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Inhaltsverzeichnis

Einleitung................................................................................................................................ 2
Geschichte.............................................................................................................................. 2
Entstehung.............................................................................................................................. 2
Farben..................................................................................................................................... 6
Formen.................................................................................................................................... 7
Häufigkeit................................................................................................................................ 7
Auswirkungen.......................................................................................................................... 8
Quellen.................................................................................................................................... 9

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Einleitung
Am Nordpol nennt man sie Aurora borealis, am Südpol Aurora australis. Die Rede ist von
Polarlichtern, welche die Menschen seit jeher am Himmel beobachten. Tatsächlich sind diese
Himmelserscheinungen bereit seit der Antike bekannt. Damals glaubte man Geister oder
göttliche Zeichen zu sehen. Heute weiß man, dass die Ursache bei unserer Sonne liegt.
Neben Licht und Wärme sendet die Sonne nämlich auch Ströme von geladenen Teilchen
aus, den Sonnenwind. Ohne das Erdmagnetfeld wären wir diesem Teilchenstrom schutzlos
ausgeliefert. Es stellt eine Art Schutzbarriere dar, wobei ein Teil der Teilchen entlang der
Magnetfeldlinien zu den Polen gelangt. Dort gelangen sie in die Atmosphäre und regen Gase
zum Leuchten an.

Geschichte
Die Leuchterscheinungen waren alten Berichten nach schon im Altertum bekannt.
Verschiedene Kulturen aus Europa Asien und dem Norden Amerikas deuteten Polarlichter
als Kundgebungen und Zeichen an die Menschen. Alte Mythen stammen aus der Götterwelt
der Wikinger. Sie setzten die Polarlichter mit Walküren, deren Schilder sich im Mondlicht
spiegelten, in Zusammenhang. Die Inuit sahen hingegen die Schatten ihrer verstorbenen
Vorfahren in ihnen. Im Mittelalter galt das Polarlicht als Anzeichen für ein bevorstehendes
Unheil. Vermutlich ist dies auf die blutrote Farbe der in Mitteleuropa auftretenden Lichter
zurückzuführen. Im 18. Jahrhundert unternahmen Forscher die ersten Versuche, das
Phänomen wissenschaftlich zu erklären. Lange Zeit teilten Wissenschaftler die Annahme,
dass das Sonnenlicht in winzigen Eiskristallen reflektiert werde. Der Astronom und Physiker
Anders Jonas Angstrom stritt diese Theorie allerdings ab. Er fand heraus, dass das Polarlicht
nicht in die gleichen Spektralfarben wie das Sonnenlicht zerlegt wird. Denn Polarlichter
besaßen meist nur eine Farbe.

Entstehung
Die Sonne ist von einem Strahlenkranz umgeben, der sich Korona nennt. Während einer
Sonnenfinsternis erkennt man sie besonders an den Rändern des Mondes. Diese besteht
aus dem koronalen Gas, ein ionisiertes Plasma, welches eine deutlich geringere Dichte und
höhere Temperatur als die darunter liegende Oberfläche besitzt. Aufgrund der hohen Hitze in
der Sonnenkorona heizen sich die Partikel derart auf, dass sie die Gravitation der Sonne
überwinden können. Die Sonne sendet folglich einen kontinuierlichen Strom aus Elektronen,

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Protonen und Heliumkernen aus, den sogenannten Sonnenwind. Er strömt aufgrund der
Rotation der Sonne in alle Richtungen ab.

Abbildung 1: Sonnenkorona
während einer
Sonnenfinsternis

Dieser Teilchenstrom ist besonders intensiv, wenn an der Sonnenoberfläche kräftige


Sonneneruptionen und zahlreiche Sonnenflecken zu beobachten sind. Sonneneruptionen
werden oftmals durch sogenannte koronale Massenauswürfe begleitet. Die Ursache dieser
abrupten Massenauswürfe liegt in der Umstrukturierung der magnetischen Feldlinien der
Sonne. Bei diesem Vorgang kommt es zu explosionsartigen Energieausbrüchen, die mit
einem Ausstoß von Materie in Form von geladenem Plasma verbunden werden. Es kommt
zu einer Art magnetischen Kurzschluss, einer Rekonnexion, wobei Magnetfeldlinien
aufreißen und sich neu verbinden. Die freigesetzten Mengen an Plasma entsprechen nicht
selten der Masse des Mount Everest und werden häufig auf eine Geschwindigkeit von bis zu
3000 km/s beschleunigt und ins Weltall geschossen. Die riesigen von Plasma umgebenen
Magnetfeldlinien, die auch Flares genannt werden, lassen sich mithilfe von
Sonnenteleskopen beobachten.

