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UND
KUNSTGEWERBE
IN
ALT-DÄNEMARK
l^niiicrsity of (Toronto
Z W F. 1 T F. Ä U F l. A G E
DELPHIN-VERLAG/MÜNCHEN
V O X DIESER S A M M L LI X
E R S C H 1 E X H X A LI S S E R D 1: M
B A X D 1 A L T II O L L A X D -
B A X D III: A L T S P A X E N - 1
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S 3 54
COPyRIOHT lOHUND 192t By DELPHI N VER LAG • DR. RICHARD LANDAUFR MÜNCHI-N
DRUCK VON E. HA B E R L A N D, L I- I P Z G
I
VORWORT Auflage des vorliegenden Buches im 1914 ersdiienen. Bei der im Früh=
Die Jahr
erste
ist
Juli
worden. Die Zahl der Abbildungen wurde vermehrt, das Literaturverzeidinis ist in
erweiterter Form gegeben. Der Text wurde an einigen Stellen erweitert, die Besdiriftimg der
Tafeln erhielt einige Verbesserungen und Zusätze, und zwar in Übereinstimmung mit der in
Vorbereitung befindlidien dänisdien Ausgabe des Werkes, die \'on den bekannten dänischen
Forschern Jensen und Beckett bearbeitet wird. Der dänisdien Lokalforschung Rechnung tragend,
bringt diese Ausgabe Erläuterungen zu den einzelnen Tafeln, die der deutsdien Ausgabe zur Be=
rücksiditigung in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurden. Die deutsdie Ausgabe
untersciieidet sidi \on der dänisdien vor allem dadurdi, daß sie statt dieser Erläuterungen eine
gesdilossene Einleitung bringt, die einen Überblii-k über die gesamte Kunstentwicklung Däne=
marks gibt, zugleidi aber den Versudi macht, über den Standpunkt der Einzelforsdiung hinaus=
gehend, auf künstlerisdie Werte hinzuweisen. Ohne also einer auf heimisdier Forschung begrün^
deten Kunstgeschichte Dänemarks vorzugreifen, w ill das Werk die Bauten und die Raumkunst des
Landes in einer Weise ersdiließen, welche neben der zeidichen und örtlichen F^igenart audi die jen=
anschaulidi madit. Aus dieser Absidit erklärt sich die Auswahl, vor allem aber die Anordnung des
Materiales. Es wurde der Versuch gemadit, die Bilder so zusammenzustellen, daß sich dem Be-
traditer ganz von selbst Zusammenhänge und wechselnde Beziehungen ergeben. Er wird neben
der Eigenart des Landes die F^igenart der verschiedenen Stilperioden erfassen, und audi das ku\=
turelle Gesamtbild der Entwicklung wird sich ihm gesdilossen gestalten, da für die Zeitabschnitte
stets die bezeidinenden Aufgaben hervorgehoben sind. So wurden für das Mittelalter die Kirchen,
für die Renaissance die Sdilösser der Könige, für das 18. Jahrhundert die Landsitze, für die spätere
Zeit die Bürgerhäuser bevorzugt. Die Raumkunst — soweit es sidi nidit um Kirdien handelte,
— erscheint in einheitlicher Zusammenstellung,- die Möbel wurden innerhalb einer allgemein zeit=
liehen Folge nadi einzelnen T\pen aufgereiht, um bestimmte formale Entwicklungsreihen zu kenn=
zeidinen. Da die Veröffentlichung zugleich geographisch in die Kunstsdiätze des Landes einführen
soll, sind neben den Baulichkeiten audi die gewerblichen Beispiele fast ausnahmslos aus Dänemark
gewählt worden. — Erneute Bauten, wie der Dom von Viborg, sind nidit mit aufgenommen,
oder, wie die Marmorkirche und St. Nicolai zu Kopenhagen, in den Text verwiesen worden,
Vorwort \
Baukunst \ 11
I.
II. Raumkunst . ..
.Wll
III. Möbel xx
Litcraturvfrzfidinis xx\-
Tafdn 1 - l'^^
VII
I. BAUKUNST
Dänemark während Gotik kühnere Baugedanken undTaf.n-i9
er Steinbau blieb in der
Die bringt
Taf.2-9
D- Periode des
in
romanisdien Stiles, also
dss 13. Jahrhundert hinein, fast aussdiließ^
bis führt durch ihr straffes, unbeirrt aufragendes
Streben den Backsteinbau zu eigenartiger VolU
lidi auf kirdiliche Zwed^e besdiränkt. Die Bearbei= endung. Wie die Pfeiler des Domes der alten Königs^
tung der heimisdien Gesteine, besonders des Granits, Stadt Roskilde die Türme halten und heben, wie
stellte große Sdiwierigkeiten, und die BcsdiafFung die der Choranlage eingefügten Türme von Aarhus
fremden Materiales — wie etwa des Andernadier gleich Masten zur Höhe ragen, wie die Giebel der
Tuffsteines für den Dom von Ribe — war nur für Marienkirche zu Helsingör und der Mortensen=
bedeutende Fälle zu ermöghdien. Kapelle am Roskilder Dom oder die Türme von
Aus diesem Grunde und infolge der bereits im Naestved und L. Heddinge von einem System auf=
12. Jahrhundert beginnenden Verwendung von Bad\= steigender Lisencn gehoben werden, oder wie im
steinen ist es zu verstehen, daß sidi die Stein = Innern die Rippen und Gurtbögen schlank vor den
plastik an den Kirdien tuir besdieiden entwid\eln sicheren Pfeilern und ragenden Wölbungen liegen:
Taf. 8, 9 konnte. Sie ersdieint — etwa an Portalen — meist das gibt den einfach gehaltenen Bauten ihre Stärke
einzig als Verzierung einzelner Mauersteine, deren und ihre Feinheit — ihre dänische Eigenart.
