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Barrierefreies Internet

Dipl.-Ing. Georg Edelmayer


Teaching Support Center der TU Wien
georg.edelmayer@tuwien.ac.at

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HCI – für wen?

• Für wen wird eine Website (ein HCI)


entwickelt?
• Für mich?
• Für dich?
• Für einige wenige?
• Für die Mehrheit?
• Für alle?

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Diversity

• Diversity (hat viele Dimensionen)


– ethnische Zugehörigkeit
– Geschlecht
– Religion/Weltanschauung
– Sexuelle Orientierung
– Sozio-ökonomischer Status
– Familienstand
– …
• für „uns“ hauptsächlich:
• Behinderung
• Alter
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Diversity

• Diversity Management

• „konstruktives Nutzen der Vielfältigkeit“


• Sehr oft im Kontext „Chancengleicheit am
Arbeitsplatz“

• Kritik: Gewinnmaximierung ist treibende Kraft

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Behinderung

• „Behinderte“ sind Menschen in allen


Altersgruppen, die durch einen angeborenen
oder erworbenen gesundheitlichen Schaden
in der Ausübung der im entsprechenden
Lebensalter üblichen Funktionen
beeinträchtigt sind.
(WHO)

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Behinderung

• Vermeide die „substantivierte“ Form


– "Behinderte" - behinderte Menschen (Menschen
mit einer Behinderung)
• Vermeide diskriminierende Ausdrücke
– "Menschen mit besonderen Bedürfnissen" -
behinderte Menschen
– "Taubstumm" - gehörlose Menschen
– "Zwerg, Liliputaner" - kleinwüchsige Menschen

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Behinderung

• Vermeide diskriminierende Ausdrücke


– "Idiot, Depp, geistig Behindert"- Menschen mit
Lernschwierigkeiten
– " Mongoloid" - Mensch mit Down Syndrom (Mensch
mit Up-Syndrom)

– ... an den Rollstuhl gefesselt


– ... an einer Behinderung leiden

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Alter

• Altern stellt einen komplexen, irreversiblen Vorgang


dar, der durch organisch bedingte Veränderungen im
Bereich der Lebensfunktionen charakterisiert ist.
(medizinisch, biologisch)

• Im fortschreitendem Lebensalter (wesentlich


stärker ausgeprägte) funktionelle Verluste.

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Alter

Alter ist keine Krankheit und keine Behinderung!

…hat aber in vielen Bereichen ähnliche Auswirkungen.

‚Alter‘ ist universell d.h. betrifft alle Menschen

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Assistive Technology

• Assistierende Technologien,
• Entwicklung und Design von technischen Geräten
oder Systemen, die in der Lage sind, Menschen mit
funktionellen Einschränkungen zu unterstützen.
• Schaffung einer Umwelt, in der funktionelle
Einschränkungen keine oder geringere Auswirkung
auf die Lebensqualität haben.
• Multidisziplinär

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Assistive Technology

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Assistive Technology

• Werkzeuge mit denen die Fähigkeitsstörung


bzw. Beeinträchtigung ganz oder teilweise
überwunden werden können.

• Auswirkungen von Krankheit und Behinderung


überwinden, ohne an der Krankheit oder der
Schädigung selbst etwas ändern zu können.

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(Universal) Design

• In der Umwelt werden Vorkehrungen getroffen, die


dazu dienen, Barrieren zu überwinden oder erst gar
nicht aufkommen zu lassen.
• -> Schaffung barrierefreier Lebensräume.

• "Universal Design":
• Auslegung von Produkten und Umgebungen
– … dass sie für alle Menschen nutzbar sind,
– … soweit das ohne Anpassungen oder
spezialisierte Auslegungen irgendwie möglich ist.
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Ass-Tech / Universal Design

• Ziel:
• Der (behinderte) Mensch kann die
gesellschaftliche Rolle (wieder) wahrnehmen.

