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GOETHE

ÖSD

ZERTIFIKAT B1
DEUTSCHPRÜFUNG FÜR
JUGENDLICHE UND ERWACHSENE

TRAININGSMATERIAL FÜR PRÜFENDE


MODUL SCHREIBEN
A1 A2 B1 B2 C1 C2

Stand: 2.2013

Ein Gemeinschaftsprodukt von


Impressum

Diese Deutschprüfung wurde gemeinschaftlich vom Goethe-Institut,


dem Österreichischen Sprachdiplom Deutsch (ÖSD) und der Universität Freiburg/Schweiz entwickelt.

Gesamtkoordination
Michaela Perlmann-Balme,
Goethe-Institut, Abteilung Sprache, Zentrale, München/Deutschland

Projektleitung Zertifikat B1
Michaela Perlmann-Balme, Goethe-Institut, Abteilung Sprache, Zentrale, München/Deutschland
Manuela Glaboniat, Österreichisches Sprachdiplom Deutsch (ÖSD), Klagenfurt, Wien/Österreich
Thomas Studer, Universität Freiburg/Schweiz

Projektleitung Trainingsmaterial
Stefanie Dengler, Goethe-Institut
Helga Lorenz, Österreichisches Sprachdiplom Deutsch (ÖSD)
Eva Wiedenkeller, Universität Freiburg/Schweiz

Autorin
Julia Guess

Bewerterteam
Für das Goethe-Institut
Stefanie Dengler, Michaela Perlmann-Balme, Ursula Schmitz

Für das Österreichische Sprachdiplom Deutsch


Helga Lorenz, Bettina Wohlgemuth-Fekonja, Manuela Glaboniat

Für die Universität Freiburg/Schweiz


Naomi Shafer, Eva Wiedenkeller

Projektassistenz
Christof Arndt

Gestaltung
Felix Brandl Graphik Design, München

Bezugsadresse
eibl@goethe.de
info@osd.at

1. Auflage
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

© 2013 Goethe-Institut und Österreichisches Sprachdiplom Deutsch (ÖSD)


ZERTIFIKAT B1 MODUL SCHREIBEN
TRAININGSMATERIAL FÜR PRÜFENDE

INHALT

Vorwort 4
Seminarprogramm 5

1 PRÜFUNGSZIEL, MODULBESCHREIBUNG 7

2 MATERIALIEN 9
Aufgabenblatt Erwachsene 9
Aufgabenblatt Jugendliche 10
Bewertungskriterien 11
Durchführung und Bewertung 12
Korrekturverfahren 13
Faksimile einer Leistung 14
Bewertungsbogen 15
Fokuspunkte zur Prüferschulung 16

3 TRAINING 17
3.1 Vertrautmachen mit Zielen und Bewertungskriterien 17
Beispiel 1, Aufgabe 1: Polina · Bewertung und Kommentar 17
Beispiel 2, Aufgabe 2: Jean · Bewertung und Kommentar 19
Beispiel 3, Aufgabe 3: Jennifer · Bewertung und Kommentar 21

3.2 Anwendung der Bewertungskriterien 23


Beispiel 4, Aufgabe 1: Boris · Bewertung und Kommentar 23
Beispiel 5, Aufgabe 1: Jorge · Bewertung und Kommentar 25
Beispiel 6 (j), Aufgabe 1: Anja · Bewertung und Kommentar 27

Beispiel 7, Aufgabe 2: Dalila · Bewertung und Kommentar 29


Beispiel 8, Aufgabe 2: Diana · Bewertung und Kommentar 31
Beispiel 9 (j), Aufgabe 2: Anton · Bewertung und Kommentar 33

Beispiel 10, Aufgabe 3: Mirte · Bewertung und Kommentar 35


Beispiel 11 Aufgabe 3: Hiromi · Bewertung und Kommentar 37
Beispiel 12 (j), Aufgabe 3: Jaroslawa · Bewertung und Kommentar 39

3.3 Standardisierung der Bewertung 41


Beispiel 13, Aufgabe 1: Evgeniy · Bewertung und Kommentar 41
Beispiel 14, Aufgabe 2: Tessa · Bewertung und Kommentar 43
Beispiel 15, Aufgabe 3: Tzvetan · Bewertung und Kommentar 45

4 SZENARIEN FÜR DIE PRÜFERSCHULUNG 47


4.1 Niveaustufen des Referenzrahmens 48
4.2 Bewertungskriterien und Niveaustufen 49
4.3 Arbeitsblätter 50
Arbeitsblatt 1: Niveaustufen des Referenzrahmens - Globalskala 50
Arbeitsblatt 2: Merkmale der Niveaustufe B1 51
Arbeitsblatt 3: Benchmarking-Beispiele des Europarats 53
Arbeitsblatt 4: Anforderungsprofil Schreiben 54
Arbeitsblatt 5: Abstufung in der Bewertung 55
4.4 Lösungen 56
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ZERTIFIKAT B1 MODUL SCHREIBEN
TRAININGSMATERIAL FÜR PRÜFENDE

Diese Materialien bereiten auf die Durchführung des Zertifikats B1 vor. Sie dienen zur Aus- Vorwort
und Fortbildung von Prüfenden und können sowohl in Seminaren wie auch zum Selbst-
lernen eingesetzt werden. Im Mittelpunkt des Trainingsprogramms steht der richtige
Umgang mit den Bewertungskriterien des Moduls Schreiben. Ziel der Schulung ist eine
Standardisierung der Bewertung dieses Moduls.

Anhand von Leistungsbeispielen lernen die Seminarteilnehmenden die Bewertungs-


kriterien kennen und richtig anzuwenden. Dabei wird in drei Stufen vorgegangen:

Trainingsstufe 1 Die Teilnehmenden lernen anhand von Musterbewertungen die


Anwendung der Bewertungskriterien kennen. Aus Zeitgründen kann diese Stufe in die
Vorbereitung zum Seminar gelegt werden.

Trainingsstufe 2 Die Teilnehmenden erhalten unbewertete Leistungsbeispiele und


wenden die Bewertungskriterien an. Anschließend vergleichen sie ihre Bewertung mit den
Musterbewertungen. Abweichungen werden im Plenum diskutiert und begründet.

Trainingsstufe 3 In der letzten Stufe erhalten die Teilnehmenden weitere unbewertete


Leistungsbeispiele. Ziel dieser Stufe ist, den Erfolg der Standardisierung festzustellen.
Die Teilnehmenden bewerten in Einzelarbeit. Danach wird die Gesamtpunktzahl ermittelt
und mit den Musterbewertungen verglichen. Ergeben sich größere Abweichungen, ist diese
Trainingsstufe anhand eines weiteren Beispiels zu wiederholen.

Goethe-Institut, Bereich 41
Österreichisches Sprachdiplom
Universität Freiburg, Schweiz

München, im Juni 2012


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TRAININGSMATERIAL FÜR PRÜFENDE

Seminarprogramm

Zeit: 120 Minuten

Vorbereitung Kennenlernen der Materialien


Schreibaufgaben, Bewertungskriterien

Stufe 1 Kennenlernen von bewerteten Kandidatenbeispielen

Stufe 2 Bewertung von zwei Kandidatenbeispielen pro Aufgabe


in Einzel- oder Gruppenarbeit
Diskussion und Begründung der Punktevergabe

Stufe 3 Einzelarbeit: Bewertung von einem Leistungsbeispiel


Feststellen der Übereinstimmung
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1 MODUL SCHREIBEN

In diesem Kapitel finden Sie Angaben zur


Bewertung des schriftlichen Ausdrucks.
Anhand von Teilnehmerbeispielen und deren
Musterbewertungen wird die Anwendung der
Bewertungskriterien dargestellt.
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1 PRÜFUNGSZIEL, MODULBESCHREIBUNG

Aufgabe Aktivität Texttyp Domäne Format Textlänge Zeit

1 Interaktion E-Mail informell privat Teilnehmende 80 Wörter 20


schreiben einen freien,
Persönliche kurzen persönlichen
Mitteilung zur Text: beschreiben,
Kontaktpflege begründen, machen
einen Vorschlag

2 Produktion Gästebuch-, öffentlich Teilnehmende 80 Wörter 25


Forumsbeitrag schreiben einen freien
Persönliche Text: beschreiben,
Meinung zu einem begründen, erläutern,
Thema äußern vergleichen,
rechtfertigen, äußern
Meinung usw.

3 Interaktion Brief/E-Mail beruflich Teilnehmende 40 Wörter 15


formell Ausbildung schreiben einen freien,
Persönliche kurzen persönlichen
Mitteilung zur Text: entschuldigen
Handlungs- sich, bitten um einen
regulierung Termin o. Ä.

Aufgabe 1: Verfassen einer informellen E-Mail

Kann in persönlichen Briefen und Mitteilungen einfache Informationen von unmittelbarer Bedeu- Kann-
tung geben oder erfragen und dabei deutlich machen, was er/sie für wichtig hält. (GER, S. 86) beschreibung

In dieser Aufgabe geht es um die Gestaltung sozialer Kontakte im privaten Bereich. Kommunikati- Prüfungsziel
onspartner sind Freunde und Bekannte. Die Teilnehmenden sollen in Bezug auf den privaten Cha-
rakter des Textes soziokulturell angemessene Anrede- und Grußformeln und ein geeignetes Regis-
ter einsetzen, z. B. „Herzliche Grüße“.
Ziele der Kommunikation sind Beziehungen entwickeln und pflegen, Neuigkeiten mitteilen, Einla-
dungen zu einer Feier oder gemeinsamen Aktivität aussprechen und darauf reagieren, Grüße aus-
sprechen, Verabredungen treffen und darauf reagieren.
Die Prüfungsteilnehmenden sollen innerhalb des Schreibanlasses drei verschiedene Sprachhand-
lungen realisieren, z. B.
ein Ereignis beschreiben (z. B. eine Geburtstagsfeier),
etwas begründen (z. B. Welches Geschenk war besonders schön?) und
einen Vorschlag machen (z. B. für ein Treffen in der Zukunft)

Die Aufgabenstellung besteht aus einer Situation und drei Leitpunkten. Die Prüfungsteilnehmen- Prüfungsform
den sollen einen der Situation angemessenen zusammenhängenden freien schriftlichen Text von
circa 80 Wörtern auf einen Antwortbogen schreiben.
Im Rahmen der 60-minütigen Arbeitszeit für das Modul ist die empfohlene Arbeitszeit für diese
Aufgabe 20 Minuten.
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Aufgabe 2: Verfassen eines Gästebuch- oder Forumsbeitrags

Kann Informationen und Gedanken zu abstrakten wie konkreten Themen mitteilen, Informationen Kann-
prüfen und einigermaßen präzise ein Problem erklären oder Fragen dazu stellen. (GER, S. 86) beschreibung

In dieser Aufgabe geht es um die Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs im öffentlichen Bereich. Prüfungsziel
Kommunikationspartner ist eine anonyme Öffentlichkeit im Internet. Die Teilnehmenden sollen
in neutralem Register in Bezug auf den öffentlichen Charakter des Textes schreiben. Ziel der
Kommunikation ist es, Stellung zu einem Thema, das öffentlich diskutiert wird, zu nehmen. Die
Prüfungsteilnehmenden schreiben einen Beitrag zu einem Diskussionsforum, wie es in Rundfunk,
Fernsehen und Internet vorkommt. Die eigene Meinung zum Diskussionsthema ist zu formulieren,
mit Beispielen zu erläutern und zu begründen. Hierzu sollen Sprachhandlungen wie seine Meinung
bzw. Ansichten ausdrücken, Vor- und Nachteile benennen und eigene Erfahrungen berichten
realisiert werden. Es geht um eine auf wenige Aspekte begrenzte Darlegung von Pro- und Contra-
Aspekten.