Reliefs dann wie Bildtafeln ringsherum verteilt sind. Abgesehen von diesen konstruktiven Elementen
Die stilistisdie Form der auf den Umriß gestimmten, spricht im Innern — im Gegensatz zur Gotik
Hadi vor fladiem Grunde liegenden Darstellungen Frankreichs und Deutschlands — stets die Wand=
ist der Holzsdinitzerei verwandt, ein Zusammen^ fläche das entscheidende Wort. Daher bleibt die
hang mit alt^nordisdier Bildnerei, der audi in den Kalkmalerei bis weit in das 16. Jahrhundert hinein
ornamentalen Motiven gelegentlich zum Ausdrud\ von größter Bedeutung und bildet jene für die
geben dem romanischen Stil Dänemarks jenes festungs= Fürmungen zu unterscheiden: der Versudi, ohne
artig starke Gepräge, das wir als echt nordisch Veränderung des baulichen Grundgedankens Taf. 20
empfinden. Die Verwendung des Backsteins ermög= dem neuen Stil rein ornamental Rechnung zu tragen,
lichte dann schlankere, freiere Lösungen, wie etwa die Übernahme und direkte Einführung der hol= Taf. 22, 3s
Taf. 5 die Turmanlage von Kallundborg, und bereitete so ländischen Bauart, die besonders in ihren reichen
dem gotischen Stil die Bahn. Giebelausbildungen dem Backsteinbau in farbig be=
Im Inneren ist der Grundzug fester Kraft zu er^ lebender Verbindung mit Sandsteinzierat neue Mög=
kennen an dem energischen Betonen der Wandfläche, lichkeiten geschaffen hatte, sowie eine mehr intern
der Vorliebe für starke Pfeilermassen und der vor= national gesonnene Richtung, welche den Prunkbauten Taf.
sichtigen Verwendung von Säulen, welche die ver= der Fürsten Gestaltung gab, und endlich ein in
hältnismäßig kleinen Fenster gliedern und denen Dänemarkart erst am Ende des 17. Jahrhunderts
meist nur ein geringer Teil der Last anvertraut ist, einsetzendes Bestreben, Motive der italienischen Taf. 50
T^m nichtigsten wird die Renaissance »Baukunst tale und Erker überlassen sind und wo sie in selb-
/ \ für die Landsitze der Fürsten und großen ständigem Spiel vor der Fassade des MittelHügels
•*-
^Herren, wo sie über die Ausgestaltung des als leichtes Laubenwerk aufsteigt.
einzelnenGebäudes hinaus zur Anlage eines durdi Man steht vor einer Fülle von Problemen, wenn
Flügel erweiterten Baues drängt. Für die Außen» man unter solchen Gesichtspunkten Kronborg und T.ir.2s,
ansidit bekommt dabei die Ausgestaltung der Frederiksborg miteinander vergleicht. Kronborg
Edien größere Bedeutung <Taf. 21 im Gegensatz ein mit Stein verkleideter, festungsartig geschlossener
zu Taf. 20. 1>. Bau, von außen wie eine Bastion als Warte des
Den Vorbildern der Gotik und der Früh »Renais- Sundes, in seinen tiefen Portalen und seinem engen
sance enfsprad) es, sie durdi Türme zu betonen. Hof unerbittlich und streng, so daß man wie un»
Das ist häufig in einem mehr dekorativen Sinne gc« entrinnbar gefangen auf die Mauermassen sieht,- frei
i
sdiehen, besonders reizvoll in Loewcnborg, oder als und lebendig erst für den, der die Warte ersteigt,
ardiiiektonisdies Hauptmotiv, wie in dem mäditigen um die Schlankheit seiner Türme zu empfinden und
Vallö, das durdi die überragende Ausbildung des einen den Blick, der das Leben des Sundes beherrscht.
