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Das höllisch Gold
Ein deutsches Singspiel in einem Aufzug

von

JULIUS BITTNER

Klavierauszug mit Text

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Den Bühnen und Vereinen gegenüber als Manuskript gedruckt. Das Aufführungsrecht
für sämtliche Bühnen des In= und Auslandes ist ausschließlich von der Universal-
Edition A.G. Wien I, Karlsplatz 6 zu erwerben. Nachdruck verboten. Aufführungs-,
Arrangements- und Qbersetzungsredite Länder vorbehalten <für Rußland It. dem
für alle
russischen Autorengesetz vom 20. März und der deutsch-russischen Übereinkunft vom
1911
28. Febr. 19! 3, desgleichen für Holland nach dem holländischen Autorengesetz vom l.Nov. 1912)

Aufführungsrecht vorbehalten. — Droits d'execution reserves

UNIVERSAL^EDITION A=G.
WIEN Copyright 1916 by UniversaUEdition LEIPZIG
 PERSONEN:
Der Mann hoher Baß

Die Frau Alt

Das alte Weib Sopran

Der Teufel Tenor

Ephraim Tenor

Zeit: irgendwann einmal

Ort: irgendwo

ORCHESTER:
3 Flöten <III. auch kleine Flöte), 2 Hoboen <II. auch Alt=
Hoboe), 2 Klarinetten <II. auch Baß-Klarinette), 2 Fa=
gotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken,
2 Harfen, Schlagzeug <3 Mann), Streichorchester

AUF DER BÜHNE:

6 Trompeten, 6 Posaunen, Tuba, Orgel
 Dr. Fritz Rottmayer gewidmet

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Aufführungsrecht vorbehalten | ) £1 S LLOlllSCll VT 1 CL •

Ein deutsches Singspiel in einem Aufzug.
Dichtung und Musik von
Julius Bittner.

Die Szene stellt einen Kreuzweg dar. Die Straße geht gerade nach hinten und verschwindet in einem Walde. Eine andere
Straße führt vorne im Proszenium von rechts nach links. An der Kreuzung beider Straßen mitten in der Bühne steht eine
Mater dolorosa. Rechts und links von ihr zwei ganz gleiche niedere Häuschen mit Vorgarten. Hinter dem Gnadenbilde ein.
Dornbusch mit dürren Ästen. Es ist ein grauer Herbsttag, die Bäume sind bereits entlaubt, Regenwolken decken den Himmel.

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kupfernes Geschirr und humpelt in ihrem Vorgärtlein herum. Ein schwarzer Kater sitzt

ihr auf der Schulter. Sie hat die letzten Worte mit sichtlichem Vergnügen gehört. Die Frau sieht ihm einige Augen-
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Sie humpelt weiter und verschwindet in ihrem Hause

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Im Vordergrunde rechts tut sich die Erde auf. Erdschollen fliegen heraus. Dampfwölkchen zischen nach. Ein kleiner Krater
bildet sich.

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Der Teufel erscheint bis zum halben Leibe. Er trägt ein spitz grün Jagerhutlein. Aus seinem braunroten Gesicht blinzeln ein
paar stechende schwarze Äuglein, hat ein graues Jägerwämslein an und dreht gemach seinen roten Knebelbart. Eine Flamme
fährt ihm mit Zischen nach

Marschmäßig*. mit komischer Gravität, durchaus parodierend.

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(schrickt aus seinen seligen Erinnerungen auf)

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reicht ihr noch einen Dukaten. Sie streckt die Hand aus und zieht sie wieder zurück, streckt sie wieder aus, er will ihr denDuka

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ten geben, sie zieht wieder zurück. Endlich gelingt es ihm, ihr das Goldstück zu übergeben.

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spä.ter ei.ne rech _te Schandtat und da . zu ei . nen Tä . ter . Be.sag.ten Tä_ter

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nehm ich beim Frack und dreh' ihm säu .ber. lieh um das G'nack.

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^^Dasselbe Zeitmaß wie früher der Dreivierteltakt,nurallabreve.

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lauben Sie denn, daß man das so leicht find't?
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Der Judenknabe Ephraim kommt von links her. Er trägt den Kaftan und die
Sammetmütze. An seinem Kleide ist der gelbe Fleck zu sehen. Etwa zwanzig
Jahre, bleiches Gesicht, traurige Augen, schwarzes Haar. Im gleichen Augen-
blicke schleicht das alte Weib aus dem Hause und legt sich auf die Lauer.

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U. E. 5771
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Ephraim (stürmisch).

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Sehr rasch.
Er stürmt davon. Die Frau schreitet nach links zu ins Haus.

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U.E. 5771.
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hab ich stets gedacht, sei dem Sa.tan das Re . giment ge _ macht. Nun

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U. E. 5771.
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Er reibt sich vergnügt die Hände.

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Frisch, munter, nicht zu rasch

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Der Mann kommt von rechts herauf die Szene. Er wankt und ist ganz verstört.

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139|Mäßiger Marschrhythmus

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Der Mann.

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denkt sich fein:
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und hack' mirs klein!
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meinen Schä . del

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ß ß ß —r+»ii »
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Wie stürb'ich gern zu die.ser Frist, wenn ich's Kind nur nicht da . las.sen

müß't! Mich dau . ert so ein Würmleinklein,wennesmuß arm und e . lend

) Anmerkung aus der Partitur: Die auf der G-Saite hochliegende Stelle in den ersten Violinen soll wie ein unterdrück-
tes Schluchzen klingen.

U.E. 5771
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wenn ich nur
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Das alte Weib (gleisnerisch).

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*) Anmerkung für den Dirigenten. Das Tempo ist so rasch zu nehmen als es die Deutlichkeit der darauffolgenden Gesangsstelle
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Sie breitet,mit dem Rücken an der Steinsäule lehnend, gegen den

Mann, der eben auf sie zustürzen will, die Arme aus.
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Da bricht mit einem Donnerschlag eine ungeheure Finsternis herein.
Etwas breiter als vor dem
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Breit, doch nicht schleppend.

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Es ist grau und Dämmerung wie zuvor

203| Sehr empfunden, langsam. arn <? <? <?

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904 ^ er Mann ist wie versteinert stehen geblieben und seiner Hand entsinkt das Messer.
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U.E. 5771.
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Das alte Weib (tut gleichgültig).

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Das alte Weib (erschrocken).

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gleich mit ihm zur Höllen gehn Du wirst mich doch nicht wol.len er

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Ein grünes Licht irrt über die Szene.

Der Teufel (unverändert).

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Ich brauch' nicht vie.le. Mir ghügt die ei . ne, die ich da schon

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Das alte "Weib (wirft die Dukaten weg).

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Sie versinken unter Donner und Blitz.

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Sehr rasch.
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