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Syntaxanalyse des Satzes: „Der aus Dortmund kommende Kommissar fragte

ausgerechnet den Mann, der die junge Frau kaltlächelnd ermordet hatte, ob er ihm
bei der Aufklärung des brutalen Verbrechens helfen könnte.“

1. Analyse nach Kategorie und Funktion

Im ersten Schritt sollen die Wortarten, die in dem Satz vorkommenden bestimmt
werden.
Das erste Wort „der“ ist deklinierbar, d.h. es kann eine Kasus-, Genus- und
Numerusmarkierungen tragen. Es hat keinen festen Genus und ist nicht komparierbar,
somit ist es ist entweder ein Artikel oder ein Pronomen. Um die Wortart des Wortes
„der“ festzulegen, muss man den Satz weiterlesen.
Aus hat keine flektierbare Form und ist nicht in Sätzen mit Verbzweitstellung
vorfeldfähig („Aus“ von diesem Satz „der aus Dortmund kommende Kommissar
fragte...“ ist grammatikalisch falsch). Das Wort „aus“ hat eine Kasusforderung: Somit
muss das folgende Wort in Dativform gebildet sein. Folglich ist bewiesen, dass es zur
Gruppe der Präpositionen gehören muss.
Das Wort „Dortmund“ ist ein Eigenname einer Stadt in Deutschland. Es ist deklinierbar
(z. B. Dortmunds Mannschaft). Es ist auch Genus fest. Im Allgemeinen werden vor
Namen von Ländern, Städten und Kontinenten kein Artikel verwendet. „Dortmund“ ist
ebenfalls eines dieser Städte, die nicht mit einem Artikel genannt wird. Deshalb kann
„Dortmund“ ohne Artikel oder Pronomen, allein in einem Satz auftreten. Die
Eigenschaft des Wortes „Dortmund“ entspricht auch der Erscheinung, dass die
Kasusforderung des Wortes „aus“ nicht ersichtlich ist. Deswegen ist „Dortmund“ ein
Substantiv.
„Kommend“ ist das Wort „kommen“ im Partizip Präsens (Partizip I). Es ist sehr deutlich,
dass hinten an die Grundform des Partizip I die richtige Zusatzendung angehängt
wurde, nämlich –e. Dadurch ist erkennbar, dass das Wort „kommend“ flektierbar ist.
An dem Wort „kommende“ kann man lediglich den Kasus, Numerus und Genus
ablesen, jedoch ist es nicht möglich das Tempus, Modus oder die Person abzulesen.
Darum ist „kommend“ deklinierbar. Es ist nicht Genus fest, und es steht zwischen
einem Artikel und einem Pronomen (die Wortart „der“ noch ist nicht bestimmt) und
das Wort „Kommissar“. Bei der Wortart von „kommende“ kann es sich deshalb um drei
Möglichkeiten handeln: Adjektiv, Artikel oder Pronomen. Das Genus des Wortes
„Kommissar“ ist unveränderlich, nämlich maskulin. Außerdem kann das Wort die
Kasus-, Genus-und Numerusmarkierungen tragen. Deswegen ist das Wort
„Kommissar“ ein Substantiv. Durch die Analyse der Wortart des Wortes
„Kommissar“ kann die Wortart des Wortes „der“ auch bestimmt werden. „Der“ tritt
stets zusammen mit einem Substantiv auf und kann nicht anstelle von Artikel +
Substantiv verwendet werden. Darum ist „der“ ein Artikel. „Der“ kennzeichnet hier
eindeutig einen identifizierbaren „Kommissaren“. Somit ist „der“ ein definiter Artikel.
In Deutsch können nicht zwei Artikel vor dem Substantiv stehen, darum ist es
auszuschließen, dass „kommende“ ein Artikel ist. Es ist ebenfalls nicht möglich, dass
„kommende“ ein Pronomen ist. Denn es kann nicht anstelle eines Artikels treten.
Damit ist bewiesen, dass „kommend“ hier als Adjektiv verwendet wird.
„Fragte“ ist eine Flexionsform von „fragen“. Es ist konjugierbar, was bedeutet es wird
nach Tempus, Modus, Numerus, Person und Genus flektiert. Daher gehört „fragte“ zur
Klasse der Verben. Da es ohne weiteres als Verb in einem Satz auftreten kann, muss es
ein Vollverb oder ein Kopulaverb sein. Um die Wortart „fragte“ festzulegen, muss man
zunächst den Satz weiterlesen.