Eckturmes so wuchtig und zwingend ersdieint. Frederiksborg heiter und prangend zur Höhe ge»
Die holländische Richtung bildet diese Ecken lieber hoben, schlank durch seine Türme, schlank durch die
als Flügel aus, indem sie den Türmen eine giebcU kaum merkliche LIns\'mmetric seiner beiden Giebcl-
artige Bekrönung gibt. Wichtiger noch ist ihr das fassaden, schlank durch die aufragenden Erkerbauten,
Betonen der Mitte durch einen höheren Treppen^ das Zierat der Giebel und die Fülle der Figuren,
türm (Lystrup und Rosenborg), wodurch sich die schlank vor allem durch die Spiegelung im ruhigen
Grundrißanlagc E-förmig erweitert. See, die das Ragen der Linien verdoppelt. Die
Die Herrensitze bedeuten für das 17. wie für das Portale sind wie Fanfaren, der Hof ist nie leer,
18. Jahrhundert die bestimmende Eigenart Däne- denn das Gefolge eines Fürsten scheint zum Emp-
marks, dessen wirtschaftliches Leben besonders stark fange in Nischen und Lauben Der Hof ist
verteilt.
durch seine Güter bedingt wird. Häufig von Wasser wie ein Saal, bestimmt zu Festen, umschlossen und
umgeben, über das stolze Brücken führen, liegen sie doch durch seinen Turm zur Höhe befreit, ähnlich
in ausgedehnten I'arks. Die Brücke zielt zumeist dem Markusplatz von Venedig.
i
auf ein Fortal, das als architektonischer Mittel[)uniu Wir vergessen das Fremdartige der vielen B.uinieister
durch reiche Umrahmung, bisweilen auch durch Giebel, und Bildner, die hier gcsdi.itfen, wir empfinden als
Erker oder Turm hervorgehoben wird. entscheidend den Willen des Bauherrn, der dasGanze
Diese massigen Bauten mit ihrem schweren Rhyth- Er hat Däne-
schuf: die Persönlichkeit Christians IV.
mus breitlagernder Geschosse und ragender Giebel mark im Ausland, aber auch dem Ausland in Däne-
und Türme wirken aber dennoch zierlich belebt. mark Bedeutung gegeben. Beides tritt an seiner stol-
Denn zu dem Grundmotiv der Gliederung kommt zesten Schöpfung zutage. Die Selbstsicherheit, die
die zart abgewogene Melodie ihrer Farben: warm» dieser König dem dänischen Wesen gab, übertrug
loniger Backstein als dunkel geschlossene Masse oder sich \o\\ seinen Schlössern auf die gesamte Richtung,
als leuchtendes Rot zwischen blinkenden Fugen, da» die wir den Stil Christians IV. nennen.
zu der starke Kontrast des grünpatinierten Kupfers Wir erkennen dies durchaus neue Ge[>räge, wenn
der Turmhelme und das Zierat des Sandsteines, wir überlegen, wie einheitlich die Schöpfungen aus
der wegen der Kostbarkeil, die er für das stein- der langen Zeit seiner Regierung sind. Das Portal Ta(. 2?
armc Inselland hat, meist ornamental durchgebildet von Vorgaard ist noch in einer früheren Periode,
ist. So entwickelt sich aus den bescheidenen An- im Jahre 1588, entstanden. In der Ängstlichkeit der
fängen des Mittelalters eine der Architektur dienende Anordnung wirken die Reliefs wie aufgeklebt, die
Plastik, die aus einer leisen Begleitung immer mehr Konstruktion ist nicht aus einem Guß, vielmehr
zur bestimmenden Melodie zu werden strebt und scheinen die Ornamente wie mit Stempclabdrücken
den Bauten einen reichen Eindruck verleiht. zusammengesetzt. Man vergleiche mit diesem schüch-
Ihre Triumphe feiert diese architektonische Plastik ternen Versuch der Ausgestaltung eines Backstcin-
an den Königsbauten, vor allem an Schloß F">c- baus das plastisch schwellende Leben am Haupt-
deriksborg, wo ihr Brücken, Arkadenreihen, Por- portal von Lrederiksborg oder an einfacheren Toren
IX
ür die
d Häuser der Städte ist die AusgestaU
Für g tunj ihrer Erker, deren Dadi sidi bisweilen frei
af. 39, 40 -^ von der Fassade löst, und der Reiditum der auf^
ragenden Giebel diarakteristisdi. Die Ornamentik
von Jens Bangs Haus zu Aalborg ist ängstlidi an
die Wandflädie gebunden im Vergleidie zudersdiweU
f. 38, 39 lenden Kraft der Zierteile an Steenwinkels Börse,
ein Bau, der nadi edit holländisdier Art ganz für
die Lage am Wasser empfunden ist. Sogar die bi^
zarre Gestaltung des Turmes, dessen Ornament aus
den zusammengedrehten Sdiwänzen von Dradien
besteht, verstehen wir, sobald wir sehen, wie das
spiegelnde Wasser das gleidie Spiel mit den Pfei-
lern des Hauses wiederholt.
Taf. 42 Bei den Kirdien erhalten sidi gelegentlidi nodi go=
tisdie Elemente, wie im Betonen vertikaler Gliede= Kopenti.ijcii. Turm der Nicolaikirdie
Die Häuser der Dörfer und der kleineren Fischer- Ein Hauch akademisdicr Kühle drang erst ein, als i.ir50,5i,
orte sind fast ausnahmslos eingesdiossig — sie sdiei^ in der Zeit um 1700 in einer Reihe von Bauten —
nen sidi vor dem Wind des Küstenlandes zu dud^en, besonders in den Sdilossern Charlottenborg, Frede-
so daß die KirAen, die meist einsam inmitten ihrer riksberg und Fredensborjj — Wissen und Vorbild
aus Findlingsteinen gesdiiditeten Friedhofsmauern über Willen und Emphndung Herr wurden.
liegen, um so luftiger vor dem vceilen Horizonte Vorbereitet durch diese eigenartig späte Bceintlussung
stehen. Hier wird eine reizvolle Eigenart dänisdier durch Italien konnte dann im 18. Jahrhundert der
Baukunst besonders klar: nämlidi ihr sidieres Ver« fürstliche Rokokostil Frankreichs und Deutschlands
ständnis für das Hineinragen und Übergreifen der in den dänischen Schlössern seinen F'Jnzug halten.