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Regelwerke
• Österr. Bundesverfassung
• Art. 7, Abs. 1: („Antidiskriminierungsparagraph“)
– Alle Bundesbürger sind vor dem Gesetz gleich. Vorrechte
der Geburt, des Geschlechtes, des Standes, der Klasse und
des Bekenntnisses sind ausgeschlossen. Niemand darf
wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Die
Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich
dazu, die Gleichbehandlung von behinderten und
nichtbehinderten Menschen in allen Bereichen des
täglichen Lebens zu gewährleisten.

https://www.bizeps.or.at/wissenswertes/artikel-7-bundes-verfassungsgesetz/

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Regelwerke
• Österr. Bundesverfassung

• Artikel 8 des Bundesverfassungsgesetzes wurde um


folgende Sätze ergänzt: (2005)
– „Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist
als eigenständige Sprache anerkannt. Das Nähere
bestimmen die Gesetze.“

https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Dokumentnummer=NOR40066723

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Regelwerke
• Bundesgesetz über die Gleichstellung von Menschen
mit Behinderungen (Bundes-
Behindertengleichstellungsgesetz – BGStG 1.1.2006).
– § 1. Ziel dieses Bundesgesetzes ist es, die Diskriminierung
von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen oder zu
verhindern und damit die gleichberechtigte Teilhabe von
Menschen mit Behinderungen am Leben in der
Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine
selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.
(-> setzt also die Verfassung um)
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004228

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Regelwerke
– Ende der Übergangsfrist 2016

„Das BGStG tritt Anfang 2016 nach zehnjähriger Übergangsfrist in vollem


Umfang in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt müssen Unternehmen, die Waren,
Dienstleistungen und Informationen öffentlich anbieten, dies barrierefrei
tun. Bauliche Barrieren müssen bereits jetzt beseitigt werden, sofern die
damit verbundenen Investitionen 5.000 Euro nicht übersteigen. Alle
anderen Angebote, wie Informationen auf Websites, Webshops,
Speisekarten etc. müssen bereits jetzt barrierefrei sein.“

http://www.balance.at/news/barrierefreiheit-2016-gesetzlich-verpflichtend

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Regelwerke
• Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen (Behindertenrechtskonvention, BRK)
– bei der Generalversammlung 2006 verabschiedet, 2008
von Österreich ratifiziert
– Völkerrechtlicher Vertrag (weltweit bindendes
Rechtsinstrument)

– Gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme von ‚Menschen


mit Behinderung‘ am gesellschaftlichen Leben.

https://www.behindertenrechtskonvention.info

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Regelwerke

• Österreich:

• Gesetz zur Förderung der elektronischen


• Verwaltung
• (E-Government-Gesetz - EGovG)
• barrierefreie Zugang für behinderte Menschen zu Informationen und
Dienstleistungsangeboten der öffentlichen Verwaltung

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Regelwerke

• USA:
• Rehabilitation Act 1973
– verbietet Diskriminierung Aufgrund von Behinderung

• Section 508 (=WCAG 2.0)


• Anforderungen an Informationstechnik (der US-Bundeseinrichtungen)
damit diese für Menschen mit Behinderung zugänglich wird

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Regelwerke

• WCAG

• Web Content Accessibility Guidelines


• Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte
• Aktuelle Version
WCAG 2 (2008)

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Hilfsmittel
• Selbst barrierefreie, also „zugängliche“,
Webseiten können von manchen Menschen
mit Standardequipment (z.B.: Maus,
Monitor…) nicht bedient werden.

• -> Unterstützende Hilfsmittel

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Hilfsmittel – für wen

• Körperbehinderungen
• Sehbeeinträchtigung (bis Blindheit)
• Hörbeeinträchtigungen (bis gehörlos)
• Intellektuelle Beeinträchtigungen
• ‚Technikferne Menschen‘

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Motorische Beeinträchtigungen

• Mechanische Unterstützungen

• Mechanische Arm/Bein/Gerätehalterungen
• Lochmasken/Fingerführung auf der Tastatur
• Touchscreen statt Maus
• Trackball statt Maus
• Tastatur statt Maus
• Tasten statt Maus
• Joystick statt Maus
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Motorische Beeinträchtigungen

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Motorische Beeinträchtigungen

• Integramaus™

• FLipMouse (AsTeRICS)

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http://www.asterics-academy.net/tools/flip (2017)
Motorische Beeinträchtigungen

• Software Unterstützung
• Onscreen Keyboard

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Motorische Beeinträchtigungen

• Software
Unterstützung

• Tastatur-
einstellungen
(von Windows)

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Motorische Beeinträchtigungen

• Software
Unterstützung

• Spracheingabe

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Motorische Beeinträchtigungen

• Beim Webdesign zu beachten

• Die Seite muss vollständig mit der Tastatur alleine


verwendbar sein

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Sehbeeinträchtigungen

• Hilfsmittel für Menschen mit


Sehbeeinträchtigung

• Sehbeeinträchtigungen, die mit einer Brille korrigiert


werden können -> (so gut wie) nicht Web relevant

• Vergrößerungsprogramme (im Betriebssystem


integriert oder als Zusatzprodukt)

