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September 2008
4., vollständig überarbeitete Auflage
Seite 1
1. Auflage – Februar 1993
2. Auflage, überarbeitete Fassung – Februar 1994
3. Auflage, überarbeitete Fassung – September 1998
4. Auflage, vollständige Überarbeitung – September 2008
Herausgeber: Volkswagen AG
Konzern-Qualitätssicherung Beschaffung (K-GQS-4)
Brieffach 1466/0, 38448 Wolfsburg
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Ansprache
Sie können die Formel Q-konkret und zukünftige Aktualisierungen im Internet unter
folgender Adresse abrufen: www.vwgroupsupply.com
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Qualitätsmanagement Vereinbarungen Kaufteile
Bausteine:
Formel Q “Philosophie“
Lieferantenbewertung
für die kontinuierliche Verbesserung
Qualität, Service, Preis, Logistik, Umwelt und Innovation
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Konzern-Normenverzeichnis auf www.vwgroupsupply.com (FE Online Normentex-
te):
Hochfeste Verbindungselemente, Schrauben und Muttern (VW 60250)
Maschinenfähigkeitsuntersuchung für messbare Merkmale (VW 10130)
Prozessfähigkeitsuntersuchung für messbare Merkmale (VW 10131)
Prüfprozesseignung – Berücksichtigung der Messsicherheit in Prüfprozessen
(VW 10119)
Übergreifende Anforderungen zur Leistungserbringung im Rahmen der Bauteil-
entwicklung (VW 99000)
Darüber hinaus gelten grundsätzlich die für das jeweilige Produkt zutreffenden
technischen Liefervorschriften und VW-Normen wie bspw. Mindesthaltbarkeit von
Bauteilen sowie gesetzliche Vorschriften, Bestimmungen etc.
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Inhaltsverzeichnis
INDEX.......................................................................................................................................21
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1. Anfrage und Angebotserstellung
1.1 Angebotsvoraussetzung
Vor Angebotserstellung sind für die produktions- und entwicklungsbezogenen
Standorte grundsätzlich die vollständigen Lieferantenangaben über
www.vwgroupsupply.com durch den Lieferanten einzutragen. Bei unvollständigen
Angaben wird eine Aufnahme in den Bieterkreis ausgesetzt.
1.2 Anfrageunterlagen
Der Auftragnehmer muss alle Anforderungen der Anfrageunterlagen auf Vollstän-
digkeit, Widerspruchsfreiheit, Realisierbarkeit und Stand der Technik überprüfen
(siehe auch VW 99000, Kap. 2.5) und Abweichungen schriftlich anzeigen (eskalie-
ren).
Gegebenenfalls erforderliche Änderungen/ Ergänzungen, wie zum Beispiel Lack-
qualität, Restschmutzwerte, Sicherheitsausstattung Airbag usw. sind mit den zu-
ständigen Fachabteilungen vor Angebotserstellung zu klären (z.B. zu Produkt- und
Prozessanforderungen) und schriftlich zu dokumentieren.
Für bestimmte Produktgruppen, wie zum Beispiel hochfeste Schrauben und Kabel-
stränge, sind konzernspezifische Sonderanforderungen zu erfüllen. Diese sind auf
der Plattform „B2B" veröffentlicht und werden bei den jeweiligen Anfragen einbezo-
gen.
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1. Anfrage und Angebotserstellung
1.4 Qualitätsrahmenvereinbarung
Grundsätzlich fordern die Gesellschaften des VOLKSWAGEN-KONZERNS die Null-
Fehler-Strategie. Neben den liefervertraglichen Regelungen zu Mängel- und sonsti-
gen Haftungsansprüchen hat der Lieferant bei Auftreten von Fehlern ein Qualitäts-
verbesserungsprogramm mit der zuständigen Qualitätssicherung schriftlich zu ver-
einbaren. Sofern keine schriftliche Vereinbarung vorliegt, ist der Lieferant zu einer
jährlichen Fehlerhalbierung verpflichtet.
