hiermit alle, die dieses Buch lesen für ihr Interesse Danken,
Ich widme es Personen, die mir viel beigebracht haben.
Ich danke zuallererst einem guten und lernbereiten Menschen, durch den ich überhaupt
Von Esoterik erfahren habe, Frau Anja Bradtner.
Außerdem möchte ich jemanden Danken, die mich durch ihre Erfahrungen sehr unterstützt
hat, Frau Kerstin Gäbler.
Und allen anderen, die mich zu dem gemacht haben, was ich bin, ein lernbereiter,
wissensdurstiger Mensch, der immer auf der Suche nach etwas interessanten ist und ich danke
denen, die mich im Bereich der Esoterik geschult haben, den Autoren vieler verschiedener
Bücher.

Einführung
Viele Menschen sagen manchmal Sätze wie: „ Hätte ich das früher gewusst.“, oder wie
„ Ich möchte wissen was mir die Zukunft bringt.“, hier beginnt schon die Esoterik, mit der
Zukunftsschau.
Der Mensch träumt oft, manchmal kann er sich sogar bewusst an seinen Traum erinnern, in
diesem Fall spricht man von so genannter Traumdeutung.
Der Kern der Esoterik ist manchmal das bewusste aber am meisten das unbewusste, z.B. wenn
man etwas erlebt hat, es aber irgendwann vergisst, es wird es sozusagen im Unbewussten
Bereich gespeichert und irgendwann lernt man auf diesen Speicher zuzugreifen. Sogar in den
Therapiezweigen, wie Hypnose, dort greift man auf das Unbewusste zu, man wird an ein
Ereignis gekoppelt, das man erlebt, aber wieder vergessen hat und so kommt das Vergessene
wieder ans Tageslicht.
In der Esoterik bekommt rechnen sogar ein neues Gesicht, Nummerologie oder Geomantie.
Durch Zahlen kann man auch herausfinden, was für ein Mensch man ist oder wer zu uns als
Partner passt. Wer hat denn noch niemanden etwas Böses oder Gutes gewünscht? Magie ist
auch ein Zweig der Esoterik.
Bei Verletzungen oder Schmerzen, kann man mit Handauflegen heilen, den Bereich nennt
man Reiki ( gesprochen Reeki). Immer wieder begegnet uns in unserem Leben die Esoterik,
manche finden es vielleicht normal, Fragen an sich Selbst zu stellen, aber die Esoterik, weiß
mit seinen Zweigen auch diese Fragen zu nutzen, man möchte dann etwas besser machen, was
man vorher vielleicht schlecht gemacht hat. Die Esoterik hat aber auch Schattenseiten, wie
Voodoo Magie. Im Mittelalter nahm Esoterik den Platz als Hexerei ein, da Menschen dachten,
dass die Esoterik behext. Dabei spricht die Esoterik nur das Unbewusste oder das Geistige am
Menschen an.
Beginnen wir mit der Begriffserläuterung.

3
1.Esoterik und
andere Bergriffe

Esoterik (griechisch esoteros: innerer), Bezeichnung für heiliges Wissen und Kultpraktiken,
die für einen exklusiven Kreis Eingeweihter vorbehalten sind. Diese Bedeutung von
„Esoterik” wurde vom Komparativ des griechischen Wortes eso, eiso: drinnen, innerhalb
abgeleitet. Sie ist zwar noch Begriffsgrundlage für (religions-)wissenschaftliche Studien; in
Massenmedien und Umgangssprache ist Esoterik in den letzten Jahrzehnten allerdings zum
Oberbegriff für spirituelle Aufbrüche in der Gegenwart geworden. Dieser umspannt nunmehr
höchst unterschiedliche Rückbesinnungen auf das „Urwissen der Menschheit” und
Neubelebungen sowohl okkulter Praktiken wie Astrologie, Magie, Außersinnliche
Wahrnehmung u. a. als auch ost-westlicher Spiritualität und Mystik im weitesten Sinn wie
u. a. Meditation, östliche Religionen, Theosophie, indianische Religiosität.

2 WORTGESCHICHTE

Der Begriff esoteros wurde erst auf die Philosophie, später auf Mysterienkulte und die
bewusste Geheimhaltung bestimmter Lehren bezogen. In der Neuzeit wurden unter Esoterik
Geheimlehren für Eingeweihte verstanden. Die neuerliche Begriffserweiterung sieht vom
Spezifikum der Geheimhaltung ab, knüpft an das religiöse Urwissen insgesamt und an die
Wortbedeutung der „Innen-Richtung an: Esoterik als Religiosität, die nicht im Äußerlichen, in
„Aus-drücken” verharrt, vielmehr auf das ausgerichtet ist, was die Welt im Innersten
zusammenhält.

GEHEIMHALTUNG RELIGIÖSEN WISSENS IN DER


3 RELIGIONSGESCHICHTE: TYPISCHE MERKMALE

Schon in vielen schriftlosen Kulturen, auch in den großen Weltreligionen finden wir die
Vorstellung religiösen Wissens, das nur Eingeweihten vorbehalten ist. Der engere Umgang
mit dem Heiligen erfordert eine strenge Arkandisziplin, d. h. eine Geheimhaltung von Lehre
und Kult vor Außenstehenden. Die Aufnahme von Jüngern durch Meister wird von
Aufnahmeriten abhängig gemacht, die durch eine Initiation vollzogen werden. Solche
Beschränkung dient der Reinerhaltung des bedeutsamen Wissens.

ESOTERIK ALS OBERBEGRIFF FÜR SPIRITUELLE AUFBRÜCHE IN


4 DER GEGENWART

Ohnmacht angesichts der politisch-gesellschaftlichen Krisen bzw. der als übermächtig


erfahrenen technischen Rationalität, Unzufriedenheit mit den liturgisch-seelsorgerischen
Angeboten der Großkirchen, Wünsche nach ganzheitlicher Gesundheits- und Lebenshilfe,
Sehnsucht nach erweiterter Wahrnehmungsfähigkeit, nach dem Aufgehen ins kosmische All-

4
Eins: Aus solchen Motiven speist sich der neuere Boom jener – unter dem Oberbegriff
„Esoterik” zusammengefassten – Richtungen, die auf das Übersinnliche ausgerichtet sind und
an unterschiedliche Traditionen und Praktiken anknüpfen. Einen weltweiten Aufschwung
erlebten sie in der New-Age-Bewegung, die seit den späten sechziger Jahren von den USA
ausging; diese verbindet mit dem ausgehenden Fische-Zeitalter (astrologische Messeinheit
von circa 2000 Jahren, die von der Veränderung des Erdachse-Winkels im Vergleich zur
Sonnenumlaufbahn ausgeht) die Aussicht auf ein neues kosmisches Bewusstsein im
Wassermann-Zeitalter.

Die Anhängerschaft esoterischer Traditionen stammt überwiegend aus dem


Bildungsbürgertum; das umfangreiche Schrifttum wird in (Spezial-)Buchhandlungen
verbreitet. Umfragen erweisen die allgemeine Attraktivität esoterischer Vorstellungen: 1996
glaubt so fast jeder zweite Deutsche, dass „unser Leben durch fernöstliche Weisheiten oder
Meditationstechniken bereichert werden kann”. 1995 Betrug im deutschsprachigen Raum die
Gesamtauflage monatlich bzw. vierteljährlich erscheinender Esoterik-Magazine mehr als
2,9 Millionen. Esoterische Praktiken werden in einer großen Zahl von Seminaren geübt.
Neben der mechanistischen Übernahme leicht vollziehbarer Praktiken gibt es durchaus
ernsthafte Anknüpfungen an Traditionen und Techniken des Übersinnlichen und
ganzheitlicher Heilmethoden u. a. an die altindische Ayurveda-Medizin und Yoga. Die
Reaktionen der Großkirchen liegen zwischen Rezeption und Verurteilung ihrer eigenen
durchgehenden, oft hart bekämpften esoterischen Traditionen. So gibt es z. B. eine
Neubesinnung auf die gnostisch-esoterischen Gruppierungen im frühen Christentum. Einseitig
kausalmechanistische Orientierungen heutiger Wissenschaften und deren rational-
begriffliches Denken werden durch esoterische Vorstellungen einer übersinnlichen
Wirklichkeit und kosmischer Zusammenhänge, wenn nicht erschüttert, so doch zumindest
relativiert.

Magie
Magie, Praktiken, um den Verlauf von Ereignissen auf übernatürliche Weise zu beeinflussen.
Die Magie wird mit Alchimie, Okkultismus, Spiritismus, Aberglauben und Hexerei in
Verbindung gebracht. Der Begriff leitet sich vom altpersischen Magier ab, dessen
priesterliche Aufgaben den Umgang mit dem Okkulten umfasste. Magische
Glaubensvorstellungen und Praktiken existieren bis heute in Form von Wahrsagen,
Kommunikation mit den Toten, Astrologie, dem Glauben an Glückszahlen und Talismane.

Die Wurzeln der heutigen Wissenschaften lassen sich auf ursprünglich magische Praktiken
und Glaubensvorstellungen zurückführen. So entwickelte sich etwa die mittelalterliche
Alchimie zur modernen Chemie und Physik.

Es lassen sich zwei Hauptformen unterscheiden: die weiße (oder gute) Magie und die
schwarze (oder böse) Magie. Die weiße Magie dient dazu, die Wirkungen der schwarzen
Magie zu beheben und ihr entgegenzuwirken, während die schwarze Magie dazu verwendet
wird, Schaden zuzufügen. Im Mittelalter umfasste die schwarze Magie Hexerei, Zauberei und

5
die Anrufung von Dämonen, die weiße Magie beschäftigte sich mit Astrologie und
Kräuterkunde.

Magische Praktiken können in vier Bereiche eingeteilt werden. Der erste Bereich, die so
genannte Sympathie-Magie, basiert auf symbolischer Darstellung und Wunscherfüllung.
Gewünschte Wirkungen werden durch Imitation oder Verwendung von Gegenständen erzielt,
die mit einer Person in Verbindung gebracht werden. So glaubt man z. B., dass man einen
Feind verletzen kann, indem man Pfeile in eine Abbildung von ihm sticht. Auf ähnliche
Weise erwirbt man die Kraft, Schnelligkeit oder Geschicklichkeit eines Tieres, indem man
sein Fleisch isst oder Hilfsmittel aus seinem Fell, seinen Hörnern oder Knochen verwendet.
Bestimmte Formen des Kannibalismus beruhen auf dem Glauben, dass durch den Verzehr des
Fleisches eines Feindes dessen Eigenschaften einverleibt werden. Die zweite wichtige Form
der Magie ist die Weissagung, die Aneignung von geheimem Wissen durch das Legen von
Karten, das Augurium (Deutung von Omen oder Vorzeichen), die Astrologie (Deutung der
Konstellation von Sternen) und spontane Äußerungen von Personen im Trancezustand, von
Orakelpriestern oder Medien. Die dritte Form der Magie ist die Thaumaturgie oder das
Wunderwirken, wozu Alchimie, Hexerei und Zauberei zählen. Die vierte Form der Magie ist
das Aufsagen von Zaubersprüchen, Versen oder Formeln, welche die Namen übernatürlicher
Wesen oder der Personen enthalten, denen Gutes oder Schlechtes gewünscht werden soll. In
magischen Ritualen können alle vier Formen der Magie vorkommen.

Weissagung
Weissagung, Prophezeiung; Methode, bei der versucht wird, geheimes Wissen und Einblick
in vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse zu gewinnen.

Kontakt zum Übernatürlichen wird gewöhnlich durch ein Medium hergestellt, eine Person,
die übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Bei der direkten Weissagung gewinnt das Medium
Wissen mittels einer unmittelbaren Verbindung zu dem Jenseits. Das Orakel, ein Medium
oder Weissager spielten in allen Kulturen und Religionen alter Völker, insbesondere bei den
Babyloniern und Griechen, eine bedeutende Rolle. Orakel wendeten verschiedenartige
Techniken an, um eine Verbindung zu der Gottheit herzustellen. Manche, wie z. B. das Orakel
von Delphi, versetzten sich in Trance und erteilten dadurch Weissagungen. Die Oneiromantie
trifft mit Hilfe von Träumen Aussagen über zukünftige Ereignisse, während die Nekromantie
die Seelen der Toten anruft. Die direkte Methode der Weissagung weist in vielerlei Hinsicht
Ähnlichkeiten mit dem modernen Spiritismus auf.

In der Antike zählten zu den gebräuchlichen künstlichen oder induktiven Weissageformen das
Werfen von Gegenständen wie Stäbchen oder Münzen, das Haruspizium, die Wahrsagung aus
den Eingeweiden von Tieren, und die Ornithomantie, die Beobachtung des Fluges und des
Sichniederlassens der Vögel. Im alten Rom vollzogen die Auguren oder Priester ihre
Weissagungen in Zeremonien, den so genannten Augurien, durch das Deuten von Auspizien
oder Omen. Um den Willen der Götter zu bestimmen, verwendeten sie Methoden wie
Haruspizium, Ornithomantie und die Deutung von Träumen und Visionen. Diese Auguren,
Mitglieder von Priesterkollegien, die in Rom von der Stadtgründung bis Ende des
4. Jahrhunderts n. Chr. existierten, übten eine große Macht aus, da viele Römer sich nach den
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Auspizien richteten. Die heute bekanntesten Formen der induktiven Weissagung sind u. a. die
Astrologie, die Kristallomantie oder das Kristallsehen, die Bibliomantie, die Interpretation
geheimer Botschaften aus Büchern, insbesondere aus der Bibel, die Numerologie, die Lehre
von der Bedeutung der Zahlen, die Handlesekunst und die Deutung mit Hilfe von Teeblättern
und Karten.

In China wurden während der Shang-Dynastie die Schulterblätter von Ochsen und
Schildkrötenschalen beschriftet und erhitzt. Eine Botschaft erhielt man durch die Muster von
Sprüngen, die nach dem Erhitzen über der Beschriftung entstanden waren. Der Gründer der
Chou-Dynastie soll die traditionellen Linienmuster eingeführt und mit Beurteilungen ihrer
Bedeutung ergänzt haben. Sein Sohn, der Herzog von Chou, verfasste angeblich die
Kommentare dazu. Die gesammelten Urteile sind als Teuan und die Kommentare als Yao
bekannt. In der Zeit des Konfuzius wurden weitere Texte, die so genannten Flügel,
hinzugefügt. Das Ergebnis war ein Werk, welches als das Yi-jing (Buch der Wandlungen)
bezeichnet wird. Die Interpretationen in den Flügeln werden Gelehrten aus der Han-Dynastie
zugeschrieben.

Das kosmologische Prinzip hinter dem Yi-jing ist das der Wandlung. Eine Wandlung ist die
Bewegung zwischen den kosmischen Kräften Yin und Yang, wie sie durch die unterbrochenen
und durchgezogenen Linien der traditionellen Muster dargestellt werden. Diese Muster sind
die acht Trigramme, aus denen 64 Hexagramme durch das Werfen von Gegenständen (heute
durch das Werfen von Münzen oder das Abteilen eines Bündels von Schafgarbenstängeln und
die Berechnung des sich ergebenen Bildes) gebildet werden können. Drei unterbrochene Yin-
Linien symbolisieren die Erde und drei durchgezogene Yang-Linien den Himmel. Dem
gemäß stellen die 64 Hexagramme alle möglichen Situationen oder Wandlungen in der Welt
dar. Eine Deutung der Hexagramme liefert eine Beschreibung des Universums in einem
bestimmten Augenblick in seinem unendlichen Wandlungsprozess und gibt Hinweise auf
zukünftige Ereignisse.

Orakel
Orakel (lateinisch oraculum, von orare: beten), in der antiken Welt und in vielen anderen
Kulturen eine religiöse Stätte oder ein Heiligtum, an dem man sich mit Fragen an eine
Gottheit wenden konnte, aber auch der dort erteilte Götterspruch selbst. In der Antike gab es
zahlreiche Orakel, die mit dem Kult des Gottes Apollon verbunden waren, die bekanntesten
Stätten befanden sich in Delphi, in Didyma an der Küste Kleinasiens (heute Türkei), in
Dodona in Epirus, in Olympia auf dem Peloponnes oder in Cumae (Kampanien), wo die
berühmte Sibylle weissagte. Die Antworten auf die an sie gerichteten Fragen gaben die Götter
durch Medien, die in Trance versetzt waren, wie beispielsweise die Priesterin in Delphi, aber
auch durch andere Zeichen, wie das Klingen eines Kessels in Didyma, der von einer im Wind
wehenden Kette angeschlagen wurde. Häufig wurde ihr Wille von Priestern auch aus den
Eingeweiden oder dem Verhalten von Tieren abgelesen, wie etwa bei den römischen
Auspizien, bei denen mittels Beobachtung des Vogelfluges von den Auguren die Zukunft
gedeutet wurde. Eine der bedeutendsten Orakelstätten außerhalb Griechenlands war die des
ägyptischen Amun an der Oase Siwah in der Sahara.

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Hellsehen
Hellsehen, die Fähigkeit, Gegenstände oder Ereignisse auf eine Art wahrzunehmen, die über
das gewöhnliche Maß hinausgeht. Hellsehen ist eine Form der außersinnlichen
Wahrnehmung, d. h. eine Begabung, Informationen auf übernatürliche Weise zu erhalten statt
durch die eigenen körperlichen Sinne. Dem Volksglauben zufolge wird dieses Phänomen vor
allem dann ermöglicht, wenn sich die Person mit der vermeintlichen hellseherischen Gabe in
Trance befindet. In diesem Zustand, so glaubt man, kann die betreffende Person jene
Gegenstände oder Ereignisse beschreiben, die sie vor ihrem inneren Auge erblickt. In der
Psychologie wird angenommen, dass die betreffende Person Informationen direkt aus der
physikalischen Außenwelt wahrnimmt. Diese Informationen stammen also nicht aus der
Psyche oder dem Gehirn einer anderen Person, wie bei der Telepathie oder der
Parapsychologie. Die meisten Wissenschaftler bestreiten jedoch, dass es Beweise für
hellseherische Fähigkeiten gibt.

Diejenigen, die an Hellseherei glauben, geben verschiedene Erklärungen für dieses


Phänomen. Manche behaupten, dass hellseherische Visionen durch den Kontakt mit Geistern
entstehen. Andere meinen, dass Hellseherei durch die Fähigkeit zustande kommt, mit anderen
Personen auf rein geistigem Wege zu kommunizieren. Eine weitere Erklärung lautet, dass
Menschen mit dem so genannten Zweiten Gesicht ihre Informationen durch ihre individuelle,
besondere Begabung erhalten, ohne die Anleitung durch einen Geist oder eine andere Person.

Handlesekunst
Handlesekunst, auch Chiromantie (griechisch cheir: Hand; manteia: Weissagung). Das
Vermögen, aus der Hand eines Menschen seinen Charakter und seine Zukunft abzulesen. Die
Chaldäer, Assyrier, Ägypter und Hebräer praktizierten die Chiromantie, die sogar von
Philosophen wie Platon und Aristoteles anerkannt wurde. Im Mittelalter war diese Praxis weit
verbreitet, und im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde sie vor allem in Frankreich wieder
belebt. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts gilt Handlesen als Form der Weissagung.

Die Kunst des Handlesens befasst sich hauptsächlich mit den Handballen, den Erhöhungen in
der Handfläche, den so genannten Bergen, den Handlinien und den Fingern. Die linke Hand
zeigt angeblich die ererbten Eigenschaften, während sich aus der rechten die erworbenen
Eigenschaften ablesen lassen. Jeder der Berge steht für eine Charaktereigenschaft. Der
Jupiterberg deutet auf Ehrhaftigkeit, Naturliebe und eine glückliche Veranlagung hin; der
Saturnberg auf Besonnenheit und damit auf Erfolg; der Apolloberg auf Schönheitssinn; der
Merkurberg auf Interesse für Wissenschaft, Wirtschaft und Handel; der Marsberg auf Mut;
der Mondberg auf eine träumerische Veranlagung; und der Venusberg auf eine Neigung zu
amourösen Verhältnissen. Die vier wichtigsten Handlinien stehen für Leben, Intelligenz, Herz
(Gefühle) und Glück. Andere Zeichen in der Handfläche verstärken oder verändern durch ihre
Stellung die Aussagen, die sich aus der Betrachtung der Berge ableiten lassen.

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Astrologie
Astrologie, das Studium über den Zusammenhang zwischen Ereignissen auf der Erde und den
Positionen und Bewegungen der Himmelskörper, insbesondere der Sonne, des Mondes und
der Sterne. Die Astrologen behaupten, dass die Position der Himmelskörper im Augenblick
der Geburt eines Menschen und ihre nachfolgenden Bewegungen den Charakter dieses
Menschen und folglich sein Schicksal reflektieren. Während Wissenschaftler seit vielen
Jahren die Prinzipien der Astrologie ablehnen, glauben Millionen Menschen nach wie vor an
sie oder praktizieren sie.

Die Astrologen erstellen Karten, so genannte Horoskope, in denen die Position der
Himmelskörper zu einer bestimmten Zeit, z. B. zur Geburtszeit eines Menschen, verzeichnet
ist. Ein Horoskop wird mit Hilfe eines Kreises, der als Ekliptik bezeichnet wird, illustriert. Die
Ekliptik ist die Bahn, auf der sich die Erde um die Sonne in einem Jahr bewegt. Sie ist in
zwölf Abschnitte eingeteilt, die so genannten Tierkreiszeichen; diese heißen Widder, Stier,
Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und
Fische. Die Astrologen ordnen jedem Planeten sowie Sonne und Mond ein bestimmtes
Zeichen zu, je nachdem, wo dieser Planet auf der Ekliptik zu der Zeit auftaucht, für die das
Horoskop errechnet wird. Jeder Planet symbolisiert grundlegende menschliche Tendenzen
und jedes Zeichen eine Reihe menschlicher charakteristischer Merkmale. Wenn ein Astrologe
eine Person als ein bestimmtes Zeichen bezeichnet – beispielsweise als Löwe- oder Fische-
Mensch – meint er damit das Sonnenzeichen der Person, also das Zeichen, welches die Sonne
zur Geburtszeit einnahm.