Als Vorgabe enthält die Aufgabenstellung einen Text als Beispiel, z. B. einen Gästebucheintrag. Prüfungsform
Die Prüfungsteilnehmenden sollen dazu Stellung nehmen in Form eines ähnlichen Beitrags von
etwa doppelter Länge. Die Prüfungsteilnehmenden sollen einen der Situation angemessenen
zusammenhängenden freien schriftlichen Text von circa 80 Wörtern auf einen Antwortbogen
schreiben. Im Rahmen der 60-minütigen Arbeitszeit für das Modul ist die empfohlene Arbeitszeit
für diese Aufgabe 25 Minuten.

Aufgabe 3: Verfassen eines Briefes/einer E-Mail im formellen Register

Kann Notizen mit einfachen, unmittelbar relevanten Informationen für Freunde schreiben, oder Kann-
für Dienstleistende, Lehrende oder Andere, mit denen er/sie im täglichen Leben zu tun hat, und beschreibung
kann das Wichtige darin verständlich machen. (GER, S. 87)

Bei dieser Aufgabe geht es um die Handlungsregulierung im beruflichen oder halböffentlichen Prüfungsziel
Bereich. Kommunikationspartner sind Lehrpersonen, Vorgesetzte und dergleichen. Ziele der Kom-
munikation sind Verabredungen treffen und darauf reagieren, auf Stellenangebote reagieren usw.
Beispiele sind sich schriftlich entschuldigen, wenn er/sie den Unterricht nicht besuchen kann oder
konnte, auf einen einfachen, klaren Aushang für ein Schwarzes Brett, z. B. im Supermarkt oder an
der Universität regieren, eine Dienstleistung anbieten, eine ganz einfache Mitteilung schreiben
und darin wichtige Auskünfte geben (z. B. Name, Erreichbarkeit per Telefon bzw. E-Mail). Die
Prüfungsteilnehmenden schreiben eine Mitteilung in Form einer E-Mail. Kommunikationspartner
sind die eigene Lehrkraft, Kollegen, Vorgesetzte, potenzielle Arbeitgeber, Dienstleistende oder
dergleichen, die man auf Deutsch im (halb-)formellen Register anspricht. Geforderte Sprachhand-
lungen sind z. B. Entschuldigungen, Terminvereinbarungen, Verabredungen etc. Demonstriert wird
die Fähigkeit, Kommunikationspartner angemessen höflich anzusprechen.

Die Aufgabenstellung enthält eine Situation, einen Ansprechpartner und die gewünschte Sprach- Prüfungsform
handlung. Die Prüfungsteilnehmenden sollen einen der Situation angemessenen zusammenhän-
genden freien schriftlichen Text von circa 40 Wörtern auf einen Antwortbogen schreiben.
Im Rahmen der 60-minütigen Arbeitszeit für das Modul ist die empfohlene Arbeitszeit für diese
Aufgabe 15 Minuten.
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2 Materialien

Aufgabenblatt Erwachsene

Aufgabe 1 Arbeitszeit: 20 Minuten

Sie haben vor einer Woche Ihren Geburtstag gefeiert.


Ein Freund/Eine Freundin von Ihnen konnte nicht zu Ihrer Feier kommen, weil er/sie krank war.
– Beschreiben Sie: Wie war die Feier?
– Begründen Sie: Welches Geschenk finden Sie besonders toll und warum?
– Machen Sie einen Vorschlag für ein Treffen.

Schreiben Sie eine E-Mail (circa 80 Wörter).


Schreiben Sie etwas zu allen drei Punkten.
Achten Sie auf den Textaufbau (Anrede, Einleitung, Reihenfolge der Inhaltspunkte, Schluss).

Aufgabe 2 Arbeitszeit: 25 Minuten

Sie haben im Fernsehen eine Diskussionssendung zum Thema „Persönliche Kontakte und Internet“ gesehen.
Im Online-Gästebuch der Sendung finden Sie folgende Meinung:

www.diskussion-aktuell.de

Gästebuch
15.01. 16:55 Uhr
Tanja Ich finde es schlimm, dass persönliche
Treffen immer seltener werden. Freunde
wohnen oft sehr weit auseinander. Und
da ist man dann schon froh über das
Internet. Aber Kontakte im Internet können
doch persönliche Treffen nicht ersetzen!
15.01. 17:02 Uhr

Schreiben Sie nun Ihre Meinung (circa 80 Wörter).

Aufgabe 3 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ihre Kursleiterin, Frau Müller, hat Sie zu einem Gespräch über Ihre persönlichen Lernziele eingeladen.
Zu dem Termin können Sie aber nicht kommen.

Schreiben Sie an Frau Müller. Entschuldigen Sie sich höflich und berichten Sie, warum Sie nicht
kommen können.

Schreiben Sie eine E-Mail (circa 40 Wörter).


Vergessen Sie nicht die Anrede und die Grußformel am Schluss.
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Aufgabenblatt Jugendliche

Aufgabe 1 Arbeitszeit: 20 Minuten

Letzte Woche fand an deiner Schule ein Sporttag statt.


Ein Schulfreund/Eine Schulfreundin konnte leider nicht dabei sein, weil er/sie krank war.
– Beschreibe: Wie war der Sporttag?
– Begründe: Was hat dir besonders gut gefallen?
– Mache einen Vorschlag für ein Treffen.

Schreibe eine E-Mail (circa 80 Wörter).


Schreibe etwas zu allen drei Punkten.
Achte auf den Textaufbau (Anrede, Einleitung, Reihenfolge der Inhaltspunkte, Schluss).

Aufgabe 2 Arbeitszeit: 25 Minuten

Du hast in einer Online-Jugendzeitschrift einen Artikel zum Thema „Fertige Hausaufgaben aus dem
Internet?“ gelesen. Im Diskussionsforum der Zeitschrift findest du folgende Meinung:

www.diskussion-aktuell.de

Gästebuch
26.04. 21:30 Uhr
Kevin Endlich eine tolle Möglichkeit, langweilige
Schulaufgaben bequem zu erledigen. Gute
Schüler stellen oft ihre Texte zum kosten-
losen Download ins Internet. Eine fertige
Arbeit zu Goethes „Faust“ ist schnell
gefunden und noch schneller ausgedruckt.
Wär doch blöd, es nicht zu tun.
26.04. 21:42 Uhr

Schreibe nun deine Meinung zum Thema (circa 80 Wörter).

Aufgabe 3 Arbeitszeit: 15 Minuten

Deine Sprachkursleiterin, Frau Wolmer, hat für die Gruppe einen Kinobesuch geplant.
Du kannst aber leider nicht mitkommen.

Schreibe an Frau Wolmer. Entschuldige dich höflich und berichte, warum du nicht mitkommen kannst.

Schreibe eine E-Mail (circa 40 Wörter).


Vergiss nicht die Anrede und den Gruß am Schluss.
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Bewertungskriterien Schreiben

A B C D E
AUFGABE 1

Erfüllung Inhalt, Umfang, Alle 3 Sprachfunk- 2 Sprachfunktio- 1 Sprachfunktion 1 Sprachfunktion Textumfang


Sprachfunktionen tionen inhaltlich nen angemessen angemessen und angemessen weniger als 50 %
(z. B. jemanden und umfänglich oder 1 teilweise oder oder teilweise der geforderten
einladen, Vor- angemessen 1 angemessen und alle teilweise Wortanzahl oder
schlag machen ...) behandelt 2 teilweise Thema verfehlt

Textsorte durchgängig erkennbar ansatzweise kaum erkennbar


umgesetzt erkennbar

Register/ situations- und noch weitgehend ansatzweise nicht mehr


Soziokulturelle partneradäquat situations- und situations- und situations- und
Angemessenheit partneradäquat partneradäquat partneradäquat

Kohärenz Textaufbau durchgängig und überwiegend stellenweise kaum erkennbar Text


(z. B. Einleitung, effektiv erkennbar erkennbar durchgängig
Schluss …) unangemessen
Verknüpfung von angemessen überwiegend teilweise kaum angemessen
Sätzen, Satzteilen angemessen angemessen

Wortschatz Spektrum differenziert überwiegend teilweise angemes- kaum vorhanden


angemessen sen oder begrenzt

Beherrschung vereinzelte mehrere Fehlgriffe mehrere Fehlgriffe mehrere Fehlgriffe


Fehlgriffe beein- beeinträchtigen beeinträchtigen beeinträchtigen
trächtigen das das Verständnis das Verständnis das Verständnis
Verständnis nicht nicht teilweise erheblich

Strukturen Spektrum differenziert überwiegend teilweise angemes- kaum vorhanden


angemessen sen oder begrenzt
Beherrschung vereinzelte mehrere Fehlgriffe mehrere Fehlgriffe mehrere Fehlgriffe
(Morphologie, Fehlgriffe beein- beeinträchtigen beeinträchtigen beeinträchtigen
Syntax, trächtigen das das Verständnis das Verständnis das Verständnis
Orthografie) Verständnis nicht nicht teilweise erheblich
AUFGABE 2

Erfüllung Inhalt, Umfang, Meinungsäußerung überwiegend teilweise kaum angemessen Wie Aufgabe 1
Meinungsäußerung inhaltlich und angemessen angemessen
umfänglich
angemessen

Register/ situations- und noch weitgehend ansatzweise nicht mehr


Soziokulturelle partneradäquat situations- und situations- und situations- und
Angemessenheit partneradäquat partneradäquat partneradäquat
Kohärenz
Wortschatz
Wie Aufgabe 1
Strukturen
AUFGABE 3

Erfüllung Mitteilung, Inhalt Mitteilung inhalt- überwiegend stellenweise kaum angemessen Wie Aufgabe 1
Register/ lich und soziokul- angemessen angemessen
Soziokulturelle turell angemessen
Angemessenheit
Kohärenz
Wie Aufgabe 1
Wortschatz
Strukturen
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Durchführung und Bewertung

Eine genaue Beschreibung der Durchführung finden Sie in den Durchführungsbestimmungen im Durchführung


Internet oder im Intranet des Goethe-Instituts bzw. im Mitgliederbereich des ÖSD.

Alle drei Aufgaben werden auf dem beschriebenen Antwortbogen Schreiben von zwei Prüfenden
unabhängig voneinander bewertet. Sie machen Korrekturzeichen auf dem Antwortbogen.
Um die Unabhängigkeit der Bewertungen zu gewährleisten, erhält jeder der beiden Bewertenden Bewertung
einen eigenen Bewertungsbogen. Auf diese Weise kann der Zweitkorrektor eine sogenannte
blinde Zweitkorrektur vornehmen, bei der er nicht durch die Punktevergabe durch den Erst-
korrektor beeinflusst wird.

Ein Zählen der geschriebenen Wörter durch die Bewertenden ist ausschließlich dann notwendig,
wenn die Leistung augenscheinlich unter 50 % des geforderten Textumfangs liegt. In diesem Fall
ebenso wie bei einer Themaverfehlung wird das Kriterium „Erfüllung der Aufgabenstellung mit
„0 Punkten“ bewertet. Damit ist die gesamte Aufgabe „nicht bestanden“ und erhält „0 Punkte“.
Bei Vergabe von „0 Punkten“ bei einem anderen Kriterien wird die Gesamtpunktzahl gewertet.

Die jeweiligen Punktwerte von Bewertung 1 und Bewertung 2 werden auf den Ergebnisbogen
übertragen. Zur Ermittlung des Gesamtergebnisses wird das arithmetische Mittel aus den beiden
Bewertungen gezogen. Ergebnis-
Wenn die von einem/einer Bewertenden vergebene Punktzahl für das Modul Schreiben unterhalb ermittlung
der Bestehensgrenze liegt, erfolgt ein Bewertungsgespräch und bei Nicht-Einigung der beiden
Bewertenden eine Drittbewertung.
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Korrekturverfahren

Die Leitpunkte werden jeweils an der entsprechenden Stelle am äußeren linken Rand mit 1-3 Erfüllung
gekennzeichnet. Leitpunkte, die nicht voll erfüllt sind, werden nicht gekennzeichnet. Der/Die Erst-
korrektor/-in nimmt die Nummerierung der Leitpunkte auf dem Aufgabenblatt vor. Fehlgriffe bei
den Merkmalen der Textsorte sowie der situations- und partnerbezogenen Ausdrucksweise
werden am äußeren linken Rand mit einem Strich „ | “ markiert. Ein Zählen der geschriebenen
Wörter durch die Teilnehmenden oder Bewertenden ist nicht notwendig.