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2. Qualitätskriterien zur Auftragsvergabe
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2. Qualitätskriterien zur Auftragsvergabe
Die KV-Quote richtet sich immer nach der Entwicklungstiefe des Bauteils. Folgende
Faustregel gilt: je mehr konstruktive Vorgaben durch den Volkswagen Konzern ge-
macht werden – umso geringer ist die KV-Quote. Je weniger konstruktive Vorgaben
durch den Volkswagen Konzern gemacht werden – umso höher ist die KV-Quote.
Die KVV ist grundsätzlich auf die Dauer der Geschäftsbeziehung zwischen Kon-
zerngesellschaft und Lieferant gerichtet.
Die vereinbarte bauteilbezogene KV-Quote findet im Rahmen der Abwicklung man-
gelhafter Lieferungen des Lieferanten Anwendung, wenn und soweit die Analyse
von mangelhaften Bauteilen/ Modulen/ Systemen des Lieferanten (Lieferungen) ei-
nen konzept- oder entwicklungsbedingten Mangel ergibt.
Die KVV und die KV-Quote finden keine Anwendung im Rahmen der Abwicklung
von Aktionen, insbesondere bei Rückrufen, Serienschäden oder Produkthaftungsfäl-
len. Die KV-Quote findet weiter keine Anwendung, wenn die Analyse der mangel-
haften Bauteile/ Module/ Systeme „kein Fehler feststellbar“ (kFf/ tnf) zum Ergebnis
hat.
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3. Zusammenarbeit mit Lieferanten im
Produktentstehungsprozess
Die Kaufteile der Lieferanten sind bis zum Teilebereitstellungstermin (TBT) der je-
weiligen Vorserie (VFF, PVS, Null-Serie) anzuliefern.
Die zuständige Qualitätssicherung (Kaufteile) legt auf Grundlage der mitgeltenden
Unterlagen die Kriterien fest, die zu einer Abnahme der 2-Tagesproduktion (2-TP)
führen kann. Bei positivem Verlauf der 2-TP und der Erstbemusterung (siehe auch
VDA Band 2) ist dies auch der Abschluss des Qualifizierungsprogramms Neuteile.
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4. Serienbegleitende Qualitätsmaßnahmen
4. Serienbegleitende Qualitätsmaßnahmen
Der Lieferant stellt sicher und verpflichtet auch seine Unterlieferanten, dass:
• im gesamten Unternehmen ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein vorhanden
ist,
• bei der Entwicklung von Komponenten die erforderliche Produktsicherheit ge-
währleistet wird,
• bei der Qualitätsplanung die Produktsicherheit besondere Berücksichtigung fin-
det,
• die Qualitätsfähigkeit der Fertigungsprozesse sichergestellt und nachgewiesen
wird,
• durch angemessene serienbegleitende Qualitätssicherungsmaßnahmen die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens fehlerhafter Produkte minimiert wird,
• die rechtzeitige Entdeckung fehlerhafter Produkte im Produktionsablauf durch
entsprechende Maßnahmen frühestmöglich (Minimierung der Kosten/ Ver-
schwendung von Wertschöpfung) sichergestellt ist,
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4. Serienbegleitende Qualitätsmaßnahmen
4.4 Regelkreise
4.4.1 Reklamationsabwicklung
Die Gesellschaften im VOLKSWAGEN-KONZERN unterhalten ein umfassendes
Störfallmanagement. Der Lieferant hat auftretende Mängel schnellstens systema-
tisch im Rahmen bestehender Regelungen abzustellen und die Nachhaltigkeit sei-
ner Maßnahmen der zuständigen Qualitätssicherung aufzuzeigen.
Über alle Mängel sind vom Lieferanten die zuständigen Qualitätssicherungen, Lo-
gistikzentren und ggf. andere Partner in der Lieferkette zu informieren.
Bei A- und B-Fehlern, bzw. auf Anforderung, sind diese vom Lieferanten mit So-
fortmaßnahmen abzuarbeiten, (siehe auch Formel Q-Fähigkeit, Kap. 5.3) d.h. min-
destens:
• Sofortige Sortierung/ Nacharbeit der Bestände vor Ort bei den Abnehmern und
• Einsatz einer 100% Firewall zur Vermeidung eines weiteren Fehlerschlupfes.