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Abbildung 2: Koronaler
Massenauswurf

Weitere Austrittsorte von Sonnenwinden heißen koronale Löcher. Geschlossene


Magnetfeldlinien (Bereich A) hindern normalerweise das Plasma am Austreten ins Weltall.
Wenn die Feldlinien hingegen nicht mehr schließen, sondern offen in den Weltraum
herausragen (Bereich B), kann das Plasma entlang der magnetischen Feldlinien in den
interplanetaren Raum entweichen. Ein schneller Sonnenwind strömt infolgedessen aus.

Abbildung 3 : Koronales Loch

Gewaltige Mengen an Elektronen und Protonen erreichen mit 300 bis 1000 km/s bereits in
wenigen Tagen die Erde. Das Erdmagnetfeld stellt für den Sonnenwind eine Barriere dar. Es
schützt uns somit vor energiereicher kosmischen Strahlung aus dem Weltall. Das Magnetfeld

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ähnelt in etwa dem eines Stabmagneten. Allerdings ist das Erdmagnetfeld ständig in
Bewegung. In den letzten 150 Jahren hat es sich um rund 10% entkräftet und die Lage der
Pole geändert. Alle 250.000 findet sogar eine vollständige Feldumkehr statt. Derzeit liegt der
geografische Nordpol in der Nähe des magnetischen Südpols und der geografische Südpol
in der Nähe des magnetischen Nordpols. Hinzuzufügen ist, dass sich die geografischen Pole
an der Drehachse der Erde befinden. In Erdnähe geraten die Teilchen dann in den
Einflussbereich des Erdmagnetfelds. Anderseits beeinflussen sie selbst auch das
Magnetfeld: Während die Feldlinien auf der Tagseite gestaucht werden, bildet sich ein langer
Schweif auf der Nachtseite. Diese Verformung resultiert aus der Wechselwirkung zwischen
dem interplanetaren Magnetfeld und dem Erdmagnetfeld. Das vom Sonnenwind mitgeführte
interplanetare Magnetfeld ist an das elektrisch leitende Plasma dabei eng gekoppelt.

Abbildung 4: Wechselwirkung von Sonnenwind und Erdmagnetfeld

Infolge der Lorentzkraft werden Protonen und Elektronen in entgegengesetzter Richtung


abgelenkt. Sie bewegen sich auf Schraubenbahnen um die magnetischen Feldlinien auf die
Magnetpole der Erde zu. Bewegt sich ein Ladungsträger mit der Ladung q senkrecht zu den
Feldlinien eines Magnetfelds der Feldstärke B mit der Geschwindigkeit v, so gilt für die
Lorentzkraft F L =q⋅v⋅B . Die Lorentzkraft steht senkrecht der zur Feldstärke und der
Geschwindigkeit. Im konkreten Fall überlagern sich eine senkrechte Bewegung und eine

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parallele Bewegung zu den Feldlinien. Daher verläuft die resultierende Bewegung
spiralförmig.

Abbildung 5 : Wirkung der Lorentzkraft für positive


Ladung

Den Strahlungsgürtel, in dem sich die Teilchen bewegen wird auch als Van-Allen-Gürtel
bezeichnet Der Aufbau der Magnetosphäre lässt sich wie eine Zwiebel beschreiben. Es
handelt sich um ein dreidimensionales Magnetfeld, in dem die Feldlinien auf ein Oval
zusammenlaufen. Da die Dichte der Feldlinien bei Annäherung an die Pole zunimmt, handelt
es sich um ein inhomogenes Magnetfeld. Aus diesem Grund kann die Bewegung der
Teilchen zwischen den Polen schwanken. Sobald die Protonen und Elektronen entlang der
Feldlinien in Polnähe münden, gelangen diese in die Erdatmosphäre. In einer Höhe
zwischen 100 und 300 km über der Erdoberfläche kollidieren sie mit Molekülen und Atomen
wie Sauerstoff und Stickstoff und ionisieren diese. Dabei verfallen die Atome und Moleküle in
einen energetisch höheren, aber nicht stabilen Zustand. Nach kurzer Zeit erfolgt die
Rekombination der Ionen unter Aussendung von Licht. Die Moleküle und Atome kehren also
in ihren Grundzustand zurück. Eine Vielzahl von Lichtemissionen nehmen wir schließlich als
Polarlicht wahr.