Türme und Giebel in die freie Luft. Eingeleitetwurde das dänische Rokoko durch den
Diese einfadien Bauten ergänzen das Bild, das sich Bau des nadi Christian VI. <1730-1746> Chri-
aus der Belraditung der Sdilösser und Städte er- stiansborg genannten, 1794 abgebrannten Kopen- 7.if. 5», 59
gibt. Sic sind die Vollendung der volksiümlidien, hagener Königschlosses, an dem Eigtved in Ver-
auf Braudi und Herkommen geriditeten Strömung, bindung mit Thurah die ersten Proben seines in
welche auch innerhalb der Monumentalbaukunst be- Deutschland geschulten Könnens entfaltete. Aka-
lebend zur Geltung kommt und die Zeit Christians IV. demisch streng und international, bestimmt durch
vor akademischer Fremdheit bewahrte. den imposanten EindriKk seiner Säulen und Pfeiler,
Wir erkennen in diesem Streben nach räumlichem kokozeit, deren Gliederung stets plastisch
Zusammenschluß eine Eigenart der dänischen Kunst, belebt ist, sei es durch horizontale Einteilung ober=
die gerade im 18. Jahrhundert besonders sprach: sie halb des Erdgeschosses, sei es durch Betonen der
tritt zutage bei der der Holmenskirche beigefügten Mitte oder durch Herausheben einzelner Bauteile
Hofeinfassung oder bei so v^uchtigen Edvlösungen, mit Hilfe von Pfeilernund Lisenen. Ausgangsmotiv
wie sie das zurückliegende Portal der Soelvgaden= bleibt dabei noch immer das Portal, wenn sein
Taf. 67 Kaserne bringt. plastischer Schmudt auch im Verhältnis zum Stil
Derartig energische, von starkem plastischen Emp= Christians IV. wesentlich zurücktritt.
finden zeugende Lösungen geben im Stadtbild Obwohl die Bauten der Städte, vor allem Kopen-
Kopenhagens einen lebendigen Ausgleich zu den hagens, immer mehr an Bedeutung zunehmen, bleibt
lang ausgedehnten Zeilen der Straßen und Kanäle, die Gestaltung des Herrenhauses auch im
xn
crriditetes Sdiloß Fredensborg, bestimmt durdi seine Umgebung. Zur Gartenfront öffnet es einen
das eigenartige Motiv der den Mittelbau heraus« runden Festsaal, der über das Dadigesdioß erhoben
hebenden Flankierung durdi die vier Sdiornsteine ist und kuppeiförmig sdiließt. Vor diesem Saal
der Ecken, behcrrsdiend gelegen als Mitte einer breitet sidi die Rasenflädie aus, seitlidi eingefaßt
weiten Hofanlage und als Ausgangspunkt für die von zwei Alleen, nadi vorne zu abgesdilosscn von
radial ins Freie greifenden Wege des Parkes. einem Geländer mit Vasen, über das sidi der Blid<
Ardiitektonisdi reidier sind Sdilösscr wie Chri.- in die Weite dehnt. Auf der Rüd<scite tritt das
stianssaede mit der bestimmten Gliederung durdi Sdiloß mit zwei Seitenflügeln vor, die gemeinsam
das Hervortreten der Mitte oder wie Thurahs Bau mit den Wirtsdiaftsgebäudeii den Hof einfassen.
Eremitage, der mit seinen hervorspringenden, im Als Absdiluß des Hofes folgt ein reidi gemusterter
Obergesdioß abgesetzten Flügeln und seiner stolzen Hausgarten, so daß die Anlage nadi allen Seiten
Vorfahrt fast wie aus der Stadt ins Freie gezaubert von Grün umgeben ist.
ersdicint.
Erst im Verlaufe des 18. Jahrhunderts gelingt es,
ies gcsdtidtt benutzt, sdieint infolge der Taxusgruppen zu Frederiksborg, von Wegen,
dli 1 trrasse ausgebildeten Seitenflügel frei in den die zum See des Parkes von Fredensborg führen,
Park hinauszugreifen. EntzüAend in seiner Sdiüdi» vom Rasenhang des Sdilosses Frederiksberg
ternheit ist der \>rsud>, einen Balkon über dem und den letzten Resten eines ardiitektonisdi sidieren
XIII
Jahrhundert war für Dänemark durdi Industrie und Leben an Bedeutung. Das
Das 17.