Verstöße gegen die sinnvolle Anordnung und Verknüpfung der Leitpunkte und die Verknüpfung Kohärenz
der Sätze/Äußerungseinheiten werden durch die Einkreisung und Auslassungszeichen „ “
gekennzeichnet. Ist es zugleich ein Verstoß gegen die Kriterien „Wortschatz“ oder „Strukturen“,
wird dieser am rechten Korrekturrand mit einem senkrechten Strich „ | “ vermerkt.

Verstöße bei der Wortschatzbeherrschung werden am rechten Rand mit einem Strich „ | “ markiert Wortschatz
und im Text unterstrichen. Fehlende Worte werden durch Auslassungszeichen „ “ markiert.

Verstöße gegen Regeln der Morphologie, Syntax, Orthografie und Interpunktion werden am Strukturen
rechten Rand mit einem Strick „ | “ markiert und im Text unterstrichen. Bei der Bewertung hin-
sichtlich Orthografie und Interpunktion gelten die Regeln der überarbeiteten Rechtschreibreform
von 2006. Alle im Duden angegebenen alternativen Schreibweisen, werden akzeptiert, z. B.
du und Du. Auch alle deutschen Varietäten, z. B. „ss“ statt „ß“ werden akzeptiert.
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Fokuspunkte zur Prüferschulung

Kriterium Fokuspunkte

Erfüllung In diesem Kriterium wird bewertet, ob und in welchem Umfang die Aufgabenstellung erfüllt wurde.
Des Weiteren wird bewertet, ob die Merkmale der Textsorte umgesetzt und das richtige Register gewählt
wurden, das heißt, inwieweit der Text soziolinguistisch angemessen ist.

Aufgabe 1 Aufgabe 1 ist erfüllt, wenn alle drei Leitpunkte und die damit verbundenen Sprachfunktionen
beschreiben, begründen, einen Vorschlag machen berücksichtigt wurden. Die Textlänge wird nur implizit
mitbewertet, denn es gilt eine angemessene Bearbeitung der Leitpunkte. Wenn alle Sprachfunktionen in
einem kürzeren Text angemessen bearbeitet wurden, wird die volle Punktzahl vergeben. Wenn Texte
länger sind als die geforderte Wortanzahl, wirkt sich dies nicht negativ auf die Bewertung aus.
Der Text sollte als E-Mail zu erkennen sein und der/die Verfasser/-in sollte sich situations- und partner-
adäquat ausdrücken, beispielsweise durch eine informelle Anrede oder Grußformel.

Aufgabe 2 Aufgabe 2 ist erfüllt, wenn der Text als Meinungsäußerung erkennbar ist und sich auf das Thema der
Situierung und des Inputtextes bezieht. Eine konkrete Bezugnahme auf die einzelnen Aussagen des
Input-Textes ist nicht erforderlich. Da es sich um einen Text für ein öffentliches Internetforum handelt,
sollte er in einem neutralen Register formuliert sein.

Aufgabe 3 Bei Aufgabe 3 wird neben der inhaltlichen auch die soziolinguistische Angemessenheit bewertet.
Unter inhaltlicher Angemessenheit ist zu verstehen, ob die Sprachfunktionen sich entschuldigen und
begründen/berichten erfüllt wurden. Die Mitteilung ist soziolinguistisch angemessen, wenn der/die
Teilnehmende zeigt, dass er/sie seine(n)/ihre(n) Kommunikationspartner/-in angemessen höflich
ansprechen und sein Anliegen höflich hervorbringen kann. Der Text sollte als E-Mail erkennbar sein.

Kohärenz In diesem Kriterium werden der Textaufbau sowie die Textkohärenz bewertet.
Die sinnvolle Anordnung der Sprachfunktionen sollte durch dementsprechende Verknüpfung unterstützt
werden. Fehlen diese, so wird der/die Lesende durch die thematischen Sprünge irritiert und in seinem/
ihrem Leseprozess behindert. Dies führt zu Punktabzug.
Zu einem gut aufgebauten Text auf Niveau B1 gehört auch ein abwechslungsreicher Satzbau, das heißt,
die Satzanfänge sollten variieren und nicht mehrheitlich mit „Ich“ bzw. dem Subjekt anfangen.

Wortschatz In diesem Kriterium werden das Wortschatzspektrum und die Wortschatzbeherrschung bewertet.
Der Wortschatz ist unter drei Aspekten zu betrachten:
Einerseits sollen die Teilnehmenden unter Beweis stellen, dass sie über ein Spektrum an Wörtern und
Ausdrücken verfügen, wie es für die Bewältigung der Aufgabe auf dem Niveau B1 angemessen ist.
Andererseits sollen sie zeigen, dass sie den Wortschatz auch richtig anwenden können. Bei der Wort-
schatzbeherrschung ist die Qualität eines Fehlers, d. h. die Beeinträchtigung der Verständlichkeit, für die
Bewertung von Relevanz. Ein Text mit vielen kleinen Fehlern, der aber durchgängig verständlich ist, erhält
gegebenenfalls mehr Punkte als einer mit wenigen, aber verständniseinschränkenden Fehlern. Die Ent-
scheidung für entweder B („mehrere Fehlgriffe stören nicht“), C („mehrere Fehler stören teilweise“)
oder D („mehrere Fehler stören erheblich“) lässt sich nicht durch Fehlerzählen entscheiden, sondern ist
Ermessenssache der geschulten Korrektoren/Korrektorinnen.
Die Übernahme einzelner Ausdrücke aus der Vorlage ist auf dem Niveau B1 möglich, wenn diese ange-
messen in den Text eingebunden werden. Die Übernahme von Wendungen bzw. ganzer Sätze ist nicht
akzeptabel und führt deshalb zu Punktabzug.

Strukturen In diesem Kriterium wird die Beherrschung von grammatischen Strukturen, insbesondere von Morpho-
logie, Syntax und Orthografie und Interpunktion bewertet.
Wie beim Wortschatz so sind auch bei den Strukturen sowohl das Spektrum als auch die Beherrschung
zu bewerten. Auch hier muss sich der/die geschulte Bewertende die Frage stellen, ob ein Fehler das Ver-
ständnis des Textes und somit die Kommunikation beeinträchtigt oder nicht. Dabei ist vom Verständnis
eines muttersprachlichen Sprechers auszugehen und nicht von fehlerversierten Deutschlehrenden.
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3 Training

3.1 Trainingsstufe 1: Vertrautmachen mit Zielen und Bewertungskriterien

Beispiel 1, Aufgabe 1 – Polina –

Liebe Anna,
wie geht es dir? Bist du wieder gesund?
Ohne dich war meine Feier nicht so lustig! Ich lud nicht viele Freunde ein.
Wir feierten meinen Geburtstag an Bord des Schiffes. Es war sehr spannend,
in hohe See zu stechen und dort zu schwimmen. Mit dem Schiff konnten wir
durch das sogenannten „Goldes Tor“ aus Felsen durchgehen.
Ich habe auch viele Geschenke bekommen, aber ein Geschenk war besonders
toll. Das ist ein Lied von meinem Freund Nikolay.
Er hat es selbst geschrieben! Die Musik ist auch wunderbar.
Ich finde es original.
Sei nicht traurig, dass du nicht gekommen bist. Möchtest du vielleicht am
Wochenende mit mir ins Kino gehen? Ich würde dich gern sehen.
Bis bald!
Mit freundlichen Grüßen
Polina Müller

122 Wörter
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Beispiel 1, Aufgabe 1 – Polina – Bewertung

35 Punkte Ergebnis

Insgesamt handelt es sich um eine Leistung im oberen Bereich von Niveau B1. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 122 Wörtern ist der Text ausführlicher als gefordert. 10 Punkte
Aufgabenstellung Die drei Leitpunkte und die damit verbundenen Sprachfunktionen A
(beschreiben, begründen, Vorschlag machen) werden angemessen
behandelt. Der Text ist situations- und partneradäquat.
Die Textsorte ist gut erkennbar, jedoch ist die Abschiedsformel für eine
persönliche Mail falsch gewählt. Dies führt aber nicht zu einem Punkt-
abzug.
Nach Diskussion Entscheidung für A.

Kohärenz Der Textaufbau ist durchgängig effektiv (einleitende Bezugnahme auf die 7,5 Punkte
Situierung: Bist du wieder gesund? und Abschluss Bis bald!). Zwar variie- B
ren die Satzanfänge, aber die ersten Sätze sind nicht wirklich effektiv
verknüpft (Ich lud nicht viele Freunde ein. Wir feierten meinen Geburtstag
an Bord des Schiffes. Es war sehr spannend …).

Wortschatz Das Spektrum ist differenziert (an Bord, spannend, Felsen, sei nicht 7,5 Punkte
traurig). Der Ausdruck in hohe See stechen ist idiomatisch nicht ganz B
passend, aber verständlich. Es gibt einige Fehlgriffe, die das Verständnis
nicht beeinträchtigen (durchgehen, original, Mit freundlichen Grüßen).

Strukturen Das Spektrum an Strukturen ist differenziert und es gibt nur bei der 10 Punkte
Adjektivendung einen Fehlgriff (durch das sogenannten „Goldes Tor“). A
Nur leicht störend ist der Wechsel von Perfekt und Präteritum (lud,
gekommen bist, habe bekommen) ebenso wie die Verwendung des
bestimmten Artikels (an Bord des Schiffes).
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ZERTIFIKAT B1 MODUL SCHREIBEN
TRAININGSMATERIAL FÜR PRÜFENDE

Beispiel 2, Aufgabe 2 – Jean –

Wie Tania finde ich es schade, dass persönliche Treffen immer seltener
werden. In eine Welt, wo die Leute immer sich beeilen, haben wir immer
weniger Zeit für unsere Freunde. Wir laufen die ganze Tag von ein Teil von
die Stadt zu ein ander, und wir sehen nich, dass wir, auf diese Art, persön-
liche Kontakten verlieren. Naturlich glaube ich nicht, dass Internet nur
schlimm ist; zum Beispiel, ist es sehr wichtig wann Menschen sehr weit weg
wohnen, in ein Paar Sekunden kommt ein E-Mail von Rome nach Melbourne,
von Los Angeles nach Wien an.
Was wir nich vergessen sollen ist dass persönliche Treffen konnen nich
ersetzt werden.
Jean

107 Wörter
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ZERTIFIKAT B1 MODUL SCHREIBEN
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Beispiel 2, Aufgabe 2 – Jean – Bewertung

35 Punkte Ergebnis

Ein Beispiel für eine Leistung auf dem Niveau B1. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 107 Wörtern ist der Text ausführlicher als gefordert. 10 Punkte
Aufgabenstellung Die schriftliche Meinungsäußerung ist angemessen: Der Text nimmt das A
Thema der Vorlage auf und geht darauf ein (Wie Tanja find ich es schade,
naturlich glaube ich nicht).
Das Register ist situationsadäquat (haben wir immer weniger Zeit,
Wir laufen, Was wir nich vergessen sollten).

Kohärenz Der Text ist durchgängig effektiv und klar gegliedert. Einleitung und Ab- 10 Punkte
schluss sind erkennbar und die Übergänge zwischen den Argumenten sind A
gelungen (Wie Tania finde ich es schade, Naturlich glaube ich nicht, dass
Internet nur schlimm ist; Was wir nich vergessen sollen ist).
Die Verknüpfungsmittel dass, und, wenn werden durchgängig angemessen
eingesetzt. Der Satzbau ist abwechslungsreich.