Das Horoskop wird ferner in zwölf Häuser eingeteilt, die sich auf die 24-stündige Periode
beziehen, in der sich die Erde um ihre eigene Achse dreht. Jedes Haus beschäftigt sich mit
bestimmten Bereichen im Leben eines Menschen, wie z. B. Ehe, Gesundheit, Arbeit, Reisen
und Tod. Die Astrologen machen Voraussagen, indem sie die Position der Himmelskörper
innerhalb der Zeichen und Häuser des Horoskops interpretieren.

Die Astrologie ist eine uralte Methode, die verschiedene Zivilisationen unabhängig
voneinander entwickelt zu haben scheinen. Die Chaldäer, die in Babylonien (heute Irak)
lebten, schufen bereits 3000 vor unserer Zeitrechnung eines der ersten astrologischen
Systeme. Die Chinesen übten die Astrologie um 2000 v. Chr. aus. Andere Formen nahmen im
alten Indien und bei den Maya in Mittelamerika Gestalt an. Vermutlich beobachteten diese
Völker, dass bestimmte Himmelskörper, insbesondere die Sonne, Einfluss auf den Wechsel
der Jahreszeiten und den Ernteerfolg ausüben. Gestützt auf diesen Beobachtungen, haben sie
wohl ein umfangreicheres System entwickelt, um erklären zu können, wie die Bewegungen
anderer Himmelskörper, etwa der Planeten, weitere Aspekte des Lebens beeinflussen oder
symbolisieren.

Etwa um 500 v. Chr. war die Astrologie nach Griechenland gedrungen, wo Philosophen wie
Pythagoras und Platon sie zum Gegenstand ihrer religiösen und astronomischen Studien
machten. In Europa wurde die Astrologie das ganze Mittelalter hindurch weit und breit
praktiziert, auch wenn sie von christlichen Führern verdammt wurde, wie z. B. Augustin, der
um 600 n. Chr. Erzbischof von Canterbury wurde. Etwa bis zum 16. Jahrhundert galten die
Astrologie und die Astronomie für viele Gelehrte als sich gegenseitig ergänzende
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Wissenschaften. Aber dann höhlten die Entdeckungen von Astronomen wie Nikolaus
Kopernikus und Galileo Galilei einige der astrologischen Grundpfeiler aus. Seitdem haben
nur wenige Wissenschaftler der Astrologie ernsthafte Aufmerksamkeit geschenkt.

Aberglaube
Aberglaube (eigentlich: verkehrter Glaube). Zum Aberglauben gehört es, dass man an
unsichtbare, unbekannte Mächte glaubt und daran, dass man diese durch Gegenstände oder
Rituale beeinflussen kann. Zauberei, Hexerei und jede Art von Okkultismus werden oft als
Aberglaube bezeichnet. Zu den bekannten Beispielen für Aberglauben gehören die
Überzeugung, dass es Unglück bringt, wenn einem eine schwarze Katze über den Weg läuft,
oder wenn man unter einer Leiter durchgeht. Als abergläubisch gilt es auch, Glücksbringer zu
besitzen oder bei sich zu tragen, die Böses abwenden oder Glück bringen sollen, wie etwa
Hufeisen, Hasenpfoten, Münzen oder Medaillons.

Es ist schwierig, genau zu bestimmen, was schon zum Aberglauben zählt und was noch nicht.
Der Glauben eines Menschen kann für einen anderen schon Aberglaube sein. Atheisten halten
vermutlich alle religiösen Überzeugungen und Praktiken für abergläubisch.

Hexen
1 EINLEITUNG

Hexe (althochdeutsch hagzissa, ein sich auf [Grenz-]Zäunen aufhaltendes dämonisches


Wesen), im Volksglauben bezeichnen Hexe oder Hexer zauberkundige Personen, die durch
magische Kräfte Schadenszauber gegen andere Menschen durchzuführen vermögen.

Hexerei ist meist der symbolische Ausdruck moralischer Kategorien: Hexerei kommt in
vielen nicht modernen Gesellschaften die Funktion zu, die gesellschaftliche Ordnung mit zu
konstituieren und aufrechtzuerhalten, eine gesetzte Ordnung, welche Hexen durch ihr
„verkehrtes” Verhalten zu konterkarieren scheinen. Hexerei als institutionalisierte Verkehrung
der gesellschaftlichen Ordnung dient aber im Weltbild dieser Gesellschaften dazu, die
geordnete Welt zu schützen, indem durch sie bedrohliche (Natur-)Kräfte verkörpert und in
diesem Sinn gebannt werden können. Gilt die gesellschaftliche Ordnung als existentiell
gefährdet, ist also ein vermeintlich bedrohliches Ungleichgewicht zwischen ordnenden und
„chaotischen” Kräften entstanden, sehen solche Gesellschaften in der ansonsten tolerierten
Hexerei die Ursache für die Bedrohung, was häufig zu brutalen Hexenverfolgungen geführt
hat.

Im Folgenden werden vor allem die Hexenvorstellungen im mittelalterlichen Europa


vorgestellt.

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2 EUROPÄISCHE HEXENVORSTELLUNGEN

Die Hexenvorstellung im europäischen Mittelalter hing von bestimmten Voraussetzungen ab.


Dazu zählte die christliche Glaubensvorstellungen, dass der Teufel und seine Untergebenen,
wie z. B. Dämonen, Inkuben und Sukkuben, wirklich existierten. Sie verfügten über Macht in
der Welt und standen in physischer Beziehung zu Menschen, mit denen sie auch Verträge
schlossen.

Im europäischen Mittelalter hielt man Hexen für Dienerinnen des Teufels. Dafür, dass sie
nach vertraglichen Vereinbarungen dem Teufel dienten, erhielten sie angeblich bestimmte
Fähigkeiten, vor allem die Macht, Krankheiten zu verursachen, zu heilen oder sie von einer
Person auf eine andere zu übertragen. Sie sollten Unwetter hervorrufen, Männer impotent und
Frauen unfruchtbar werden lassen und Missernten sowie Unfruchtbarkeit bei Tieren
heraufbeschwören können. Man hielt sie für fähig, Liebe mit Hilfe spezieller Tränke
wachzurufen, aber auch mit Amuletten und Zaubersprüchen zu zerstören. Sie konnten einer
Person Schaden zufügen oder sogar ihren Tod bewirken, wenn sie den so genannten bösen
Blick einsetzten oder Nadeln in ein Wachsmodell des Opfers stachen. Ferner glaubte man, sie
könnten sich unsichtbar machen und würden auf Besen fliegen. Ihnen wurde auch nachgesagt,
dass sie die Zukunft vorhersagen, unbelebte Gegenstände beleben, die Toten wieder beleben,
Geister beschwören und sich und andere in Tiere verwandeln können, insbesondere in Katzen
und Wölfe (siehe Werwolf). In Märchen und Sagen erscheinen sie häufig als rothaarig,
bucklig, dürr, mit Hakennase und Kopftuch, Stock und Katze (siehe Hexe im Märchen).

3 BRÄUCHE

Als der berühmteste „Hexentreffpunkt” im alten und mittelalterlichen Europa gilt der
Brocken, der höchste Gipfel des Harz, den Goethe in seinem Faust beschreibt. Die zwei
wichtigsten Sabbatfeste fanden in der Nacht vom 30. April (Walpurgisnacht) und in der Nacht
vom 31. Oktober (Halloween) statt. Der „Hexensabbat” wurde auch in den Nächten vom
31. Juli (Lammas oder Schnitterfest) und vom 1. Februar (Lichtmess) und wahrscheinlich in
anderen Nächten abgehalten. Die christliche Vorstellung eines Hexensabbats speist zum einen
aus der Tatsache, dass während des gesamten Mittelalters vorchristliche Fruchtbarkeitsrituale
wie Sonnwendfeiern abgehalten wurden, zum anderen aus dem institutionalisierten
Antisemitismus der mittelalterlichen Kirche, der die Deutung des jüdischen Sabbats als
geheime Ketzertreffen lancierte.

4 GESCHICHTE

Neuere Forschungen zur europäischen Hexerei gehen davon aus, dass es sich bei den als
Hexerei verfolgten Phänomenen um Elemente, meist Fruchtbarkeitskulte, aus den
vorchristlichen Volksreligionen handelt. Demnach bestanden im Mittelalter traditionelle
nichtchristliche religiöse Vorstellungen weiterhin neben dem Christentum. Um politische und
religiöse Macht zu gewinnen, bekämpfte die Kirche diese Volksreligionen. Anhänger der

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alten religiösen Vorstellungen und Praktiken wurden von den kirchlichen Autoritäten als
Ketzer und Hexen definiert und so der Verfolgung preisgegeben.

4.1 In der alten Welt

Ägyptische Aufzeichnungen berichten von Zauberern und Wahrsagern, die ihre Fähigkeiten
von fremden Göttern erhielten. Die ägyptische Darstellung der Begegnung von Moses und
dem Pharao zeigt Moses als Hexer und seine Anhänger als Diener eines fremden und
abscheulichen Gottes. Demnach sind sie Hexer. In der biblischen Darstellung derselben
Episode erscheinen die ägyptischen Experten, die mit Moses wetteifern, als böse Zauberer.
Die biblische Anordnung „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen” (2. Mose 22, 17)
lieferte eine der wichtigsten Rechtfertigungen für die Hexenverfolgungen in späterer Zeit. Ein
noch früheres Verbot der Hexerei enthält der Kodex Hammurapi.

Auch in den antiken Kulturen Griechenlands und Roms spielten Hexen und Magier eine
bedeutende Rolle. Thessalien in Griechenland galt als Zentrum der Hexenkunst. Die erste
systematische Hexenverfolgung ist aus dem Jahr 367 n. Chr. überliefert und erfolgte auf
Anordnung des römischen Kaisers Valerian.

In ihrer Anfangszeit war die christliche Kirche tolerant gegenüber den religiösen
Vorstellungen des einfachen Volkes. Personen, denen die Ausübung magischer Praktiken
nachgewiesen wurde, mussten lediglich Buße tun. Geistliche, die sich bemühten, die Macht
der Kirche zu festigen, versuchten zunächst Konflikte mit den zahlreichen Gläubigen der alten
Religionen zu vermeiden, um allmählich mehr Einfluss gewinnen zu können. Deshalb
tolerierten sie traditionelle religiöse Praktiken und nahmen, zuverlässigen Aufzeichnungen
zufolge, häufig selbst daran teil.

4.2 Hexenverfolgung

Als die Kirche unter der Bevölkerung Fuß gefasst hatte, begann sie, offen gegen die
traditionellen Religionen und deren Anhänger vorzugehen. Sozialrevolutionär religiöse
Bewegungen des Hochmittelalters und der frühen Neuzeit wie die Wiedertäufer wurden
ebenfalls von Kirche und weltlicher Macht als Hexenkulte und Häresien verfolgt. Da der
Säkularismus den kirchlichen Einfluss zu untergraben drohte, definierten kirchliche
Autoritäten ihn als Häresie, stellten Häresie der Hexerei gleich und versuchten, alle drei
Richtungen zu bekämpfen. Um 1350 kam es zur endgültigen Vermengung dieser Richtungen.
Der Übergang zum christlichen Hexenbegriff zeichnet sich ab. In den ersten Hexenprozessen
der Inquisition wurde bereits festgestellt, dass die Angeklagten ihre vermeintlichen
Schandtaten im Pakt mit dem Teufel ausgeübt hätten. Eine Zuspitzung auf Frauen erfolgte
allerdings noch nicht.

Die einflussreichste päpstliche Bulle gegen Hexerei war die Summis desiderantibus affectibus,
verkündet von Papst Innozenz VIII. 1484. Zur Ausführung dieser Bulle ernannte er regionale
Inquisitoren. In Deutschland waren dies Jakob Sprenger und Heinrich Institoris (Heinrich
Krämer), die den berüchtigten Hexenhammer verfassten, der von seinem Erscheinungsjahr
1487 bis 1609 in 29 Auflagen erschien. Dieses Werk ist bereits vom für die europäische

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Hexenverfolgung typischen Hass auf Frauen geprägt, die darin u. a. als „unvollkommene
Tiere” bezeichnet werden. Es enthält auch einen Kriminalkodex, der geistlichen und
weltlichen Richtern genaue Anweisungen darüber gibt, wie sie einen Hexenprozess zu führen
haben.

Der Hexenwahn in Europa wird auf die Zeit von etwa 1350 bis zum Ende des
17. Jahrhunderts datiert. Mit unmenschlichen Foltern wurden Geständnisse erzwungen. Eine
Klasse von professionellen Hexensuchern bildete sich, die Anschuldigungen sammelten und
dann die Hexenprobe einsetzten, um Beweise für Hexerei zu finden. Jede Überführung wurde
vergütet. Die gebräuchlichste Probe war das Stechen. Alle Hexen trugen angeblich irgendwo
am Körper ein schmerzunempfindliches Mal, das ihnen der Teufel aufgedrückt hatte. Der
Beweis für Hexerei war erbracht, wenn ein solches Mal gefunden wurde. Als weitere Beweise
galten u. a. zusätzliche Brustwarzen, die angeblich zum Säugen von Hausgeistern dienten, die
Unfähigkeit zu weinen und die Wasserprobe. Eine Frau wurde dabei als unschuldig
betrachtet, wenn sie sank, nachdem man sie in ein Gewässer geworfen hatte. Hielt sie sich
aber über Wasser, war ihre Schuld bewiesen. Ihren Höhepunkt erreichten die Hexenprozesse
zwischen 1590 und 1630. Bekannteste Opfer sind Jeanne d’Arc (die Jungfrau von Orléans)
und Agnes Bernauer. Anna Göldi, die so genannte „letzte Hexe Europas” wurde 1782 im
schweizerischen Glarus hingerichtet.

HEXEREI IN AUSSEREUROPÄISCHEN KULTUREN

In einigen nichtwestlichen Gesellschaften haben Hexen oder Hexer, auch Schamanen oder
Schamaninnen genannt, eine gesicherte und unangefochtene Stellung in der Gemeinschaft
inne, so etwa bei den meisten Ethnien des zirkumpolaren Raumes. Es wird angenommen, dass
sie ihre Macht von Geistern erhalten, die von der Gemeinschaft verehrt oder zumindest
gefürchtet werden. Personen, die Zugang zu der Geisterwelt haben sollen, werden mit
Ehrfurcht oder Furcht angesehen.

Der Voodoo auf Haïti und in anderen lateinamerikanischen Ländern kann als eine Form der
Hexerei betrachtet werden.

In Afrika ist Hexerei ein weit verbreitetes Phänomen. In der Republik Südafrika ist seit Mitte
der neunziger Jahre ein regelrechter Hexenwahn entstanden, der dazu geführt hat, dass bereits
mehrere Hundert Menschen als Hexer und Hexen verbrannt wurden.

In den ländlichen Regionen im Osten Indiens werden seit Jahrhunderten Dians genannte
Frauen verfolgt, die aufgrund ihrer übersinnlichen Fähigkeiten für Krankheiten, Tod oder
Streitigkeiten verantwortlich gemacht werden. Bei diesen Hexenverfolgungen werden meist
auch die nächsten Verwandten der vermeintlichen Hexen ermordet. Seit Mitte der neunziger
Jahre haben diese Verfolgungen noch einmal zugenommen, da so genannte Hexen-Doktoren
nun verstärkt den allgemeinen Hexenwahn schüren. Aufgrund der schlechten medizinischen
Versorgung in der Region, also mangels Alternativen, wendet sich die Bevölkerung an diese
Heiler, die bei einem Versagen ihrer Heilkünste die Dians für ihre Fehler verantwortlich
machen.

13
6 HEXENGLAUBE IN WESTLICHEN INDUSTRIEGESELLSCHAFTEN

In den Vereinigten Staaten hält sich der Glaube an Hexerei besonders in den Südstaaten in
relativ isoliert lebenden Gruppen. Bis vor kurzem waren Hexen in einigen Teilen
Pennsylvanias, wo noch im 17. Jahrhundert Hexenverfolgungen stattgefunden haben, überaus
gefürchtet.

In Europa haben besonders die Forschungen der Ethnologin Jeanne Favret-Saada Ende der
siebziger Jahre in Westfrankreich neue Erkenntnisse über zeitgenössische Hexenvorstellungen
erbracht. Eine Vielzahl neuerer volkskundlicher Monographien aus ländlichen Regionen in
ganz Europa zeigt, dass Hexenvorstellungen auch in modernen Gesellschaften weiterleben.

In den vergangenen Jahren hat in den modernen Gesellschaften allgemein das Interesse am
Okkultismus zugenommen. Das Auftauchen moderner Formen der Hexerei, oft als Wiccakult
(abgeleitet von dem altenglischen Wort wicce mit der Bedeutung Hexe) bezeichnet, wird in
der Regel einem wachsenden Interesse an alternativen Religionen zugeschrieben.

Okkultismus
Okkultismus (von lateinisch occultus: verborgen, geheim), Bezeichnung für verschiedene
weltanschauliche Strömungen, die sich durch den Glauben an die Wirksamkeit von
Astrologie, Alchimie, Weissagung, Magie (Zauberei) oder ähnliche andere Praktiken
definieren lassen. Diese Praktiken beruhen auf einem esoterischen oder „verborgenen”
Wissen um das Universum und seine geheimnisvollen Kräfte. Dieses Wissen enthält
typischerweise die Vorstellung von „Korrespondenzen”, Beziehungen zwischen Dingen im
Universum (Sterne, Planeten, Edelsteine, Farben) und Teilen des menschlichen Körpers oder
Ereignissen im menschlichen Leben, so dass durch die Anwendung dieses Wissens Heilungen
bewirkt oder Schicksale beeinflusst werden können. Dazu kann auch der Glaube an Engel,
Götter, Geister oder aufgestiegene Meister zählen, die zwischen Menschen und Gott
vermitteln und mit denen besonders Befähigte in Kontakt treten können. Okkultes Wissen
gewinnt man durch die Initiation durch einen Eingeweihten oder durch das Studium
esoterischer Schriften.

Die Wurzeln des westlichen Okkultismus liegen in der alten babylonischen und ägyptischen
Mythologie. Verstärkt durch den jüdischen kabbalistischen Mystizismus wurden esoterische
Praktiken im Mittelalter besonders in Form von Astrologie, Alchimie und zeremoniellen
magischen Riten zur Geisterbeschwörung gepflegt. Viele bedeutende Gelehrte des
Mittelalters und der Renaissance wie Roger Bacon oder Paracelsus markieren in ihren
Schriften den Übergang von mittelalterlichen okkult-mystischen Vorstellungen hin zum
neuzeitlich wissenschaftlichen Weltbild. Im frühneuzeitlichen Europa (etwa 1400-1700)
führte die Kirche einen erbitterten Kampf gegen magische Praktiken, die sie zunehmend mit
der Anbetung Satans identifizierte. Abertausende „Hexen” wurden verfolgt, gefoltert und
verbrannt.

Okkultismus im engeren Sinne ist aber eine weniger als 200 Jahre alte Strömung, die erst mit
der entwickelten bürgerlichen Gesellschaft in Erscheinung getreten ist. Das rationalistische

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Weltbild der Aufklärung und die daraus entwickelten modernen Reformen haben bereits im
19. Jahrhundert eine gegenaufklärerische romantische Bewegung nach sich gezogen, die sich
der Vergangenheit, dem Symbolismus und der Phantasie verschrieb. Diese Themen waren für
die Entstehung okkultistischer Praktiken von Bedeutung, Praktiken wie z. B. den Spiritismus,
der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand und der seine Heimat u. a. in der Theosophischen
Gesellschaft (1875) oder im Hermetischen Orden der goldenen Dämmerung (1889) fand.
Besonders diese beiden Gruppen übten eine große Anziehungskraft auf symbolistische und
andere Künstler, Dichter und Denker aus. In Deutschland war zu Beginn des 20. Jahrhunderts
der Dichter Stefan George der wichtigste Vertreter einer literarischen Bewegung, die sich dem
Okkultismus verschrieben hatte. Diese Bewegung verbreitete bereits latent faschistisches
Gedankengut. Zahlreiche führende Personen des deutschen Nationalsozialismus, allen voran
Adolf Hitler, fühlten sich stark von der okkultistischen Gedankenwelt angezogen.

In der Gegenkultur der sechziger Jahre und noch später in der New-Age-Bewegung der
achtziger und neunziger Jahre erlebte der Okkultismus eine Renaissance. Wissenschaftlich
wird der moderne Okkultismus allgemein als Gegenreaktion auf die zunehmende
Säkularisierung der Welt interpretiert.

Telepathie
Telepathie, Gedanken- und Gefühlsübertragung, das direkte, nicht auf Sinneswahrnehmung
beruhende Erfassen der Gedanken und Gefühle anderer, auch selbst gar nicht anwesender
Personen. Die Telepathie ist bislang noch nicht hinlänglich erforscht. Sie gehört zu den so
genannten paranormalen Phänomenen, mit denen sich die Parapsychologie befasst.