segensvolle Regierung und durdi die Erblidimadnung Akademie mit ihren Anregungen internationaler Art,
der Krone unter Friedridi III. <1648— 1670) zur die Förderung kunstgewerbliAcr Betriebe, wie der
Zeit des Königtums geworden, das gegen den Porzellanfabrikation, es braAte durdi Holberg eine
harten Egoismus des Adels vorging und die Be- nationale Bühne, es braAte seit Christian VII. (1766
deutung der Städte zu heben sudite. bis 1808) die Kämpfe des zum Minister emporge-
Trotzdem damit die politisdie Bedeutung der großen stiegenen Kieler Arztes Strucnsee gegen die 1 lof-
Herren herabgemindert war, kann man das IS. Jahr« parte! und ihre HerrsAgelüsle, es braAte damit Ge-
hundert für Dänemark die Zeit des Adels nennen, danken der Aufklärung, es braAte dem Einzelnen die
dessen kulturelle und gcsellschaftlidie Bedeutung sidi MögliAkeitindividiicIlerEntfallung, welAederPcriodc
in den reiAen Anlagen seiner lerrensitze und seiner
I des jüngeren Bernstorff ihre Erfolge vorbereitete,
Stadtpaläste ausspridit. So trat neben den Adel der Kaufniannsstand, so
Die Lebensart des Adels, dem Christian V. <I671 entwickelte siA Kopenhagen. Im ,\I. Jahrhundert
bis 1699/ im höfisdien Leben eine neue Entfaltung noA ein Dorf, hat siA dieser „Kaufmannsliafcn"
gebradit hatte, sorgt dafür, die Kultur über das ganze sAncll vergrößert, seit ihn Christian vou Bayern im
Land zu verbreiten, und der Überlegenheit Seelands 15. Jahrhundert zur Residenz erhob. Damit löste er
entsteht seit der Erwerbung des ganzen Sdileswigs das Königtum von der durA das Mittelalter hin-
durA FriedrlA iV. <1699- 1730>, die den Verlust der durAgehcnden, in der Wahl Roskildes als Residenz
GegcngewiAt.
sdionisdien Provinzen ausgleidit, ein zum Ausdruck gekommenen Verbindung mit der
Handel und nehmen unter Christian VI.
Schiffahrt KirAc und verband die GesAicke des I lerrsAer-
<1730-I746/ und FriedriA V. < 1746 -1766) zu- hauses mit denen des I landeis und der Industrie
mal durA die Flottenpolitik des älteren Bernstorff Kopenhagen ist clann durA Christian IV. zur curo
ständig zu, Kopenhagen gewinnt durA lafcn.
I päisAen St.idl geworden. An Stelle seiner einfachen
XV
Holzhäuser traten Bauten aus Fachwerk und Stein. genössisdien Kulturwillen sidi die Wage hielten —
Ihr bestimmendes Aussehen erhielt die Stadt aber es ist eine nordisdie Wiedergeburt der Antike und
erst durdi die Ardiitekten des 18. Jahrhunderts, ihren der eigenen Seele — es ist ein kurzer, stiller, sdiöner
eigensten Reiz dann später durdi den antikisierenden Traum, der für den Norden das erste Anzeidien
Stil Harstorfs und Hansens. bradite, daß sidi neben Fürsten und große Herren
Die Zeit um 1800 spridit vielleidit darum selten lebensvoll eine neue Madit gestellt hatte: die Sou^
eine so eindringlidie Spradie wie in der dänisdien veränität des geistigen Mensdien, die Führersdiaft
Hauptstadt, weil der Übergang vom Rokoko zum der Künstler als der produktiven Naturen.
Empire, der klassizistisdie Stil, trotzdem er durdi
Jardins Tätigkeit einen starken Einfluß von Franko
reidi vermittelte, die Gegensätze zwisdien dem 18. Hause des 18. Jahrhunderts <Taf64und
und 19. Jahrhundert in harmonisdier Weise zum Aus^
V''om
65 als Beispiele) blieb der Zeit des Klassik
gieidi bringt, so daß sidi die Entwid<lung von Eigt= zismus und Empire die Vorliebe für die
ved, Anthon und Thurah bis hin zu Harstorf und Behandlung des Erdgesdiosses als Sod^el des Baues,
Hansen einheitlidi vollzog. die Betonung des Mitielgesdiosses und seine Ver^
Denkt man an Goethe und Thorwaldsen, an Han = bindung mit dem Obergesdioß durdi Lisenen. Nur
sens Bauten in Altona und Kopenhagen sowie im trat die plastisdi reidie Durdibildung des Dadies Taf. 82, 83
Athen Ottos von Griedienland, denkt man an die bei diesen kühleren, mehr linear als plastisdi emp=
Bedeutung der Kopenhagener Akademie und die fundenen Bauten zurüd\,- denn audi die gelegentlidie
Anziehungskraft die sie — eng verbunden mit Dres= Vorlage eines Giebels, wie bei Harstorfs Palais
den — auf C. D. Friedridi, auf Runge, auf Kersting Eridisen, dient ja nur dazu, die Entfaltung der Fas^
wie auf Dahl ausübte, so wird man in Er= sade auf zwei Dimensionen zu konzentrieren.
innerung an diese Zeit um 1800 gern ein wenig An Stelle der Lisenen und Pfeiler, die dem klassi-
innehalten: es ist die edle stille Zeit einer Reife zistisdien Stil den Ausdrudt strenger Zurüd<haltung
germanisdien Geistes. Es ist eine Zeit, in der Ge= und ruhiger Würde geben, treten Säulen, die oft
fühl der Beheimatung im eigenen Volk und im zeit= zur Anlage von Balkons benutzt werden.
