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Rechtschreibung: Zeichensetzung
Das Komma
a) Die Musik wird leiser, der Vorhang hebt sich, das Schauspiel beginnt.
Die Schachtel enthält einen Laptop, eine Maus, zwei Kabel und eine
Bedienungsanleitung.
b) Mein Bruder, seit Jahren ein grosser Irland-Fan, weilt zur Zeit in Donegal.
Haben Sie, Herr Müller, daran gedacht?
Der Patient, ganz bleich im Gesicht, rief nach einem Arzt.
c) Ich werde erst morgen, wenn ich das Resultat kenne, meine Eltern
anrufen.
Sie hat den Schirm nicht dabei, weil sie heute nicht mit Regen gerechnet
hat.
Verkürzte Nebensätze werden wie vollständige behandelt: Obwohl stark
erkältet, erschien sie zur Arbeit. (Wie: Obwohl sie stark erkältet war,
erschien sie zur Arbeit.)
- Bei Hauptsätzen, die mit und oder oder verbunden sind, können wir ein
Komma setzen.
Der Schnee schmolz dahin(,) und bald liessen sich die ersten Blumen sehen.
Fliegst du nach Barcelona(,) oder nimmst du den Nachtzug?
Aber: Wir setzen mit Vorteil ein Komma, wenn wir damit Lesehindernisse
vermeiden.
Er fotografierte die Berge, und seine Frau lag in der Sonne.
Sie begegnete ihrem ehemaligen Trainer, und dessen Mannschaft musste
lange auf ihn warten.
- Bei Infinitiv- und Partizipgruppen können wir ein Komma setzen. Wer Kommas
setzt, verdeutlicht die Gliederung und erleichtert das Verstehen.
Obligatorisch: Die Chefin, aus vollem Halse lachend, kam auf mich zu. Der
November, kalt und
Obligatorisch: Die Chefin kam auf mich zu, aus vollem Halse lachend. Der
Patient rief nach
einem Arzt, ganz bleich im Gesicht.
Fakultativ: Die Chefin kam(,) aus vollem Halse lachend(,) auf mich zu. Der
Patient rief(,) ganz
bleich im Gesicht(,) nach einem Arzt.
Das, eine Reise nach Portugal zu machen, hat sie schon lange vorgehabt.
Ich sehe darin keinen Sinn, gegen diesen Entscheid Rekurs einzulegen.
- Wir setzen immer ein Komma, wenn nur so der Sinn eines Satzes klar wird.
- Wir trennen Fragen und Ausrufe, die in direkter Rede stehen oder als Zitat
wiedergegeben werden, durch Komma von einem folgenden
(kommentierenden) Teilsatz ab.
„Was habe ich denn falsch gemacht?“, fragte der verzweifelte Vater.
„Jetzt halt doch endlich mal deine Klappe!“, fauchte Peter entrüstet.
Petra rief Sarah zu: „Wir treffen uns am Central!“, und lief zum Bus.
Der Doppelpunkt
- Nach einem Doppelpunkt können wir einen Satz (oder eine satzwertige
Fügung) gross- oder kleinschreiben, je nachdem, ob wir ihn als
eigenständigen Satz verstanden haben wollen oder nicht.
Zufrieden schaute mein Vater in den Garten: Alles wuchs und gedieh.
Zufrieden schaute mein Vater in den Garten: alles wuchs und gedieh.
- Wir schreiben aber klein, wenn die folgende Fügung nicht als Ganzsatz
aufgefasst wird.
Auf der Platte lagen feine Sachen: ein Erdbeertörtchen, zwei Rouladen und
vier Cremeschnitten.
Zivilstand: ledig.
- Wir setzen den Apostroph in Eigennamen, deren Grundform auf einen s-Laut
endet (geschrieben: -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x, -ce).
- Wir können den Apostroph in Eigennamen vor a) dem Genitiv-s und b) der
Adjektivendung -sch setzen, wenn wir die Grundform des Eigennamens
betonen wollen.