Parapsychologie
Parapsychologie (Metapsychologie, Metapsychik), Sammelbezeichnung für die Lehre von
den paranormalen bzw. okkulten Erscheinungen (Psi-Phänomene), auch Grenzwissenschaften
genannt (siehe Okkultismus). Neben religiösen Wundern und Magie gehören außersinnliche
Wahrnehmungen wie Hellsehen, Telepathie und Präkognition (siehe Spiritismus) sowie
sinnlich-körperliche Erscheinungen (Spuk, Geistmaterialisation, Telekinese, Levitation,
Psychokinese etc.) zu ihrem Gegenstandsbereich. Dabei geht es vor allem darum, durch
methodische Untersuchungen (u. a. statistische Erhebungen) und Experimente die Existenz
dieser Phänomene wissenschaftlich zu dokumentieren. Die Ergebnisse der
parapsychologischen Forschung sind sehr umstritten, zumal sie in den meisten Fällen nicht
reproduzierbar sind.

15
Meditation
1 EINLEITUNG

Meditation (lateinisch meditatio: das Nachdenken), Form religiöser oder spiritueller


Kontemplation, die für die meisten östlichen Religionen, insbesondere den Hinduismus, den
Buddhismus und den Taoismus, ebenso grundlegend ist wie das Gebet für das Christentum,
den Islam und das Judentum. Der Unterschied liegt darin, dass im Gebet Gott angerufen bzw.
Zwiesprache mit ihm gehalten wird, während es sich bei der Meditation östlicher Prägung um
die Versenkung in einen speziellen Bewusstseinszustand handelt.

Die Tradition der Meditation lässt sich in Indien, wo sie mit dem Sanskritwort dhyãna
bezeichnet wird, am weitesten zurückverfolgen. Aus dieser Bezeichnung wurde in China
Chan und in Japan Zen. Buddha entwickelte 500 v. Chr. aus der Praxis des Yoga eigene
Meditationsformen, die der indische Gelehrte Patanjali systematisiert um 250 v. Chr. in seinen
Yoga-Sutren beschrieb. Der Einfluss dieser beiden Lehrer prägt bis heute weltweit die Praxis
der Meditation.

Östliche Formen der Meditation erreichten im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert auf
verschiedenen Wegen die westliche Welt. Viele Menschen lernten die Meditation durch den
Buddhismus und durch Yoga, aber auch durch bestimmte neue religiöse Bewegungen, etwa
die Transzendentale Meditation des Maharishi Mahesh Yogi kennen. In den sechziger Jahren
stellte Bhagwan Shree Rajneesh eine Verbindung zwischen der indischen Meditation und der
westlichen Psychotherapie her.

Heutzutage wird die Meditation häufig auch als nichtreligiöse Methode zur Entspannung und
zum Abbau von Stress eingesetzt. Die Behauptung, sie sei von gesundheitlichem Nutzen, wird
durch wissenschaftliche Untersuchungen gestützt, die zeigen, dass die Meditation die
Hirnströme verändern, physiologische Veränderungen hervorrufen und langfristig zu einer
psychischen Besserung führen kann.

2 GRUNDZÜGE DER ÖSTLICHEN METHODE

Es gibt viele verschiedene Schulen mit jeweils eigenen Lehrtraditionen; der klassische Beginn
der Meditation besteht jedoch darin, mit geradem Rücken und geschlossenen Augen im
Schneidersitz auf dem Boden zu sitzen. Man konzentriert sich auf den eigenen Atem und
darauf, die eigenen Gedanken und Gefühle ohne Urteil oder Steuerungsversuch, vielmehr als
schweigender und distanzierter Beobachter wahrzunehmen. Werden die Gedanken abgelenkt,
so konzentriert sich der Meditierende bei jeder Ablenkung erneut darauf, nur auf seinen Atem
zu achten. Mit zunehmender Übung werden die Meditationen auf längere Zeiträume
ausgedehnt. Wichtig ist eine entspannte und gelassene Haltung, die zur Verlangsamung und
genauen Beobachtung der Funktion des Geistes führt. Die spirituellen Ziele der Meditation
sind innerer Frieden, ein Zustand des Erleuchtetseins, Selbsterkenntnis und Weisheit.

16
3 CHRISTLICHE MEDITATION

Im Christentum wird die Meditation in der Regel als eine Form des stillen Gebets und des
Nachdenkens verstanden. In diesem Punkt unterscheidet sie sich von der östlichen Meditation.
Die Kontemplation, die mit der Meditation nahe verwandt ist, spielte im europäischen
Mittelalter eine besondere Rolle in der christlichen Mystik. Später trugen insbesondere die
Jesuiten durch ihre Spiritualität, insbesondere die Exerzitien (geistliche Übungen), zur
Verbreitung der Praxis der Meditation bei. Im Protestantismus wurde bis vor kurzem der
Meditation keine besondere Bedeutung beigemessen.

Theosophie
1 EINLEITUNG

Theosophie (griechisch theós: Gott; sophía: Weisheit), allgemeine Bezeichnung für


philosophische und theologische Denkansätze, die versuchen, durch philosophische
Untersuchungen und durch mystische Schau eine höhere Erkenntnis Gottes und des
Göttlichen zu gewinnen.

2 WEGBEREITER DER THEOSOPHIE

Frühe Beispiele theosophischer Gedanken finden sich bereits in den Upanishaden, die in
Indien um das 8. Jahrhundert v. Chr. entstanden. Die indische Philosophie hatte einen Einfluss
auf Persien, wo sich die theosophische Denkweise nach der Eroberung durch die Araber, in
der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts n. Chr., durchsetzte. In China enthalten sowohl das Yi-
jing (Buch der Wandlungen), einer der so genannten fünf Klassiker des Konfuzianismus, wie
auch das Tao te king (Buch des Weges und der Kraft), ein Hauptwerk des Taoismus,
theosophische Elemente. In der westlichen Philosophie finden sich theosophische Ideen im
Neuplatonismus und der Gnostik. Ähnliche Elemente tauchen auch in der Kabbala auf, einer
mystischen Auslegung der heiligen Schriften, die unter den europäischen Juden zwischen dem
12. und 16. Jahrhundert verbreitet war. Im Mittelalter wurden theosophische Lehren von dem
Mystikern und Predigern Meister Eckhart und Johannes Tauler entwickelt, sowie von dem
Schweizer Arzt und Alchimisten Philippus Aureolus Paracelsus und später von dem Mystiker
Jakob Böhme und dem flämischen Arzt und Chemiker Jan Baptista van Helmont.

3 DIE THEOSOPHISCHE GESELLSCHAFT

Helena Petrowna Blavatsky und die Anhänger der Theosophischen Gesellschaft, zu deren
Gründung sie 1875 in New York beitrug, verwendeten den Begriff Theosophie insbesondere
in Bezug auf ein System okkulter Philosophie. Sie behauptete, ihre Lehren von Eingeweihten
empfangen zu haben, die eine höhere Daseinsebene als andere Sterbliche erreicht hätten.
Ihren Lehren zufolge ist Gott unendlich, absolut und nicht erkennbar. Die Gottheit ist sowohl
Ursprung des Geistes als auch der Materie. Durch das Wirken eines unveränderlichen

17
Gesetzes soll der Geist in einer Art Kreislauf in die Materie herabsinken und die Materie zum
Geist emporsteigen. Blavatskys Lehre geht davon aus, dass alle Seelen im Wesentlichen
gleich sind und sich nur aufgrund ihrer Entwicklungsstufe unterscheiden. Die
fortgeschritteneren Seelen werden als natürliche Beschützer der weniger entwickelten Seelen
und die menschlichen Wesen als Einheit einer höheren und einer niedrigeren Natur
angesehen. Dabei ist die höhere Natur, die Verstand, Seele und Geist umfasst, von der
niedrigeren, der physischen Natur, verunreinigt worden und muss vor ihrer Rückkehr zum
Göttlichen vollständig geläutert werden. Die Läuterung erfolgt nach ihr in einer Reihe von
Inkarnationen.

Geisterglaube
Geisterglaube, der in vielen Religionen vorzufindende Glaube an die Existenz von Heil
bringenden oder schadensträchtigen immateriellen Wesen (Geistern).

Geister sind mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgerüstet und mit bestimmten Örtlichkeiten,
Lebewesen, Menschen, menschlichen Gruppen assoziiert oder existieren ungebunden. Hierzu
zählen etwa der in den Religionen zahlreicher nordamerikanischer indianischer Ethnien
verankerte Glaube an persönliche Schutzgeister (siehe Totemismus) oder der weltweit in
vielen Kulturen bekannte Glaube an die Totengeister Verstorbener, an Ahnengeister (siehe
Ahnenkult) oder an als Naturgeister personifizierte Naturphänomene (siehe Animismus). Die
früher in der Religionswissenschaft vertretene These, die den Geisterglauben als
eigenständige Stufe in der Entwicklung der Religion sah, gilt heute als überholt.

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2. Esoterische Methoden vorgestellt

2.1 Die Runen – uralte Kraft- und Heilsymbole


Die Erfindung der Runen, der Schriftzeichen des germanischen Alphabets, wird in der Edda,
der uralten nordischen Sammlung von Götter – und Heldenliedern, dem germanischen Gott
Odin zugeschrieben. Runen waren aber immer mehr als nur Zeichen, mit denen man sich
ausdrücken konnte, denn jede Rune hatte zu ihrem Lautwerk im Alphabet noch eine magisch-
talismanische Bedeutung. Sie sind „Schalthebel zu kosmischen Kraftspeichern“, denn sie
verbinden mit dem „Reich der Ursachen“, „mit dem Ur-Sinn alles Geschaffenen“.

Der Runenfuthork

Die buchstabenartigen Zeichen mit magischer Symbolbedeutung, die nur von eingeweihten
Magiern gedeutet werden konnten, entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte nach und
nach zu einer Schrift, die man „Futhork“ nannte, nach den ersten sechs Anfangsbuchstaben
des Runenalphabets: F-U-TH-O-R-K. Jede Rune, jeder Buchstabe, hat eine bestimmte
Bedeutung und einen eigenen Namen, es sind zauberkräftige Zeichen, deren rechter Gebrauch
Macht und Wissen verleihen kann.

Die Herstellung der Runen

Die Runen wurden bei den Germanen entweder in Knochen, Holz oder Stein geritzt, mit roter
Farbe oder mit Blut bemalt, um ihre Kräfte und Wirksamkeit noch zu erhöhen. Wir können
Runen in einschlägigen Geschäften, wie Buchhandlungen oder Esoterikshops kaufen oder
aber auch ganz einfach selbst herstellen. Dazu verwenden wir Steine, Holz, Leder oder Papier.
Die einfachste Methode wäre, wenn sie die Runen fotokopieren, ausschneiden und auf einen
festen Karton kleben. Oder Sie lassen in kleine Holzscheiben (am wirksamsten Buchenholz)
oder in rundgeschnittene Lederstückchen. Beachten Sie, dass Runen immer nur in der ersten
Sonnenstunde des Tages hergestellt werden dürfen. Durch dieses Ritual laden Sie Ihren
Runen-Talisman mit kosmischer Energie auf, die diesem dadurch für immer innewohnt. Da
jede Rune für einen bestimmten Bewusstseinszustand stehen, ist es wichtig, dass Sie als
Schutzamulett oder persönlichen, kraftvollen Talisman die Rune auswählen, unter der Sie
geboren sind.

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Suchen Sie unter ihrem Geburtstag, welche Rune Ihnen zugeordnet ist:

Rune Ihr Geburtstag fällt in die Zeit vom


1. Rune: Far 22. Dezember bis 12. Januar
2.Rune: Ur 13. Januar bis 3. Februar
3.Rune: Thorn 4. Februar bis 25. Februar
4. Rune: Os 26. Februar bis 20. März
5.Rune: Rit 21. März bis 12. April
6.Rune: Kaun 13. April bis 5. Mai
7.Rune: Hagal 6. Mai bis 28. Mai
8.Rune: Noth 29. Mai bis 20. Juni
9.Rune: Is 21. Juni bis 14. Juli
10.Rune: Ar 15. Juli bis 7. August
11.Rune: Sig 8. August bis 30. August
12.Rune: Tyr 31. August bis 22. September
13.Rune: Bar 23. September bis 15. Oktober
14.Rune: Laf 16. Oktober bis 7. November
15.Rune: Man 8. November bis 29. November
16.Rune: Yr 30. November bis 21. Dezember
17.Rune: Ehu
18.Rune: Gibor

Die Bedeutung der Runen

1. FAR: Alles ist im Fließen

Die Vater- oder Feuerrune verleiht Mut zur Beständigkeit, neutralisiert die Furcht vor
Wechsel und Veränderung, bringt Gelassenheit.
Amulett: Schützt vor Krankheit und Leid.
Talisman: Verhilft zu finanziellen Erfolgen.
Kombination: Die Far-Rune (entspricht der Zahl 1) lässt sich mit allen anderen Runen
kombinieren.
Wer nach Erfolg strebt und dabei „zufällige“ Glückssituationen erhofft, sollte die Far-Rune
Zusammen mit der Hagal-Rune (entspricht der Zahl 7) bei sich tragen.
Weitere Kombinationen:

Far + Ar ( 1 + 10)
Für Erfolg, Glück und Gesundheit.
Far + Yr ( 1 + 16)
Hält negative Gedanken und Schwingungen ab, stärkt das Selbstbewusstsein und
Macht enorme seelische und geistige Energien frei.
Far + Bar ( 1 + 13)
Schützt vor geistiger und körperlicher Erschöpfung.

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2. UR: Erkenne dich selbst

Stärkt die Selbstkenntnis, gibt Kraft, das alte loszulassen und Neues
Erfolgreich anzugehen.
Amulett: Schützt vor falschen Entscheidungen.
Talisman: Stärkt die Intuition

3. THORN: Bleibe dir Treu

Stärkt Wille und Tatkraft, weist den richtigen Weg.


Amulett: Schützt vor Diebstahl und materiellen Verlusten
Talisman: Macht antriebsstark, lässt gute Chancen sofort erkennen.

4. OS: Erkenntnisse durch geistige Kraft

Stärkt die Gesundheit, besonders die Lungen und Atemwege, sollte bei
Wichtigen Gesprächen mitgeführt werden.
Amulett: Schützt den Körper, vor allem Lunge und Bronchien.
Talisman: Verhilft zu guter Rede.

5. RIT: Vertraue deinem Schicksal

Verhindert heimtückische Angriffe, bewahrt vor Streitigkeiten und


Versöhnt mit den Menschen durch Sich-Öffnen und Miteinander-Sprechen.
Amulett und Talisman: Schützt vor Unrecht, bösen Intrigen und ernsthaften
Schicksalsschlägen.

6. KAUN: Ausgleichende Gerechtigkeit

Gefördert sind alle künstlerischen, astrologischen und schöpferischen Tätigkeiten.


Die Intuition wird verfeinert, magische Fähigkeiten können erkannt und
Weiterentwickelt werden.
Amulett: Schützt vor geschäftlichem Betrug und geschäftlichen Verlusten.
Talisman: Verleiht große schöpferische Impulse.

7. HAGAL: Das große Glück

Sie ist der Schlüssel zu allen Runen, die wichtigste und vollkommenste.
Sie umfasste alle Runen des gesamten Alphabets und schließt ihre Bedeutungen in
Sich ein. Eines der seit alters her stärksten Runenzeichen und kraftvollsten
Amulette und Talismane. Es öffnet die Wege zur höheren Vergeistigung

8. NOTH: Die große Not(h)

Weder als Amulett, noch als Talisman zu verwenden.


Die Rune fordert auf, das eigene Schicksal zu
Überwinden und nicht mit ihm zu hadern.

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9. IS: Gewinne Macht über dich selbst

Diese Rune zieht kosmische Kräfte an und hilft, die Passivität und Trägheit,
in der man sich im Augenblick befindet, zu überwinden und abzuschütteln
und Pläne bzw. Vorhaben auf Eis (IS) zu legen.
Amulett: Schützt vor Schaden durch Stillstand.
Talisman: Verleiht ein starkes Ich.

10. AR: Geduldiges Entwickeln

Wer an sich selbst arbeitet, ohne sich dabei auf andere zu verlassen oder sie in Anspruch zu
nehmen, dessen Einsatz wird belohnt werden.
Amulett und Talisman: Verleiht große Ausdauer, verwandelt Disharmonie in
Harmonie.

11. SIG: Lebenskraft

Die Sig- oder Sol (Sonne)-Rune steht für die Sonnenkraft, das Sieghafte, für
Den Schöpfergeist. Sie verheißt unerwarteten Erfolg
Und die siegreiche Erringung der gesetzten Ziele.
Amulett: Sehr hilfreich bei Problemen, die
Kühl und mit klarem Kopf gelöst werden müssen.
Talisman: Stärkt und erhöht die seelische und körperliche Energie
Und steigert die geistigen Kräfte.

12. TYR: Wiedergeburt

Diese Rune malten sich die germanischen Krieger vor den Kämpfen auf ihre
Schilde und dazu die Worte: „Fürchte nicht den Tod, er kann dich nicht töten!“
Sie ist die geheimnisvollste aller Runen-Zeichen und verhilft demjenigen,
der guten Sinnes ist, zu Wohlstand und vielen guten Gaben.
Amulett: Wehrt den bösen Blick und schwarzmagischen Gedanken und Angriffe ab.
Talisman: Verschafft Glück und Triumphe trotz schwierigster Umstände,
macht Bewerbungsgespräche erfolgreich.
Prüfungen und geistige Arbeit sind ebenfalls von Erfolg gekrönt.

13. BAR: Sein und Vergehen

Etwas ist im Entstehen begriffen, daher sind schnelle Entscheidungen und


Unüberlegtes Vorgehen nicht anzuraten.
Sie werden ein geistiges Kind „gebären“, neue Situationen werden sich ergeben, vielleicht
auch eine neue Ebene Ihres Bewusstseins entdecken.
Diese Rune rät anzunehmen, was einem das Schicksal zugedacht hat, und dann abzuwarten,
was daraus entsteht.
Als Amulett oder Talisman sollte sie nur mit der Hagal-Rune ( Nr.7) getragen werden.

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14. LAF: Das Große Wasser

Die Rune Laf weist darauf hin, dass das Leben eine einzige fortgesetzte
Große Prüfung ist, mit manchmal schmerzlichen Erkenntnissen und leidvollen
Erfahrungen. Diese gehören aber dazu, um reifer zu werden und zu erkennen,
welcher Kurs im Meer des Lebens eingeschlagen werden muss, um, im
wahrsten Sinne des Wortes, „richtig anzukommen“.
Amulett: Als Amulett eignet sich diese Rune nicht.
Talisman: Die Laf-Rune wirkt am Besten zusammen mit dem astrologischen
Sternzeichensymbol Löwe, oder stilisierten Zeichnung des königlichen Tieres. Ein kraftvolles
Symbol, das Erfolg, glückliche „Zufälle“ und großes Ansehen anzieht.

15. MAN: Mehrung

Durch Besinnung auf Rücksicht und Mäßigung im Umgang mit Menschen ergeben sich
Einsichten und Lösungen, die keinen anderen schaden, das eigene Wohl aber stetig fördern.
Amulett: Schützt vor negativen Einflüssen, Feinden und Krankheit.
Talisman: Partnerschaftliche oder berufliche Probleme können erfolgreich
Angegangen und bewältigt werden.

16. YR: Täuschung

Yr zeigt den irrenden Menschen an, sie weist auf gefährliche Labyrinthe hin,
in denen man sich für immer verirren kann, wenn man sich seines Lebensweges
nicht voll und ganz bewusst ist. Zeigt die Rune beim werfen mit dem
„Fächer“ nach unten, sollt man sich von allen Wagnissen zurückziehen.
Die Rune mahnt, jetzt abzuwarten und auf einen günstigeren Zeitpunkt zu hoffen.
Amulett und Talisman: Nur zur Zukunftsschau heranziehen.
Nicht als Amulett oder Talisman verwenden.

17. EHU: Große Weihe

Die Gemeinsamkeit macht stark. Ob Ehe, Partnerschaft, Freundschaft-


Wenn ein Mensch positiven Sinnes sich zu einem gesellt, kann und wird er in
Seinem Leben viel erreichen.
Amulett: Stärkt die Liebe und Freundschaft, bewahrt von großen Irrtümern.
Talisman: Lässt den guten Freund erkennen – ebenso wie den im Verborgenen agierenden
Feind. Lässt instinktiv die rechte Entscheidung treffen.

18. GIBOR: Erfüllung

Wer gibt, ohne zu fragen, einfach um des Gebens willen, wird hundertfaches Glück erfahren.
Denn alles, was reinen Herzens dargebracht wird, ist nicht
Verloren. Damit ist der Kreis der Erfüllung und des Gebens wieder geschlossen.
Amulett: Bewahrt vor Ausnutzung durch böswillige Menschen, gibt
Widerstandkraft, um allen Anfechtungen die Stirn zu bieten.
Talisman: Stärkt das Selbstbewusstsein, vertreibt Zweifel und Unsicherheit.

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Wie man seine persönliche Energie auf seine Runen überträgt

€ Nach Anfertigung der Runen müssen Sie sich mit ihnen vertraut machen
Und Ihr persönliche energetische Schwingung übertragen, sozusagen mit
ihnen in magische Verbindung treten, eine geistige Brücke zu ihnen
herstellen, damit sie ihre vollen Kräfte entwickeln können

€ Beginnen Sie mit Ihrer persönlichen Rune:


Sie nehmen sie in die Hand, atmen tief ein und stellen sich dabei vor,
wie das Runensymbol in Ihr Unterbewusstsein einfließt und sich dort manifestiert.
So verfahren Sie mit den anderen Runen, die Sie ihrer Eigenschaften wegen
tragen oder mit sich führen möchten.