X\'I
^"^
Dieses Streben nach Verwendung antiker KIo^ ersdieinen läßt — an die gastlidie Freundlidikcit, mit
tive, das in der Säule das Heil der Baukunst cr- der sidi Fr>denlund und Sorgenfrei nadi dem Parke
blid(t, wurde audi auf die Kirdien übertragen, am öffnen, an das hcimiidic I räumen, zu dem sidi I.ise-
eindrudvsvollsten bei Hansens SdiloRkirdie zu Ko- lund unter seinem Strohdadi versted<t zu haben sdicint,
penhagen, mit der sdilanken ionisdicn Tempelfront an die stolze Kraft der Portale und Park-Einfahrten,
als Eingang und bei der Frauenkirdie mit der an die reservierte Art des gelben Palais. Man wird
breitgelagerfen dorisdien Säulenstellung vor dem ma die sidiere Würde der Kolonnaden von Sdiloß i'i ''^
iestätisdienMauerwerk der Front. Amalienborg emptinden, die ernste Kraft des Rat^
Die reidilidie Verwendung der Säule ist durdi die hausportales (hier ist an die Eingänge der Kirdihöfe
Lisenen'Ausladung im 18. Jahrhundert logisdi vor^ zu erinnern), die säuberiidie Heiterkeit der Hofcin« T.if. 86
gebildet. Sie entspridit in ihrer ordenllidien und be- fahrten,- man wird erkennen, wie sidi in den
stimmten, dabei dodi zierlidien und sdilanken Art Straßen von Kopenhagen, in den zufriedenen Gassen
so sehr dem Grundrug dänisdien und ganz allgemein von Odense imd in den Häuserreihen von Fredcricia
nordisdien Wesens, daß der antikisdie Stil in wenig die fast pedantisdie Ordnungsliebe ihrer Bewohner
Ländern in gleidier Weise heimisdi ersdieint. ausspridit und ihre sidiere, zuverlässige Art.
Lange Häuserreihen werden durdi Einfügung eines Man wird vieilcidit audi die Kühle und Glätte Thor^
solchen Säulcnbaues einheiilidi zusammengezogen waldscns riditig einsdiätzcn, wenn man seine Werke
und wirken im Gegensatz zu dieser Linter- als Brüder soldier Ardiitektur auffaßt. Man wird in ihrer
brediung nur um so mehr als gesdilossene Wand- zurüd^haltenden Art ein wenig von derSdiüditernheit T.«f. hs, og
ij». M. IT flädie. Das Zurüdttreten der Balkons hinler die und Zartheit nordisAen Wesens wiederfinden, von
Front ist als Motiv ruhig und reserviert. Ein Ver- der Vornehmheit, mit der sidi die germaiiisdie Kunst»
glcidi mit anderen Balkonlösungen: etwa mit der lersdinft in der Zeit um 1800 ihre Stellung sdiuf.
Raum-
Lebensgewohnheiien erhielt.
bildung zu erkennen — ob es sidi um den Chor des
Domes von Roskilde oder um die Wölbung der
A n soldien Vcrglcidicn empfmdet man die Fähig- l'rauenkirdie von Kopenhagen handelt. Überall ist
l-.eit der Ardiitektur, formsymbolisdi gewisse ein kluges Verständnis für flie Ruhe und Glätte
Stimmungcn zu vermitteln. Sie ist nidit nur einer Wand und für das Lebendige konstruktiver
der Ausdrude bestimmter Zeiten: darüber hinaus und plastisdier Motive. Es ist Würde in der Art,
spricht sie von der Eigenart eines Volkes und seiner mit der die Häuser eine innerlidie Stimmung ver-
Lebensauffassung. mitteln. Diese Werte geben ihnen oft über ihre rein
Man denke — im Gegensatz zu der repräsentativen ardiitektonisdie Bedeutung hinaus einen Zauber der
FOrstenkultur, die Schloß Eremitage auf der freien unsere von historisdier Slilkennfnis iibersätligfc
Wies« des Tiergartens doch wie ein Stück I remdc Generation zu erfrisdien vermag.
XVII
vergleichlich häufiger und billiger als Stein zu haben Decken mit I lolz verkleidet, wie es der gotischen
ist. Dadurch steht die nordische Einriditungskunst wurde das Holz
Tradition entspradi. In Schlössern
von vornherein dem Zimmermann und Tischler lieber im als Einrahmung
Sinne des Steinmaterials
näher als dem Architekten, zumal in Dänemark an von kostbaren Ledertapeten oder Gemälden ver=
Stelle des Steinbaus bis in das siebzehnte Jahrhundert wendet.