Farben
Polarlichter erscheinen in verschiedenen Farben. Die Farben hängen zum einen von den
angeregten Molekülen und zum anderen von der Höhe ab, in der die elektrisch geladenen
Teilchen des Sonnenwindes mit den Gasen der Erdatmosphäre zusammenprallen. Die
häufigsten grünlich-gelben Polarlichter entstehen in einer Höhe von 120 bis 180 km bei
angeregtem Sauerstoff. Angeregte Stickstoffatome entsenden eine blau-violette Färbung
unter einer Höhe von 120 km. Da zur Anregung von Stickstoff jedoch ein hoher
Energieaufwand nötig ist, sind diese Farben nur bei einem starken Sonnenwind zu
beobachten. Rote Polarlichter treten bei einer Höhe von über 180 km bei angeregtem
Sauerstoff auf. Die Färbung der Lichter hängt zudem von den Wellenlängen ab. Grünes Licht

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hat eine Wellenlänge von etwa 557,7 nm und rotes Licht eine Wellenlänge von 630 nm.

Formen
Es gibt verschiedene Formen von Polarlichtern. Man unterscheidet von Bögen, Bändern,
Vorhängen, Strahlen und Ringen. Bei durchschnittlicher Sonnenwindintensität beobachtet
man meist gleichmäßige und ruhige Bögen. Bei starken Sonnenwinden erkennt man
Ungleichheiten in der Form. Es entstehen Leuchtbänder und Wellen am Himmel. Die Form
hängt folglich im wesentlichen von der Strömungsrichtung der elektrischen Teilchen ab.

Abbildung 6: Polarlicht in Form eines


Vorhangs

Häufigkeit
Die Häufigkeit von Polarlichterscheinungen hängt stark von der Sonnenaktivität ab. Unter der
Sonnenaktivität versteht, man die Gesamtheit aller veränderlichen Erscheinungen auf der
Sonne und ihrer Atmosphäre. Die wohl auffälligste Erscheinungsform der Sonnenaktivität
stellen die Sonnenflecken dar. Diese sind dunkle Strukturelemente, die man zentriert in
Gruppen auf der Sonnenoberfläche beobachten kann. Die Häufigkeit der Sonnenflecken ist
nicht konstant, sondern tritt in einem 11-jährigen Zyklus auf, dem Sonnenfleckenzyklus. Der
Beginn des Zyklus wird mit einem Minimum eingeleitet. Im Laufe eines Zyklus nimmt die
Anzahl der Sonnenflecke zu, erreicht ein Maximum und nimmt danach wieder ab. Da
Sonnenflecken des Öfteren mit Sonneneruptionen in Zusammenhang gebracht werden,
entstehen – wie bereits oben erwähnt – im Aktivitätsmaximum besonders starke

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Sonnenwinde. Bei derartigen Stürmen von Sonnenwindteilchen, treten somit vermehrt
Polarlichter auf. Diese sind dann sogar in Mitteleuropa sichtbar. Denn umso stärker der
Sonnenwind ist, desto weniger werden die Teilchen abgelenkt und desto stärker wird das
Magnetfeld der Erde verformt. Die magnetischen Feldlinien werden von den Magnetpolen
gestaucht und werden zu den niederen Breiten abgedrängt. Die Sonnenaktivität wird anhand
von Röntgenaufnahmen beobachtet und dokumentiert. Im allgemeinen nimmt die Häufigkeit
von Polarlichtern in Richtung Äquator ab, während man sie an den Polen nahezu täglich
sieht.