€ Sie möchten einem lieben Menschen einen Brief zukommen lassen, ihn
Von Ihren Gefühlen überzeugen oder eine wichtige Nachricht senden?
Dann zeichnen Sie ganz unauffällig die Hagal-Rune, die Glücks-Rune auf das
Kuvert oder fügen sie hinter Ihrem Namenszeichen auf Ihren Faxbrief hinzu.
Der Erfolg wird nicht ausbleiben.

Was Sie unbedingt beachten sollten

€ Tragen Sie Ihre persönliche Rune entweder an einer silbernen Kette oder
an einem dünnen, geflochtenen Lederband.

€ Bewahren Sie Ihre Runen am besten in einem Lederbeutel auf,


lassen Sie sie von keinem anfassen, sonst verlieren die Runen-Symbole ihre kostbare
Kraft und Energie.

€ Um über bestimmte Eigenschaften an bestimmten Tagen zu verfügen, wählen Sie die


Runen aus, die Ihnen dafür geeignet erscheinen.

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2.2 Wenn das Pendel ausschlägt

Das Pendel und die Wünschelrute gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zu den ältesten
Instrumenten des Menschen, um mit ihrer Hilfe Verborgenes
aufzuspüren und in die Zukunft zu blicken.
Schon auf 12.00 Jahre alten Felszeichnungen finden sich Hinweise darauf, dass mit dem
Pendel unsichtbare Quellen aufgespürt, Wohnstätten geprüft und Mineral-Lager erkundet
werden konnten.
In China war das Pendel das Vorrecht der Herrscher und des hohen Adels.
Die Kaiser trugen es schon vor 6000 Jahren stets bei sich und brachten es zum Schwingen, wenn
sie wichtige Entscheidungen zu treffen hatten. Sehr häufig wurden mit der Kraft des Pendels auch
böse Geister ausgetrieben und Krankheiten bekämpft.
Im alten Ägypten pendelte man die idealen Anbauplätze für Getreide aus, Römer und Griechen
verehrten das Pendel als wichtigen, unentbehrlichen Lebensbegleiter. Die Germanen verwendeten
Pendel, um herauszufinden, welche Hühnereier befruchtet waren und wo Wasserquellen zu finden
waren.
In besonders hohem Ansehen stand das Pendel zur Zeit der römischen Kaiser, wie aus einer
Prozessakte hervorgeht, die noch heute in der Bibliothek des Vatikans eingesehen werden kann.
Als eine Verschwörung gegen Kaiser Valens, der von 364 bis 378 regierte, aufgedeckt wurde,
versuchte man mit Hilfe eines Pendels den Namen des Anführers der Verschwörer herauszufinden,
der der nächste Kaiser werden wollte.
Ein ganz in Weiß gekleideter Mann ließ einen geweihten, an einem dünnen
Faden hängenden Ring in einer weiten Metallschale schwingen, auf deren Rand in gleichen
Abständen die Buchstaben des Alphabets eingraviert waren.
Das Pendel schlug die Buchstaben Theo ... an. Man vermutete daher, dass Theodorus, ein hoher
Beamter, damit gemeint sei. Daraufhin ließ Valens den Beamten sowie dessen Freunde hinrichten.
Sein Nachfolger war jedoch Theodosius der Große.
Zu all diesen Zeiten wurde das Pendel eher unbewusst eingesetzt. Einer der Ersten, der das
Pendeln auch wissenschaftlich erforschte, war Galilei. Paracelsus, der große Arzt und Gelehrte, er
lebt im 15./16. Jahrhundert, wandte das Pendel auch in seiner ärztlichen Praxis an.

Auch Johann Wolfgang von Goethe widmete dem Pendel viel Zeit und Aufmerksamkeit. In seinen
»Wahlverwandtwar. Schäften« schilderte er mehrmals Pendelversuche und bekannte, dass er von
der Sensivität des Pendels überzeugt war.

Das Pendel in Ihrer Hand


ersetzt den Wahrsager und Hellseher

Das Pendel kann sehr hilfreich sein in partnerschaftlichen Angelegenheiten, beim Entdecken und
Diagnostizieren von Krankheiten, beim Erkennen bestimmter Charaktereigenschaften und bei der
Selbstmotivation durch zielgerichtetes, mentales Pendeln.
Wer pendelt, kann sich selbst sehr viel helfen. Er ist nicht angewiesen auf zwielichtige
Wahrsager, dubiose Hellseher, Kartenleger oder andere windige Geschäftemacher, die mit dem
Unglück und Leid von Menschen auch noch reich werden wollen.

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Das Pendel, richtig gebraucht und eingesetzt, kann helfen, eine Brücke zwischen Denken und
Fühlen zu schaffen. Es zeigt dem Menschen auf, wie man durch richtiges Pendeln Zugang zur
unendlichen Weisheit unseres Unterbewusstseins findet, des größten Datenspeichers auf der Erde.
Und wie man diese Weisheit für sein Leben und seine Entscheidungen nützen und umsetzen kann.

Wie stelle ich selbst ein Pendel her?

Die Herstellung eines Pendels ist sehr einfach, wenn sie keines der im Handel üblichen kaufen
Wollen. Nehmen Sie dazu am besten Ihren Ehering oder einen anderen persönlichen Ring und
ziehen durch ihn ein langes Haar, sodass Sie beide Enden ohne Knoten und Schlingen
zwischen Daumen und Zeigefinger halten können. Dann setzen Sie den Ellenbogen auf eine
feste Unterlage und halten das Pendel etwa zwei Zentimeter über den von Ihnen
auszupendelnden Gegenstand. Sie konzentrieren sich ohne jegliche körperliche Verspannung
oder Verkrampfung auf Ihr Pendelobjekt. Die Fragen werden erst gestellt, wenn das Pendel
Völlig ruhig hängt.

Beim Pendeln sollte grundsätzlich beachtet werden:

€ Pendeln Sie niemals, wenn Sie nervös, verärgert, deprimiert, gestresst oder ängstlich
sind oder wenn der Tag ziemlich hektisch verlaufen ist. Am Besten ist es, Sie ruhen
eine halbe Stunde bevor Sie das Pendel befragen. Ziehen Sie sich zur Befragung in ein
ruhiges Zimmer zurück

€ Pendeln Sie zur Beantwortung Ihrer Fragen immer dreimal, um mögliche


Fehlerquoten auszuschalten. Wiederholen Sie die Befragung nach einigen Tagen, um
ganz sicherzugehen.

€ Prüfen Sie die Antworten, die Sie durch Pendelbewegungen erhalten, soweit es Ihnen
möglich ist durch Tatsachen, Fakten, Beweise oder vergleichbaren Daten nach.

€ Stellen Sie Ihre Fragen immer so, dass das Pendel stets mit Ja oder Nein antworten
kann. Geben Sie dem Pendel ausreichend Zeit zu antworten und schweifen Sie in
Gedanken nicht ab.

€ Nach dem Befragen sollte man sein Pendel einige Minuten lang unter kaltes Wasser
halten, dann in der Hand trocknen lassen, dadurch wird das Pendel „entodet“, von
fremden und störenden Einflüssen gereinigt und befreit.

Ohne innere und äußere entspannte Haltung


geht es nicht

Bevor man zu pendeln anfängt, muss man sich entspannen, sonst wird das Ergebnis
verfälscht. Es geht nicht, sich nur einfach mal so rasch hinzusetzen und auszupendeln,

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ob die Verabredung „hinhaut“ oder nicht. Jede Form von Stress, Aufregung oder
Unkonzentriertheit macht jedes Ergebnis zunichte. Dann sollte man es lieber gleich ganz
bleiben lassen. Ein spielerischer Umgang mit dem Pendel ist zwar Wünschenswert, aber ein
Spielzeug ist es trotzdem nicht.

Auswahl des Pendeln nach dem Sternzeichen

Jedem Sternzeichen entsprechen bestimmte Metalle oder Edelsteine, die auf die eigenen
Schwingungen besonders gut reagieren und ansprechen.
Suchen sie in der nachstehenden Tabelle das zu Ihrem Sternzeichen passende
Metall oder den geeigneten Edelstein für die Herstellung ihres Pendels aus.

Sternzeichen Metall/ Edelstein

Widder Eisen- Hämatit


Stier Kupfer- Moosachat
Zwillinge Quecksilber-
Kristall
Krebs Silber- Aventurin
Löwe Gold- Rutil
Jungfrau Bronze- Jaspis
Waage Kupfer-
Rosenquarz
Skorpion Eisen- Achat
Schütze Zinn- Chalzedon
Steinbock Blei-
Leopardenjaspis
Wassermann Blei- Jaspis
Fische Zinn- Jade

Die wichtigsten Pendelbewegungen

Jedes Pendel hat seine eigene Sprach. Es kann sich in Kreisen, Ellipsen oder geraden Linien
Bewegen. Diese „Sprache“ kann man erlernen. Gependelt wird immer mit der rechten Hand
(Das gilt auch für Linkshänder).
Der Kreis im Uhrzeigersinn:
Schwingt das Pendel im Uhrzeigersinn in einem schönen Kreis,
bedeutet das, dass noch nichts entschieden ist.

Der Kreis entgegen dem Uhrzeigersinn:


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Schwingt es entgegengesetzt, bedeutet das ein Nein mit Einschränkungen.

Die Schwingung in gerader Linie von rechts nach links


Und wieder zurück:
In der geraden Linie schwingend, ist es ein klares Nein ausgesagt.

Die Schwingung vom Körper weg und wieder


Auf ihn zu:
Mit dieser Schwingung wird ein unmissverständliches, uneingeschränktes
Ja zur Antwort gegeben.

Pendeln über eine Landkarte

Wenn Sie wissen wollen, wo sich ein Mensch aufhält, den Sie lange Zeit
nicht mehr gesehen haben, benutzen Sie eine Landkarte mit dem ungefähren Aufenthaltsort
der betreffenden Person. Notieren Sie alle Pendelbewegungen sehr sorgfältig und
wiederholen Sie das Experiment sechsmal. Liegt Ihnen ein Bild der von Ihnen gesuchten
Person vor, legen Sie es unter die Karte an die Stelle, die Sie gerade auspendeln wollen.
Möchten Sie in den Urlaub fahren, aber wissen noch nicht wohin, nehmen Sie sich
Landkarten der von Ihnen bevorzugten Reiseländer vor und pendeln Ihre mutmaßlichen
Reiseziele aus. Gehen Sie auch so vor, wenn Sie aus beruflichen oder persönlichen Gründen
in eine andere Stadt umziehen müssen und nicht wissen, ob Sie sich dort wohlfühlen können.
Angenommen, Sie wollen eine neue Wohnung beziehen oder ein Haus kaufen und wissen
nicht so recht, ob es für Sie das Richtige sein wird, dann pendeln Sie über den Bauplan des
Objektes oder über einer Fotografie von ihm. Fragen Sie beispielsweise: Ist diese Wohnung
gesund? Werde ich in ihr glücklich werden? Kann ich mich dort wohlfühlen? Finde ich
Nachbarn, mit denen sich’s leben lässt?

Wie finde ich die richtige Medizin?


Wenn Sie herausfinden wollen, ob ein Ihnen verordnetes Medikament oder eine Heilpflanze
für Sie gut ist, legen Sie die Medizin oder die Pflanze auf eine neutrale Unterlage, etwa ein
großes Stück Filz und lassen Sie das Pendel mehrmals darüber schwingen. Beobachten Sie
die Bewegungen sehr genau und notieren Sie sie auf. Das machen Sie sechs Mal. Sind alle
Bewegungen gleich, können Sie das Medikament unbeschadet einnehmen.
Sind sie jedes Mal unterschiedlicher Art, sollten Sie sehr behutsam damit umgehen.

Wie sieht meine Zukunft aus?


Mit dieser einfachen, aber sehr wirkungsvollen Pendel-Übung können Sie sich Eigenschaften
zulegen, die Sie in nächster oder naher Zukunft haben möchten: Schneiden Sie Papier im

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Postkartenformat zurecht und schreiben Sie auf jedes einzelne Blatt nur eine Eigenschaft.
Das könnten sein: Selbstbewusstsein, Stärke, innere Sicherheit, Mut, Ausdauer, Toleranz,
Konzentration. Halten Sie das Pendel über die von Ihnen notierte Eigenschaft, atmen Sie tief
ein und aus und stellen Sie sich im Geiste im Besitze dieser Eigenschaft vor. Machen Sie das
regelmäßig, mindestens einmal in der Woche. Sie werden sehr bald sehen, wie die von Ihnen
erstrebten Eigenschaften in Ihnen zu wirken beginnen und wie sich Ihre Zukunft sehr bald zu
Ihren Gunsten positiv zu verändern beginnt.

Pendeln Sie Ihre Lieblingspflanze aus


Nicht jeder Mensch verträgt jede Pflanze oder Blumen. Sie können das selbst ganz leicht
herausfinden, wenn Sie ein Glaspendel (Metall verfälscht das Ergebnis) über die von Ihnen
favorisierte Pflanze halten.
Weit schwingende Kreise im Uhrzeigersinn sind als positiv zu bewerten, Schwingungen
entgegengesetzten Sinne als negativ: Von dieser Pflanze ist absolut abzuraten!
Mit dieser Methode lassen sich auch sämtliche Aufbaustoffe und Mineralien testen, die die
Pflanzen zu ihrer Entfaltung brachen du die ihnen am Besten bekommen.
Sie finden rasch heraus, welche Pflanze, welches Heilkraut Ihnen bei bestimmten
Beschwerden und Unpässlichkeiten helfen kann. Das stellen Sie fest durch einfaches
Auspendeln des Heilkrauts.
Legen Sie beispielsweise ein Sträußchen Kamille auf Ihr Pendelbrett. Halten Sie das Pendel
darüber- und warten Sie ab. Schwingt das Pendel in großem Rechtskreis ( Uhrzeigersinn), ist
die Pflanze für Ihren Organismus sympathisch und kann Ihnen helfen.
Zur Sicherheit sollten Sie die Heilpflanzen, auf deren Kräfte Sie vertrauen, zuerst dreimal
auspendeln, bevor sie sie verwenden.
Notieren Sie sich immer den Tag und die Stunde, an dem Sie Pflanzen oder auch andere
Gegenstände auspendeln. Legen Sie sich ein richtiges Pendeltagebuch an. Das macht Sie
immer sicherer und dient Ihnen gleichzeitig als wichtiges Nachschlagewerk bei späteren
Pendelübungen.

Welcher Beruf passt zu mir?

Ein erfülltes Berufsleben ist im Leben sehr wichtig. Wer mit seinem Beruf unzufrieden
Ist, der ist es auch meistens im Leben. Das Pendel hilft Ihnen ganz neutral, den für Sie
richtigen Beruf, die Ihnen Talent und können entsprechende Tätigkeit, das passende
kollegiale Umfeld zu finden.

Das Pendel kennt Neigungen, Stärken


Und Schwächen

Sie nehmen Ihr Pendel und zentrieren es erst einmal auf dem eingezeichneten
Koordinaten Kreuz in der Mitte des Halbkreises. Nun konzentrieren Sie sich auf das Pendel,
dass es Ihnen den richtigen Weg weisen wird.
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Pendeln Sie für einen anderen Menschen, müssen Sie zuerst den Arbeitsrand auspendeln, ob
das Pendel darüber links oder rechts schwingt. Das ist wichtig für die spätere Auswertung
des Berufes oder des angestrebten Berufsbildes.
Sie können sich aber auch selbst ein Berufsdiagramm anfertigen.
Sie schreiben auf einen Zettel mit großen Buchstaben beispielsweise:
Neue Medien
Je nach dem, wie das Pendel ausschlägt, ob mit Ja oder Nein, erfahren Sie, ob dies ein neues
Berufsfeld für Sie werden kann.
Auf einen weiteren Zettel schreiben Sie nun entweder: Online-Redakteur, Web-Redakteur,
Programmierer, was eben Sie sich für die Zukunft als Tätigkeit vorgestellt haben.
So erfahren Sie mit Ihrem Such-Pendeln immer weiter fort, bis sich eine klare Aussage
herausstellt. Das kann zum Beispiel sein:
Online-Redakteur, Firma X, Hamburg, April

In ähnlicher Weise verfahren Sie, wenn Sie eine andere Tätigkeit suchen oder sich für Ihre
Partnerin oder einen Freund einsetzen wollen, um auf dem Weg über das Pendeln einen
klaren Berufswunsch herauszuanalysieren.
Sind Sie sich allgemein unschlüssig, dann zeichnen Sie sich einen großen Kreis auf ein Blatt
Papier und teilen ihn in so viele Segmente ein, wie Sie zur Beantwortung Ihrer beruflichen
Fragen benötigen.
Das wären zum Beispiel:

€ Soll ich mich beruflich verändern?


€ Soll ich mich Selbstständig machen?
€ Kann ich einen Halbtagsjob annehmen?
€ Bringt mich eine Fortbildung weiter?

Das Pendel führt zu Liebe und Glück

Pendeln über den Händen


Wenn Sie ergründen wollen, ob Partner oder mögliche Partner zueinander passen, müssen Sie
oder Ihre Versuchspersonen beide rechte Hände nebeneinander legen. Dann halten Sie das
Pendel dazwischen, stimmen sich geistig auf die beiden Menschen ein und beobachten die
Ausschläge des Pendels.
Sind zwei Menschen füreinander bestimmt, schwingt das Pendel harmonisch im Kreis, passen
die Partner nicht zusammen, macht das Pendel eine Strichbewegung, entweder von links nach
rechts oder von rechts nach links.
Stehen sich beide Partner neutral gegenüber und haben nichts füreinander übrig, macht das
Pendel meist eine kaum wahrnehmbare Kreisbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn.

Pendeln über Fotos und Bildern

Möchten Sie wissen, ob Ihr Partner Sie noch liebt, Ihnen treu ist oder Ihnen verziehen hat,
dann halten Sie nach einigen Minuten der Konzentration und des inneren Einstimmens das

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Pendel über das Foto Ihres Partners und lassen es längere Zeit darüber kreisen. Dann stellen
Sie sich innerlich die Frage, die Sie bewegt und die Sie beantwortet haben möchten
Anhand der Pendelbewegung erfahren Sie dann, wie es um Ihre Partnerschaft bestellt ist.
Diese Übung sollten Sie dreimal machen, mit einem Zeitabstand von mindestens drei Tagen,
um möglichst klare und objektive Antworten auf Ihre Fragen zu erhalten.

Wird es ein Junge oder ein Mädchen?

Wer ein Kind erwartet und wissen möchte, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, sollte sich
vom Partner über dem Leib längere Zeit auspendeln lassen. Ein geradliniges Hin- und
Herpendeln ohne kreisförmige Bewegung deutet auf einen Jungen hin, eine Kreisbewegung
steht für ein Mädchen.

31
2.3 Reiki, die heilende Kraft der Energie

Die lange Geschichte der Heilenden Hand

Seit es Menschen gibt, besitzt die Hand eine magische Wirkung. Jeder von uns kennt das
Gefühl zu berühren und berührt zu werden, meist eine angenehme Erfahrung. Als
besonders erwünsch empfindet man die Berührung einer Hand in Momenten, in denen
man sich nicht im seelischen Gleichgewicht oder im besten Gesundheitszustand befindet.
Es ist eine spontane menschliche Geste, durch eine Berührung mit der Hand seine
Verbundenheit und sein Mitgefühl auszudrücken, besser als dies Worte könnten. Aus
dieser immer wieder tröstenden Hand ging die heilende Hand hervor, als es sich zeigte,
dass bei einigen Menschen die von einer Berührung ausgehende Wirkung größer war als
bei anderen. Das konnte in ihrer persönlichen Ausstrahlung oder in einer besonderen
Technik oder Methode des Handauflegens begründet sein. Aus dem Einzelfall entwickelte
sich eine Erfahrungswissenschaft, die sich von Generation zu Generation vererbte. In allen
großen Zivilisationen entfaltete sich eine Kultur des Heilens durch das Be-hand-eln-
Massagetechniken, besonders therapeutische Berührung oder, wie im Falle des Reiki, die
Übertragung einer besonderen Kraft durch das Handauflegen. Dabei lohnt es sich nicht n
ur, das Wort Behandlung zu analysieren- auch das Wort Heilung hat erhellende
Hintergründe, ist es doch verwandt mit dem Wort „heilig“. Jemand ist gesund, wenn er
heil (oder heilig) ist – hier schließt sich der Kreis zur Religion.
Im christlichen Lebensraum nimmt man an, dass alle Heilung von Gott ausgeht und seine
große Liebe gegenüber den Menschen die Kraft ist, die in jeder Heilung wirksam sind.
Im Reiki gibt es eine nicht unbedingt göttliche, sondern als universell bezeichnete Kraft,
die das Wohlbefinden und die Heilung mit Hilfe der Hände befördert.

Reiki- die universelle


Energie

Es ist dieselbe Energie, die im Feng Shui als Chi oder Qi bezeichnet wird, die in denn
japanischen Namen Reiki (gesprochen Reeki) eingegangen ist. Die universelle geistige (rei)
Energie (ki) ist in der Lage, Physis und Psyche in Einklang zu bringen. Wie dies geschehen
kann, macht die grundlegende Sichtweise der Welt in den asiatischen Philosophien einsichtig.

Die Welt im Gleichgewicht:


Yin und Yang

Yin und Yang stellen die gegensätzlichen Pole dieser Welt dar. Alle Energien der Welt
besitzen entweder Yin oder Yang Eigenschaften. Zwischen Yin und Yang fließt die Energie
wie zwischen den Polen eines Magnetfeldes. Yin und Yang sind miteinander verbunden und
im ständigen Wechsel. Sie sind nicht nur Gegensätze, sondern bedingen einander und sind der
Motor des Wandels.
Sie sind zwei und zugleich eins.