Wortschatz Das Wortschatzspektrum ist überwiegend angemessen: 7,5 Punkte


(sich beeilen, auf diese Art). Allerdings führt die Übernahme der Wörter B
schlimm und ersetzen sowie des ganzen Teilsatzes dass persönliche
Treffen immer seltener werden aus der Vorlage zu Punktabzug.
Die Beherrschung ist weitestgehend korrekt (finde ich es schade,
sich beeilen, was wir nicht vergessen sollen ist, dass).
Vereinzelt tauchen Fehlgriffe auf, die den Lesefluss aber nicht stören
(sehr weit weg wohnen, wann statt wenn).

Strukturen Das Spektrum ist angemessen; komplexe Strukturen sind vorhanden 7,5 Punkte
(Wie Tania, Naturlich glaube ich nicht, dass; zum Beispiel, was wir nicht B
vergessen sollen ist, dass).
Stellenweise treten gehäufte Regelverstöße auf, die aber den Lesefluss
nicht stören:
Flexion: ein Teil von die Stadt zu ein ander
Modus: sollen statt sollten
Wortstellung: zum Beispiel, ist es sehr wichtig wann Menschen …, in ein
Paar Sekunden kommt ein E-Mail; dass persönliche Treffen konnen nicht
ersetzt werden.
Orthografie: Naturlich, Paar, nich, konnen
Es gibt zahlreiche Interpunktionsfehler.
SA_07_010213

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Beispiel 3, Aufgabe 3 – Jennifer –

Liebe Frau Müller,


Es tut mir leid, dass ich zu Ihrem Gespräch über Ihre persönlichen Lernziele
nicht kommen kann. Ich muss an diesem Tag in Deutschland meine Mutter
besuchen. Sie ist im Krankenhaus Krank und muss operiert werden.

Mit Freundlichen Grüßen,


Jennifer M.

43 Wörter
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Beispiel 3, Aufgabe 3 – Jennifer – Bewertung

19 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine sehr gute Leistung auf dem Niveau B1. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 43 Wörtern ist der Text angemessen lang. 3 Punkte
Aufgabenstellung Die Mitteilung ist durch die gewählten Grußformeln in soziokultureller/ B
soziolinguistischer Hinsicht voll angemessen
Inhaltlich ist der Text überwiegend angemessen. Aus dem ersten Satz er-
gibt sich allerdings der gravierende Bezugsfehler über Ihre persönlichen
Lernziele. Aus diesem Grund kann hier nicht die volle Punktzahl gegeben
werden.

Kohärenz Die Textgliederung ist durchgängig und effektiv und der Einsatz von 4 Punkte
Verknüpfungsmitteln ist durchgängig angemessen (es tut mir leid, dass …; A
Meine Mutter … Sie …).
Angesichts der Kürze des Textes ist eine Variation des Satzbaus nur
begrenzt möglich. Die vorliegende Mitteilung setzt dies aber in
angemessener Weise um.

Wortschatz Das Spektrum ist flexibel und differenziert (meine Mutter besuchen, 6 Punkte
Krankenhaus, muss operiert werden). A
Es gibt nur einen Fehlgriff, der den Lesefluss jedoch nicht stört
(im Krankenhaus Krank).

Strukturen Die Strukturen sind flexibel und differenziert eingesetzt (dass ich ... nicht 6 Punkte
kommen kann, muss operiert werden). A
Es gibt zwei Rechtschreibfehler: Krank, Freundlichen
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Seite 22
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3.2 Anwendung der Bewertungskriterien

Beispiel 4, Aufgabe 1 – Boris –

Liebe Reneta,
ich bin traurig, dass du nicht zum Beispielgekommen bist. Es war eine
wirklich gute Party mit viel Freunde. Wir haben viel Alkohol getrunken und
laut Musik gehören. Die Party hat um 10 Uhr begonnen und um 6 Uhr
beendet.
Es war wirklich wunderschön.
Meine Freunde haben mir ein Geschenk geschenkt – Sony Playstation
Portable. Es war das perfekte Geschenk. Ich bin ein großer Fan von Spielen
aber ich hatte nicht genug Geld um einen früher zu kaufen.
Wann treffen wir uns? Wir haben uns von 3 Monate nicht getreffen. Wir
müssen nächste Wochenende uns treffen. Hast du denn frei Zeit? Schreib mir
bald.

Grüsse
Boris

106 Wörter
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Beispiel 4, Aufgabe 1 – Boris – Bewertung

30 Punkte Ergebnis

Insgesamt handelt es sich um eine Leistung auf B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Der Text ist mit 106 Wörtern ausführlicher als gefordert 10 Punkte
Aufgabenstellung Die drei Leitpunkte und die damit verbundenen Sprachfunktionen (be- A
schreiben, begründen, Vorschlag machen) werden angemessen behandelt.
Die Textsorte E-Mail ist durch eine geeignete informelle Anrede und die
Grußformel gut erkennbar (Liebe Renata, Grüsse).
Der Text ist situations- und partneradäquat.

Kohärenz Die Gliederung ist effektiv (einleitende Bezugnahme auf die Situierung ich 7,5 Punkte
bin traurig, dass du nicht und Verabschiedung Schreib mir bald. Grüsse). B
Die Verknüpfung der Sätze durch dass; und; aber ist überwiegend ange-
messen.
Die Satzanfänge variieren allerdings nur gelegentlich: Dreimal wird ein
Satz mit es war eingeleitet.

Wortschatz Das Wortschatzspektrum ist angemessen (laut Musik hören, wirklich 5 Punkte
schön, das perfekte Geschenk, Fan von, genug Geld). C
Allerdings gibt es einige Fehlgriffe, die den Lesefluss stören (zum Beispiel
gekommen, beendet, von 3 Monate).
Weitere Fehler stören den Lesefluss nicht
(früher, ein Geschenk geschenkt).

Strukturen Das Spektrum an Strukturen ist angemessen (ich bin traurig, dass; 7,5 Punkte
Wir haben viel Alkohol getrunken, Die Party hat um 10 Uhr begonnen, B
Es war das perfekte Geschenk, Schreib mir bald).
Es gibt einige Regelverstöße, die die Kommunikation jedoch nicht
behindern:
Partizipien: gehören, getreffen
Deklination von Pronomen: einen früher zu kaufen
Adjektivdeklination: mit viel Freunde, nächste Wochenende, frei Zeit
Wortstellung: um einen früher zu kaufen
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Beispiel 5, Aufgabe 1 – Jorge –

Hallo Jorge,
ich schreibe dir weil du zu meiner Geburstagfeir kommtest nich. Deine
Mutter hat mir gesagt dass du krank warst. Dass ist kein Problem, wir
machten nichts interesant und ich hätte keine Küche. Den Geschenk von Raúl
liebte ich, es war ein neues Play station videospiel. Aber wir könnten nicht
spiel weil ich keine Play station habe. Ich möchte dich froh sehen. Ich hoffe
nicht zu spätt.
Aufwiederlessen Jorge.

70 Wörter
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Beispiel 5, Aufgabe 1 – Jorge – Bewertung

20 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um ein Beispiel für eine Leistung unter B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Der Text ist mit 70 Wörtern noch angemessen lang. 2,5 Punkte
Aufgabenstellung Leitpunkt 1 und die damit verbundene Sprachfunktion (beschreiben) ist D
nur teilweise erfüllt. Die Beschreibung ist sehr kurz und stellenweise
unklar (wir machten nichts interesant und ich hätte keine Küche).
Leitpunkt 2 ist auch nur teilweise behandelt, da Jorge nicht sagt, warum
er das Geschenk mag.
Leitpunkt 3 fehlt bzw. missglückt. Die Äußerung Ich möchte dich froh
sehen. Ich hoffe nicht zu spätt. kann vom Leser nicht als Vorschlag für ein
Treffen verstanden werden.
Die Textsorte E-Mail ist durch eine geeignete informelle Anrede erkenn-
bar, die Grußformel Aufwiederlessen ist jedoch nicht angemessen.
Das Register ist situations- und partneradäquat.

Kohärenz Die Gliederung ist erkennbar: Der Anfang des Textes liest sich flüssig, die 7,5 Punkte
letzten beiden Sätze sind allerdings unverbunden (Ich möchte dich froh B
sehen. Ich hoffe nicht zu spätt.).
Die Satzanfänge beginnen oft mit Subjekt (ich schreibe dir, Deine Mutter,
Ich möchte, Ich hoffe).
Verknüpfungsmittel sind durchgängig vorhanden (weil, dass, aber, und).

Wortschatz Das Wortschatzspektrum ist begrenzt (krank warst, Den Geschenk liebte 5 Punkte
ich, Dass ist kein Problem). C
Es gibt zwei Fehlgriffe, die das Verständnis behindern (keine Küche,
Ich hoffe nicht zu spätt).
Nach Diskussion werden 5 Punkte gegeben.

Strukturen Das Spektrum ist angemessen (Deine Mutter hat mir gesagt dass du krank 5 Punkte
warst; weil ich keine Play station habe). C
Regelverstöße und Rechtschreibfehler behindern jedoch den Lesefluss:
Tempus: kommtest
Flexion: nicht spiel, nichts interesant
Modus: hätte, könnten
Es gibt zahlreiche Orthografie- und vereinzelte Interpunktionsfehler.
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Seite 26
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Beispiel 6, Aufgabe 1 – Jugendliche – Anja –

Hallo Sara!

Letzten Montag hatten wir an der Schule ein Sporttag. Es was super. Wir
hatten viel Spaß. Am besten fande ich den Volley-ball turnier. Wir Mädchen
haben die Jungs fur 10 pünkte geschlagen. Schade das du krank warst.
Es würde dir echt gefallen. Ich hoffe du wirst bald gesund. Wir konnten am
Samstag ins Kino gehen. Schreib mir wen du Zeit hast.

Deine Anja

65 Wörter
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Seite 27
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Beispiel 6, Aufgabe 1 – Jugendliche – Anja – Bewertung

35 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine Leistung auf dem Niveau B1. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Der Text ist etwas kürzer als gefordert. Die drei Sprachfunktionen werden 10 Punkte
Aufgabenstellung trotzdem angemessen behandelt. A
Die Textsorte E-Mail ist durch geeignete Anrede und Schlussformel
(Schreib mir wen du Zeit hast) gut erkennbar.
Der Text ist situations- und partneradäquat.

Kohärenz Eine Gliederung ist erkennbar. 7,5 Punkte


Die Sätze sind alle kurz, daher werden kaum Konnektoren verwendet B
(das du krank warst; wen du Zeit hast).
Die Satzanfänge variieren (Letzten Montag; Am besten; Schade), trotzdem
wirken die Sätze unverbunden (Es was super. Wir hatten viel Spaß.).
Der Konnektor wen ist falsch geschrieben.
Nach Diskussion Entscheidung für 7,5 Punkte.

Wortschatz Das Spektrum ist angemessen (Spaß, Turnier, schade). 10 Punkte


Es gibt einen Fehlgriff, der das Verständnis nicht beeinträchtigt A
(für 10 pünkte geschlagen).

Strukturen Das Spektrum ist angemessen. 7,5 Punkte


Es gibt einige Fehlgriffe in der Orthografie (fur, das, wen) und in der B
Verbkonjugation (was, fande).
Die Verwechslung beim Modus (konnten statt könnten) und Tempus
(würde dir gefallen statt hätte dir gefallen) sind störend, aber behindern
die Kommunikation nicht.
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Seite 28
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Beispiel 7, Aufgabe 2 – Dalila –

Ich finde es schlimm, dass Internet nimmt uns sehr viel Zeit. Mehr als die
Hefte, Internet ist gut, weil du dort sehr wichtige Informationen bekommen
kannst. Es ist auch gut, wenn du mit deine Familie oder Freunden über den
Skype sprechen willst. Aber, Facebook ist ganz schlechst. Die Leute können
den ganzen Tag sitzen und “surfen“, und sie verloren Zeit für die Freunde, für
die Familie, für die andere Sachen wer sie früher ohne den Internet gemacht
haben. Mir kommt es so vor als ob ich nur eine Stunde auf Facebook oder
Internet chatte aber in Wirklichkeit vergehen zwei oder drei Stunden. Meine
persönliche Meinung ist, dass die Leute durfen nicht so viel Zeit über den
Internet vorbeiführen. Sie müssen etwas Interesant oder ein Hobby finden.
Der Internet ist ungesund.
Dalila G.