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Sehbeeinträchtigungen

• Softwareunterstützung

• Farb-, Mauszeiger-,
Carret- und
Kontrastanpassungen
im Betriebssystem

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Sehbeeinträchtigungen

• Softwareunterstützung

• Zusätzliche Sound-
unterstützung

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Sehbeeinträchtigungen

• Softwareunterstützung

• Browsereinstellungen
• Schriftgröße/-art
• Eigene Farbschemata
• Custom-CSS

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Sehbeeinträchtigungen
• Beim Webdesign zu beachten

• Der Mauszeiger kann völlig anders aussehen


• Es können z.T. CSS Eigenschaften überschrieben
werden
• CSS könnte gänzlich deaktiviert sein
• Zusätzliche Sounds können fehlende Übersicht
ersetzen
• Verschiedene Zoom-Funktionen können
problematisch für Designs sein
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Sehbeeinträchtigungen

• Blinde Menschen habe andere Bedürfnisse als


sehbehinderte/fehlsichtige Menschen.

• Die Hilfsmittel schlechthin:


• Screenreader
• Braillezeilen (Brailletastaturen)

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Sehbeeinträchtigungen

• Beim Webdesign zu beachten

• Jede Seite muss gut strukturiert sein (Überschriften,


Listen, Links, …) und nicht nur strukturiert aussehen
• Grafiken brauchen einen sinnvollen Alt-Text
• Links brauchen einen sinnvollen Text (auch ohne
Textzusammenhang)
• (Sounds können optische Hinweise
ersetzen/ergänzen)
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Sehbeeinträchtigungen

• Beim Webdesign zu beachten

• Optische Captcha brauchen Soundalternativen


• Die Seite muss vollständig mit der Tastatur alleine
verwendbar sein
• Hintergrundmusik oder nebenbei laufende Filme
stören das Sprachverständnis für den Screenreader
(müssen daher zumindest abschaltbar sein)

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Hörbeeinträchtigung

• Korrektur mit üblichen Hörhilfen


• (im allgemeinen) nicht webrelevant

• Starke Hörbeeinträchtigungen
• Probleme mit manchen Webdiensten möglich (z.B.
Sprachtelefonie, Hörbücher, …) bzw.
Hintergrundmusik/-geräusche störend

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Hörbeeinträchtigung
• Hilfsmittel für gehörlose Menschen

• Einschränkungen bei Informationsaufnahme wie


Signalgeräuschen, Videos, Hintergrundmusik, …
-> Ersatz notwendig

• Bedarf bzw. Bevorzugung von Gebärdenvideos


->Zusätzlich zu Texten Gebärdenvideos anbieten
• Videos mit Untertiteln anbieten

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Hörbeeinträchtigung
• Softwareunterstützung

• Einstellungen im
Betriebssystem; Visuelle
Anzeigen ersetzten
Sounds

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Intellektuelle
Beeinträchtigungen
• Keine (oder kaum) Software oder Hardware-
Tools
• Design ist besonders gefordert
• Seiten besonders übersichtlich und einfach gestalten
• Auf einfache Inhalte achten
• Erklärende Texte anbieten, einfach zu verstehende Hilfen
anbieten
• Die einfachste mögliche Sprache verwenden
(Leicht Lesen)
• Flackern und ‚unruhiges Bild‘ vermeiden

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Technikfern

• Technikfern (ist keine Behinderung im


eigentlichen Sinn)

• Oft im Zusammenhang alten Menschen (und daher


auch mit anderen Behinderungen wie z.B.
Fehlsichtigkeit, Hörbehinderung, motorische
Einschränkungen, …)
• Kaum echte Hilfsmittel, aber viel im Design zu
beachten
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WCAG

• WCAG

• Web Content Accessibility Guidelines

• Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-


Inhalte

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WCAG
• Richtlinien, wie Webinhalte behinderten
Menschen zugänglich gemacht werden
können
• Herausgegeben vom W3C (www.w3.org)
• WCAG 1 (1999) www.w3.org/TR/WCAG10

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WCAG

• WCAG 2 (2008) www.w3org/TR/WCAG20


• 4 Prinzipien
• Wahrnehmbar
• Bedienbar
• Verständlich
• Robust
• Richtlinien
• Erfolgskriterien
• Ausreichende und empfohlene Techniken
• 3 Konformitätsstufen (A,AA,AAA)
– https://www.w3.org/WAI/gettingstarted/

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WCAG

• Wahrnehmbar
Informationen und Bestandteile der Benutzerschnittstelle
müssen den Benutzern so präsentiert werden, dass diese sie
wahrnehmen können.