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Das weibliche Prinzip Yin ist mit der Erde verbunden. Mit Yin in Verbindung stehen die
Qualitäten unten, kalt, passiv, weiblich sich zusammenziehend, absinkend und das Element
Wasser.
Yang ist das männliche Prinzip und dem Himmel zugeordnet. Es wird mit den Qualitäten
oben, warm aktiv, männlich, sich ausdehnend, aufsteigend und dem Element Feuer in
Verbindung gebracht.
Die Übergänge zwischen Yin und Yang geschehen unbemerklich, die Grenzen sind fließend.
Ein gutes Beispiel für das Wirken von Yin und Yang sind die Strahlen der Sonne und das
Wasser. Die warmen Sonnenstrahlen besitzen alle Qualitäten des Yin und dennoch würde es
kein Leben geben, stünde ihren Energien nicht das Yang des Wassers gegenüber.
Bestehendes leben würde ohne Wasser unter Hitze der Sonnenstrahlen verdorren. Ebenso
wenig würde die Yang- Energie des Wassers genügen, gäbe es keine Sonnenstrahlen. Alles
leben würde in der Dunkelheit absterben. Nur wenn beide gegensätzlichen Energien im
ausgewogenen Gleichgewicht vorhanden sind, entsteht in ihrer Harmonie Leben. Wie mit
Wasser und Sonne, so verhält es sich mit allen Kräften in der Natur.
Tag und Nacht, Mond und Sonne, Dunkelheit und Licht sind Ausprägungen von Yin und
Yang.
Diese Kräfte bedingen einander und nur in ihrem Wechselspiel entsteht Harmonie, die
Grundlage des Lebens. Ist dieses Gleichgewicht gestört, entstehen Spannungen und
Widersprüche und im Falle eines Menschen, der in diese Störung des Energieflusses gerät,
spricht man von Krankheit oder zumindest von einer Gesundheitsstörung. Hier setzt Reiki an.

Reiki ist sehr alt und sehr jung

Die historischen Ursprünge des Reiki sollen im alten Tibet vor 8000 Jahren liegen, wo
Mönche die geheime Lehre von Generation zu Generation mündlich überlieferten. Doch
könnte diese Geschichte über die Herkunft von Reiki auch eine Legende sein, denn
Der vorangehende Text macht deutlich, dass eine Suche nach einem solchen Ursprung auf die
gemeinsamen Wurzeln des Handauflegens in der Menschheitsgeschichte stoßen wird.
Reiki hat sicher auch Quellen in der Geschichte Asiens, doch ist es, so wie es heute praktiziert
wird, erst etwa zwei Jahrhunderte alt, für eine esoterische Wissenschaft ausgesprochen jung.

Die Wiederentdeckung des


Reiki durch Mikao Usui

Der Begründer des modernen Reiki, Mikao Usui, soll Mitte des 19. Jahrhunderts als
christlicher Priester und Lehrer an einer kleinen Universität in Kyoto gearbeitet haben. Die
Frage eines Studenten, ob es sich bei den Berichten über Heilungen in der Bibel um
tatsächliche Ereignisse oder nur um allegorische Schilderungen geistiger Vorgänge gehandelt
habe, soll bei Usui einen Erkenntnisprozess in Gang gesetzt haben.
Auf der Suche nach den heilenden Kräften gab er seinen bisherigen Beruf auf, reiste in die
USA und studierte dort alte Quellen christlicher Herkunft, ohne das zu finden, was er suchte.
Schließlich kehrte er nach Japan zurück und vertiefte sich in buddhistische Quellen in den
Klöstern des Landes in Japanisch, Chinesisch und schließlich in der alten Sprache Sanskrit,
sieben Jahre, zunächst ohne Erfolg. Erst eine alte Abschrift eines direkten Jüngers Buddhas
brachte den Durchbruch, dort war beschrieben, wie eine Heilung durch Handauflegen möglich
war. Doch Mikao Usui konnte die dort gefundenen Hinweise nicht verstehen.
33
In langer Meditation und fastend suchte er auf einem Berg nach Erleuchtung, die ihm am 21.
Tage gewährt wurde. Und das im wahrstem Sinne des Wortes, denn er hatte eine
Lichterscheinung, verfiel in einen Trancezustand und verstand plötzlich alles.
Bereits auf dem Rückweg hinab ins Tal stellte er fest, dass er nun die Kräfte der Heilung
besaß, denn er konnte bei sich selbst eine kleine Verletzung des Fußes durch bloßes
Handauflegen behandeln. In kurzer Folge heilte er darauf Zahnschmerzen bei der Tochter
seines Wirtes, linderte die Schmerzen des an Arthritis leidenden Abtes und ging schließlich in
das Armenviertel von Kyoto, um dort zu helfen. Dort entwickelte er die Reiki- Lebensregeln
und sammelte Erfahrungen. Nach einiger Zeit entschloss er sich, sein Wissen weiterzugeben.
Chujiro Hayashi, ein ehemaliger Marineoffizier, wurde sein erster Schüler und nach dem
Tode Usuis zu dessen Nachfolger und damit zweiter Reiki- Meister. Hayashi gründete in
Tokio die erste Reiki- Klinik, an der er auch in Reiki ausbildete.
Nach Hawaii und damit in die westliche Welt kam Reiki durch Hawayo Takata, einer an
Krebs erkrankten Frau, die sich 1935 bei Hayashi in Japan behandeln ließ und, vom Erfolg
der Methoden Hayashis beeindruckt, selbst Reiki erlernte. Nach Hawaii zurückgekehrt,
behandelte sie dort Kranke und unterrichtete Schüler. Sie wurde Hayashis Nachfolgerin, dritte
Reiki- Meisterin und bildete weitere Meister aus. Nach ihrem Tod 1980 breitete sich Reiki
über die gesamte Welt aus.
Aus der Geschichte des Reiki lässt sich erkennen, was Reiki nicht ist: eine Sekte oder eine
Religion. Vielmehr kann es eine Heilmethode und eine Möglichkeit sein, Einfluss auf sein
Leben zu nehmen in der Absicht, ein besserer, ganzer und heiler Mensch zu werden.

Reiki- Wirkung durch


reine Energie

Es gibt Momente im Leben, in denen man sich wie ausgebrannt


und ohne jede Energie fühlt. Das hat jeder von uns schon einmal erfahren-
und jeder hat für sich auch verschiedene Methoden gefunden, neue Energie
zu gewinnen. Während der eine auf dem Sofa vor dem Fernseher nach Entspannung sucht,
treibt der Andere Sport oder Gymnastik. Wieder andere brauchen nichts weiter als tiefen
Schlaf. Doch dieses Verfahren berücksichtigen meist nur eine körperliche Erholung, dass der
Geist dabei ist „neu aufgeladen“ wird, ist eher ein Nebeneffekt.
In Asien geht man bereits seit Jahrhunderten einen anderen Weg als in der westlichen Welt:
Dort setzt man auf der Suche nach neuer Lebensenergie auf der geistigen Seite an, um die
Lebensenergie zu stärken. Verschiedene Meditationsübungen, bestimmte Bewegungs- und
Atemtechniken wie Tai-Chi oder Yoga dienen diesem Zweck. Doch nicht nur durch
Regeneration, sondern auch als Mittel gegen Krankheiten können diese Wege beschritten
werden. Reiki hat dabei einen ganz besonderen Ansatz, es wirkt durch die reine Energie. In
diesem Sinne ist es auch keine Heilmethode, sondern vor allem ein Verfahren zur
Entwicklung der eigenen Person. Heilungen und Wirkungen gegen körperliche Symptome
sind quasi Nebeneffekte des Wachsens einer Persönlichkeit.

34
Was geschieht beim Reiki?

Durch das Auflegen der Hand fließt die Energie durch den Gebenden hindurch in den Körper
des Empfangenem. Der Gebende verliert dabei nicht an persönlicher Kraft, denn es ist nicht
die Kraft seines Körpers oder seines Geistes, die wirkt. Er ist nach den Vorstellungen des
Reiki nur das Medium oder der Kanal für die universelle Lebensenergie, die er weiterleitet.
Deshalb ist der Gebende nach der Behandlung auch nicht erschöpft oder ausgelaugt, im
Gegenteil, denn er profitiert selbst von der Energie.
Der Gebende kann die Energie die durch ihn hindurchfließt nicht verändern oder beeinflussen.
In diesem Sinne kann man Reiki auch nicht wie schwarze Magie nutzen.
Reiki durchströmt den Gebenden wie auch den Empfangenden wie auch alle anderen
Substanzen der Welt. Deshalb ist es auch nicht nötig, bei der heilenden Beeinflussung von
Wunden oder anderen Verletzungen Verbände oder einen Gips zu entfernen.
Es ist eine Methode zur effektiven Verstärkung der Energie, die jeden Mensch durchströmt.
Jeder kann Reiki erlernen und für sich nutzen, es aber nicht wieder verlernen. Man muss auch
nicht üben, denn es ist, einmal aktiviert, ein Teil der Person. Reiki ist noch einmal gesagt
nicht primär eine Heilmethode, sondern vor allem ein Verfahren zur Entfaltung der
Persönlichkeit. Als Nebeneffekt werden Krankheiten vermieden und in diesem Sinne ist Reiki
der Gesundheit förderlich. Auch mit Reiki kann nicht gesund werden, wer ungesund lebt.
Denn jeder Mensch kann durch sein Verhalten und seine Lebensführung Krankheiten
verhindern und sich selbst heilen. Umgekehrt kann sich auch jeder Mensch durch sein
Verhalten und seine Lebensführung selbst krank machen.

Die drei Grade des Reiki

Über die so genannten Einweihungen werden an Reiki interessierte Personen auf die drei
Grade des Reiki vorbereitet. Diese drei Grade entsprechen den Stufen der Bewusstwerdung in
den asiatischen Philosophien.

Der erste Grad

Durch Energieaktivierung erlernt es der Schüler, die Reiki Energie zu nutzen und
grundlegende Informationen über Reiki und die Techniken des Reiki zu erwerben. Er lernt,
sich selbst und andere mithilfe von Reiki zu behandeln und es zur Vorbeugung vor
Krankheiten zu nutzen. Die Einweisung in den ersten Grad beinhaltet auch den ethischen
Grundsätzen zur Nutzung von Reiki und Regeln für eine sinnvolle Lebensführung,
die z.B. lauten können:

Gerade heute, sei nicht ärgerlich

Gerade heute, sorge dich nicht

Verdiene dein Brot ehrlich.


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Ehre deine Lehrer, Eltern und die Ältesten.

Sei dankbar gegenüber allem, was lebt.

Mit dem Erreichen des ersten Grades wird ein innerer Reinigungsprozess eingeleitet, der
maßgeblich auf der körperlichen Ebene erfolgen soll.

Der zweite Grad

Setzt natürlich den ersten Grad voraus und sollte angestrebt werden, wenn man genug
praktische Erfahrung gesammelt hat. Der Reiki Meister sollte entscheiden , wann ein Schüler
für den Erwerb eines weiteren Grades bereit ist. Eine zweite Energieaktivierung steigert die
Reiki Energie , über die der Schüler verfügt, etwa um das Vierfache und der Schüler erlernt
die Möglichkeiten, Raum und Zeit zu überwinden und Reiki auch im Sinne einer
Fernbehandlung zu nutzen. Beim Erwerb des zweiten Grades geht es auch um eine Reifung
und Reinigung der Persönlichkeit, die aber auf einer geistigen Ebene stattfindet und die nicht
immer einfach ist. Dadurch soll den emotionalen und geistigen Problemen entgegenwirkt
werden, die bei dieser intensiven Nutzung von Reiki entstehen können.

Der dritte Grad

Setzt wiederum den Erwerb des ersten und zweiten Reiki grades voraus und wird als
Meistergrad des Reiki bezeichnet. Wer Reiki Meister werden will, muss eine Vielzahl von
Qualifikationen erwerben. Alle sieben Energieknoten oder Chakras werden geöffnet und der
angehende Reiki Meister soll eins mit der Energie werden, deren Kräfte er nutzt. Wer den
dritten Grad des Reiki erreicht hat, kann als Lehrer tätig werden und andere Menschen in der
Kunst des Reiki unterweisen. Auch kann er Einweihungen in den ersten und zweiten Grad
abhalten. Auch der Erwerb des dritten Grades setzt einen Reinigungs- und Reifungsprozess in
Gang, der aber auf allen Ebenen, in Körper, Geist und Seele stattfindet.
Nicht alle Reiki Schulen halten sich übrigens an diese Gradeinteilungen. Allerdings dürfte
dies für die Wirkung von Reiki relativ unerheblich sein. Ein höherer Grad bedeutet einfach
eine bessere Qualifikation, die Kräfte des Reiki einzusetzen und nur darum sollte es gehen.

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Die sieben Chakras

7. Kronen- Chakra

6. Stirn-Chakra

5. Hals -Chakra

4. Herz -Chakra

3. Solar -Plexus -Chakra

2. Sakral - Chakra 1.Wurzel -Chakra

1.Hand -Chakra

Chakren sind die Energieknoten, die es beim Reiki zu öffnen gilt, um einen
Heilungsprozess zu beschleunigen.
Einen Energieknoten öffnen oder Schließen

Öffnen

€ Halten Sie Ihre Hand eine Zeit lang über das betreffende Energiezentrum (Chakra)
und konzentrieren Sie sich darauf.
€ Bewegen Sie Ihre Hand langsam in kreisenden Bewegungen und gegen den
Uhrzeigersinn über dem Energiezentrum.
€ Bitten Sie im Gedanken darum, dass dieses Chakra sich öffnet und denken Sie dabei
an eine erblühende Blüte
€ Bewegen Sie Ihre Hände über dem Energiezentrum langsam in sanfter Bewegung.

Nun müssen Sie eine Veränderung der Ausstrahlung des Chakras spüren.

Schließen

37
€ Bewegen Sie Ihre Hände langsam in sanfter Bewegung über das Energiezentrum.
€ Bewegen Sie dann Ihre Hände diesmal im Uhrzeigersinn in kreisendes Bewegungen.
€ Denken Sie dieses mal an eine schließende Blüte

Nach einer solchen Übung sollten Sie sich etwas Ruhe gönnen, um die Erfahrungen
ausklinken zu lassen.

Exkurs Meditation zum erbitten


der universellen Energie
Vor der Behandlung muss man vorher noch um die heilende Energie bitten, am besten mit
einer Meditationsübung. Setzen Sie sich entspannt auf den Bodden, schließen die Augen und
bitten im Gedanken um diese Energie, denken Sie jedoch dabei an die Grundsätze von Seite
35.
Hier ein Beispiel, falls Ihnen die Wortwahl schwer fällt, den man muss alle positiven Dinge
im Leben und in der Welt sehen.

Heilungsmeditation für die Welt

Am Anfang –
Am Anfang Gott.
Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.
Und Gott sprach, es werde Licht: Und es ward Licht.

Jetzt ist die Zeit eines neuen Anfangs.


Ich bin ein Mit-Schöpfer Gottes,
und es wird ein neuer Himmel sein,
wenn der liebende Wille Gottes
durch mich auf Erden zum Ausdruck gebracht wird.
Die Erde ist das Königreich des Lichtes. Der Liebe,
des Friedens und des Verstehens.
Und ich trage meinen Teil dazu bei,
die Wirklichkeit des Königreiches
zum Vorschein zu bringen

Ich fange mit mir an.


Ich bin eine lebendige Seele,
und der Geist Gottes wohnt in mir als Ich.
Ich und der Vater sind eins, und alles,
was der Vater hat, ist mein.
Wahrlich, Ich bin der Christus Gottes.

Was von mir wahr ist, ist auch wahr von jedem anderen;
Denn Gott ist alles, und alles ist Gott.
In jeder Seele erkenne ich nur den Geist Gottes.

38
Und jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind
Auf dieser Erde rufe ich zu:
Ich Liebe dich, denn du bist im Geiste Ich.
Du bist mein Heiliges Selbst.

Ich öffne jetzt mein Herz,


und lasse die reine Essenz
bedingungsloser Liebe ausströmen.
Ich sehe, wie diese Liebe als goldenes Licht
Aus dem Zentrum meines Seins hervorstrahlt,
und ich fühle ihre göttliche Schwingung in mir,
durch mich, über mir und unter mir.

Ich bin eins mit dem Licht.


Ich bin erfüllt von dem Licht.
Ich bin erleuchtet durch das Licht.
Ich bin das Licht der Welt.

Fest entschlossen sende ich dieses Licht aus


und lasse die Strahlen von mir ausgehen,
damit sie sich mit den anderen Lichtern verbinden.
Ich weiß, dies geschieht in diesem Augenblick
Überall auf der Welt.
Ich sehe, wie das Licht aller sich vereint.
Jetzt ist es ein Licht.
Wir sind das Licht der Welt.

Das eine Licht der Liebe, des Friedens


und des Verstehens strömt aus.
Es fließt über den ganzen Erdball
und berührt und erleuchtet jede Seele,
die im Schatten der Täuschung lebt.
Und wo Dunkelheit herrschte,
wohnt jetzt das Licht der Wahrheit.

Und das Leuchten wächst, es durchdringt,


es durchstrahlt jede Form des Lebens.
Jetzt gibt es nur noch die Schwingung
Des einen vollkommenden Lebens.
Alle Reiche dieser Welt antworten, und der Planet
Erwacht zum Leben im Licht und in der Liebe.

Es herrscht vollkommende Einheit,


und in dieser Einheit sprechen wir das Wort:
Das Gefühl des Getrenntseins sei aufgelöst.
Die Menschheit kehre zurück zur Gottheit.

39
Friede wohne in jeder Seele.
Liebe ströme aus jedem Herzen.
Vergebung regiere jedes Gemüt.
Verständnis sei das verbindende Band.

Und jetzt antwortet aus diesem Licht der Welt,


das wir sind,
die Eine Gegenwart und Macht des Universums.
Die Tätigkeit Gottes heilt
und harmonisiert den Planten Erde.
Die Allmacht Gottes manifestiert sich.

Ich sehe jetzt die Rettung des Planeten


Direkt vor meinen Augen.
Alle falschen Überzeugungen
und fehlerhaften Muster haben sich aufgelöst.
Das Gefühl des Getrenntseins ist vorüber,
die Heilung hat stattgefunden, und die Welt
ist zurückgekehrt zu geistiger Gesundheit.

Dies ist der Beginn des Friedens auf der Welt


und des guten Willens für alle Menschen,
da Liebe aus jedem Herz strömt,
Vergebung in jeder Seele regiert,
und jedes Herz und jedes Gemüt eins sind
in vollkommenem Verständnis.

Es ist getan. Und so ist es.

40
2.4 PARAPSYCHOLOGIE: EINE WISSENSCHAFT ZW. MAGIE UND UTOPIE

In jedem Individuum sind unbekannte Kräfte am Wirken, von denen Telepathie


die grundlegende Komponente der Intuition darstellt. Viele Wissenschaftler
haben sich mit den unbekannten Kräften beschäftigt, als Beispiel möchte
ich hiermit den C. G. Jung erwähnen, der zeitlebens paranormale
Erscheinungen untersuchte, sowie Camille Flammarion, der grundlegende
Entdeckungen auf dem Gebiet der Astronomie machte. Ein Zweig der
offiziellen Wissenschaft verleugnet parapsychologische Erscheinungen und
erklärt, sie seien unmöglich. Doch dann gab es wieder Wissenschaftler, die
an Experimenten teilnahmen und dann doch an diese Phänomene glaubten, wie
der italienische Anthropologe Cesare Lombroso oder Psychiater Enrico
Morselli. Leider gibt es wenige zugängliche parapsychologische Phänomene,
die man experimentell untersuchen kann, und nur eine geringe Zahl von
Forschern hat die Möglichkeit dazu. Viele Menschen heutzutage weigern sich
durch das Fernrohr zu sehen, wie in der Zeit des Galileo Galilei, jedoch
ist es nicht sinnvoll, eine Tatsache so lange zu leugnen, bis man sie
experimentell bewiesen hat. Es ist ebenso wenig angebracht, eine Tatsache
zurückzuweisen, einfach weil es keine Erklärung dafür gibt. Die Angst vor
dem Unbekannten, oder besser die Unkenntnis über dessen Gründe verleitet
viele dazu, paranormale Erscheinungen abzustreiten.

Parapsychologie ist eine neue Wissenschaft. Sie studiert Erscheinungen,


die sich der Kontrolle unserer fünf Sinne entziehen und man nur teilweise
mit heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen erklären kann. Diese
Erscheinungen finden im Rahmen noch nicht entdeckter Naturgesetze statt
und haben nichts mit Göttlichem oder mit dem Leben im Jenseits zu tun.
Gelegentlich kann es allerdings vorkommen, dass der Auslöser für
paranormale Erscheinungen in der religiösen Haltung einer Person liegt und
damit eine geistliche Motivation besitzt. Heute weiß man immerhin so viel
über die Dynamik der Tiefenschichten der Seele, dass wir zumindest den
(unbewussten) Auslöser dieser Erscheinungen, d.h. das Unbewusste, und deren
tiefste Bedeutung, d.h. die Kommunikation, benennen können. Die Forschung
kann noch keine Antwort geben, wie diese paranormale Erscheinungen vor
sich gehen. Sie weiß noch nicht, welche Energien dabei auftreten,
besonders bei der Psychokinese. Bis her können wir nur Hypothesen
aufstellen.

PHYSIK ODER PSYCHE?