132 Wörter
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Seite 29
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Beispiel 7, Aufgabe 2 – Dalila – Bewertung

32,5 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine Leistung auf dem Niveau B1. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 132 Wörtern ist der Text deutlich länger als gefordert. 10 Punkte
Aufgabenstellung Der Text ist inhaltlich angemessen, denn es werden verschiedene Aspekte A
zum Thema persönliche Kontakte und Internet genannt: Skype und die
Vorzüge und Gefahren von Facebook.
Das Register ist überwiegend neutral und damit situationsadäquat. Die
Verwendung des du (weil du dort sehr wichtige Informationen bekommen
kannst, wenn du mit deine Familie oder Freunden …) anstelle von man
irritiert ein wenig, rechtfertigt aber keinen Punktabzug.

Kohärenz Der Textaufbau ist durchgängig erkennbar, die Verknüpfung von Satztei- 10 Punkte
len und Sätzen überwiegend angemessen. A
Es werden durchgängig Verknüpfungsmittel eingesetzt (dass, weil, wenn,
und, aber). Der Satzbau ist abwechslungsreich (Ich finde es schlimm …;
Es ist auch gut, wenn …; Mir kommt es so vor als ob …; Meine persönliche
Meinung ist …). Der letzte Satz ist inhaltlich nicht mit dem Text verbunden.
Nach Diskussion Entscheidung gegen Punktabzug.

Wortschatz Das Wortschatzspektrum ist angemessen (Ich finde es schlimm, wichtige 5 Punkte
Informationen bekommen, in Wirklich vergehen … Stunden). C
Es gibt allerdings auch Fehlgriffe, die das Verständnis teilweise behindern
(die Hefte; vorbeiführen; sitzen).

Strukturen Das Spektrum ist angemessen (Internet ist gut, weil … kannst; Es ist auch 7,5 Punkte
gut, wenn … willst; Mir kommt es so vor als ob). B
Fehlgriffe sind relativ häufig, stören aber nicht den Lesefluss.
Wortstellung: dass Internet nimmt uns sehr viel Zeit
dass die Leute durfen
Flexion: mit deine Familie; den Internet; etwas Interessant ;
Präposition: über den Internet
Pronomen: Sachen, wer sie früher
Tempus: und sie verloren
Genus: Der Internet
Es gibt mehrere Orthografie- und Interpunktionsfehler.
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Seite 30
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Beispiel 8, Aufgabe 2 – Diana –

Ich finde es schlimm, um Bekanntschaf im Internet zu machen. PRO: Im Internet


kann man über seine Probleme oder über etwas etwas neues erfahren. Aber
gibt es auch Mangel.
Internet und Kommunikation mit virtuellen Freunden verzögen sehr. Man kann
viel Freizeit haben und mit den Freunden spazieren gehen, aber einige
Menschen im Internet sitzen fast jeden Tag und chaten mit virtualen Freunden
Es ist nicht sehr gut. Man soll persöhnliche Treffen machen und über seinen
Freunden nicht vergessen. Das ist Leben. Und wir müssen nur im Real
verkehren

Diana

89 Wörter
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Seite 31
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Beispiel 8, Aufgabe 2 – Diana – Bewertung

22,5 Punkte Ergebnis

Ein Beispiel für eine Leistung unter B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 89 Wörtern ist der Text angemessen lang. 7,5 Punkte
Aufgabenstellung Die Bedeutung des ersten Arguments für das Thema ist nicht ganz ersicht- B
lich (Im Internet kann man über seine Probleme oder über etwas etwas
neues erfahren.). Insgesamt wird aber auf das Thema eingegangen.
Das Register ist situationsadäquat.

Kohärenz Eine Gliederung des Textes in Pro und Kontra ist stellenweise erkennbar 5 Punkte
(PRO … Aber gibt es auch Mangel.). C
Die Verknüpfung von Sätzen ist teilweise angemessen: Es werden nur we-
nige Verknüpfungsmittel, stellenweise wiederholt eingesetzt (aber, und,
rückverweisendes das).
Der Satzbau variiert gelegentlich (Ich finde es schlimm, Im Internet kann
man, Es ist nicht sehr gut, Man soll persöhnliche Treffen).

Wortschatz Das Wortschatzspektrum ist angemessen: (Bekanntschaf … machen, etwas 5 Punkte


neues erfahren, Mangel, verkehren). C
Es gibt aber Fehlgriffe, die den Lesefluss beeinträchtigen (über etwas
etwas neues erfahren, verzögen, nicht sehr gut, im Real verkehren).

Strukturen Das Spektrum an Strukturen ist sehr begrenzt (kann man, gibt es, man 5 Punkte
kann, es ist, Das ist). C
Es gibt viele Fehlgriffe, die den Lesefluss teilweise stören.
Syntax: ich finde es schlimm, um; über seinen Freunden nicht vergessen
Wortstellung: Aber gibt es auch, einige Menschen im Internet sitzen fast
jeden Tag
Orthografie: Bekanntschaf, Mangel, chaten, virtualen, persönliche
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Seite 32
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Beispiel 9, Aufgabe 2 – Jugendliche – Anton –

10.02. 16.10 Uhr


Anton:
Ja, ich finde das auch super, dass jeder Mensch kann fertige Hausaufgaben
aus dem Internet downloaden. Sie sind sehr nützlich, wenn du, z. B., keine
Zeit hast oder Probleme mit Verständnis von diesen Hausaufgaben hast. Aber
das wird nicht von allem auf jeden benutzen, weil diese „Internetkenntnisse“
an der Prüfung nicht helfen können. Die Leute, die schlecht selber lernen,
glauben, dass fertige H/A eine tolle Erfindung sind, machen nur sie. Aber
diese Menschen eine große Fehler machen: niemand kann dir helfen, du
musst alles selbst machen, mit kleine Hilfe aus dem Internet.

96 Wörter
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Seite 33
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Beispiel 9, Aufgabe 2 – Jugendliche – Anton – Bewertung

32,5 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine Leistung auf dem Niveau B1. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 96 Wörtern ist der Text etwas länger als gefordert. 10 Punkte
Aufgabenstellung Auf den Impulstext wird durch den Anfang (Ja, ich finde das auch super) A
direkt Bezug genommen.
Der Text ist inhaltlich angemessen, es werden Vor- und Nachteile
dargestellt und erläutert.
Das Register ist situations- und partneradäquat.

Kohärenz Die Gliederung ist angemessen und effektiv. 7,5 Punkte


Die Bezüge (Die Leute und du; von diesen Hausaufgaben) sind teilweise B
unklar.
Am Ende gibt es einen inhaltlichen Sprung - es fehlt die Nennung einer
konkreten Situation (Aber diese Menschen eine große Fehler machen:
niemand kann dir helfen …). Die Sätze enthalten zahlreiche Konnektoren
(dass, wenn, weil, aber) und Nebensätze und sind so angemessen
verknüpft.

Wortschatz Das Spektrum ist angemessen: z. B. aus dem Internet downloaden, 7,5 Punkte
nützlich, Erfindung. B
Es gibt Fehlgriffe (allem auf jeden; benutzen, mit kleine Hilfe aus dem
Internet), die das Verständnis noch nicht beeinträchtigen.

Strukturen Das Spektrum ist angemessen. 7,5 Punkte


Es gibt eine Reihe von Fehlgriffen: B
Satzstellung: (dass jeder Mensch kann; Aber diese Menschen eine Fehler
machen)
Präposition: (an der Prüfung)
Flexion: (mit kleine Hilfe)
Konjugation: (das wird benutzen)
Das Verständnis ist dadurch nicht beeinträchtigt.
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Seite 34
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Beispiel 10, Aufgabe 3 – Mirte –

Sehr geeherte Frau Müller,


entschuldingen Sie bitte, leider konnte ich nicht zum vereinbarten Gespräch
kommen, weil ich ins Krankenhaus musste. Ich bitte Sie, wenn es möglich ist,
um einen anderen Termin, in nächte zwei Woche.
Danke schon für Ihren Antwort.

Mit herzlichten Grüße,


Mirte

44 Wörter
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Seite 35
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Beispiel 10, Aufgabe 3 – Mirte – Bewertung

17,5 Punkte Ergebnis

Ein Beispiel für eine Leistung auf oberem B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 44 Wörtern ist die Nachricht angemessenen lang. 3 Punkte
Aufgabenstellung Der Text bezieht sich auf einen Termin in der Vergangenheit. Dies weicht B
ab von der Aufgabenstellung. Die Sprachfunktionen Entschuldigung und
Begründung werden erfüllt. Zusätzlich wird noch eine Bitte um einen neu-
en Termin vorgebracht, die von der Aufgabenstellung nicht gefordert wird,
im Zusammenhang der Textsorte aber sinnvoll erscheint.
Auch in soziokultureller/soziolinguistischer Hinsicht ist die Nachricht an-
gemessen (Sehr geeherte Frau Müller, entschuldigen Sie bitte, Danke
schon für Ihren Antwort).
Die Grußformel Mit herzlichten Grüße ist nicht ganz korrekt. Dies allein
würde keinen Punktabzug rechtfertigen. Zum Punktabzug führt der falsch
verstandene Zeitpunkt des Termins.

Kohärenz Die Gliederung ist durchgängig und effektiv. 4 Punkte


Die Verknüpfung von Satzteilen und Sätzen ist angemessen (leider konnte A
ich nicht, weil, für Ihren Antwort).
Der Satzbau variiert (entschuldigen Sie, weil … musste, wenn ... ist,
Danke schon für Ihren Antwort).

Wortschatz Das Spektrum ist flexibel und differenziert und wird weitgehend korrekt 6 Punkte
eingesetzt (ich bitte Sie, …, um einen anderen Termin). A

Strukturen Das Spektrum ist flexibel und differenziert (weil … musste, wenn es 4,5 Punkte
möglich ist). B
Fehlgriffe sind vorhanden, aber diese stören den Lesefluss nicht:
Flexion und fehlender Artikel: in nächte zwei Woche
Orthografie: geeherte, entschuldingen, nächte, herzlichten
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Seite 36
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Beispiel 11, Aufgabe 3 – Hiromi –

Frau Müller,
dankeschön für Ihren Einladung. Aber ich kann nicht kommen das Termin,
weil ich viele zutun beim Arbeit muss. Nächste Woche habe ich vielen Zeit
für Party.
Ich freue mich über nächste mal bald uns treffen können.

Viele Grück
Hiromi F.

42 Wörter
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Seite 37
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Beispiel 11, Aufgabe 3 – Hiromi – Bewertung

11 Punkte Ergebnis

Ein Beispiel für eine Leistung unter B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 42 Wörtern ist der Text angemessen lang. 2 Punkte
Aufgabenstellung Inhaltlich ist die Mitteilung nur zum Teil angemessen, da die geforderte C
Sprachhandlung „Entschuldigen“ nicht, die Sprachhandlung „Begründen“
mit falschem Bezug realisiert werden: Gefordert ist nicht die Reaktion auf
die Einladung zu einer Party, sondern die Absage eines vorgeschlagenen
Termins. Dieses Missverständnis ist aber noch nicht als Themaverfehlung
zu werten.
In soziokultureller/soziolinguistischer Hinsicht ist die Mitteilung proble-
matisch, da die Anrede Frau Müller und die Grußformel Viele Grück im
formellen Register nicht angemessen sind.