Auswirkungen
Auch, wenn die Leuchterscheinungen, die der Sonnenwind hervorruft, ansehnlich
erscheinen, so bringt der Teilchenstrom auch negative Folgen mit sich. Denn Technische
Anlagen auf der Erdoberfläche und im Weltall können durch die hochenergetischen Teilchen
beschädigt werden. Durch ihre ionisierende Wirkung und erzeugte elektromagnetische
Felder können Speicherschaltkreise elektrisch aufgeladen werden. Der somit entstehende
Fehlerstrom führt häufig zu Fehlfunktionen der Bauteile. In den 1980er Jahren begegnete
man erstmals solchen Fehlern in Computerspeichern. Man stellte fest, dass die Anzahl der
Speichereinheiten der Rechner von der Höhe des Standorts abhängen. Man befürchtete
zudem, dass die Anzahl der Fehler mit steigender Integrationsdichte und größeren Speichern
zunähme. Wie sich heute herausstellt, ist dies jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil nehmen
durch immer kleinere Strukturen in den elektrischen Bauteilen die Fehler sogar ab, da der
Querschnitt und somit auch die Angriffsfläche kleiner werden. Großrechner überprüfen die
Fehler und korrigieren sie schließlich. Allerdings sind die Satelliten in der Erdumlaufbahn
aufgrund des hohen Strahlungsniveaus stärker gefährdet. Bei beiden Voyager-Raumsonden,
welche im Jahr 1977 ins Weltall geschickt worden waren, führten gestörte Schaltkreise zu
kritischen Stromausfällen. Besonders starke Sonnenwinde führen zwar gegenwärtig noch zu
regelmäßigen Ausfällen, aber durch den vermehrten Einsatz von möglichst isolierten und
geschützten Systemen lassen sich bereits einige Fehler vermeiden. Außerdem ist auch der
Flugverkehr bei erhöhter Polarlichtaktivität beeinträchtigt. Flüge in niedrigerer Höhe und das
Auswählen von Flugrouten außerhalb der Polarregionen werden als Sicherheitsmaßnahmen
getroffen. Überdies können starke Sonnenwinde gar Stromausfälle aus der Erde
verursachen. Dies geschah beispielsweise in Kanada im Jahr 1989. Dort brannte eine
zentrale Trafostation durch, sodass Einwohner im ganzen Norden stundenlang keinen Strom
zur Verfügung hatten. Stromausfälle resultieren meist aus Spannungsschwankungen im
Stromnetz, die durch Induktionen auftreten.

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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Sonnenkorona während einer Sonnenfinsternis.................................................3
Abbildung 2: Koronaler Massenauswurf..................................................................................4
Abbildung 3 : Koronales Loch..................................................................................................4
Abbildung 4: Wechselwirkung von Sonnenwind und Erdmagnetfeld.......................................5
Abbildung 5 : Wirkung der Lorentzkraft für positive Ladung....................................................6
Abbildung 6: Polarlicht in Form eins Vorhangs .......................................................................7

Quellen
• Physik Oberstufe ISBN 978-3-06-013006-1

• http://de.wikipedia.org/wiki/Polarlicht

• http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwind

• http://de.wikipedia.org/wiki/Koronaler_Massenauswurf

• http://de.wikipedia.org/wiki/Koronales_Loch

• http://de.wikipedia.org/wiki/Korona_(Sonne)

• http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenfleck

• http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenaktivit%C3%A4t

• http://www.weltderphysik.de/gebiet/planeten/erde/sonnenwind/

• http://www.svenwienstein.de/HTML/polarlicht.html

• http://www.physik.wissenstexte.de/polarlicht.html

• http://www.planet-wissen.de/natur_technik/licht/polarlicht/

• http://www.leifiphysik.de/themenbereiche/bewegte-ladungen-feldern/ausblick

• http://www.meteoros.de/themen/polarlicht/vorhersage/

• http://www.meteoros.de/themen/polarlicht/geschichte/einblattdrucke/

• http://www.fotocommunity.de/fotos-bilder/Polarlicht%20vorhang.html

• https://www2.mps.mpg.de/dokumente/publikationen/pa/pa_9908_polarlicht.pdf

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Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Hausarbeit selbstständig verfasst keine
anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.

Ort, Datum Unterschrift

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