1985 der Neuropsychiater Ferdinando Cazzamalli: das Gehirn strahlt unter


besonderen psychischen Bedingungen elektromagnetische Wellen im
Radiowellenbereich aus. Diese Wellen würden eine "telepathische
Übermittlung" ermöglichen. "Es handelte sich um elektromagnetische
Erscheinungen, die in isolierten Zimmern in direkter Abhängigkeit von der
besonderen Situation der Versuchspersonen entstehen, und somit um
Emanationen der Zentren der Hirnrinde", so behauptete Cazzamalli. Seine
Experimente konnten jedoch von anderen Wissenschaftlern nicht
rekonstruiert werden, z.B. der Russe Leonid L. Wassiliew. Wassiliew dachte
wie die russische Schule immer an eine physikalische Energie, die noch
nicht bekannt war. Die übrigen bekannten Energieformen stellen nur ein

41
Form dieser Energie dar. Dies würde allerdings die Grenzen der heutigen
Physik sprengen. Es ergäben sich unvorstellbare praktische und
theoretische Folgen.

Westliche Schulen unterstützen die Hypothese von einer nicht


physikalischen Natur, geben aber gewisse Unsicherheiten zu erkennen. Der
Begriff der "nichtphysikalischen Energie" geht auf Rhine zurück, dem
Begründer der quantitativen Methode und Leiter des Laboratoriums an der
Duke University (USA). Er meinte damit eine geistige Energie, die wie die
Energie der Physik wirken kann.

PARANORMALE ERSCHEINUNGEN

Zum Begriff "psi": er stammt vom 20. Buchstaben des griechischen Alphabets
und geht auf den Anfangsbuchstaben des Wortes "psyché" (Seele) zurück. Man
verwendet dieses Akronym gleichbedeutend wie "paranormal" und man
bezeichnet allgemein jede Erscheinung, die mit Paranormalen zu tun hat.

Paranormale Phänomene sind natürliche Erscheinungen, die als tiefsten


Zweck die Kommunikation zw. zwei Menschen beinhalten. Mann kann im
wesentlichen zwei Formen paranormaler Erscheinungen unterscheiden:

- PSI-KOGNITIVE (intellektuelle): die mit der Wahrnehmung des Seins oder


des Werdens solcher Phänomene zu tun haben

- PSI-KINETISCHE (physikalische): welche Auswirkungen auf die Materie


betreffen

Die Einteilung in kognitive und kinetische Phänomene entspricht das


Verfahren, die Erscheinungen im Hinblick auf den Raum (Telepathie,
Hellsehen), auf die Zeit (Hellsehen, Präkognition) und die Wirkung auf die
Materie (Psychokinese) zu klassifizieren.

PSI-KOGNITIVE ERSCHEINUNGEN:

Bei diesen Erscheinungen handelt sich um eine Kommunikation im Raum über


die Wege des Unbewussten. Es gibt zwei Arten solcher Erscheinungen:

- TELEPATHIE: unbewusste Kommunikation zw. Psyche und Psyche. "Bei der


Telepathie erhält eine lebende Person auf paranormalen Weg Kenntnis von
einem Ereignis oder einem Geistigen Zustand einer anderen lebenden Person
(Casoli) ". Die Personen sollten sich nicht in der selben Umgebung
befinden, wenn man feststellen will dass diese Erscheinung auf
paranormalen Weg geschah.

Beispiel: Papst Pius V. ist während einer Besprechung zu Fenster gegangen


und sah in sich versunken nach Osten, wo eine Schlacht bei Lepanto
stattfand, dann wandte er sich gegen die Umstehenden und sagte: "Lassen
wir für heute die Geschäfte, danken wir Gott! Die christlichen Armeen
erringen den Sieg!". Die Niederlage der türkischen Flotte wurde von einem
Kurier erst nach zwei Wochen bestätigt, denn dieser wurde von einem Sturm

42
verhindert diese Nachricht rechtzeitig zu überbringen. Diese Erscheinung
gehört aufgrund der weiten Entfernung zur reinen Telepathie!

- HELLSEHEN: Kommunikation zw. Seele und unbeseelter physischer Realität.


Die Erscheinung muss so zustande kommen, dass man ausschließen kann, dass
die Information bereits einer anderen menschlichen Seele bekannt war. Es
reicht aus, wenn nur eine lebende Person Kenntnis von dieser physischen
Realität besitzt (die zum Beispiel ein Leiche sein kann). Dann ist eine
Kommunikation auf unbewusster Ebene möglich.

Beispiel: Gérard Croiset, der berühmt für seine hellseherischen


Fähigkeiten ist, half mehrere Male der holländischen Polizei, bei
Auffindung der ertrunkenen Leichen von Kindern. Einer der bekanntesten
Fälle war die, der Leiche vom kleinen Wimpie, der von Zuhause verschwunden
ist und ertrunken war. Alles stimmte, auch die Vorhersage über die
Zeitspanne bis zur Auffindung des Knaben.

PRÄKOGNITION (=Vorhersage): zählt ebenfalls zu den psi-kognitiven


Erscheinungen und wird gelegentlich, als Hellsehen bezeichnet. Sie ist
eine paranormale Erscheinung, die Erkenntnisse über gewisse Tatsachen
gewährt, die bereits am Eintreffen, in Bildung begriffen sind. Sie
sondiert das Werden der Ereignisse und wählt die wahrscheinlichste
Möglichkeit aus. So wird aus der Präkognition die Voraussage menschlicher
Handlungen, die man durch Abwägung der Wahrscheinlichkeit im voraus weiß.

PSI-KINETISCHE ERSCHEINUNGEN

Psychokinese ist unbewusste Übermittlung einer symbolischen Botschaft


mittels Einwirkung auf die Materie. Die Bedeutung des Phänomens schwankt
je nach seiner Art. (abgekürzt: PK)

- TELEKINESE: Fernbewegung, also die Bewegung entfernter Gegenstände ohne


Anwendung einer bekannten physikalischen Kraft.

- LEVITATION: freie Schweben einer Person in der Luft (auch bei


Gegenständen- wenn jedoch weiterbewegt - Telekinese).

- PSYCHOPHONIE: Registrierung intelligenter Stimmen auf Tonbändern, ohne


dass ein Mensch bewusst interveniert.

- APPORT: Herbeischaffen oder das Erscheinen eines Gegenstandes, der in


der betreffenden Umgebung nicht existierte.

- ASPORT: Ähnlich wie bei Apport, jedoch man nimmt an, dass dieser
Gegenstand von einem Ort weg transportiert wurde, wo er nun fehlt.

- EKTOPLASMA: Bildung menschlicher Formen durch Materialisation bei


mediumistischen Sitzungen.

- RAPS: unterschiedlich kräftige Klopflaute. Sie reichen von einem


schallenden Knall bis zu ohrenbetäubendem Lärm, meist bei mediumistischen

43
Sitzungen.

- BILOKATION: Die Fähigkeit an zwei oder mehr Orten gleichzeitig zu sein.


Ist eine Materialisation menschlicher Gestalten außerhalb von
spiritistischen Sitzungen. Die menschliche Gestalt verhält sich

Wie ein wirkliche "Doppelgänger", zeigt physische Konsistenz und spricht.

- OUT-OF-BODY-EXPERIENCE: Die Erfahrung, sich außerhalb das eigenen


Körpers zu befinden. Man sieht zum Beispiel von erhöhter Warte aus den
eigenen Körper daliegen.

- OLFAKTORISCHE PHÄNOMENE: Verströmen von Wohlgerüchen oder von üblen


Düften (Schwefel). Sie zeigen sich im Zusammenhang mit mystischen,
pseudodämonischen, spiritistischen und spukhaften Erscheinungen.

- THERMISCHE PHÄNOMENE: Temperaturveränderungen, z.B. ein Absinken der


Temperatur bis um 10°C bei gewissen mediumistischen Sitzungen und in den
Augenblicken kurz vor wichtigen materiellen Erscheinungen wie Apporten,
Materialiasationen, Levitationen. Verbrennungen oder Brandspuren bei
herbeigeführten Metallgegenständen die heiß sind, als auch spontane
Verbrennung, die beim Auftreten von Poltergeistern auftreten kann.

INTERPRETATION PARANORMALER ERSCHEINUNGEN


(KOMMUNIKATIONSFAKTOR)

PSYCHOMILETIKER: eine Person, die paranormal mit ihrer Psyche Botschaften


empfängt und aussendet. Psychomiletisch ist ein Begriff, der Menschen
beschriebt, die paranormale Erscheinungen erleben. Das Wort geht auf das
griech. "homilein" zurück, das "in Kommunikation treten" bedeutet.

EXISTENZIELLE AUSLÖSER: (stimulieren die Geschehnisse)

- Persönliches Interesse (Wette, usw.)

- Überzeugung, paranormale Qualitäten zu besitzen

- Emotionale Lage des Subjekts, große Gefahren und Todesgefahren: im


allgemeinen zeigen sich Hellsehen, Wahrsagen und Telepathie bei Unfällen,
Angstzuständen und Naturkatastrophen. Viel seltener sind sie in
befriedigenden Situationen oder unter sicheren Bedingungen zu beobachten
(REM-Phase).

- Eigene Erlebnisse (Croiset: selbst als Kind fast ertrunken)

- Affektive Erlebnisse (verwandtschaftliche oder freundschaftliche


Beziehungen)

- Mystische Zustände (christliche Heilige, Yogis, Schamanen, usw.)

Die Auslöser wirken im Allgemeinen in zwei typischen Situationen:

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- im Traum und in sonstigen veränderten Bewusstseinszuständen, die sich bei
den verschiedenen Graden der Hypnose oder des induzierten Schlafs, bei
Selbsthypnose oder Trance zeigen.

- Bei normalen Bewusstseinszuständen paranormal veranlagter Personen.

1933 schrieb Freud in seiner Arbeit "Traum und Okkultismus", die


Telepathie sei wohl das ursprüngliche archaische Verständigungsmittel
zwischen einzelnen Menschen gewesen. Später sei es im Lauf der Evolution
von der besten Form der Kommunikation, nämlich der auf den Sinnen
basierenden, unterdrückt worden. Anders gesagt: die Sprache und die
Schrift hätten damit nach und nach die paranormale Kommunikation ersetzt.
Heute sei ein Merkmal der Menschen, das gerade überwunden werde.

DIE UNBEWUSSTE KOMMUNIKATION BEI PSYCHOKINESE:

Psychokinetische Erscheinungen sind nur ein Mittel der Kommunikation. Mit


ihnen äußert das Subjekt eine Erfahrung. Diese bezieht sich auf ein
aktuelles Leiden oder auf ein Leiden, das im Unbewussten sublimiert wurde.
Die Kommunikation geschieht in symbolischer Form, d.h. durch Einwirkung
auf Materie. Vorausbedingung für psychokinetische Erscheinungen können
sein: ein neurotischer Heranwachsender; ein Mensch in Trauer, der einen
erlittenen Verlust nicht überwinden kann; ein Mystiker, der neurotische
Komponenten aufweist und sich ganz Gott anheimgibt; der Besessene, der auf
die objektive Welt die Art und Weise projiziert, in der er die Beziehung
zwischen sich selbst und der Vorstellung des Bösen in seiner Kultur
erlebt.

ERSCHEINUNG BEDEUTUNG DER BOTSCHAFT

Poltergeist HILFE, ICH BRAUCHE FREIHEIT!

Psychophonie ICH MUSS ÜBERLEBEN!

Spiritistische Psychokinese GLAUBE AN MICH!

Spuk HILFE ICH BIN SCHULDIG!

Mystische Psychokinese ICH GLAUBE!

Diabolische Psychokinese ICH HASSE GOTT UND ALLE, ICH WILL FREIHEIT!

Selbsterzeugter Spuk ICH BIN BÖSE, ICH WILL FREIHEIT!

POLTERGEIST:

Die Welt reagiert oft nicht auf die Bedürfnisse eines Heranwachsenden, der
sich in einer Krise befindet. Wenn in einer Familie oder an einem
Arbeitsplatz mit einem Heranwachsenden psychokinetische Erscheinungen, so
spricht man von einem Poltergeist: Gegenstände überwinden die Schwerkraft

45
und werden gegen Wände geworfen; Wasser und Steine fallen aus dem Nichts
herab; Lampen werden eingeschaltet; Wasserhähne geöffnet, ohne dass irgend
jemand sie berührt; sogar kleine Brände entzünden sich ohne Grund. Das
Subjekt ist eine anscheinend "normale" Person. Doch sie ist nicht
imstande, ihre Aggressivität (gegen Vater, Mutter, usw.) bewusst
abzureagieren. Sie kann keine Gegenstände gegen jene Menschen werfen, mit
denen sie in unbewusstem Konflikt steht. So entlädt sich eine unbewusste
kinetische Energie, die dennoch die betreffende Person erreicht. Der
Heranwachsende teilt sein Bedürfnis nach Hilfe über die psychokinetische
Symbolik mit. Der Auslöser dieses Phänomens ist das Vorhandensein einer
neurotischen Störung.

Bekannt ist der Fall des Psychologen Nandor Fodor, der aufgrund von
Poltergeist-Phänomenen eine junge Frau psychologisch behandelte. Nachdem
die Patientin ihre Probleme bewusst wahrgenommen hatte, blieben die
Erscheinungen aus.

Poltergeist ist an einen Menschen gebunden.

PSYCHOPHONIE:

In diesem Fall ist Gott, den das Subjekt wie einen magischen Gott im
Dienste des Menschen erlebt. Er geht aber auf die Erwartungen dieses
Subjekts nicht ein; er ist taub und hat kein Ohr für die Gebete des
Flehenden, der von ihm Beweise für das Überleben eines Verstorbenen
verlangt. Er verhält sich indifferent gegenüber einer Person, die im
Glauben etwas Konkretes zu finden hofft und die bewusst oder unbewusst einem
menschlichen Gott Beweise abverlangt, die vielleicht mit der Stimme
Verstorbener gegeben werden können. In Wirklichkeit manifestiert sich hier
das pathologische, kreative, unbewusste Ich und täuscht damit Menschen.
Insgesamt handelt es sich bei diesem konstruierten "Beweis" um einen Akt
des Glaubens an das Überleben nach dem Tod, obwohl es sich um einen
"menschlichen" Glauben handelt, denn ein solcher "Beweis" schließt ja den
vollkommenen Glauben aus. Wir wissen allerdings nicht, mit welchen
Mechanismus diese Interaktion mit der physikalischen-magnetischen Welt
erfolgt, so dass es zu Tonbandaufzeichnungen kommt. Klar ist hingegen der
seelische Mechanismus, der das Phänomen auslöst. Das dahinter stehende
unbewusste Motiv ist das Bedürfnis des Menschen, sich und anderen die
Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod mitzuteilen.

SPIRITISTISCHE PSYCHOKINESE:

Das Medium ist in der "spiritistischen Religion" jene Person, die zwischen
unserer Welt und der Welt der verstorbenen vermittelt. In Wirklichkeit
produziert sie die äußeren sinnlichen und psychokinetischen Erscheinungen,
um das allgemeine Interesse auf sich selbst zu lenken. Das ist der
klassische Fall, bei dem sich das pathologische, kreative, unbewusste Ich
sich am besten produziert.

Pathologisch deswegen, weil das Medium eine Person ist, die Bestätigung
erfahren will. Sie lebt in einer spiritistischen Kultur und hat über diese

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Dinge gelesen, von ihnen gehört oder gar daran teilgenommen. Der innerste
Grund für den Spiritismus, der noch vor dem Wunsch "Glaube an mich" kommt,
ist ein unbewusster Konflikt des Mediums, der seinerseits von Frustrationen
und Traumen ausgelöst wird. Das Leben übersetzt den Konflikt in den Wunsch
nach Bestätigung, und dieser führt zur Aussage "Glaube an mich", die von
Beweisen untermauert werden muss.

Kreativ deswegen, weil das Medium sich in paradoxen, unbewussten


Erfindungen aus der Welt der Verstorbenen austobt. Gleichzeitig ist das
eine sehr dankbare Aufgabe, weil das Medium seinen Fans diese Wahrheit
frei austeilen kann.

Unbewusst deswegen, weil dies alles außerhalb des Bewusstseins geschieht,


ohne dass das Subjekt mit seinem bewussten Wollen daran teilnimmt. Dies
schließt nicht eine gelegentliche Simulation einer tiefen "Trance" zu rein
kommerziellen Zwecken aus.

SPUK:

Eine "emotionale" Botschaft bildet auch die Grundlage der


Spukerscheinungen, die bis zu 80 Prozent mit einer Tragödie
zusammenhängen. Der Spuk besteht aus psychokinetischen Erscheinungen wie
lauten Schritten, Schlägen, Rascheln, Stimmen, Stöhnen, rasselnden
Geräuschen, Gesängen, Gelächter, kaltem Luftzug, Blütendüften oder Geruch
von Verbranntem oder nach Schwefel, spontan entstehenden Bränden,
Erscheinungen von Figuren, Bewegungen von Gegenständen an bestimmten
Orten, seien sie nun bewohnt oder unbewohnt.

Der Spuk ist an einen Ort gebunden, weil die Erscheinungen sich stets an
einer Stelle wiederholen.

Man kann zwei große Gruppen von Spukerscheinungen unterscheiden:

- Die einen wiederholen sich an einem Ort mechanisch und unabhängig davon,
ob es Zuschauer gibt. Es ist als ob diese nicht existieren.

- Die anderen scheinen vom Vorhandensein von Menschen beeinflusst zu


werden, wie etwa intelligente Aufschriften auf Wänden beweisen. Sie
stellen eine Botschaft an jene dar, die diese Orte besuchen.

An Orten, wo es spukt, sind Verbrechen, Morde geschehen. Es haben dort


Schlachten und andere Dinge stattgefunden, die intensive Emotionen
auslösten. Wir können also annehmen, dass das individuelle Unbewusste kurz
vor dem bevorstehenden eigenen Tod eine dramatische Botschaft aussandte.
Die Kommunikation, die daraus hervorgeht, ist ein Hilferuf, dem
gelegentlich auch ein Schuldbekenntnis beigefügt ist. Man kann die
Botschaft mit Worten "Hilfe, ich bin schuldig!" umschreiben. Wie die
Interpretation auch aussehen mag, die Botschaft übermittelt stets eine
intensive Emotion über die Zeitgrenzen hinweg.

Bei den Spukerscheinungen empfängt das individuelle Unbewusste über das

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Archiv der Vergangenheit die dramatische Botschaft und reproduziert sie
durch eine psychophysische Interaktion mit herkömmlicher Energie.

MYSTISCHE PSYCHOKINESE:

Levitation, Bilokation, Klopflauten oder Raps, Verströmen von Gerüchen und


viele andere Erscheinungen hinter denen eine religiöse Motivation steht,
äußern sich eben stets in psychokinetischen Erscheinungen. Das Subjekt ist
ein Mystiker, der die direkte Erfahrung mit dem Göttlichen und dem
Übernatürlichen durch spirituellen Kontakt und durch den Filter der
Gefühle verstärken will. Der Mystiker kann auch ein Heiliger sein. Vor
allem aber ist er ein Mensch, der seine eigene spirituelle Dimension
erobern will, auch wenn er dafür mit Verzicht und Opfer zahlen muss.
Psychokinese ist also nicht charakteristisch für die Religion, sondern für
Menschen, die an einer seelischen Krankheit leiden.

PSEUDODIABOLISCHE PSYCHOKINESE:

Der Pseodobesessene ist vor allem eine Person mit starken psychischen
Schwierigkeiten und gestörter Persönlichkeit, und seine Manifestationen
stellen die so genannten Teufel dar. Der diabolisch Besessene ist von
eigenem unbewussten, kreativen und pathologischen Ich besessen. Es bewirkt,
dass der eigene Hass gegen Gott und die Menschen zum Ausbruch kommt und
stellt theatralisch, wie es für das pathologische, aber hochkreative Ich
typisch ist, den Teufel dar. Die Botschaft spricht vom Hass gegen Gott und
gegen die Menschen, ist aber auch ein Hilferuf nach Freiheit.

SELBSTERZEUGTER SPUK:

Selbsterzeugter, von einer lebenden Person ausgehender Spuk könnte auch


eine Erklärung bieten für jene Symbole, mit denen die betreffende Person
ihre eigenen Probleme materiell dokumentiert. Zum Beispiel: Symbole in
Kissen und Matratzen, die je nach der Art des Problems ihre Form annehmen.
Wenn diese Symbole verbrannt werden gibt es eine Erleichterung für den
betroffenen Menschen. Jedoch diese Phänomene hören auf sich zu
wiederholen, wenn man diese Person psychologisch behandelt.

SPIRITISMUS:

Spiritisten sind davon überzeugt, dass über einem Medium mit den Geistern
Verstorbener sprechen können. Man kann den Spiritualismus durchaus als
Degeneration dieses ursprünglich philosophischen Konzepts des
Spiritualismus auffassen. Er hat die Merkmale einer parareligiösen
Bewegung, die Gott auf das Niveau des Menschen verflacht und die Religion
säkularisiert. Wenn ein Medium über die so genannten Automatismen angeblich
mit den Verstorbenen, mit den Heiligen, mit Christus und sogar Gott in
Kontakt tritt, so zeigt sich darin eine falsche Annäherung des Menschen an
Gott. Der Mensch fühlt sich dabei als Objekt dauernder Aufmerksamkeit der
jenseitigen Welt. Er erhält Rat, wird begleitet und geliebt. Auch wenn der
Spiritismus aus dem Christentum hervorgegangen ist, steht er aufgrund der
psychischen Integration und des kreativen unbewussten Ichs, die die

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Auslöser sind für die paranormalen Phänomene, außerhalb des Christentums.