Kohärenz Eine Gliederung ist durchgängig erkennbar: Dank für die Einladung, 3 Punkte
Absage und Aussicht auf ein Treffen. B
Es werden einfache Verknüpfungsmittel eingesetzt (Aber, weil).
Der Satzbau ist abwechslungsreich.

Wortschatz Das Spektrum ist begrenzt (viele zutun, vielen Zeit) und einige Wörter 3 Punkte
wurden aus der Aufgabenstellung übernommen (einladen, Termin). C
Es gibt einen Fehlgriff, der den Lesefluss leicht stört: beim Arbeit muss.

Strukturen Das Spektrum an Strukturen ist begrenzt. Es gibt einen Fehlgriff, der das 3 Punkte
Verständnis stört (Nebensatzkonstruktion: nächste mal bald uns treffen C
können). Da das Verständnis nicht erheblich gestört ist, werden nach
Diskussion drei Punkte vergeben.
Darüber hinaus gibt es mehrere Fehler, die das Verständnis jedoch nicht
beeinträchtigen:
Artikel: kommen das Termin, für Party
Präposition: kommen das Termin, beim Arbeit
Adjektivdeklination: weil ich viele zutun, vielen Zeit für Party, nächste mal
Rechtschreibfehler: zutun, Grück
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Seite 38
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Beispiel 12, Aufgabe 3 – Jugendliche – Jaroslawa –

Frau Wolmer,

ich schreibe Ihm, weil ich aber leider nicht mitkommen ins Kino kann. Meine
Eltern sollen in diesen Tag ausgefahren und soll ich in der Haus geblieben.
Bitte, haben Sie nicht ärger für mich! Ich weiße, dass ist nicht sehr erlich.
Aber hat mir laid.

Jaroslawa

47 Wörter
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Seite 39
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Beispiel 12, Aufgabe 3 – Jugendliche – Jaroalawa – Bewertung

9,5 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine Leistung unter B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 47 Wörtern ist der Text angemessen lang. 2 Punkte
Aufgabenstellung Die Mitteilung ist inhaltlich als Entschuldigung erkennbar (Bitte, haben Sie C
nicht ärger für mich. Aber hat mir laid.), die Begründung ansatzweise
(Meine Eltern sollen in diesen Tag ausgefahren).
Die soziokulturell nicht angemessene Anrede (Frau Wolmer), der fehlende
Gruß und das falsche Pronomen (Ihm) sind nicht angemessen.

Kohärenz Eine Gliederung ist erkennbar und Verknüpfungsmittel werden eingesetzt 3 Punkte
(weil, und, dass). B

Wortschatz Das Spektrum ist begrenzt und das Verständnis zum Teil gestört 3 Punkte
(aber leider; Ärger haben; erlich; hat mir laid). C

Strukturen Das Spektrum ist begrenzt. 1,5 Punkte


Das Verständnis ist durch die falsche Verwendung des Modalverbs sollen D
und des Partizips gestört, da der zeitliche Bezug nicht klar ist (Vergangen-
heit oder Zukunft).
Es gibt weitere Fehlgriffe, die den Lesefluss, zum Teil erheblich, stören:
Personalpronomen: Ihm
Präposition: in der Haus
Satzstellung: nicht mitkommen ins Kino kann
Flexion: weiße
Orthografie: erlich, laid, ärger
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Seite 40
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3.3 Standardisierung der Bewertung

Beispiel 13, Aufgabe 1 – Evgeniy –

Lieber Freund,
Am Wochenende feierte ich mein Geburstag. Das war sehr toll. Ich lude viele
Freunden und wir Party machen. Ich bekame viele Geschenken von meinem
Freunden.
Ich finde CD-Player besonders toll, weil ich von ihm träumte. Ich dachte
nicht, dass meine Freunden mit Geschenk erraten. Und meine Freundin hat
mir einen kleinen Elefant geschenkt. Elefant gefällt mir sehr!
Mit großen Vergnügen treffe ich mit dir auf diese Woche. Aber am Morgen
Lerne ich im Uni bis 5 Uhr und dann Workshop besuche bis 6 Uhr. Wenn ich
Freizeit habe, kann ich dir telefonieren.
Mit vielen Grüß!
Evgeniy

98 Wörter
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Seite 41
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Beispiel 13, Aufgabe 1 – Evgeniy – Bewertung

27,5 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine Leistung im unteren Bereich des B1-Niveaus. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Der Text ist mit 98 Wörtern ausführlicher als gefordert. 7,5 Punkte
Aufgabenstellung Alle drei Leitpunkte und die damit verbundenen Sprachfunktionen B
(beschreiben, begründen, einen Vorschlag machen) werden realisiert.
Die Textsorte E-Mail ist in ihren Merkmalen umgesetzt: Allerdings ist die
Anrede Lieber Freund im Deutschen so unpassend, die Grußformel am
Ende ist nicht ganz korrekt. Das Register klingt stellenweise unangemes-
sen für eine E-Mail an einen Freund (Mit großem Vergnügen).

Kohärenz Die Gliederung entspricht den zu behandelnden Inhaltspunkten. 7,5 Punkte


Die Verknüpfung von Sätzen und Satzteilen ist überwiegend angemessen: B
Verknüpfungsmittel sind durchgängig vorhanden (Das, und, weil, dass,
aber, wenn).
Der Satzbau variiert gelegentlich (Am Wochenende feierte ich, Ich lude,
Und meine Freundin, Mit großem Vergnügen treffe ich).
In der ersten Hälfte des Textes beginnen viele Sätze mit Ich.

Wortschatz Das Spektrum ist angemessen: erraten; Elefant, Vergnügen. 7,5 Punkte
Es gibt einen einzigen Fehlgriff, der den Lesefluss stört (mit Geschenk). B
Es wäre auch möglich, diesen Fehlgriff bei Strukturen zu bewerten.
Wichtig ist aber, dass er nicht doppelt sanktioniert wird.
Weitere Fehlgriffe sind vorhanden, stören aber den Lesefluss nicht
(lude viele Freunde, Geschenk erraten, Lerne ich im Uni).

Strukturen Das Spektrum ist angemessen (Am Wochenende feierte ich …, weil … 5 Punkte
träumte, Ich dachte nicht, dass … erraten; Wenn ich …, … telefonieren). C
Es gibt mehrere Fehlgriffe, die den Lesefluss teilweise stören:
Präposition: auf diese Woche
Tempus: lude, wir Party machen
Darüber hinaus gibt es weitere Fehler, die den Lesefluss jedoch
nicht stören:
Flexion: mein Geburstag, Freunden, Geschenken, meinem Freunden
Artikel: wir Party machen, Elefant gefällt mir, und dann Workshop
besuche
Pronomen: treffe ich mit dir, ich dir telefonieren*
Rechtschreibung: Geburstag, bekame, Lerne, Grüß
Nach Diskussion Entscheidung für fünf Punkte, da durch die Fehler das
Leseverständnis insgesamt beeinträchtigt ist.

* Im Schweizer Sprachraum ist die Verwendung von „telefonieren“ mit Dativ kein Fehlgriff und sollte daher
nicht als Fehler bewertet werden. Bei Bewertenden, die nicht mit der Schweizerischen Varietät vertraut sind,
kann allerdings nicht erwartet werden, dass alle Phänomene der Varietäten bekannt sind. Da ein einzelner
Fehlgriff nicht ausschlaggebend für die Verständlichkeit des Textes ist, hat das Beispiel keinen ausschlag-
gebenden Einfluss auf die Bewertung.
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Seite 42
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Beispiel 14, Aufgabe 2 – Tessa –

Ich kann nicht glauben was ich hier lesse. Die andere Komentarien über der
Fernsehensendung war total idiot. Ich will nicht in disen website nochmal
schrieben. Ihr hat keine idee. Internet ist ungesund für männer. leute kann
sagen dass sie einanderes person sind und deine Persönliche information zu
bekommen. Das ist kein Spaß

Tessa

53 Wörter
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Seite 43
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Beispiel 14, Aufgabe 2 – Tessa – Bewertung

10 Punkte Ergebnis

Ein Beispiel für eine Leistung unter B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 53 Wörtern ist der Text wesentlich kürzer als gefordert, aber noch im 2,5 Punkte
Aufgabenstellung tolerierbaren Maß. D
Der Text ist vage mit dem Thema verbunden und wird deshalb nicht als
Themaverfehlung gewertet: Die Verfasserin des Blogeintrags spricht
zuerst über das Gästeforum an sich und dann über Datensicherheit im
Internet. An keiner Stelle ist die Rede von persönlichen Kontakten.
Das Register ist nicht situationsadäquat, da die Verfasserin die anderen
Beiträge als total idiot bezeichnet.

Kohärenz Eine Gliederung ist kaum erkennbar. Die Sätze sind weitestgehend unver- 2,5 Punkte
bunden und die Argumentation bleibt unklar (Ihr habt keine Idee. Internet D
ist ungesund für männer).
Die Verknüpfung der Sätze und Satzteile ist kaum angemessen. Es gibt
wenige Verknüpfungsmittel (dass und rückverweisendes das) und einen
Fehlgriff (und deine Persönliche information zu bekommen).

Wortschatz Es ist kaum Wortschatzspektrum vorhanden und mehrere Fehlgriffe 2,5 Punkte
stören den Lesefluss erheblich (Komentarien, ihr habt keine idee, D
ungesund für männer, kein Spaß).

Strukturen Abgesehen von der gelungenen Relativsatz-Konstruktion was ich hier 2,5 Punkte
lesse ist kaum Spektrum vorhanden. D
Mehrere Regelverstöße behindern den Lesefluss erheblich:
Präpositionen: über der Fernsehsendung, in … schrieben.
Finalsatz: und deine … zu bekommen
Es gibt noch weitere Fehler, die den Lesefluss jedoch nicht behindern:
Flexion: über der Fernsehsendung, war total idiot, ihr hat, einanderes
person
Außerdem gibt es zahlreiche Fehler in Orthografie und Interpunktion.
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Beispiel 15, Aufgabe 3 – Tzvetan –

Wien, den 20. September


Sehr geehrte Frau Petrova,
morgen könnte ich nicht kommen, wegen meiner Mutter Geburstag. Tut mir
leid, bitte. Ich will meine Kollegin anrufen und die Hausaufgabe machen.

Mit Freundliches Gruße!


Tzvetan

34 Wörter
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Beispiel 15, Aufgabe 3 – Tzvetan – Bewertung

11 Punkte Ergebnis

Es handelt sich um eine Leistung unter dem B1-Niveau. Kommentar

Kriterium Kommentar Bewertung

Erfüllung der Mit 34 Wörtern ist der Text kürzer als gefordert. 2 Punkte
Aufgabenstellung Die Mitteilung ist nur stellenweise angemessen. Die Sprachfunktionen C
Entschuldigung und Begründung werden behandelt. Der Zusammenhang
zwischen der Aufgabenstellung (Gespräch über Lernziele) und dem
Anrufen einer Kollegin bleibt unklar.
Die Textsorte E-Mail ist durch Anrede und Grußformel erkennbar.
Die Angabe von Ort und Datum ist bei einer E-Mail nicht üblich, wird aber
akzeptiert, da in den Aufgabenblättern kein E-Mail-Kasten (mit Angabe
von Datum und Absender) vorgegeben wurde.

Kohärenz Die Gliederung ist durchgängig erkennbar; allerdings muss der Leser die 3 Punkte
Kohärenz zwischen den ersten beiden Sätzen und dem dritten Satz selber B
herstellen.
Da der Text sehr kurz ist, werden nur wenige Verknüpfungsmittel einge-
setzt (wegen, und).

Wortschatz Das Wortschatzspektrum ist begrenzt (Geburstag, Kollegin, Hausaufgabe 3 Punkte


machen). C
Es treten auch einige Fehler auf, die den Lesefluss jedoch nicht stören
(Anglizismus: will, bitte hier unpassend).