„Ausgerechnet“ ist deklinierbar (z.B. ausgerechneter Zufall) und nicht genusfest. Es ist
auch komparierbar. Darum ist „ausgerechnet“ ein Adjektiv.
Bereits analysiert ist die Wortart von „den“, da es sich dabei genau wie bei „der“ um
eine Flexionsform des Artikels handelt. Hier ist „den“ auch ein definiter Artikel.
„Mann“ ist deklinierbar (z.B. zwei Männer). Das Genus des Wortes ist auch
unveränderlich, nämlich maskulin. Daher gehört Mann zur Klasse der Substantive.
„Den Mann“ ist die Akkusativform. Das bedeutet, dass das Verb „fragte“ nur eine
Nominativ-Ergänzung haben kann. Damit ist bewiesen, dass „fragte“ nicht ein Kopula
Verb ist, sondern ein Vollverb ist.
Danach folgt das Wort: „der“. Ob „der“ hier flektierbar ist, muss der Verlauf des Satzes
betrachtet werden.
Die Wortart von „die“ ist ebenso bereits analysiert, da es sich dabei genau wie bei
„der“ und bei „den“ um eine Flexionsform des Artikels handelt. Hier ist „die“ auch ein
definiter Artikel.
„Junge“ ist aus der Grundform des Wortes „jung“ mit einer Zusatzendung –e gebildet.
Es ist flektierbar und deklinierbar. Zudem ist das Wort „jung“ auch komparierbar, d.h.
aus ihm kann ein Komparativ oder ein Superlativ gebildet werden (jung-jünger-am
jüngsten). Darum muss „junge“ ein Adjektiv sein.
Die Wortart von „Frau“, ist gleich der Wortart von „Mann“. Analog zum „Mann“ ist sie
immer feminin und kann ebenso die Kasus-, Genus- und Numerus Markierungen
tragen. Es handelt sich folglich um ein Substantiv.
„Kaltlächelnd“ ist deklinierbar (der kaltlächelnde Mann) und nicht genusfest. Es kann
sich somit nur um ein Adjektiv, ein Artikel oder ein Pronomen handeln. Da es allein in
einem Satz auftreten kann, ist auszuschließen, dass es sich hierbei um einen Artikel
handelt. Es kann auch nicht anstelle eines Artikels treten. Das Wort
„kaltlächelnd“ muss ein Adjektiv sein.
„Ermordet“ ist die Flexionsform des Wortes „ermorden“. „Ermorden“ ist konjugierbar.
Es kann ohne ein weiteres Verb in einem Satz auftreten und auch das Prädikat bilden,
d.h. es ist entweder ein Voll-oder ein Kopulaverb. Da es nicht mit zwei Nominativ-
Nominalphrasen konstruiert werden kann („die junge Frau“ ist im Akkusativ), muss es
ein Vollverb sein.
„Hatte“ ist eine Flexionsform von „haben“. Es ist konjugierbar, das heißt es wird nach
Tempus, Modus, Numerus, Person und Genus flektiert. Die bedeutet „haben“ wird
ebenfalls zur Klasse der Verben zugeordnet. Da es mit einem weiteren Verb in einem
Satz auftreten muss, z.B. bildet „hatte“ mit „ermordet“ zusammen in diesem Satz das
Prädikat, deshalb muss es ein Modal-oder Hilfsverb sein. Es ist nicht möglich, dass
„haben“ (hier kein Vollverb) in einem Satz, der im Indikativ Präsens Aktiv steht. Daher
kann „hatte“ nur ein Hilfsverb sein.
„Ob“ ist nicht flektierbar und kann nicht in Sätzen mit Verbzweitstellung allein im
Vorfeld stehen. Außerdem hat das Wort „ob“ keine Kasusforderungen. Es verknüpft
die Sätze oder Satzteile miteinander. Daher kann es nur eine Konjunktion sein.
„Ob“ fügt keine Sätze, Satzglieder oder Wörter gleichwertig zusammen, sondern leitet
hier einen Nebensatz ein. Deshalb ist „ob“ eine subordinierende Konjunktion.
„Er“ ist deklinierbar und nicht genusfest. Es tritt anstelle eines Artikels auf, oder es wird
anstelle von Artikel+Substantiv verwendet. In diesem Satz steht anstelle von Artikel +
Substantiv: der Mann- er. Daher muss „er“ ein Personalpronomen sein.