SPIRITUALISMUS:

Spiritualisten verwenden ausschließlich das automatische Schreiben und das


Automatische Buchstabieren und sind der Meinung, dass sie Botschaften von
der Madonna, von Christus und Gott höchstpersönlich erhalten. Eine
Richtung des Spiritismus. Die Spiritualisten glauben. Dass sie über das
automatische Schreiben Botschaften von Gott erhalten. Der philosophische
Spiritualismus vertritt die Ansicht, dem Menschen liege ein spirituelles,
geistiges Prinzip zugrunde. Spiritualismus und Materialismus sind zwei
Entgegengesetzte Geisteshaltungen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Aus der Untersuchung aller paranormalen Erscheinungen ergibt sich, dass


die Kommunikation das Wesen der Psi-Erscheinungen darstellt und dass der
Kommunikationsfaktor keine Hindernisse räumlicher Art kennt, es sei denn
jene, die bei der Psychokinese von der Modalität der Erscheinungen und der
Interaktion mit der physischen Welt gegeben sind!

DAS UNBEWUSSTE

SIGMUND FREUD:

Das individuelle Unbewusste ist der tiefste Teil der Seele außerhalb des
Bewusstsein. Vom Unbewussten wissen wir nur wenig: Alle Erfahrungen des
Lebens werden jedenfalls dorthin verfrachtet. Das Unbewusste besteht nach
Auffassung von Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, aus dem ES und dem
ÜBER-ICH.

- ES (individuelle Unbewusste): primitiven und egoistischen Instinkte des


Menschen. Es handelt nach dem Lustprinzip und berücksichtigt keine
moralischen Prinzipien und keine Anforderungen der Realität. Es ist
chaotisch, unorganisiert und stellt die Quelle der Triebe dar (instinktive
Neigungen, die das Individuum zur unmittelbaren Befriedigung primitiver
Bedürfnisse drängen). Es entspricht dem Maß an Vitalität, das man bei der
Geburt mitbekommt. Wenn es erschöpft ist, geht man dem Tod oder dem
Selbstmord entgegen.

- ÜBER-ICH (individuelle Unbewusste): Ergebnis der Erziehung durch die


Familie und die Umwelt. Das Über-Ich handelt unbewusst und nicht aufgrund
moralischer Vorstellungen, es ist steril, erbarmungslos und grausam. Wenn
das Über-Ich eine Niederlage erleidet im Kampf gegen die Triebe des Es, so
treten Schuldgefühle auf, die eine Selbstbestrafung und viel Leid des
Individuums mit sich bringen.

- BEWUSSTE ICH: oder auch das kognitive Bewusstsein ist das Zentrum des
Seins. Es bewahrt das Bewusstsein der eigenen Identität, hält den Kontakt
zur Realität und formt sich permanent um. Es ist das bestorganisierte und
zusammenhängendste Teil unserer Seele.

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Aus dem Kampf zwischen dem ES und dem ÜBER-ICH, den wir meist nicht
bemerken, gehen unsere Entscheidungen, also die Entscheidungen des ICH,
hervor.

CARL GUSTAV JUNG:

- PERSÖNLICHE UNBEWUSSTE: enthält die verloren gegangenen Erinnerungen,


verdrängte peinliche Dinge, Sinneswahrnehmungen, die nicht intensiv genug
waren, um ins Bewusstsein einzudringen, und Inhalte, die für das Bewusstsein
noch nicht reif sind.

- KOLLEKTIVE UNBEWUSSTE: das gemeinsame Erbe der Menschheit. Es bildete


sich als seelische Projektion des Glaubens und der ständig wiederholten
Erlebnissen des Menschen. Die mächtigsten Urbilder (Archetypen) sind die
Figuren des Vaters, der Mutter und des Kindes.

PSYCHISCHE INTEGRATION: ist wenn der Experimentator zu einem Teil des


Experiments wird, der höchste Grad einer solchen Integration wird bei
mediumistischen Sitzungen erreicht. Dort tritt sie zusammen mit einem
weiteren Phänomen auf, nämlich der Spaltung des bewussten Ichs des Mediums,
wobei eine fiktive Persönlichkeit (des so genannte Geist des Verstorbenen)
entsteht. Begünstigung dieser Erscheinung ist durch einen pseodoreligiösen
Fanatismus. Sie tritt bei einer bedingten Telepathie auf, d.h. wenn das
Medium und die Experimentatoren sich im selben Raum befinden.

OPPORTUNISMUS: entsteht durch die Beziehung zwischen dem Sensitiven und


seiner Umgebung. Es besitzt eine fideistische Grundlage.

Die "psychische Integration" und der "Opportunismus" lassen den Eindruck


entstehen, dass sich paranormale Phänomene dem Experimentator und er
kulturellen Einstellung angleichen. Es ist diese Plastizität, die
Anpassungsfähigkeit und dieser Opportunismus, welche die paranormalen
Phänomene immer stärker mit dem Konzept des Unbewussten in Verbindung
bringen.

Das Unbewusste scheint ein wunderbares Gedächtnis zu besitzen. Es kommt in


einigen Fällen wirklich vor, dass es Erscheinungen hervorruft die
offensichtlich nur durch Paranormalität erklärt werden können.
"Pantomnesie" ist ein Begriff der auf den Nobelpreisträger für Physiologie
Charles Richet zurückgeht. Die Etymologie dieses Wortes bedeutet, dass
keine Spur unserer kognitiven Vergangenheit verlöscht, sondern dass wir
uns an alles erinnern. Auch wenn unser Bewusstsein vieles vergisst was wir
seit der zartesten Kindheit sehen und hören, wird dies alles vom
Unbewussten getreu aufgenommen. Ein Synonym für die Pantomnesie ist die
Paramnesie oder das französische Déja vu. Wird das Unbewusste durch eine
Hypnose, einen Nervenzusammenbruch, Anästhesie, ein Trauma oder einfach
vom Anblick gewisser Dinge stimuliert, so kann die Erinnerung daran, die
in der Tiefe vergraben war, wieder zur Oberfläche hochsteigen.

Beispiel: sechzehnjähriges Mädchen kam in eine neue Schule und sie

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"spürte", dass sie sie schon kannte und dass sie schon einmal dort gewesen
war. Das Mädchen konnte alles beschreiben, bevor sie geöffnet wurden. Nur
einen Fehler machte sie dabei: sie sagte, ein bestimmtes Zimmer sei das
Büro der Schulleiterin, während dort die Putzfrau zu Hause war. Vor 15
Jahren hatte eine Tante anlässlich der Eröffnung diese Schule besichtigt
und dabei das Kind in den Arm getragen. Nur in jenem Jahr befand sich das
Büro der Schulleiterin in jenem Zimmer. Später wurde es zum
Aufbewahrungsort für die Geräte der Putzfrau. Auslöser: der Reiz des
erneuten Besuches.

Wer während seiner Kindheit einige Jahre in einem fremden Land verbracht
oder Menschen zugehört hat, die sich in einer fremden Sprache ausdrücken,
ist im Unbewussten ohne Zweifel fähig jene Sprache zu sprechen, auch wenn
er im Bewusstsein kein einziges Wort davon versteht.

Beispiel: Ein alter Mann, der nur Deutsch sprach, die ersten Jahre seines
Lebens aber an der polnischen Grenze verbracht hatte, sprach rezitierte
und sang in polnischer Sprache über zwei Stunden lang während eines
chirurgischen Eingriffs unter dem Einfluss von Chloroform. Als die Wirkung
der Anästhesie vorüber war, konnte er kein einziges Wort dieser Sprache
mehr herausbringen. Offensichtlich hatte Anästhesie die Barriere geöffnet,
die üblicherweise zwischen dem Unbewussten und dem Bewusstsein steht. So
konnten die verborgenen Erinnerungen Aufsteigen.

Solche paranormale Erscheinungen, bei denen die bestimmten Personen


Sprachen sprechen, die sie nicht kennen, nennt man Xenoglossie.

Das Unbewusste registriert auch, wenn der betreffende Mensch das Gedächtnis
durch ein psychisches Trauma verloren hat.

Beispiel: Patientin, die über absolut kein Gedächtnis mehr verfügte (sie
konnte sich weder an die Vergangenheit erinnern noch die Gegenwart
festhalten), konnte sich unter Hypnose an alles erinnern.

Die bewusste Wahrnehmung erfolgt über die Sinne. Es gibt aber auch eine
höhere Sinneswahrnehmung, die nicht paranormalen Charakters ist. Man nennt
diese "Hyperästhesie" oder Überempfindlichkeit. Dieses Wort verwendet man,
wenn Menschen winzige Signale mit den Sinnen Wahrnehmen können. Eine
Verfeinerung der Sinne geschieht auch unter Hypnose. Wenn man eine Person
in ein unbekanntes Haus führt mit der Aufgabe, sich in 5 Sekunden
möglichst viele Gegenstände zu merken, so kann diese später 10 bis 12
davon aufzählen. Unter Hypnose ist die Person imstande, auch 40 oder 50
Gegenstände zu nennen. Die Selbsthypnose ist eine Konditionierung seiner
selbst. Durch sie unterwirft sich ein Individuum mit bestimmten Techniken
einer Selbstsuggestion. Der Magier, der Hellseher, der Karten- und
Handleser, sie alles nutzen ihre Hyperästhesie, d.h. ihre normale,
natürliche Begabung. Die Fähigkeit gewisser Menschen, gedankliche
Kommunikationen einer zweiten einer zweiten Person über
Muskelkontraktionen aufzunehmen, wenn beide miteinander in physischem
Kontakt stehen, nennt man "Cumberlandismus". Jede psychische Tatsache
bedingt einen physiologischen Reflex.

51
Beispiel: Zauberkünstler: verstecken der Uhr bei einem beliebigen
Zuschauer - ein Kind - Wahrnehmung des Zitterns an der Hand des Kindes-
auffinden der Uhr.

Weitere Bsp.: "Murmeln im Körperinneren"- behindertes Mädchen - große


Abhängigkeit von der Mutter - nur Fähig zu lesen und rechnen wenn sie
dabei ist.

Das Unbewusste hat nicht nur die Fähigkeit der Speicherung aller Eindrücke
und Erlebnisse eines Menschen, sondern besitzt ebenfalls eine große
Kreativität und Phantasie.

Beispiel: Frau - Marszivilisation - eigene Sprache.

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2.5. Die Psychoanalyse

a) Faktoren; Begriffe

Ich

Ich (lateinisch ego), Ausdruck für das Bewusstsein von der eigenen Person in Abgrenzung
von der Umwelt, auch Persönlichkeitskern genannt. Das Ich als Träger allen Fühlens,
Denkens und Handelns besitzt sowohl Mechanismen zur Kontaktaufnahme wie auch zur
Abwehr der Außenwelt. Bei Ich- Störungen sind diese Mechanismen beeinträchtigt, es kommt
zu therapiebedürftigen Zuständen. In der Psychoanalyse stellt das Ich den zentralen
Bestandteil der Persönlichkeitsstruktur dar, welcher in Kontakt mit der Realität steht und
sozialen Einflüssen unterliegt. Dieser von Sigmund Freud entwickelten Theorie zufolge bildet
das Ich gemeinsam mit dem Es und dem Über-Ich die drei grundlegenden Teile der
menschlichen Psyche. Die Ich- Bildung beginnt mit der Geburt beim ersten Zusammentreffen
mit der äußeren Welt. Hierbei übt das Ich eine Vermittlerrolle zwischen den unbewussten
Impulsen (Unbewusstes) und den sozialen und individuellen Normen aus, die sich die Person
im Lauf ihrer Entwicklung angeeignet hat. Die so genannte Ich- Findung als Herausbildung
eines Ichbewusstseins vollzieht sich in den ersten beiden Lebensjahren. Als Ichstärke wird die
Fähigkeit bezeichnet, Belastungen und Konflikte ohne tiefer gehende seelische
Beeinträchtigung auszuhalten. In der Philosophie bezeichnet der Ich- begriff häufig das
bewusste Selbst. Es gab Philosophen, die die Realität als ausschließlich auf dem Ich fußend
verstanden. Ihnen zufolge existierte das Universum überhaupt nur in der Wahrnehmung und
Erkenntnis durch das Individuum. Besonders zu nennen sind hier der im 17. Jahrhundert
lebende französische Philosoph René Descartes und der im 18. Jahrhundert lebende Vertreter
des Idealismus Johann Gottlieb Fichte. Andere Philosophen, wie der Deutsche Immanuel
Kant (18. Jahrhundert) gingen von zwei Ich- begriffen aus, nämlich vom empirischen und
vom transzendentalen Ich. Auch in der Philosophie Kierkegaards und der Phänomenologie
Husserls ist der Ich- begriff von zentraler Bedeutung.

Es

Es, in der Theorie der Psychoanalyse neben dem Ich und dem Über-Ich das dritte Element der
Persönlichkeit. Das Es entspricht dem, was man im Allgemeinen als das Unbewusste
bezeichnet. Das Es wird vom Lustprinzip gesteuert, welches das Individuum zur sofortigen
Befriedigung seiner Bedürfnisse drängt. Nach der Theorie von Sigmund Freud ist die Energie
hinter den instinktiven Antrieben des Es die Libido.

Über-Ich

Über-Ich, in der Psychoanalyse neben dem Es und dem Ich die dritte zur Persönlichkeit
gehörende Instanz. Nach Sigmund Freud hemmt das Über-Ich diejenigen Es-Impulse und
Triebe, die zu sozial unerwünschten Gedanken und Handlungen führen können, zensiert sie
oder arbeitet sie um. Der psychoanalytischen Theorie zufolge entwickelt sich das Über-Ich,
indem das Kind langsam die Werte und Normen seiner Eltern und später seines sozialen
Umfeldes übernimmt. Zur Aufgabe des Über-Ichs, das für das moralische Gewissen und die

53
Selbstanalyse verantwortlich ist, gehört auch die Bildung eines Ich-Ideals, das jede Person
von sich hat.

Libido

Libido (lateinisch: Lust, Begierde), in der Theorie der Psychoanalyse die Energie des Es und
ein Teil des Unbewussten, das die Quelle schöpferischer Akte darstellt. Nach der Definition
von Sigmund Freud, der die Grundlagen der Psychoanalyse legte, ist die Libido der sexuelle
Trieb. Viele Handlungen des Menschen sind hierauf zurückzuführen. Auch künstlerisches
Schaffen ist eine Ausdrucksform des sexuellen Triebes, der in andere Bahnen geleitet wird.
Das Ich hat die Aufgabe, das Verhalten des Menschen zu modifizieren, indem es das Es
kontrolliert, das von der Gesellschaft nicht akzeptiert wird. Der Schweizer Psychiater
C. G. Jung wies diese sexuelle Deutung der Libido zurück. Seiner Ansicht nach ist die
triebhafte Kraft, die den Menschen handeln und schöpfen lässt, Ausdruck seines
Lebenswillens.

Unbewusstes

Unbewusstes, in der Psychologie derjenige hypothetische Bereich des Verstands, der die
Wünsche, Erinnerungen, Ängste, Emotionen und Vorstellungen enthält, die durch das
Bewusstsein daran gehindert werden, sich darzustellen. Diese Bereiche manifestieren sich
stattdessen durch ihren Einfluss auf bewusste Prozesse sowie in Träumen und Neurosen.
Nicht alle Aktivitäten des Verstands, deren sich der Mensch nicht bewusst ist, gehören zum
Unbewussten. So gibt es z. B. Gedanken, die durch eine gerichtete Aufmerksamkeit bewusst
gemacht werden können. Diese Gedanken werden als vorbewusst bezeichnet.

b)
Die Seele als Eisberg
Sigmund Freud verglich die menschliche Seele mit einem Eisberg: Die kleine aus dem Wasser ragende Spitze symbolisiert das
bewusste Denken, der ungleich größere Teil unter der Oberfläche ist das Unbewusste. Von den drei Instanzen der
Persönlichkeit – Ich, Über-Ich und Es – ist nur das Es vollständig unbewusst.

54
c) Psychoanalyse und ihre Vertreter

1 EINLEITUNG
Psychoanalyse, Bezeichnung einer bestimmten wissenschaftlichen
Disziplin zur Erforschung unbewusster geistiger Prozesse; auf dieser gründet auch eine Form
der Psychotherapie, die sich bestimmter Methoden bedient, wie z. B. der Deutung der
geheimen Wünsche und der Widerstände, die deren freier Äußerung entgegengebracht
werden. Der Begriff Psychoanalyse bezieht sich auch auf die systematische Struktur
psychoanalytischer und psychopathologischer Theorien. Diese beruhen auf den Daten aus
Deutungsversuchen und Therapien zum Verhältnis zwischen bewussten und unbewussten
psychischen Prozessen.

2 THEORIE DER PSYCHOANALYSE

Die Technik der Psychoanalyse und ein Großteil der psychoanalytischen Theorie wurden von
Sigmund Freud entwickelt. Seine Arbeit bezüglich der Struktur und der Funktionsweise des
menschlichen Geistes war sowohl in wissenschaftlicher als auch in praktischer Hinsicht von
weit reichender Bedeutung.

2.1 Das Unbewusste

Die erste von Freuds Neuerungen war seine Erkenntnis der unbewussten psychischen
Vorgänge. Diese folgen anderen Gesetzmäßigkeiten als bewusste Prozesse. Unter dem
Einfluss des Unbewussten können sich Gedanken und Gefühle, die eigentlich
zusammengehören, verschieben oder aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Zwei
ungleiche Vorstellungen oder Bilder können zu einer einzigen Vorstellung oder einem
einzigen Bild verschmelzen; Gedanken können in Form von Bildern dramatisiert werden,
anstatt sich als abstrakte Begriffe zu äußern; und manche Objekte können symbolisch in Form
von Bildern anderer Objekte dargestellt werden, obwohl die Ähnlichkeit zwischen dem
Symbol und dem ursprünglichen Objekt vage oder weit hergeholt erscheinen mag. Die
Gesetze der Logik, die für das bewusste Denken unerlässlich sind, lassen sich auf diese
unbewussten geistigen schöpferischen Prozesse nicht anwenden.

Die Erkenntnis dieser Funktionsweisen von unbewussten geistigen Vorgängen hat das
Verständnis von zuvor so unverständlichen psychologischen Phänomenen wie dem Träumen
ermöglicht. Durch die Analyse unbewusster Prozesse betrachtete Freud Träume als einen
Schutzmechanismus, der den Schlaf gegen störende Impulse schützen sollte, die von innen an
die Oberfläche drängten und mit frühen Kindheitserinnerungen zusammenhingen. So werden
inakzeptable Impulse und Gedanken, auch latenter Trauminhalt genannt, in ein bewusstes
Erlebnis umgewandelt, das nicht mehr unmittelbar verständlich ist und manifester Traum
genannt wird. Das Wissen dieser unbewussten Mechanismen erlaubt dem Analytiker, die so
genannte Traumarbeit (dies ist der Prozess, in dem der latente in den manifesten Traum
umgewandelt wird), umzukehren und durch eine Interpretation des Traumes die ihm zugrunde
liegende Bedeutung herauszufinden.

55
2.2 Instinktive Triebe

Eine grundlegende Annahme der Freud’schen Theorie besteht darin, dass die unbewussten
Konflikte mit instinktiven Impulsen (Trieben) zusammenhängen, die ihren Ursprung in der
Kindheit haben. Wenn diese unbewussten Konflikte vom Patienten durch die Analyse erkannt
werden, kann er Lösungen finden, die für den unreifen Geist des Kindes nicht möglich waren.
Diese Beschreibung der Rolle instinktiver Triebe im Leben eines Menschen ist ein typisches
Merkmal der Freud’schen Theorie.

Nach Freuds Lehrschrift über kindliche Sexualität ist die Sexualität des Erwachsenen das
Endprodukt eines komplexen Entwicklungsprozesses. Seinen Anfang nimmt er in der
Kindheit, bezieht eine Vielzahl von Körperfunktionen oder -bereichen (orale, anale und
genitale Zonen) mit ein und verschiedene Stadien des kindlichen Verhältnisses zu
Erwachsenen, vor allem zu seinen Eltern. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die so
genannte ödipale Phase, die etwa im Alter von vier bis sechs Jahren auftritt, weil das Kind auf
dieser Entwicklungsstufe zum ersten Mal einer emotionalen Bindung zum Elternteil des
anderen Geschlechts fähig ist, die der Beziehung eines Erwachsenen zu seinem Partner ähnelt.
Das Kind reagiert zugleich als Rivale des Elternteiles mit demselben Geschlecht. Die
körperliche Unreife verurteilt das Verlangen des Kindes zur Frustration und seinen ersten
Schritt zum Erwachsensein zum Scheitern. Geistige Unreife macht die Situation noch
komplizierter, da sie die Kinder Angst vor ihren eigenen Phantasien haben lässt. Das Ausmaß,
in dem das Kind dieser emotionalen Wallungen Herr wird und in dem diese frühkindlichen
Bindungen, Ängste und Phantasien im Unbewussten weiterleben, hat einen starken Einfluss
auf das spätere Leben als Erwachsener, vor allem auf seine Liebesbeziehungen.

Die Konflikte, die in den früheren Entwicklungsphasen auftreten, haben auch die wichtige
Bedeutung eines formenden Einflusses, weil diese Probleme die frühesten Urformen so
grundlegender menschlicher Situationen wie Abhängigkeit von anderen und Erfahrung von
Autorität darstellen. Das Verhalten der Eltern, das diese gegenüber dem Kind während dieser
Entwicklungsphasen zeigen, spielt ebenfalls eine grundlegende Rolle bei der Prägung des
Individuums. Allerdings verkompliziert die Tatsache, dass das Kind nicht nur auf die
objektive Realität reagiert, sondern auch auf phantastische Verzerrungen der Realität, die best
gemeinten erzieherischen Bemühungen.

2.3 Es, Ich und Über-Ich

Der Versuch, die verwirrende Zahl von miteinander in Zusammenhang stehenden, im Zuge
der psychoanalytischen Forschung gemachten Beobachtungen zu systematisieren, führte zur
Entwicklung eines Modells des strukturellen Aufbaus der Psyche. Diese besteht aus drei
funktionellen Systemen, die zweckmäßig als Es, Ich und Über-Ich bezeichnet werden.