Strukturen Das Spektrum an Strukturen ist begrenzt. 3 Punkte


Fehlgriffe stören den Lesefluss nicht: C
Modus: könnte
Genitivkonstruktion: meiner Mutter Geburstag
Rechtschreibung: Geburstag, Gruße, Freundliches
Interpunktion: Komma vor wegen
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4 SZENARIEN
FÜR DIE PRÜFERSCHULUNG
In diesem Kapitel finden Sie Seminarkonzepte
zur Aus- und Fortbildung von Prüfenden.
Die Szenarien erläutern die Schulungsinhalte und
deren Ablauf.
Die Arbeitsblätter dienen als Kopiervorlagen,
die während der Seminarveranstaltungen bearbeitet
werden.
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4.1 Niveaustufen des Referenzrahmens

Zeit ca. 25 Minuten

Technik Fotokopien

Ziel Die Seminarteilnehmenden lernen die Niveaubeschreibungen des


Referenzrahmens kennen und anwenden. Sie erarbeiten sich die
Beschreibungen der Niveaustufe B1 sowie die Abgrenzung zu den
Niveaus A2 und B2.

Arbeitsblatt 1: Niveaustufen des Referenzrahmens – Globalskala


Arbeitsblatt 2: Merkmale der Niveaustufen A2, B1 und B2
Arbeitsblatt 3: Benchmarking: Beispiel für eine Leistung auf dem Niveau A2, B1 und B2.

Schritt 1
Anhand der Zuordnungsaufgabe (Arbeitsblatt 1) erarbeiten sich die Teilnehmenden alle
Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.

Schritt 2
In der zweiten Aufgabe (Arbeitsblatt 2) setzen sich die Teilnehmenden im Detail mit den
Kann-Beschreibungen für das Niveau B1 auseinander und grenzen dieses zu den Niveaus
A2 und B2 ab.

Schritt 3
Die Teilnehmenden erhalten vom Europarat veröffentlichte Leistungsbeispiele ohne
Angabe des Niveaus (Arbeitsblatt 3). Sie erhalten die Aufgabe, das Niveau der Leistungen
zu bestimmen und die Einordnung anhand der Kann-Beschreibungen zu begründen.
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4.2 Bewertungskriterien und Niveaustufen

Zeit: 75 Minuten

Technik: Fotokopien

Ziel: Die Seminarteilnehmenden lernen die Bewertungskriterien kennen


und richtig anwenden.

Vorbereitung: Die Teilnehmenden lernen die Materialien kennen:


Aufgabenblätter, Bewertungskriterien, Anforderungsprofil,
Ergebnisbogen.

Arbeitsblatt 4: Anforderungsprofil Schreiben


Arbeitsblatt 5: Bewertungskriterien Schreiben – Sprechen – Vergleich

Schritt 1
Die Teilnehmenden lernen anhand von drei Leistungsbeispielen
(für Aufgabe 1 bis Aufgabe 3) die Anwendung der Bewertungskriterien kennen.

Schritt 2
Die Teilnehmenden erhalten pro Aufgabe zwei Leistungsbeispiele, die sie in Partnerarbeit
bewerten. Anschließend vergleichen sie ihre Ergebnisse mit der Musterbewertung.
Abweichungen werden im Plenum diskutiert und begründet.

Schritt 3
In diesem letzten Schritt erhalten die Teilnehmenden weitere unbewertete Leistungs-
beispiele pro Aufgabe. Ziel dieses Schrittes ist es, den Erfolg der Standardisierung
festzustellen. Die Teilnehmenden bewerten in Einzelarbeit und vergleichen ihr Ergebnis
dann mit der Musterbewertung.
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4.3 Arbeitsblätter

Arbeitsblatt 1: Niveaustufen des Referenzrahmens – Globalskala

Schneiden Sie die Beschreibungstexte in sechs Schnipsel (ohne Niveaustufenbenennung) und geben Sie jeder Gruppe einen
Briefumschlag o. Ä. mit einem Set von Schnipseln mit folgender Anweisung: Ordnen Sie die Beschreibungen den Stufen zu.

C2 Kann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen. Kann Informa-
tionen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und
dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstellung wie-
dergeben. Kann sich spontan, sehr flüssig und genau ausdrücken und auch bei komple-
Kompetente xeren Sachverhalten feinere Bedeutungsnuancen deutlich machen.
Sprachverwendung
C1 Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch
implizite Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne
öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Kann die Sprache im
gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium
wirksam und flexibel gebrauchen. Kann sich klar, strukturiert und ausführlich
zu komplexen Sachverhalten äußern und dabei verschiedene Mittel zur
Textverknüpfung angemessen verwenden.

B2 Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen


verstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so
spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern
ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu
einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu
einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener
Selbstständige Möglichkeiten angeben.
Sprachverwendung
B1 Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und
wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann die meisten
Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich
einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessen-
gebiete äußern. Kann über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen
und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen oder
Erklärungen geben.

A2 Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz
unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Informationen zur Person und zur
Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen, routinemäßigen
Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von
Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die
eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang
Elementare mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.
Sprachverwendung
A1 Kann vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und
verwenden, die auf die Befriedigung konkreter Bedürfnisse zielen. Kann sich und
andere vorstellen und anderen Leuten Fragen zu ihrer Person stellen – z. B. wo sie
wohnen, was für Leute sie kennen oder was für Dinge sie haben – und kann auf Fragen
dieser Art Antwort geben. Kann sich auf einfache Art verständigen, wenn die
Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartner langsam und deutlich sprechen und
bereit sind zu helfen.
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Arbeitsblatt 2: Merkmale der Niveaustufe B1

Unterstreichen Sie in diesen Beschreibungen Schlüsselwörter und fassen Sie den Inhalt
anschließend mündlich zusammen.

WAS sollen die Teilnehmenden auf den jeweiligen Niveaus können?

A2 Kann
– einen ganz einfachen persönlichen Brief schreiben und sich darin für etwas bedanken oder
entschuldigen.
– kurze, einfache Notizen und Mitteilungen schreiben, die sich auf unmittelbare Bedürfnisse
beziehen.
– in Form verbundener Sätze etwas über alltägliche Aspekte des eigenen Umfelds schreiben,
z. B. über Menschen, Orte, eine Stelle oder Studienerfahrungen.
– eine elementare, schematische Beschreibung von Ereignissen, vergangenen Handlungen
und persönlichen Erfahrungen verfassen.
– in einer Reihe einfacher Sätze über die eigene Familie oder die momentane oder vorige
berufliche Tätigkeit schreiben.

B1 Kann
– eine Beschreibung eines realen oder fiktiven Ereignisses oder einer kürzlich
unternommenen Reise verfassen.
– in persönlichen Briefen und Mitteilungen einfache Informationen von unmittelbarer
Bedeutung geben oder erfragen und dabei deutlich machen, was er/sie für wichtig hält.
– Informationen und Gedanken zu abstrakten wie konkreten Themen mitteilen, Informationen
prüfen und einigermaßen präzise ein Problem erklären oder Fragen dazu stellen.
– Notizen mit einfachen, unmittelbar relevanten Informationen für Freunde schreiben, oder
für Dienstleistende, Lehrende oder andere, mit denen er/sie im täglichen Leben zu tun hat,
und kann das Wichtige darin verständlich machen.

B2 Kann
– klare, detaillierte Texte zu verschiedenen Themen aus ihrem/seinem Interessengebiet
verfassen und dabei Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen zusammen-
führen und gegeneinander abwägen.
– Sachverhalte klar und systematisch beschreiben und darstellen und dabei wichtige Punkte
und relevante stützende Details angemessen hervorheben.
– etwas klar erörtern, indem er/sie die eigenen Standpunkte ausführlich darstellt und durch
Unterpunkte oder geeignete Beispiele stützt.
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noch Arbeitsblatt 2

WIE GUT sollen die Teilnehmenden dies auf dem jeweiligen Niveau beherrschen?

A2 Kann
– bei einem einfachen, direkten Austausch begrenzter Informationen über vertraute Routine-
angelegenheiten mitteilen, was er/sie sagen will […].
– die häufigsten Konnektoren benutzen, um einfache Sätze miteinander zu verbinden,
um eine Geschichte zu erzählen oder etwas in Form einer einfachen Aufzählung zu
beschreiben.
– Verfügt über einen ausreichenden Wortschatz, um in vertrauten Situationen und in Bezug
auf vertraute Themen routinemäßige alltägliche Angelegenheiten zu erledigen.
– einige einfache Strukturen korrekt verwenden, macht aber noch systematisch elementare
Fehler […].
– kurze Wörter aus seinem mündlichen Wortschatz 'phonetisch' einigermaßen akkurat
schriftlich wiedergeben (benutzt dabei aber nicht notwendigerweise die übliche
Rechtschreibung).

B1 – Kann die Hauptaspekte eines Gedankens oder eines Problems ausreichend genau erklären.
– Kann eine Reihe kurzer, einfacher Einzelelemente zu einer zusammenhängenden linearen
Äußerung verknüpfen.
– Zeigt eine gute Beherrschung des Grundwortschatzes, macht aber noch elementare Fehler,
wenn es darum geht, komplexere Sachverhalte auszudrücken oder wenig vertraute Themen
und Situationen zu bewältigen.
– Ist sich der wichtigsten Höflichkeitskonventionen bewusst und handelt entsprechend.
– Kann sich in vertrauten Situationen ausreichend korrekt verständigen; im Allgemeinen gute
Beherrschung der grammatischen Strukturen trotz deutlicher Einflüsse der Muttersprache.
– Zwar kommen Fehler vor, aber es bleibt klar, was ausgedrückt werden soll.
– Kann zusammenhängend schreiben; die Texte sind durchgängig verständlich.Recht-
schreibung, Zeichensetzung und Gestaltung sind exakt genug, so dass man sie meistens
verstehen kann.

B2 – Kann eine detaillierte Information korrekt weitergeben.


– Kann eine begrenzte Anzahl von Verknüpfungsmitteln verwenden, um seine/ihre
Äußerungen zu einem klaren zusammenhängenden Text zu verbinden; längere Beiträge sind
möglicherweise etwas sprunghaft.
– Verfügt über einen großen Wortschatz in seinem Sachgebiet und in den meisten all-
gemeinen Themenbereichen. Kann Formulierungen variieren, um häufige Wiederholungen
zu vermeiden; Lücken im Wortschatz können dennoch zu Zögern und Umschreibungen
führen.
– Kann sich in formellem und informellem Stil überzeugend, klar und höflich ausdrücken,
wie es für die jeweilige Situation und die betreffenden Personen angemessen ist.
– Gute Beherrschung der Grammatik; gelegentliche Ausrutscher oder nichtsystematische
Fehler und kleinere Mängel im Satzbau können vorkommen, sind aber selten und können
oft rückblickend korrigiert werden. Macht keine Fehler, die zu Missverständnissen führen.
– Kann zusammenhängend klar und verständlich schreiben und dabei die üblichen Konven-
tionen der Gestaltung und der Gliederung in Absätze einhalten.
– Rechtschreibung und Zeichensetzung sind hinreichend korrekt, können aber Einflüsse der
Muttersprache zeigen.
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Arbeitsblatt 3: Benchmarking-Beispiele des Europarats

Arbeiten Sie mit einem Partner/einer Partnerin zusammen. Bestimmen Sie die Niveaus
der folgenden Leistungen und begründen Sie Ihre Einstufung mit den Kann-Beschreibungen.
Die Aufgabenstellungen finden Sie im Kapitel Lösungen auf S. 62f.