Ist dies durch eigenes Personal nicht umsetzbar, muss der Lieferant Dritte mit der
Abwicklung beauftragen.
Bei A-Fehlern, bzw. auf Anforderung, muss der Lieferant innerhalb von 24 Stunden
einen entscheidungsbefugten Vertreter in die zuständige Qualitätssicherung der ab-
nehmenden Gesellschaft des VOLKSWAGEN-KONZERNS entsenden.
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4. Serienbegleitende Qualitätsmaßnahmen
4.4.2 Frühwarnsystem
Aus der Reklamationsabwicklung gewinnen die Konzerngesellschaft und ihre Liefe-
ranten wichtige Frühwarninformationen zu neuen und unbekannten Produktproble-
men.
4.6 Änderungsmanagement
Der Lieferant ist verpflichtet, sämtliche Änderungen in seiner Prozesskette (Stand-
ort, Produkt, Prozess) der abnehmenden Gesellschaft des VOLKSWAGEN-
KONZERNS vor Umsetzung anzuzeigen und die Zustimmung der zuständigen Qua-
litätssicherung einzuholen. Die Notwendigkeit einer Neubemusterung ist mit der zu-
ständigen Qualitätssicherung der abnehmenden Gesellschaft des VOLKSWAGEN-
KONZERNS abzustimmen. Nichtbeachtung führt zu einer C-Einstufung (business
on hold, siehe Kap. 2). Die für den erneuten Freigabeprozess resultierenden Mehr-
aufwendungen werden vom Lieferanten getragen.
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4. Serienbegleitende Qualitätsmaßnahmen
4.7 Requalifikation
Der Lieferant hat zur Absicherung der Qualität eine regelmäßige Requalifikation
seines Lieferumfanges nach ISO/TS 16949 (Kap. 8.2.4.1) und nach VDA Robuste
Produktionsprozesse (Kap. 5.3.4) durchzuführen. Davon abweichende Requalifika-
tionsinhalte sind zwischen Lieferant und Abnehmer abzustimmen. Die Gesellschaf-
ten des VOLKSWAGEN-KONZERNS fordern eine vollständige Requalifikation min-
destens alle fünf Jahre. Davon abweichende Regelungen können mit den abneh-
menden Gesellschaften des VOLKSWAGEN-KONZERNS schriftlich vereinbart
werden.
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4. Serienbegleitende Qualitätsmaßnahmen
Die Einstufungen sind in der Regel zeitlich befristet. Eine Deeskalation erfolgt bei
Nachweis der Nachhaltigkeit der eingeleiteten Maßnahmen.
In zu begründenden Einzelfällen behält sich die Konzern-Qualitätssicherung vor, ei-
ne direkte Einstufung in Level 3 zuzulassen.
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Begriffe und Abkürzungen
Fehler, die bei Anlieferung oder Einbau der Teile an der Montageli-
0km-Fehler
nie auftreten.
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Begriffe und Abkürzungen
DE Design-Entscheid
KE Konzept-Entscheid
Kein Fehler feststellbar: Defekte Teile, bei denen die Ursache/n des
KFf
Defekts noch nicht geklärt ist/ sind.