„Ihm“ ist eine Dativform des Wortes „er“. Das Personalpronomen „er“ wird im Dativ
dekliniert. Das heißt, dass „ihm“ dekliniert ist. Es ist nicht genusfest und kompariebar
und kann allein in einem Satz anstelle von Artikel +Substantiv: der Mann steht. Deshalb
ist „ihm“ ein Personalpronomen.
„Bei“ ist nicht flektierbar und kann nicht in Sätzen mit Verbzweitstellung allein im
Vorfeld stehen. Außerdem hat „bei“ eine Kasusforderung, weshalb die Substantive
hinter „bei“ in Dativform gebildet werden müssen. Damit ist bewiesen, dass „bei“ eine
Präposition ist.
Bereits analysiert ist die Wortart von „der“. „Der“ ist ein Artikel.
Das Wort „Aufklärung“ ist deklinierbar (z.B. der Aufklärung-Genitiv) und immer
feminin. Folglich ist es ein Substantiv.
Ebenfalls bereits analysiert ist die Wortart von „des“. „Des“ ist ein Artikel.
„Brutalen“ ist die Flexionsform des Wortes „brutal“. Das Wort „brutal“ ist deklinierbar
und nicht genusfest. Aus diesem Wort können auch ein Komparativ und ein Superlativ
gebildet werden (z.B. brutaler- am brutalsten). Darum ist „brutal“ ein Adjektiv.
„Verbrechens“ ist die Flexionsform des Wortes „Verbrechen“. Es ist deklinierbar (z.B.
des Verbrechens) und genusfest. Es ist immer neutral. Damit ist bewiesen, dass
„Verbrechens“ ein Substantiv ist.
„Helfen“ ist konjugierbar (z.B. ich helfe-du hilfst). Deshalb gehört „helfen“ zur Gruppe
der Verben. Es kann ohne ein weiteres Verb in einem Satz auftreten und nur eine
Nominative Ergänzung haben (ihm ist im Dativ). Es muss sich hierbei somit um ein
Vollverb handeln.
Das letzte Wort ist „könnte“. Es ist konjugierbar (z.B.: ich könnte, du könntest). Es muss
mit einem Vollverb oder einem Kopulaverb in einem Satz auftreten. Deshalb ist es
entweder ein Hilfsverb oder ein Modalverb. Es ist in einem Satz, der im Indikativ
Präsens Aktiv steht, möglich (z.B. ich könnte mit dir zu Abend essen). Damit ist
bewiesen, dass „könnte“ ein Modalverb ist.

Nun setzt sich aber ein Satz nicht unmittelbar aus Wörter zusammen, sondern es
lassen sich Gruppen von Wörtern identifizieren. Als nächstes soll gezeigt werden, wie
sich die beteiligten Wörter zu größeren Einheiten gruppieren. Da der Satz einen
Relativnebensatz („der die junge Frau kaltlächelnd ermordet hatte“) enthält, wird
zunächst mit diesem begonnen.
„Der“ als ein Relativpronomen, bildet alleine eine Phrase und ist damit zwangsläufig
der Kern (oder der Kopf) derselben. Als Kern bezeichnet man dasjenige Element einer
Phrase, das seine Merkmale auf dieselbe überträgt. Eine Phrase ist eine Gruppe von
Wörtern, die syntaktisch und semantisch näher zusammengehören. Wenn eine Phrase,
ein Substantiv oder ein Pronomen, in seinem einen Kern enthält, nenn man die Phrase
Nominalphrase (NP). „Der“ bildet also alleine eine NP.
Das Wort „die“, das Wort „junge“ und das Wort „Frau“ bilden zusammen eine Phrase.
„Die“ ist in diesem Fall ein Begleiter eines Substantivs (hier ist Substantiv das Wort
„Frau“) und ist die Bezeichung für einen Artikel. „Die“ wird deshalb hier als ein
Determinator verwendet. Die Aufgaben eines Determinativs sind dabei, das begleitete
Substantive Bezeichnete genauer zu bestimmen. „Junge“ ist eine Beifügung zu dem
Wort „Frau“, aber „Frau“ ist dennoch nicht valenzabhängig. Das Wort „junge“ wird
hierbei als ein Modifikator verwendet. Beifügungen zu einem Kern, die ihn näher
beschreiben, aber von diesem nicht valenzabhängig sind, sollen Modifikator gennant
werden. Unter,, Valenz“ versteht man die Fähigkeit eines Wortes seine Umgebung
unter Syntaktischen, semantischen und logischen Gesichtpunkten vorzustrukturieren.