hinein der Holzbau oder doch die mit ihm ver- Die Schreiner und Schnitzer erhielten dadurch wichtige
wandte Fadiwerkkonstruktion als die volkstümliche Anregungen aus der Architektur. Sie lernten dem
Bauart zu bezeichnen ist. Holz mehr Relief abgewinnen und die tragenden
Die Sdilösser Christians IV. zeigen daher auch in und rahmenden Teile vor den flachen Bretterfüllungen
ihrem Inneren keinen restlosen Zusammenhang mit zu betonen. Das ist, im Gegensatz zu dem gebun^
91 100 der heimischen Raumgestaltung. Vielmehr fmden wir denen Charakter des Aalborger Zimmers vom
in ihren Räumen, obwohl sie häufig erstaunlich Jahre 1620, die Bedeutung der Schloßräume wie
klein sind, eine ausgesprochene Vorliebe für Bau= des Audienzsaales Christians IV. zu Rosenborg, der Taf. 92
material wie Stein und Stink und für architekto= um 1615 entstand. Er wurde ein Ausgangspunkt
nische Gesetze der Gliederung und Symmetrie, für die Möbelschnitzkunst des 17. Jahrhunderts.
welche die Wand gleichsam zur Fassade machen. Die Raumausstattung ist dann für lange Zeit be=
So wird Decke gern durdi Säulen oder \Vand=
die wüßt Hand inHand mit der Ausführung der Möbel
pfeiler mit dem Raum in organische Verbindung ge= gegangen. Das Holz wurde ursprünglich fast aus^
bradit, die Füren werden reich umrahmt und ent^ nahmslos gebeizt, erst die Rokoko = Zeit brachte in
sprechen in ihrer Einfassung dem Kamin, der sich ihrem Streben nach lichten Tönen und mannigfachem
in seinem figürlichen Sdimuck und dem giebelförmigen Spiel der Reflexe Politur, Lackierung und Vergol-
Abschluß oft mit Portalanlagen der Außenarchitektur dung. Dadurch tritt die Wand in einen ausge=
vergleidien läßt. Auch entfaltet sich, durch italienische prägten Zusammenhang zur Decke, deren Stuk*
Künstler vertreten, im Gefolge des Steinbaus eine katur die Motive der Holzsdinitzerei gelegentlich Taf.102 105
«crkern vertreten wurden. Besonders unterstützte Gliederung durdi Sprossen und Ornamente er-
und Liditcrspiel die V^ervcendung von Spiegeln und In der klassizistischen Kunst zu Ende des
gesdiliffenem Glas an Decken und Wänden. Es 18. Jahrhunderts ist infolge der Zierlichkeit alles im
förderte audi hcimisdic Industrien, denn die Auf^ Bau verwandten Holzwerkcs ein einzigartiger Zu»
Stellung sdiimmcrnder \'asen und Figuren aus sammenklang \on Raumausstatiung und Möbeln
Fayence und Porzellan wurde als ein Teil der Ein^ erreicht. Am vollendetsten ist diese Einheitlichkeit
richtung aufgefaßt. Es forderte audi die in Danc^ im Innern des Schlößchens Liselund ausgeprägt. T.if.iio im
mark unter ständiger Beziehung zu Deutsdiiand so Bestimmt wird das Ganze durch den Reiz der fein»
r'''2reidi entwickelte Schmiedekunst, indem für Ge= sprossigen, lackierten Möbel, hinter deren Wirkung
iänder, Balkone und Oberlichter die feinsten Filigrane die Gestaltung der Wand zurückzutreten scheint.
begehrt wurden. V^or allem aber brachte der Sinn Aber sie klingt als leise Begleitung im bedachten
des 18. Jahrhunderts für die Verschiedenartigkeit der Geschmack einer Türumrahmung, in der Zartheit
Materialien sowie sein Widerwille gegen Schwere des Sprossenwerkes, hinter dessen Gitter das Grün
und Überlastung die Erlösung von der übertriebenen des auf die Klippen von Möcn gezauberten Parkes
Anhäufung plastischer, den Steinfassaden entnom- leuchtet, und in dem abgestimmten Zusammensdiluß
mener Motive auf die Möbelstücke. der einzelnen Räume zu einem einheitlichen Gebilde.
Man lernte einsehen, daß sich durch Gliederung der Der Speisesaal hat eine strenge Gliederung durdi
Tjf. in Türen, Profile, Kehlungen, Pfosten und Pfeiler, in Pfeiler, zwischen denen sidi in zierlidicni Schwung
Windungen der Treppen, in der Relietierung der die Bogen der Türumrahmungen spaimcn,- Spiegel
Türen plastisches Verständnis oft besser verwerten und Konsole sind im Gegensatz zu den drei leichten
läßt, als durch Überhäufung der Wände, Kamine Türen, die den Raum dem Garten einzufügen
und Möbel mit Figuren. scheinen, ruhig und geradlinig gehalten. Im Emp-
Mit dieser Verinnerlichung des plastischen Emp- fangsraum tritt die Wand belebter und bunter her-
fmdens, die uns an Erlebnisse der Zeit um 1900 vor: sie ist in bemalte Felder geteilt, die auch
denken läßt, wurde die Raumkunst des 18. Jahr= oberhalb der Türen und Nischen den Raum ein-
Hunderts von der architektonischen Kühle der Renais- heitlich durchführen. Belcuditungskörpcr und Spiegel-
sance befreit und zu organischem Leben erwed\t. rahmen sind zart wie Blumengirlanden, zierliche
Die Betrachtung der Räume erläutert derartige Ge= Sofabänke und leichte Stühle ohne Stege geben der
Sichtspunkte am besten. Der Vorraum von Schloß Einrichtung eine bewegliche, gesellig heitere Stim-
Vamdrup erscheint wie das Innere eines kubischen mung.