LDB Lieferantendatenbank
LF Launch- Freigabe
ME Markteinführung
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Begriffe und Abkürzungen
PF Projekt - Feasibility
PSB Produktsicherheitsbeauftragter
Q Qualität
QS Qualitätssicherung
RG Reifegrad
TBT Teilebereitstellungstermin
Lieferantenverursachte
TF Schadensfälle
TF =
Untersuchte Schadensfälle
(Siehe Regelung zur Weiterbelastung von lieferantenverursachten
Feld- und 0km-Beanstandungen)
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Begriffe und Abkürzungen
Seite 20
Index
Index
0 G
0km..................................................................7, 15, 17, 19 Gap-Analyse ............................................................... 8, 18
Gesamtverantwortung .................................................... 12
Gesetze .......................................................................... 13
1
1st Tier ............................................................8, 13, 17, 19 H
Hallenstörfälle ........................................................... 14, 15
2 Haltbarkeit....................................................................... 13
Herstellverantwortung..................................................... 12
2-Tagesproduktion (2-TP) .........................................11, 17
A I
IATF ............................................................................ 9, 18
Absicherungsaktivitäten ..................................................15 Innovationsfreigabe für Serienentwicklung ..................... 11
Absicherungskonzept ......................................................12 ISO/TS 16949 ....................... 5, 8, 9, 12, 13, 14, 15, 18, 19
Anforderungsmanagement für Vergabeumfang ..............11
Anfrageunterlagen.............................................................7
Attributive Merkmale..................................................12, 17 K
Audit ................................................................................13
Kennzeichnungsanforderungen...................................... 13
Komponentenanforderungen .......................................... 15
B Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)......... 14, 18
Konzeptentwickler............................................................. 7
B2B..............................................................................7, 17 Konzeptfehler.................................................................. 15
Bauteil ...............................................5, 8, 9, 10, 13, 15, 18 Konzeptverantwortungsvereinbarung (KVV) ........ 9, 10, 18
Beschaffungsfreigabe für Betriebsmittel..........................11 Konzernspezifische Sonderanforderungen....................... 7
Besondere Merkmale ................................................12, 17 KV-Quote .................................................................... 9, 10
Business on hold .......................................9, 14, 15, 17, 19
C L
Lessons Learned ............................................................ 15
C-Einstufung....................................................9, 14, 15, 16 Lieferantendatenbank (LDB)..................................... 13, 18
Cpk-Wert ...................................................................12, 18 Lieferkette ........................................... 2, 3, 7, 8, 11, 13, 19
Cp-Wert .....................................................................12, 18
D M
Marktbeobachtung .......................................................... 14
D/TLD ........................................................................13, 18 Materialrückverfolgungssystem ...................................... 13
D/TLD-Selbstaudits .........................................................13 Mehraufwendungen .................................................. 14, 15
D-Teil.........................................................................13, 18 Methode.................................................................... 11, 12
Mitgeltende Unterlagen........................................... 3, 4, 11
E Modul ...................................................................... 8, 9, 10
Endherstellverantwortung................................................12
Entwicklungstiefe.........................................................7, 10 N
Erstbemusterung .............................................................11 Nachweisprüfungen ........................................................ 13
Neubemusterung ............................................................ 14
F Nomination Letter ............................................................. 9
Null-Fehler-Strategie......................................................... 8
Fehlerfrüherkennungssystem..........................................14 Null-Serie .................................................................. 11, 17
Fehlerhalbierung ...............................................................8
Fehlerschlupf...................................................................13
Feldausfälle .....................................................................15 P
Festlegung der Lieferkette...............................................11 Poka Yoke ................................................................ 12, 19
Firewall ......................................................................13, 18 ppm........................................................................... 14, 19
FMEA ..................................................................12, 17, 18 Produktbeobachtungspflicht ........................................... 14
Formel Q-Fähigkeit......................................4, 9, 13, 15, 18 Produktentstehungsprozess ........................................... 11
Formel Q-Fähigkeit Software ..................................4, 9, 13 Produkthaftung ................................................... 10, 12, 13
Freigabe technischer Spezifikationen .............................11 Produktions-, Prozess- und Produktfreigabe .................. 11
Freigabeprozess..............................................................14 Produktions-Versuchs-Serie (PVS) .......................... 11, 19
Frühwarninformationen ...................................................14 Produktrealisierungsprozess .......................................... 11
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Index
V
R
VDA 6.1 ........................................................................ 5, 9
Reifegrad...................................................................11, 19 VDA-Reifegrad............................................................ 8, 11
Reklamationsabwicklung...........................................13, 14 Verband der Automobilindustrie (VDA)........................... 20
Requalifikation...........................................................11, 15 Vergabe der Umfänge .................................................... 11
Review.............................................................................11
Robuste Produktionsprozesse ........................3, 11, 15, 19
Runder Tisch ...................................................................11 W
Wertschöpfung................................................................ 12
S Wirksamkeitscheck ......................................................... 15
www.vwgroupsupply.com ............................... 3, 4, 5, 7, 17
Serienanlagen ...........................................................11, 20
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