„Frau“ ist hier der Kern. In diesem Satz modifiziert „junge“ den Kern „Frau“. Darum
bildet „die“ als ein Determinator, „junge“ als ein Modifikator und „Frau“ als ein Kern
zusammen eine NP.
„Kaltlächelnd“ bildet alleine eine Phrase und ist der Kern desselbigen. Ist der Kern
einer Phrase ein Adjektiv, nennt man die Phrase Adjektivphrase(AdjP). Die AdjP hier ist
adverbial verwendet.
Beide Phrasen sind Satzglieder. Als solche bezeichnet man Phrasen, wenn sie alleine
im Vorfeld eine Verbzweitsatzes stehen können.
Der Relativsatz enthält als organisatorisches Zentrum ein Vollverb. Diese fordern
immer zwei Ergänzungen. Die Erste davon ist immer eine Nominativ-NP und wird
Subjekt genannt. Im vorliegendem Relativsatz ist also die NP „die junge Frau“ das
Subjekt. Die zweite Ergänzung kann Akkusativ-NP, Dativ-NP oder Genitiv-NP sein. Sie
ist zwar vom Vollverb valenzabhängig und muss eine Valenzstelle eines Vollverbs füllen.
Hier forfert das Vollverb „ermorden“ ein Objekt im Akkusativ. Deshalb ist die NP „die
junge Frau“ ein Akkusativobjetkt. Die AdjP „kaltlächelnd“ ist nicht vom Vollverb
„ermorden“ valenzabhängig, modifizieren dieses aber, ist also Modifikator zu Vollverb,
beziehungsweise zu Verbalphrasen. Daher ist die AdjP „kaltlächelnd“ ein freies
Adverbial.
Der Relativsatz in diesem Fall dient dazu, eine Eigenschaft einer Person(hier: den Mann)
anzugeben; er ist daher von einem Substantiv(hier: den Mann) abhängig. Bereits
analysiert sind die Satzgliedteilfunktionen des Wortes „den“ und des Wortes „Mann“.
„Den“ ist ein Determinator und „Mann“ kennzeichnet den Kern. Deshalb muss der
Relativsatz ein Modifikator zu dem Kern „Mann“ sein. Sie bilden zusammen eine NP.

Nach der Analyse des Relativsatzes soll nun der Ob-Satz betrachtet werden.
Ein ob-Satz ist ein eingeleiteter Nebensatz mit der Konjunktion „ob“, der nach
Ausdrücken der Fragen, der Unsicherheit oder des Zweifels, steht.
„Er“ bildet allein eine Phrase und ist damit zwangsläufig der Kern desselben. Darum
bildet er alleine eine NP. „Ihm“ bildet auch alleine eine Phase und ist damit der Kern
desselben. Darum bildet auch es alleine eine NP. „Aufklärung“ als ein Substantiv ist
hier ein Kern. „Der“ als ein Artikel ist ein Determinator (die Gründe sind gleich wie bei
die junge frau) zu dem Kern „Aufklärung“. „Des brutalen“ und „Verbrechens“ bilden
zusammen eine Phrase. „Des“ ist auch ein Determinantor und das Adjektiv
„brutalen“ ist ein Modifikator (die Gründe sind gleich wie bei die junge frau).
„Verbrechens“ als ein Substantiv ist der Kern. Darum ist die Phrase eine NP. Es ist sehr
deutlich, dass die NP des „brutalen Verbrechens“ eine Genitivphrase ist. Die
Genitivphrase ist ein Modifikator zu dem Kern „Aufklärung“. Damit ist bewiesen, dass
„der“ als ein Determinator, „Aufklärung“ als ein Kern, und die Genitivphrase als ein
Modifikator zusammen eine NP bilden. „Bei“ ist eine Präposition und bilden mit „der
Aufklärung des brutalen Verbrechens“ zusammen eine Phase. „Bei“ ist hierbei der Kern,
weil es dabei eine zentrale Rolle in der Phrase spielt, indem es nämlich den Kasus der
NP festlegt bzw. regiert. Deshalb bilden sie zusammen eine Präpositionlphrase. Unter
Rektion versteht man traditionell, dass ein Element ein grammatisches Merkmal eines
Anderen festlegt. Die NP der „Aufklärung des brutalen Verbrechens“ ist die Beifügung
zu einem Kern und auch von diesem valenzabhängig. Die NP gilt hier als ein
Komplement. Darum bilden „bei“ und die NP zusammen eine PP.