• z.B.: Richtlinie 1.1 Textalternativen: Stellen Sie


Textalternativen für alle Nicht-Text-Inhalte zur Verfügung, so
dass diese in andere vom Benutzer benötigte Formen
geändert werden können, wie zum Beispiel Großschrift,
Braille, Symbole oder einfachere Sprache.
• -> Typisch: ‚Alt-Text bei Bildern‘
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WCAG

• Bedienbar
Bestandteile der Benutzerschnittstelle und Navigation müssen
bedienbar sein

• z.B. Richtlinie 2.1 Per Tastatur zugänglich: Sorgen Sie dafür,


dass alle Funktionalitäten per Tastatur zugänglich sind.
• -> beachte auch: keine Tastaturfalle

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WCAG

• Verständlich
Informationen und Bedienung der Benutzerschnittstelle
müssen verständlich sein

• z.B.: Richtlinie 3.1 Lesbar: Machen Sie Inhalt lesbar und


verständlich.
• -> typisch: ‚Sprache‘ einer Website definieren bzw. einstellen

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WCAG

• Robust
Inhalte müssen robust genug sein, damit sie zuverlässig von
einer großen Auswahl an Benutzeragenten einschließlich
assistierender Techniken interpretiert werden können

• z.B. Richtlinie 4.1 Kompatibel: Maximieren Sie die


Kompatibilität mit aktuellen und zukünftigen
Benutzeragenten, einschließlich assistierender Techniken.
• -> typisch: Definition von ‚Namen‘ ‚Rollen‘ und ‚Werten‘

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Grundlegendes zum Design

• Grundgedanke
– Mit einem Webauftritt allen Menschen die
gleichen Möglichkeiten bieten.

• -> Herausforderung an Designer/-innen!

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Grundlegendes zum Design

• Durch Einsatz von CSS3 (CSS2) und (X)HTML viele


Möglichkeiten für das Design
->mögliche Browserprobleme
• Nicht mit pixelgenauen Layouts arbeiten
• (also nicht mit ‚Photoshop‘™ ein Layout zeichnen und
dann versuchen dieses umzusetzen)
• Nicht in Flash™ flüchten
– Bei größeren Projekten Interessenverbände
kontaktieren!
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Grundlegendes zum Design

• Zielgruppe (?)

• Menschen mit Behinderung, Menschen im


fortgeschrittenen Alter.
• Ältere Menschen sind sehr kaufkräftig.
• Ein Mensch mit Behinderung kann Sachen für
jemand anderen kaufen (z.B. blinder Vater kauft Auto
für Tochter, gehörlose Frau kauft Musik für hörenden
Freund).
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Grundlegendes zum Design

• Bedienung ist für alle wichtig!

Alle Menschen tun sich leichter wenn


• Abläufe logisch sind
• Zusammengehörige Dinge auch gruppiert sind
• Klare Begriffe verwendet werden
• Dinge nicht neu erfunden werden (nur weil es
hübsch ist)

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Platzeinteilung

Platz ist beschränkt oder zu viel?


• Die Navigation muss leicht erreichbar sein
• Der Inhalt muss gegliedert und von der Navigation
getrennt sein
• Bilder oder Tabellen sind beim Umbrechen nicht
flexibel
• Der Bildschirm soll ausgenutzt werden, aber:
• Vorsicht mit Breitbildformaten
• Wie skaliert die Webseite auf ‚Mobile Devices‘?
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Platz / Skalierung

Textumbruch?
Was passiert mit Bildern?
Mobile-view
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Platz / Skalierung
Skalierung 200%
im Browser

font-size 120%
im CSS

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WCAG

• Wahrnehmbar

• 1.4.4 Textgröße ändern: Mit Ausnahme von


Untertiteln und Bildern eines Textes, kann Text
ohne assistierende Technik um bis zu 200
Prozent geändert werden, ohne dass dabei
Inhalt oder Funktionalität verloren geht. (Stufe
AA)

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Fragen (an das Design)

• Woran erkenne ich, was ist:


• Text
• Ein Button
• Ein Link innerhalb der Site
• Ein Link zu einer ganz anderen Site
• Eine Auswahlbox
• Was gerade aktiv ist (den Fokus hat)

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Fragen („klickbar“)

Was kann man auswählen („klicken“)?

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Fragen („klickbar“)

Was kann man auswählen („klicken“)?

