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- Genauer wird danach unterscheiden ob eine Ergänzung stehen muss oder stehen kann.
a. Else gewinnt/ isst/ strickt/ lernt etwas
b. Karl verlangt/ wünscht/ zerreißt/ sagt etwas
- Bei den Verben von a kann man den das direkte Objekt weglassen, ohne dass die Sätze
ungrammatisch werden.
- Bei b ist das Objekt dagegen gefordert, denn Karl verlangt ist allein ungrammatisch.
- Obwohl die Verben von a ebenso zweistellig sind wie die von b und obwohl beide Stellen
gleich besetzt werden können, gehören die Verben zu verschiedenen syntaktischen Kategorien.
Ihre Distribution ist verschieden, weil das Objekt von b obligatorisch und von a fakultativ ist.
- Fakultative Ergänzungen werden in den Kategoriennamen durch Einklammern gekennzeichnet,
also die Verben von b gehören zur Kategorie NOM/AKK und die von a zur Kategorie NOM/
(AKK).
- Ein unverzichtbares operationales Hilfsmitel zur Feststellung der Verbeergänzungen ist die
Weglassprobe/ Abstrichmethode. In der einfachsten Form besagt sie, dass eine Konstituente
dann Verbergänzung ist, wenn sie grammatisch notwendig ist. In Karl verlangt Respekt wären
Karl und Respekt Ergänzungen, weil sowohl verlangt Respekt, als auch Karl verlangt
ungrammatisch sing.
- Übung: die Ergänzungen werden in Klammern getan. Befestigen sie welche obligatorisch und
welche fakultativ sind.
Er verspricht sich (ein gutes Ergebnis).
Julia entbindet (Fritz von seinem Versprechen).
Ben versteht (das Buch).
Alexis schickt (mir) den Geschenk.
Wir konzentrieren (uns) auf den Projekt.
Nominativ-Ergänzung
- das Verb kann nicht alleine stehen und benötigt mindestens einen Begleiter, das so gennante Subjekt. Das Subjekt
ist eine Nominativ-Ergännzung.
Der Schüler lacht.
- Scheinsubjekt: ES - Es ist bei bestimmten Verben (z.B. den `Wetter-Verben`) sog. Formales Subjekt:
Es hat gestern geregnet. (keine semantische Rolle)
- Korrelat in Satzgefüngen
Es freut mich, dass du uns besuchts.
- Zweite Nominativergänzung: X ist Y. Diese prädizierende Stelle Y kann durch ein Satzglied im Nominativ gefüllt
sein:
Paul ist/wird/bleibt Gärtner. (Die zweite Stelle muss nicht umbedingt von einen Nomen besetzt werden.
Adjektivgruppen z.B. Er war erstaunlich schön. Pronomengruppen z.B. Ich bin doch nicht irgendwer!
Präpositionalgruppen z.B. Sie war von großer Gestalt. Konjuktionalgruppen z.B. Er war wie ausgewechselt. )
Akkusativ-Ergänzung
- die meisten Verben fordern eine Akkusativergänzung, auch als Akkusativ-Objekt genannt. Verben mit der
Akkusativ-Ergänzung nennt man transitive Verben.
Meine Tante hat einen Kühlschrank gekauft.
- es gibt Verben mit doppelter Akkusativ-Ergänzung:
ab/fragen z.B.: Kannst du mich die Vokabeln abfragen?
ab/hören z.B.: Kannst du mich die Vokabeln abhören?
kosten z.B.: Das hat sie nur ein müdes Lächeln gekostet.
lehren z.B.: Der Professor lehr uns die Theorie.
nennen z.B.: Warum nennst du mich ein Esel?
Dativergänzung
Dativergänzung (Edat) ist eine Kasus-Ergänzung und es wird mit der traditionelle Terminologie
bezeichnet: Dativ-Objekt. Man realisiert die Dativergänzung mit Hilfe der Pronomina im Dativ:
mir, dir, ihnen (Personalpronomina), seinem Vater, ihrer Mutter (Possesivpronomina), oder mit
Hilfe der bestimmten Verben: schmecken, helfen, antworten.
Die Dativergänzung gibt meist das Ziel der Handlung, oder den Empfänger an. (die andere
Person, die etwas "empfängt".)
z.B. Man hat ihm sein Essen gegeben. => Wem hat man sein Essen gegeben?
Im folgenden Fall:
meiner Großmutter -obligatorisch, weil der Satz ohne dieser Ergänzung keinen Sinn hat. Es wäre nicht
logisch.
ihrem Mann – fakultativ, weil der Satz ohne dieser Ergänzung grammatikal korrekt ist.
Genitivergänzung
Genitivergänzung (Egen) entspricht dem traditionellen Genitivobjekt. Man realisiert die
Genitivergänzung mit Hilfe der Pronomina im Genitiv: ihres, unseres , ihrer, oder mit Hilfe der
bestimmten Verben: bedürfen, gedenken, anklagen, verdächtigen, usw.
z. B. Das Betreten des Parks bedarf einer Erlaubnis.
der Opfern – obligatorisch, weil der Satz ohne dieser Ergänzung keinen Sinn hat. Es wäre nicht logisch.
des Betrugs – fakultativ, weil der Satz ohne dieser Ergänzung grammatikal korrekt ist.
Präpositional-Ergänzungen:
In den 70er Jahren ging sie dann von Rom nach Hamburg.
Sie bearbeiteten aufmerksam die Aufgaben. - Adverbiale Bestimmung der Art und Weise
Peter hat sich in Nadja verliebt. - Präpositionalobjekt im Akkusativ
Bereits zweimal wurde das Tor nicht getroffen. - Adverbiale Bestimmung der Zeit
Sie übten intensiv für die schwere Mathearbeit. - Adverbiale Bestimmung der Art und Weise
Prädikative Ergänzungen
Prädikative Ergänzungen bezieht sich entweder auf das Subjekt wie in:
Paula gilt als Medienstar. (Man sagt, Paula ist ein Medienstar)
Paul wird auch noch klug. (Dann gilt: Paul ist klug)
oder auf das Akkusativobjekt wie in: Sie findet ihn unsicher. (Sie findet. Er ist unsicher)
Prädikative zum Subjekt bilden das Prädikat zusammen mit Kopulaverben wie sein, werden,
bleiben.
Prädikative zum Objekt bilden das Prädikat zusammen mit Verben wie nennen, heißen, finden,
schelten, halten für.