Organisatorisches Zentrum des Nebensatzes ist das Vollverb „helfen“. Es eröffnet zwei
Valenzstellen, d.h. fordert zwei Ergänzungen (jemandem (bei etw.)helfen). Die eine
Ergänzung ist von Verb valenzabhängig und steht im Nominativ, ohne dass dieser Kasus
vom Verb regiert wird. Sie ist also ein Subjekt, im vorliegenden Fall durch „er“ realisiert.
Die zweite Ergänzung ist hier durch „ihm“ realisiert und weist eine Dativform auf,
daher ist „ihm“ ein Dativobjekt. Die PP ist nicht vom Verb „helfen“ valenzabhängig,
sondern modifiziert das Vollverb. Darum ist die PP ein freies Adverbial.
In diesem Nebensatz gibt es insgesamt 3 Phrasen und alle sind Satzglieder.

Nach der Analyse aller Nebensätze, soll nun der Gesamtsatz betrachtet werden.
„Dortmund“ als ein Substantiv ist der Kern der Phrase, die sich aus „Dortmund“ alleine
bildet. Darum ist die Phrase eine NP. Mit „Dortmund“ bildet die Präposition „aus“ eine
Phrase. Die Phrase „aus Dortmund“ enthält eine Präposition „aus“ als ein Kern, und
„Dortmund“ ist das Komplement zu dem Kern „aus“. Daher ist die Phase eine PP. Die
PP bilden mit dem Adjektiv „kommende“ zusammen noch eine Phrase, zu der
„kommende“ der Kern ist. Die PP aus Dortmund muss ein Modifikator zu dem Kern
„kommende“ sein, weil „aus Dortmund“ eine Beifügung zu dem Kern ist, der ihn näher
beschreibt, aber von diesem nicht valenzabhängig ist. Damit ist bewiesen, dass die PP
als ein Modifikator mit „kommende“ als der Kern zusammen eine AdjP bilden. „Der“ ist
ein Determinator zu dem Kern „Kommissar“. Die AdjP als ein Modifikator zu dem Kern
bildet mit „der“ und „Kommissar“ zusammen eine Phrase. „Kommissar“ ist ein
Substantiv, daher bilden sie eine NP.
Organisatorisches Zentrum des Gesamtsatzes ist das Vollverb „fragte“. Es eröffnet
zwei Valenzstellen, d.h. es fordert zwei Ergänzungen (jmdn. etw. fragen). Die eine
Ergänzung ist vom Verb valenzabhängig und steht im Nominativ. Sie ist also das Subjekt,
im vorliegenden Fall durch „der aus Dortmund kommende Kommissar“ realisiert. Die
zweite Ergänzung ist hier durch den Nebensatz „ob er ihm bei der Aufklärung des
brutalen Verbrechens helfen könnte“ realisiert. Ein Nebensatz weist keinen Kasus auf,
daher ist es schwer zu entscheiden, um welche Art von Ergänzung es sich dabei handelt.
Würde man allerdings den Nebensatz durch eine Phrase ersetzen, müsste diese eine
Akkusativ-NP sein. Da das Verb den Kasus dieser NP bestimmen würde, spricht man
von einem Akkusativobjekt.
„Ausgerechnet“ bildet alleine eine Phrase und ist damit zwangsläufig der Kern
deselbigen. Es ist ein Adverb und bildet eine AdvP. Sie nicht von Verb valenzabhängig,
aber gibt eine zusätzliche Information zu der durch das Verb ausgedrückten Handlung.
Solche Phrasen nennt man freie Adverbiale. Die zwei NP und eine AdjP hier sind
Satzglieder.
2. Topologische Analyse

Neben der Analyse nach Kategorie und Funktion, spielt beim Aufbau deutscher Sätze
auch die Wortstellung eine wichtige Rolle. Nun sollen die Reihenfolgebeziehungen im
obigem Satz analysiert werden, soweit dieses mit dem sog. Topologischen
Feldermodell möglich ist. Während die Abfolge der einzelnen Satzglieder im
Deutschen weitgehend frei ist, ist wichtig allerdings die Position der verbalen
Bestandteile, da deren Stellung mit dazu beiträgt, die einzelnen Satztypen (Frage,
Aufforderung usw.) zu konstituieren. Diese Verbstellungstypen haben neben anderen
Faktoren (z.B. Modus, Intonation, Abtönungspartikeln) wesentlichen Einfluss darauf,
welche Art Satz vorliegt. Da die verbalen Teile feste Positionen im Satz haben und dabei
einen Großteil des Satzes einrahmen, spricht man auch von der ,,Verbklammer“, die
den Satz topologisch strukturiert. Wie jede Klammer bestehet auch diese aus zwei
Teilen ( „linke Klammer“ ist nämlich klammeröffnendes Element und „rechte Klammer
„ist klammerschließendes Element ), die je nach Satztypen unterschiedlich besetzt sein
können. Den Teil des Satzes, der vor der linken Klammer steht, nennt man „Vorfeld“,
den Teil des Satzes, der nach der rechten Klammer steht, nennt man „Nachfeld“ und
den Teil des Satzes zwischen den beiden Klammern heißt „Mittelfeld“.