Beispiel 1
Liebe Jutta,
es freut mich sehr, wieder von dir zu hören. Ich denke, dass die beste Zeit im Sommer ist, weil ich
lange Ferien nur im Sommer habe. Obwohl es bei uns im Sommer sehr heiß ist, gibt es oft schönes
Wetter auch. Wir könnten zum Strand fahren, um im Meer zu schwimmen, deshalb fühlst du dich nicht
so heiß. Oder wir könnten in die Berge fahren, denn es ist kälter auf dem Berg.
Du brauchst nur die Kleidung für Sommer, und es ist 28 –35 Grad C hier.
Die Vorbereitung für die Reise ist leicht für dich, du bringst nämlich einfach Geld und ein fröhliches
Herz. Ich mach jede Dinge in Ordnung für dich! Bis bald!
Alles Gute
Deine L

Beispiel 2
Liebe Paola,
zuerst gratuliere ich dir zur Hochzeit. Natürlich möchte ich gern an deine Hochzeit teilnehmen.
Aber ich habe zwei kleine Kinder. Ich möchte wissen, ob jemand seine Kinder mitbringen kann.
Ich will ein schönes Geschenk einkaufen. Ich möchte auch wissen, was du gern hast.
Wir wollen in ein Hotel in Berlin übernachten. Welches Hotel empfiehlst du mir?
Mit freundlichen Grüßen
Y.Y.

Beispiel 3
München, den 15. April 2005
Liebe Silvia,
ich bedanke mich für deinen Brief. Mir geht es gut, obwohl ich auch viel zu tun habe. Ich besuche
einen Deutschkurs vormittags und nachmittags muss ich weitermachen mit meinem normalen
Programm. Grundsätzlich denke ich, dass das Verhalten des Lehrers korrekt ist. Ein Vater hat auch das
Recht, zu Hause zu bleiben, um auf sein Baby aufzupassen. Es ist klar, dass es für deine Schule nicht
der beste Moment ist, aber wenn er eine Frau wäre, würdet ihr euch keine Gedanken machen.
Selbstverständlich ist, dass ein Kind Betreuung braucht. Es gibt hier in Deutschland sehr wenige
Kinderkrippenplätze, und die Omas sind nicht in der Lage, die Eltern zu vertreten. Die Elternzeit ist
tatsächlich eine große Vorteile für die Familie. Im Gegensatz ist es meistens eine Nachteile für den
Arbeitnehmer und für die Kollegen, wie bei euch jetzt.
Man braucht viel Organisation und Sozialbewusstsein, damit alles funktionieren kann. In meiner
eigenen Familie hat mein Mann immer voll gearbeitet, und ich immer halbtags. Babysitter und Oma
haben auf meine kleine Kinder aufgepasst. Für uns war das ideal, und ich kann mir schwer vorstellen,
dass ich den ganzen Tag arbeiten müsste.
Ich wünsche dir, dass wenn du in die selbe Situation eures Englischlehrer kommst, dir die gleiche
Chance zur Verfügung steht.
Mit lieben Grüßen P.
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Arbeitsblatt 4: Anforderungsprofil Schreiben

Aufgabe: Ordnen Sie die unten stehenden Kann-Beschreibungen für das Niveau B1 den passenden
Bewertungskriterien zu. Am Schluss vergleichen Sie Ihre Lösungen und diskutieren abweichende
Zuordnungen mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin.

Kriterium Nummern

Erfüllung Aufgabe 1

Erfüllung Aufgabe 2

Erfüllung Aufgabe 3

Textaufbau, Kohärenz

Wortschatz

Strukturen

Der Kandidat/Die Kandidatin ... 6) kann die Hauptaspekte eines Gedankens oder
eines Problems ausreichend genau erklären.
n
itteilunge
en B rie fen und M de u- ung eines
realen
persönlich unmittelb
arer Be e Beschreib er kürz-
1) kann in n en v o n 7) k an n ein
isses oder
e in
formatio d dabei d
eutlich n Ereign
einfache In rfragen un oder fiktiv
e
Reise verf
assen.
tung gebe
n oder e
hält. te rn ommenen
r wichtig lich un
achen, was er/sie fü
m
8) kann ein Repertoire von häufig verwendeten
Redefloskeln und von Wendungen, die an eher
2) zeigt eine gute Beherrschung des Grundwortschatzes,
vorhersehbare Situationen gebunden sind,
macht aber noch elementare Fehler, wenn es darum geht,
ausreichend korrekt verwenden.
komplexere Sachverhalte auszudrücken oder wenig
ausrei-
vertraute Themen und Situationen zu bewältigen. ituationen
ch in v ertrauten S e einen g
m ute
9) kann si tä n d ige n; im Allg
ekt vers kturen
ar relevan
ten chend korr schen Stru
, unmittelb u ng de r grammati rsp rache.
ein fach e n D ien st- Beherrsch d er Mutte
otizen mit der für flü ss e
3) kann N hreiben, o icher Ein er es bleib
t klar,
re un d e sc
nen er/ sie im trotz deutl ler vor, ab
onen für F re, mit de F eh
Informati oder Ande Zwar kom
m en
re n de s Wichtige rden soll.
leistende,
L eh
nd kann da drückt we
tun h at, u was ausge
Leben zu
täglichen m achen.
tä nd lich
darin vers 10) kann Informationen und Gedanken zu ab-
strakten wie konkreten Themen mitteilen, Infor-
4) kann eine Reihe kurzer, einfacher Einzelelemente mationen prüfen und einigermaßen präzise ein
zu einer zusammenhängenden linearen Äußerung Problem erklären oder Fragen dazu stellen.
verknüpfen.
entionen iben; die T
exte
n H öflichkeitskonv gend schre
gste n h än ung,
der wichti end. 11) kann z
usam m e
chtsch re ib
5) ist sich delt entsprech ig ve rs tä ndlich. Re t g enug,
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Lösungsschlüssel auf Seite 56 so dass m
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Seite 54
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Arbeitsblatt 5: Abstufung in der Bewertung

Aufgabe 1:
Sehen Sie sich das Bewertungsraster Schreiben an. Diskutieren Sie und finden Sie eine Erklärung für die
fünfstufige Abstufung (A, B, C, D, E).

Aufgabe 2:
Sehen Sie das Diagramm an und ergänzen Sie die Erklärung.

Zunächst ist zu bestimmen, ________________ eine Leistung das Niveau B1 erreicht hat.

Danach wird eine Binnendifferenzierung vorgenommen: Wie ________________ wurde das Niveau B1 erfüllt
bzw. ist die Leistung des/der Teilnehmenden schon fast B1 Niveau oder noch weit davon entfernt.
A und B sind die Punkte für eine Leistung ________________ dem Niveau B1, C und D für eine Leistung
darunter.

Schließlich gibt es noch einen Sonderfall: Die Leistung ist nicht bewertbar, weil sie entweder zu kurz
oder zu unverständlich ist bzw. weil das Thema verfehlt wurde.

Niveau B1 Niveau B1 Nicht


erreicht nicht erreicht bewertbare
Leistung

Oberes Ende Unteres Ende Nahe am B1 Weit unter


des Niveaus des Niveaus Niveau B1-Niveau
A B C D E
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4.4 Lösungen

Arbeitsblatt 3

Beispiel 1 Thema „Elternzeit“, d. h. die vorübergehende Frei-


Sie haben im letzten Urlaub eine Deutsche stellung vom Beruf, um kleine Kinder zu betreuen.
kennengelernt, die Sie sehr nett fanden.
Sie haben ihr deshalb nach dem Urlaub Bonn, den 15. März 2005
geschrieben und sie zu sich in Ihr Heimatland Liebe/-r …,
eingeladen. Sie hat Ihnen auch gleich geantwortet: vielen Dank für deine netten Zeilen. Ich bin im
Moment total im Stress. Nur noch vier Wochen bis
… Wann wäre die beste Zeit, um dich zu besu- zu den Abschlussprüfungen und ausgerechnet
chen? Ich weiß noch nicht einmal, ob es bei euch jetzt fällt unser Englischlehrer aus! Stell dir vor,
im Sommer sehr heiß wird – allzu große Hitze seine Frau hat gerade ein Baby bekommen und
mag ich nämlich nicht so sehr. Und gibt es sonst nun nimmt er Elternzeit und bleibt für die nächs-
noch irgendwelche Dinge, die ich wissen sollte, ten zwei Jahre zu Hause, um sich um das Baby zu
bevor ich diese Reise mache?... kümmern. Seine Frau will weiter arbeiten – kannst
... du das verstehen?
Deine Jutta Mit lieben Grüßen
Silvia
Antworten Sie Ihrer Bekannten. Schreiben Sie in
Ihrem Brief etwas zu allen vier Punkten unten. Antworten Sie Silvia auf diesen Brief und sagen
Überlegen Sie sich dabei eine passende Reihen- Sie Ihre Meinung zum Thema „Elternzeit“.
folge der Punkte. Schreiben Sie dabei etwas zu folgenden Punkten:
Vergessen Sie nicht Datum und Anrede und – Bedanken Sie sich für den Brief und schreiben
schreiben Sie auch eine passende Einleitung und Sie etwas über Ihre momentane Situation.
einen passenden Schluss. Schreiben Sie Ihren Brief – Sagen Sie, wie Sie das Verhalten des Lehrers
auf die nächste Seite. finden.
– Diskutieren Sie die Vorteile der Elternzeit für
– Was wollen Sie Jutta zeigen? die Familie.
– Welche Kleidung? – Diskutieren Sie die Nachteile der Elternzeit.
– Vorbereitung für die Reise? – Sagen Sie, wie Sie sich Ihre eigene Familie
– Welche Jahreszeit? vorstellen.
– Schließen Sie mit einem Wunsch an Ihre
Beispiel 2 Brieffreundin.
Sie bekommen einen Brief von Paola. Sie kennen Schreiben Sie Ihren Brief auf die nächste Seite.
Paola aus dem Deutschkurs. Paola schreibt, dass Schreiben Sie etwa 200 Wörter.
sie am 20. November in Berlin heiraten wird.
Paola lädt Sie ein und fragt, ob Sie kommen.
Antworten Sie. Hier finden Sie drei Punkte für Arbeitsblatt 4
Ihren Brief:
1. Jemanden mitbringen Erfüllung der Aufgabe, Aufgabe 1: 1,5, 7
2. Geschenk
3. Übernachtung in Berlin Erfüllung der Aufgabe, Aufgabe 2: 10
Schreiben Sie zu jedem Punkt ein bis zwei Sätze
auf die nächste Seite. Erfüllung der Aufgabe, Aufgabe 3: 3

Beispiel 3 Textaufbau, Kohärenz: 4, 6


Aufgabenstellung:
Ihre deutsche Brieffreundin hat Ihnen den Brief Wortschatz: 2
unten geschrieben. Antworten Sie ihr
auf diesen Brief und sagen Sie Ihre Meinung zum Strukturen: 8, 9, 11
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Seite 56
ZERTIFIKAT B1 MODUL SCHREIBEN
TRAININGSMATERIAL FÜR PRÜFENDE

Quellen

Europarat (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen


für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen.

Niveau A1-A2-B1-B2-C1-C2.
Goethe-Institut et al. (Hg) Berlin et al.: Langenscheidt.
Fremdsprache Deutsch (2006) Heft 34: Kompetenzen testen,
prüfen, zertifizieren. Stuttgart: Klett.

Glaboniat, Manuela et al. (2005): Profile deutsch A1–C2.


Version 2.0. Berlin et al.: Langenscheidt.

http://www.coe.int/t/dg4/education/elp/elp-reg/Source/Key_reference/
exampleswriting_EN.pdf (25.07.2012)
SA_Lay06_040812

Seite 57
010213
B1_Pruefertrain_Schreiben_07
Felix Brandl | München
Materialien zum Zertifikat B1:
www.goethe.de
www.osd.at

Übungs- und Infomaterial:


– Modellsatz
– Hördatei Modul Hören
– Videobeispiel Modul Sprechen
– Handbuch Prüfungsziele, Testbeschreibung
Mat.-Nr.: 0000000

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