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Postmoderne

Postmoderne als
Weiterf?hrung
der Moderne?

Don DeLillo

Thomas Pynchon

Paul Auster

Fredric Jameson
Was sagt Jameson zur Postmoderne?

Jamesons Theorie der Postmoderne ist bestimmt durch seine


politische Herangehensweise. Als Marxist sieht er sie als
"Spätkapitalismus" und entsprechend der Marxschen Dialektik
versucht er, sie sowohl negativ als auch positiv zugleich zu
denken. Sie ist demnach sowohl Fortschritt als auch Katastrophe,
sowohl befreiende Dynamik als auch eine Zeit mit unheilvollen
Ausprägungen. Für Jameson weist viel zu vieles im
alltäglichen Leben (vor allem Architektur, Kunst und Film)
postmoderne Züge auf, als dass sich bestreiten ließe, in der
Postmoderne angekommen zu sein. In seinem Vorwort zu
Jean-François
Lyotards "Postmodern Condition" schreibt er, die Postmoderne
Lyotard sei in der Tat eine Rückkehr zu alten Vorurteilen der Moderne
gegenüber. Aber schließlich hätten die modernen Künstler
Joseph Heller und Architekten die Welt nicht besser machen können, mehr
noch, hätten sich ihre utopischen Ambitionen als nicht
William Gaddis realisierbar erwiesen.

Die Postmoderne ist seiner Ansicht nach der Versuch, sich mit
der eigenen Gegenwart zu identifizieren und gleichzeitig um das
POSTMODERNE Scheitern dieses Versuchs zu wissen. Denn das Ergebnis, heißt
es in "Postmodernism", sei nichts anderes als eine Kombination
LITERATUR aus verschiedenen Stereotypen der Vergangenheit. Diese
Gegenwart selbst bleibt in der Postmoderne verborgen, wird
START immer schon aus einem Abstand wahrgenommen. Der Ansatz
erlaubt es Jameson, von einem "kollektiven Unbewussten" zu
sprechen. Aus der Gegenwart heraus denkt der postmoderne

1 von 2 2.12.2008 15:23 Uhr


FREDRIC JAMESON|||postmodern http://www.lars-klein.com/start/literatur/postmoderne/postmode...

Mensch also immer schon historisch. Geschichte ist demnach


weder Repräsentation der Vergangenheit noch der Zukunft.
Wenn sich eine Gesellschaft dadurch legitimiere, dass sie ihre
Geschichte erzähle, entferne sie sich von der tatsächlichen
Geschichte, mehr noch, brauche sie die Geschichte gar nicht
mehr, denn sie habe ja die von ihr unabhängige
Ãœberlieferung.

Jameson macht in der Postmoderne den verzweifelten Versuch


aus, sich die verlorene Vergangenheit anzueignen. Besonders im
Film entdeckt er etwa die nostalgische Wiederkehr der sechziger
Jahre. Sie ist für ihn eine Kompensation für das politische
Scheitern der Sechziger, in denen jede Aussicht auf Wandel, den
die 68er hegten, im Vietnamkrieg und der Präsidentschaft
Richard Nixons leer lief. Im Umgang mit Utopie zeige sich, so
Jameson, ob in der Postmoderne noch etwas von der Fähigkeit
geblieben sei, an Wandel zu glauben.

"Je mehr wir etwas vermissen, desto mehr sind wir noch von
seinem billigsten Abklatsch fasziniert", sagt Stephen Talbott.
Für Jameson ergibt sich das zwangsläufig aus der Pastiche,
der permanenten Imitation, für die ein Original nie existiert hat.
Die Konsumgier und das Gefallen an Pseudoereignissen sei nur
der verzweifelte Wunsch, diesem Original nahe zu kommen. Und
natürlich ließe sich diese Theorie weiterverfolgen, nicht
zuletzt zu Lacan und dessen Objekt a.

Neu, sagt er, sei auf einmal alles, denn Originale, das haben wir
gehört, gibt es nicht. Aber wo alles neu ist, ist schließlich
nichts neu. Etwas als neu zu begreifen heißt also
gewissermaßen, so Jameson, es als ?berbleibsel der Moderne
zu sehen. Wo ist da Platz für den Blick in die Zukunft und
wirklichen Wandel?
© 2004 BY LARS KLEIN >>> webmaster@lars-klein.com

2 von 2 2.12.2008 15:23 Uhr

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