Das erste System bezieht sich auf die sexuellen und aggressiven Neigungen, die ihren
Ursprung im Körper haben, der vom Geist unterschieden wird. Freud nannte diese Neigungen
Triebe. Sie werden oft ungenau als Instinkte bezeichnet, um auf ihren inneren Ursprung
hinzuweisen. Diese dem Körper innewohnenden Triebe verlangen nach sofortiger
Befriedigung, die als angenehm empfunden wird. Das Es wird daher vom Lustprinzip

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beherrscht. In seinen späteren Schriften tendierte Freud eher zu einer psychologischen als zu
einer biologischen Einordnung der Triebe.

Die Aufgabe des zweiten Systems, des Ichs, ist die Gewährleistung der Befriedigung. Das Ich
ist das Zentrum von Funktionen wie Wahrnehmung, Denken und motorische Kontrolle, durch
die das Ich Umweltbedingungen genau einschätzen kann. Um seine Funktion der Anpassung,
oder des Realitätstestes, zu erfüllen, muss das Ich in der Lage sein, die Befriedigung der
instinktiven Impulse aus dem Es zurückzustellen. Um sich gegen inakzeptable Impulse zu
verteidigen, entwickelt das Ich spezielle psychische Hilfsmittel, die als Abwehrmechanismen
bezeichnet werden. Diese umfassen z. B. Verdrängung (das Aussperren von Impulsen aus der
bewussten Wahrnehmung), Projektion (der Prozess, seine eigenen unbewussten Wünsche
anderen zuzuschreiben) und Reaktionsbildung (der Aufbau eines Verhaltensmusters, das in
einem direkten Widerspruch zu einem starken unbewussten Bedürfnis steht). Solche
Abwehrmechanismen werden immer dann aktiviert, wenn Angst die Gefahr signalisiert, dass
die ursprünglichen inakzeptablen Impulse wieder an die Oberfläche kommen könnten.

Inakzeptabel wird ein Impuls des Es nicht nur durch die zeitweilige Notwendigkeit, seine
Befriedigung zurückzustellen, bis das Individuum die geeigneten Umweltbedingungen
gefunden hat. Viel häufiger erfolgt die Einstufung als inakzeptabel infolge eines Verbots, das
dem Individuum von anderen auferlegt worden ist, meist von seinen Eltern. Die Gesamtheit
dieser Anforderungen und Verbote stellt den wesentlichen Gehalt des dritten Systems, des
Über-Ichs, dar. Seine Funktion ist es, das Ich in Übereinstimmung mit den von den Eltern
vorgegebenen verinnerlichten (internalisierten) Normen zu kontrollieren. Wenn die
Anforderungen des Über-Ichs nicht erfüllt werden können, kann es bei der betreffenden
Person zu einem Gefühl der Scham und Schuld kommen.

Da das Über-Ich in der Freud’schen Theorie aus dem Kampf, den ödipalen Konflikt zu
überwinden, hervorgeht, ist seine Macht der eines Triebes vergleichbar. Es ist teilweise
unbewusst und kann Schuldgefühle aufkommen lassen, die nicht durch irgendeine bewusste
Überschreitung gerechtfertigt werden. Das Ich, das zwischen den Anforderungen des Es,
denen des Über-Ichs und denen der Außenwelt vermitteln muss, ist unter Umständen nicht
stark genug, diese miteinander in Konflikt stehenden Kräfte zu versöhnen. Je mehr das Ich in
seiner Entwicklung behindert wird, weil es in frühere Konflikte verstrickt ist (Fixierungen
oder Komplexe), oder je mehr es auf frühere Befriedigungen und archaische Funktionsweisen
zurückgreift (Regression), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, diesem Druck zu
unterliegen. Das Individuum ist unfähig, normal zu funktionieren, und kann seine begrenzte
Kontrolle und seine Integrität nur aufrechterhalten, indem es neurotische Symptome
entwickelt, in denen sich die Spannungen offenbaren.

2.4 Angst

Eine der Säulen der modernen psychoanalytischen Theorie und Praxis ist das Konzept der
Angst, die in bestimmten Gefahrensituationen geeignete Abwehrmechanismen auslösen soll.
Diese Gefahrensituationen sind nach der Beschreibung Freuds

- die Furcht vor dem Verlassenwerden oder der Verlust eines geliebten Menschen (des
Objekts),
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- das Risiko, die Liebe des Objekts zu verlieren,
- die Gefahr der Vergeltung und Bestrafung
- und ein dem Zufall unterliegender (auch unbegründeter) Schuldvorwurf durch das Über-Ich.
Daher stellen alle Symptome, dazu gehören charakterliche und impulsive Störungen, die
Freud Perversionen nannte, und Sublimierungen ausnahmslos Kompromisse dar. Diese
Kompromisse sind nichts anderes als verschiedene Formen der Anpassung. Das Ich versucht
diesen Zustand der Anpassung zu erreichen, indem es die sich im Konflikt befindlichen
Kräfte in seinem Geist mehr oder weniger erfolgreich zu vereinen sucht.

3 PSYCHOANALYTISCHE SCHULEN

Verschiedene Schulen der Psychoanalyse haben ihre Lehrmeinungen anders benannt, um auf
Abweichungen von der Freud’schen Theorie aufmerksam zu machen.

3.1 Carl Gustav Jung

Carl Gustav Jung, einer der ersten Schüler Freuds, gründete schließlich eine eigene Schule,
die er Analytische Psychologie nannte. Wie Freud verwendete auch Jung das Konzept der
Libido; allerdings bedeutete Letztere für ihn nicht nur sexuelle Triebe, sondern die
Gesamtheit aller kreativen Instinkte und Impulse sowie die gesamte Motivationskraft eines
Menschen.

Nach Jungs Ansicht besteht das Unbewusste aus zwei Teilen: dem privaten Unbewussten, das
die gesamten persönlichen Erfahrungen des Individuums enthält, und dem kollektiven
Unbewussten, dem Sammelbecken sämtlicher Erfahrungen der Menschheit. Im kollektiven
Unbewussten gibt es eine Reihe von Urbildern, oder Archetypen, die allen Individuen eines
bestimmten Landes oder einer geschichtlichen Epoche gemeinsam sind. Archetypen haben die
Form von kleinen Stücken intuitiven Wissens oder einer Ahnung und existieren
normalerweise nur im kollektiven Unbewussten des Individuums.

Wenn das Bewusstsein keine Bilder enthält, wie während des Schlafes, oder wenn es
unkonzentriert ist, dominieren die Archetypen. Diese tendieren dazu, natürliche Prozesse in
Form von guten und bösen Geistern, Feen und Drachen zu personifizieren. Mutter und Vater
sind ebenfalls wichtige Archetypen.

Ein wichtiges Konzept in Jungs Theorie ist die Existenz zweier grundlegend verschiedener
Typen von Persönlichkeit, geistiger Einstellung und Funktionsweise. Wenn die Libido und
das allgemeine Interesse des Individuums nach außen auf Menschen und Objekte der
Außenwelt gerichtet werden, spricht man von einer extrovertierten Person. Wenn das
Gegenteil der Fall ist und Libido und Interessen auf die eigene Person bezogen sind, spricht
man von einem introvertierten Typ. Bei einem völlig normalen Individuum halten sich diese
beiden Tendenzen die Waage und keine dominiert, aber meist tendiert die Libido
hauptsächlich in die eine oder andere Richtung. Als Folge können zwei Persönlichkeitstypen
unterschieden werden.

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Jung lehnte Freuds Unterscheidung zwischen dem Ich und dem Über-Ich ab; er erkannte einen
Teil der Persönlichkeit, der etwas dem Über-Ich ähnelt und den er die Persona nannte. Diese
Persona stellt das dar, was der Mensch anderen gegenüber sein möchte, im Gegensatz zu dem,
was der Mensch tatsächlich tut. Die Persona ist die Rolle, die Individuen für ihr Leben
wählen, der Eindruck, den sie auf ihre Umwelt machen wollen.

3.2 Alfred Adler

Alfred Adler, ein anderer von Freuds Schülern, unterschied sich insoweit von Freud und Jung,
als er den Schwerpunkt auf ein Gefühl der Unterlegenheit legte, das seiner Meinung nach die
treibende Kraft des Menschen darstellt. Dieses Gefühl entsteht, sobald ein Kleinkind die
Existenz von anderen Menschen in seiner Umgebung begreift, die besser in der Lage sind, für
sich zu sorgen und mit ihrer Umwelt zurechtzukommen. Ab dem Moment, in dem sich das
Gefühl der Unterlegenheit eingestellt hat, versucht das Kind, dieses Gefühl zu überwinden.
Weil Unterlegenheit unerträglich ist, kann es passieren, dass das Individuum die Kontrolle
über die von seinem Geist errichteten Kompensationsmechanismen verliert. Die Folge ist eine
egozentrische, neurotische Haltung, Überkompensation und ein Rückzug aus der realen Welt
und ihren Problemen.

Adler hob vor allem jene Unterlegenheitsgefühle hervor, die aus den drei nach seiner Ansicht
wichtigsten Beziehungen entstehen: die zwischen dem Individuum und Arbeit, Freunden und
geliebten Menschen. Das Vermeiden von Unterlegenheitsgefühlen in diesen Beziehungen
veranlasst das Individuum, sich im Leben Ziele zu setzen, die häufig unrealistisch sind und
sich oft als übertriebener Wunsch nach Macht und Dominanz äußern. Dies führt zu jeder Art
asozialen Verhaltens, vom Schikanieren anderer und Prahlen bis zur politischen Tyrannei.
Adler glaubte, dass eine Analyse ein gesundes und vernünftiges Gemeinschaftsverhalten
fördern kann, das nicht destruktiv, sondern konstruktiv ist.

3.3 Otto Rank

Ein anderer Schüler Freuds, Otto Rank, formulierte eine neue Theorie der Neurose, indem er
alle neurotischen Störungen auf das Urtrauma der Geburt zurückführte. In seinen späteren
Werken beschrieb er die persönliche Entwicklung als eine Entwicklung von vollkommener
Abhängigkeit von Mutter und Familie zu einer physischen Unabhängigkeit, die mit der
geistigen Abhängigkeit von der Gesellschaft einhergeht, und schließlich zu einem Endstadium
völliger geistiger und psychischer Befreiung führt. Rank maß auch dem Willen große
Bedeutung bei, den er als positive, leitende Organisation und Integration des Selbst definierte,
das die instinktiven Triebe sowohl kreativ nutzt als auch zurückdrängt und kontrolliert.

3.4 Andere psychoanalytische Schulen

Spätere erwähnenswerte Modifizierungen der psychoanalytischen Theorie umfassen u. a. die


der Psychoanalytiker Erich Fromm, Karen Horney und Harry Stack Sullivan. Diese
Modifizierungen werden auch unter dem Begriff Neoanalyse zusammengefasst. Fromm
betonte in seinen Theorien vor allem die Vorstellungen, dass die Gesellschaft und das

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Individuum keine zwei getrennten und gegensätzlichen Kräfte darstellen, sondern dass das
Wesen der Gesellschaft von deren historischem Hintergrund bestimmt und dass die
Bedürfnisse und Wünsche von Individuen im Großen und Ganzen von der Gesellschaft, in der
sie leben, geformt werden. Fromm zufolge besteht das fundamentale Problem der
Psychoanalyse und der Psychologie konsequenterweise nicht in der Lösung von Konflikten
zwischen festen und unveränderlichen instinktiven Trieben des Individuums und den festen
Ansprüchen und Gesetzen der Gesellschaft, sondern im Erreichen von Harmonie und eines
Verständnisses der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft. Fromm hob auch die
Bedeutung der Notwendigkeit für Individuen hervor, ihre geistigen, emotionalen und
sinnlichen Kräfte vollkommen beherrschen zu lernen.

Horney arbeitete vor allem therapeutisch und erforschte hierbei das Wesen von Neurosen, die
sie in zwei Arten untergliederte: in Situationsneurosen und Charakterneurosen.
Situationsneurosen entstehen aus der Angst, die bei einem einzelnen Konflikt auftritt, wie der
Konfrontation mit einer schwierigen Entscheidung. Obwohl solche Neurosen eine Person
zeitweilig paralysieren (lähmen) und sie dadurch denk- und handlungsunfähig machen
können, sind sie nicht sehr tief in der Psyche verwurzelt. Charakterneurosen werden durch
eine grundlegende Angst und eine grundlegende Feindseligkeit charakterisiert, die auf einem
Mangel an Liebe und Zuneigung in der Kindheit beruhen.

Sullivan glaubte, dass jede Entwicklung nur durch die Beziehungen zu anderen beschrieben
werden kann. Sowohl Charaktertypen als auch neurotische Symptome erklären sich als
Ergebnis des Kampfes mit der Angst, die sich aus diesen Beziehungen mit anderen ergibt, und
als Sicherheitssystem, das zur Verringerung der Angst aufrechterhalten wird.

3.5 Melanie Klein

Eine wichtige Denkrichtung, die als englische Schule der Psychoanalyse bekannt ist, beruht
auf den Lehren der Psychoanalytikerin Melanie Klein. Ihr Einfluss ist in ganz Europa und
Südamerika sehr stark, und ihre wichtigsten Theorien wurden von Beobachtungen abgeleitet,
die bei der Psychoanalyse von Kindern gemacht wurden.

Klein postulierte die Existenz komplexer unbewusster Phantasien bei Kindern unter sechs
Monaten. Die Hauptquelle der Angst ist die Bedrohung der Existenz, der Todesinstinkt.
Abhängig davon, wie konkret das Kind mit den Sinnbildern destruktiver Kräfte in seinen
unbewussten Phantasien als Kleinkind umgeht, entstehen zwei grundlegende geistige
Haltungen, die Klein die depressive und die paranoide Haltung nannte. Bei der Letzteren
besteht der Abwehrmechanismus des Ichs in der Projektion des gefährlichen inneren Objekts
auf einen Repräsentanten in der Außenwelt, der als wirkliche, aus der Außenwelt kommende
Bedrohung behandelt wird. In der depressiven Haltung wird das bedrohliche Objekt
verinnerlicht und in der Phantasie als tatsächlich in der Person enthalten empfunden.
Symptome der Depression und Hypochondrie sind die Folge. Obwohl erhebliche Zweifel
darüber bestehen, dass solche komplexen unbewussten Phantasien bei Kleinkindern auftreten,
sind diese Beobachtungen für die Behandlung unbewusster Phantasien und paranoider
Wahnvorstellungen in Psychologie und Psychiatrie sowie für Theorien über frühe
Objektbeziehungen von größter Bedeutung.

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Das Kernstück der Psychoanalyse, die Krankheitslehre (da von Freud aus der Behandlung
psychisch Kranker entwickelt), hat sich in Abhängigkeit von den psychoanalytisch
behandelbaren Störungsbildern und den ihnen angemessenen Behandlungstechniken sowie
den Veränderungen der Nachbarwissenschaften Biologie, Psychologie, Soziologie und
Ethnologie schon in Freuds Werk und besonders seit seinem Tod stark verändert. Sie wurde
von der ursprünglichen Beschränkung auf die so genannten Neurosen mit den Störungsbildern
der Hysterie, Zwangsneurosen, Angst- und Konversionsneurosen sowie den Perversionen
erweitert auf psychosomatische Krankheiten sowie narzisstische und psychotische Störungen.
Der wissenschaftliche Status der Krankheitslehre ist umstritten. Das Behandlungsverfahren
hat sich von der klassischen Behandlungstechnik wohlwollender Neutralität des Therapeuten
bei Deuten, Stützen und Konfrontieren in Abhängigkeit vom Störungsbild und der
Belastbarkeit des Patienten erheblich weiterentwickelt. Es hat sich gezeigt, dass unabhängig
von der Richtigkeit der Deutung ein großer Teil der Erfolge auf die Qualität der Beziehung
zwischen Patient und Therapeut zurückzuführen ist. Somit besteht ein wesentliches Problem
der analytischen Behandlungstechnik in der Handhabung der Gefühle, die die Patienten im
Analytiker hervorrufen.

Bezüglich der Metatheorie gibt es nur noch beschränkten Konsens zwischen den
unterschiedlichen Psychologen und Theoretikern. Gemeinsam geblieben ist die Vorstellung
vom psychischen Determinismus, dem zufolge Psychisches niemals zufällig ist, sondern unter
Rückgriff auf die Lebensgeschichte teilweise aufgedeckt und erklärt werden kann. Diese
Aufdeckung ist nur gegen den Widerstand und die Abwehr des Betroffenen möglich und
schlägt sich in unbewussten Determinanten des emotionalen Erlebens und Gestaltens von
zwischenmenschlichen Beziehungen, Übertragungen, Fehlleistungen, Träumen u. a. nieder.

In jüngster Zeit hat sich die Psychoanalyse für das Verständnis der Irrationalität
gesellschaftlicher Entwicklungsphänomene als sehr nutzbringend erwiesen, obgleich die
psychoanalytischen Gesellschaftsdiagnosen nicht zu einheitlichen Ergebnissen geführt haben.

4 KRITIK AN DER PSYCHOANALYSE

Die Psychoanalyse hat sich seit ihrer Entstehung stets mit Kritik auseinandersetzen müssen.
Insbesondere die von Seiten der akademischen Psychologie vorgebrachte Kritik hat dazu
geführt, dass sich Psychologie und Psychoanalyse zwar gelegentlich gegenseitig theoretisch
beeinflussten, sich jedoch im Großen und Ganzen weitgehend unabhängig voneinander und in
verschiedene, nicht miteinander zu vereinbarende Richtungen entwickelten. Heute sind die
wissenschaftlichen Berührungspunkte zwischen Psychologie und Psychoanalyse recht gering,
und man kann nicht davon ausgehen, dass sich die entstandene Kluft in absehbarer Zeit
schließen lässt.

Die Psychoanalyse sieht sich seit ihrer Entstehung bis heute vehementer Kritik ausgesetzt.
Anfangs bezog sich diese Kritik auf die Überbetonung der Bedeutung der Sexualität für die
Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen. Diese Kritik ist heute angesichts des vollzogenen
gesellschaftlichen Einstellungswandels zur Sexualität verstummt; und es muss der
Psychoanalyse sicherlich als eines ihrer Verdienste angerechnet werden, zu diesem
gesellschaftlichen Wandel beigetragen zu haben. Die heute vorgebrachte und keineswegs
entkräftete Kritik bezieht sich sowohl auf wissenschaftstheoretisch-methodische
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Argumentationen als auf Einwände empirischer und theoretischer Art von Seiten der
akademischen Psychologie.

Adolf Grünbaum unterzog die Psychoanalyse Freuds einer kritischen


wissenschaftstheoretischen und methodologischen Analyse, deren Ergebnisse den
wissenschaftlichen Status der Psychoanalyse nachhaltig erschüttern. Er wies nach, dass die
therapeutische Methode der freien Assoziation bislang keine überzeugenden Belege für die
Theorie der unbewussten Motivation psychischer Konflikte erbracht hat. Grünbaum belegte
zudem, dass die im Verlauf der Therapie gemachten Beobachtungen sehr anfällig dafür sind,
Artefakte der Erwartungen des Therapeuten zu sein. Außerdem kritisierte er, dass bislang
wenig empirische Forschung von Wissenschaftlern durchgeführt worden sei, die außerhalb
der Psychoanalyse stehen. Nur bei diesen sei die Objektivität nicht grundsätzlich
beeinträchtigt, da sie nicht von vorneherein ein großes Interesse an einem für die
Psychoanalyse positiven Ausgang von Untersuchungen hätten.

Die empirische Überprüfung der theoretischen Aussagen der Psychoanalyse erbrachte bislang
kein überzeugendes Resultat: 1981 gab Paul Kline beispielsweise einen Überblick über
600 Studien; von diesen kamen knapp 100 zu Ergebnissen, die für die Psychoanalyse eher
positiv ausfallen, die Ergebnisse der restlichen circa 500 Studien widersprachen deutlich den
theoretischen Aussagen der Psychoanalyse oder waren methodisch derart mangelhaft, dass sie
argumentativ weder für noch gegen die Psychoanalyse zu verwenden sind. Seitdem hat sich
die empirische Basis nicht grundsätzlich verbessert.

Ein weiterer an der Psychoanalyse geäußerter Kritikpunkt ist die mangelnde Effizienz der
psychoanalytischen Therapie bzw. der Mangel an Nachweisen für ihre tatsächliche
Wirksamkeit im Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Verfahren. Dies ist im Fall der
Behandlung von Neurosen – der wichtigsten Grundlage, auf die sich die Psychoanalyse stützt
besonders fatal.

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3. Abschluss
3.1 Danksagung

Ich Danke hiermit allen, die mir dabei geholfen haben, mein Werk zu vollenden und möchte
damit außerdem ankündigen, das dieses Buch nur der erste Band ist, es werden weitere
Werke folgen, wo wir weiter in die Ebenen des Unterbewusstseins hineinsteigen werden.
Ich werde mich weiterhin mit Esoterik beschäftigen und werde so neues erlernen, was ich
dann auch noch zu Buche führen werde. Auf der Seite 64 in diesem Band, dürfen sich alle
eintragen, die mein Buch gelesen haben( Ihr dürft auch einen kleinen Text einfügen).

Die Esoterik wächst täglich mit dem Unterbewusstsein heran, lerne es kennen um so ein neues
Leben für dich zu definieren.

Silas Böhme

Esoteriker und Autor

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3.2 Literatur Nachweis

Encarta 2005

Hausaufgaben und Referate

Kurt Allgeier, Die besten Orakel der Welt; Astrowoche

Reiki, Die Kraft der heilenden Energie

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3.3 Verewigungen der fleißigen Esoteriker

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