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Klickbar und bewegt

u.a. „klickbar“:

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Klickbar und bewegt
„klickbar“?:

???

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WCAG

• Bedienbar

• 2.2.2 Pausieren, beenden, ausblenden: Für sich bewegende,


blinkende, scrollende oder sich automatisch aktualisierende
Informationen gelten alle folgenden Punkte: (Stufe A)
• Sich bewegend, blinkend, scrollend: Für alle sich
bewegenden, blinkenden oder scrollenden Informationen, …
gibt es einen Mechanismus für den Benutzer, um diese zu
pausieren, zu beenden oder auszublenden außer die
Bewegung, das Blinken oder das Scrollen ist Teil einer
Handlung, bei der es unentbehrlich ist …

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Bild vs. Text

• Alternativer Text: „Bachelor with Honors“

Alternativer Text: „Technische Universität Wien“


und „Fakultät für Informatik“ (image-map !?)
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Ordnung

Wo bin ich in der Site?


• Auf welcher Hierarchieebene befinde ich mich?
• Wie komme ich wieder auf die Startseite?
• Wie komme ich eine Ebene höher?
• -> Breadcrumb
• Wo finde ich was auf der Site?
Ordnung ist die halbe Miete, aber:
• Verstehen andere meine Ordnung?
• Was sind übliche Ordnungen?
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Beispiel
• Wichtige Orientierungshilfe (vor allem für „hidden links“

assistierende Technologien):
• Korrekte Überschriften
• (Hierarchie, Semantik)

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Grundlegendes zum Design
• Nur so kompliziert wie nötig (keep it simple!)
• Im Idealfall passt alles auf eine Seite ohne Scrollen
• Die Seite darf auf keinen Fall zu voll sein
-> aufteilen wo nötig
• Die Seite darf nicht ‚leer‘ sein
-> zusammenlegen wo nötig
• Maximal ein vertikaler Scrollbalken
• Sind extrem lange Footer notwendig?

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Grundlegendes zum Design
• Bleibe konsistent
• Ähnliche Navigationselemente immer an
ähnlicher Stelle platzieren
• Durchblätter Buttons an exakt gleicher Stelle
(und nicht hüpfend)
• Keine anderen Links/Buttons an Stellen wo
man viel klickt (z.B. blättern)

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Grundlegendes zum Design

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Bedienbarkeit

• Alles mit Keyboard bedienbar ->

• TAB-Reihenfolge
• (Stichwort Tabindex)

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Bedienbarkeit

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Bedienbarkeit
Maus:
Menüpunkte
erreichbar

Tastatur:
Menüpunkte
NICHT erreichbar

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Bedienbarkeit
Maus:
Suche möglich

Tastatur:
Suche
NICHT möglich

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Grundlegendes zum Design

• Verlasse Dich nicht auf bestimmte Fähigkeiten


des Users
• Captcha setzt oft gutes Sehen voraus
• Rein farbliche Markierungen sind schwer für
Menschen mit Farbfehlsehen
• Es gibt auch Menschen, die keine Maus bedienen
können
• Fehlsichtigkeit kann das Erkennen von Icons und
Grafiken erschweren/unmöglich machen

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Grundlegendes zum Design

• Setze keine Computereigenschaften voraus


• Möglicherweise kein Audio
• Möglicherweise nur geringe Auflösung
• Möglicherweise sehr hohe Auflösung
• Möglicherweise größerer Font (gebraucht!)
• Möglicherweise langsame oder unterbrechende
Internetverbindung
• Möglicherweise sind Scripts deaktiviert

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Tools

Was kann/soll man testen?


• Validen (X)HTML Code; CSS Konformität
• Browserkompatibilität

• Zugänglichkeit nach
–WCAG 2 AA
– Section 508

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Tools

• Online (X)HTML Checker


• W3C Checker
http://validator.w3.org
• Html5
http://html5.validator.nu/
• Online CSS Checker
https://jigsaw.w3.org/css-validator/

• Offline: Etliche, meist auch schon in diversen Editoren,


Browserplugins, IDEs, …

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Tools

• Browserunabhängigkeit

– Verschiedene Browser
– Verschiedene Browserversionen

• http://browsershots.org/

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Tools
• Accessibility Checker
• Online
• http://wave.webaim.org/
• http://atutor.ca/achecker/demo.php
• http://checkers.eiii.eu/

• Offline:
• Browserplugins; standalone Programme
– z.B. Web-Developer (Firefox & Chrome Plugin)
• Andere Tools, z.B. für Farbkontraste
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