Als erstes soll die Struktur des Relativsatzes untersucht werden. Die Verbendstellung
tritt in allein Nebensätzen auf, die durch eine subordinierende Konjunktion oder durch
ein anderes subordinierendes Element eingeleitet wird. Das Relativpronomen steht
dann in der letzten Klammer. In der rechten Satzklammer stehen alle verbalen
Elemente bei eingeleiteten Nebensätzen. In dem hier vorliegenden Nebensatz steht
also „ermordet hatte“ in der rechten Satzklammer. Der Teil „die junge Frau
kaltlächelnd“ stehen zwischen beiden Klammern, nämlich im Mittelfeld.
Nun zur Analyse des Nebensatzes, das mit „ob“ eingeleitet ist. „Ob“ ist ein
Einleitungselement bei eingeleiteten Nebensätzen, und wie bereits analysiert wurde,
enthält die linke Satzklammer entweder das finite Verb oder eine
nebensatzeinleitende Konjunktion, darum besitz es die linke Klammer. In der rechten
Satzklammer stehen alle infiniten Verben und das finite Verb, falls es nicht in den
linken Satzklammern steht. „Helfen könnte“ sind verbalen Elemente und besitzen nicht
die linke Klammern, darum stehen sie in den rechten Satzklammern. Der Teil des
Nebensatzes „er ihm bei der Aufklärung des brutalen Verbrechens helfen könnte“ steht
zwischen beiden Klammern, dem sogenannten Mittelfeld.
Nach der Analyse der Nebensätze soll nun der Gesamtsatz betrachtet werden. Der
Gesamtsatz ist in Verbzweitstellung gebildet. In der Regel steht das finite Verb in der
linken Klammer bei Verzweitstellungssätzen. Im vorliegenden Fall stehe nämlich das
Wort „fragte“ in linken Klammern. Dann steht der Teil „der aus dortmund kommende
Kommissar“ vor den linken Klammern, nämlich in dem Vorfeld. Es ist auch sehr
deutlich, dass es keine andere verbalen Elemente außer in den Nebensätzen mehr gibt.
Damit ist bewiesen, dass die rechte Klammer leer ist. Ohne rechte Klammer ist das
Mittelfeld schwer zu erkennen. Wir können das Tempus des Satzes ändern, damit das
Mittelfeld leichter und genauer bestimmt werden kann. Schreiben wir den Satz nun
ins Perfekt um, er gibt sich folgender Aufbau: „der aus Dortmund kommende
Kommissar hat ausgerechnet den Mann, der die junge Frau kaltlächelnd ermordet
hatte, gefragt, ob er ihm bei der Aufklärung des brutalen Verbrechens helfen
könnte.“ In diesem Fall steht gefragt in der rechten Klammer. Der Teil zwischen linker
Klammer und rechter Klammer ist nun „gefragt der die junge frau kaltlächelnd
ermordet hatte, also dem Mittelfeld. Durch die Umschreibung wird festgelegt, dass der
Relativsatz im Mittelfeld steht. In diesem Fall steht ein Nachfeld direkt hinter einem
Nachfeld, da die rechte Klammer leer ist. Daher steht der Nebensatz „ob er ihm bei der
Aufklärung des brutalen Verbrechens helfen könnte“ im Nachfeld.
Aber meiner Meinung nach gibt es hier noch eine Möglichkeit. Wenn man die
Zusatzinformationen aus dem Relativsatz betonen wollte, würde der Satz aus der
Klammer folglich umschrieben werden: „der aus Dortmund kommende Kommissar hat
ausgrechnet den Mann gefragt, der die junge Frau kaltlächelnd ermordet hatte, ob er
ihm bei der aufklärung des brutalen Verbrechens helfen könnte“. In diesem Fall liegt
„gefragt“ in der rechten Klammer und „ausgerechnet den Mann“ im Mittelfeld. Die
zwei Nebensätzen stehen beide im Nachfeld.

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