Gebildes, während die Säle der alten Bibliothek Mit Liselund ist eine 1 löhe der Wohnkultur er-
noch wie ein Spiel mit Elementen der Außenarchi- reidit, die sehr wohl zum Ausgangspunkt einer
D
ie Übertragung von Motiven der Außenardii« wußte und den frei im stehenden
tektur auf die Ausstattung der hmenräumc größere Bedeutung gab.
trat im 18 Jahrhundert zurüci<. Die Kamine In die Empire-Kunst drängen sich, ihrem nadi- r.if. 121 121
wurden niedriger gebildet und gern in der Edcc ahmenden Charakter entsprechend, wieder Über-
angebracht. Die offene Heizung wurde durch den tragungen architektonischer Motive für die Gestal-
Gebrauch von (')fen verdrängt, die zumeist aus tung der Innenräume und der Möbel in großer Fülle
Gußeisen gefertigt und gern in Mischen aufgestellt ein. Die antike Tcmpelfassade wird das I lauptvor-
wurden. Die 7 ür erhielt weniger durch ihre Um- bild. Wie sie das Äußere der Kirchen und Häuser
M(». 114 rahmung als durch die Ausstattung der Flügel Be- bestimmt, so gliedert sie die Wände der Räume
deutung. Auch für die Außenfassaden bekam die und sucht die F^'ülle des aus der Antike gewonnenen
Holzarbeit der Tür größeren Wert, zumal wo die Wissens möglidist zu verwerten. Man kennt die
AnJirinciiniT v.-ri Olifrlifhrcrn iirul F'PDStfrn eillC Wände Ponifiejis und nutzt ihre dekorativen l'han-
XIX
tasien, man überträgt die Vasenmalerei auf die Sie sind in feinem Relief gegliedert, die Pfeiler
Möbel und Abildgaard schaft't damit einen eigenen füllen sidi mit Rankenwerk,Gesimse mit Gir=
die
Stil, den man ein pompejanisdies Empire nennen landen, hodi oben sdiweben Genien, und häuhg sind
könnte. Man liebt die Gemmen, verbreitet sie in audi die Türen mit Malerei beded<t. Die Farben
Abgüssen wie in Kupferwerken, undThorwaldsen sind die der römisdien Antike: der Gegensatz von
ijberträgt ihren sdiarfgesdinittenen Reliefstil auf seine Sdiwarz und Rot, Blau und Gold, dazu das in
Plastik. Nidits ist bezeidinender für das Gelehrtenhafte Dänemark so gern verwandte Weiß.
der Riditung als diese Ausnutzung, die auf Material In besondershohem Grade muß man die Empire^
und Konstruktion oft wenig Rüd<sidit nimmt. Kunst Dänemarks nadi ihrem Farbengesdimad\ bc=
Ihre Triumphe feiert diese neue Kunst im Palais urteilen: er bedeutet eine Reaktion gegen die über=
Eridisen zu Kopenhagen. Ein Zimmer von Lise= zarte Neigung zu matten Tönen und bringt zugleidi
lund ohne Möbel undenkbar, hier jedodi ist die
ist ein gesteigertes Verständnis für die Sdiönheit des
Einriditung leidit wegzudenken, da die Wände selbst polierten Holzes, das den weißen Lad der Möbel
überreidi ausgestattet sind. der Zopfzeit mehr imd mehr zurüd^drängt.
XX
und Gestühle möglidist als Gebilde für sidi abge^ Innerhalb der kirchlidien Kunst tritt die Verbin^ T.11.120 ni
trennt und ausgebaut vierden. düng mit der Wandfläche bei den Gestühlen zu^
Dies Streben cntspridit der beim alten germanisdien tage.Durdi baldachinarlige Ausgestaltung der Dächer
Haus und in Abhängigkeit davon beim Bauernhaus und Ausbildung der Wangen, gelegentlich auch da=
üblidien Raumbildung, indem hier ein großer um den durch, daß diese Wangen mit Türen gesdilosscn
Herd konzentrierter Raum einzelne Abgrenzungen werden, kennzeichnen sie sich als abgeschlossene
und Anbauten für Stallungen, Kammern und Wirt- Raumgcbilde, darin den Kanzeln der protestantischen
sdiaftszwed<e erhält, weldie je nadi Bedarf im Laufe Zeit ähnlich, deren Zugänge meist gleichfalls durch
der Zeit vermehrt und verändert werden können. Türen verschließbar sind.
Aus soldien Einzelversdilägen haben sidi audi die
Kastenmöbel in der für den Norden diarakteristisdien
düng einer Kirdie oder eines Turmes in Holz han» sie mit ihrem dachförmigen Ded<el wie I läuser
^f i2<* IV) dclt, — ursprünglidi als ein Wandversdilag aufzu^ gestaltet. Auch die fenstcrartigc Form der Ornament-
fassen, dessen Türen viel kleiner sind, als der Raum, Schnitzerei läßt diesen Zusammenhang erkennen und
den sie öffnen. Die Truhe bedeutet zunädist die ist ein Beispiel dafür, wie sehr die künstlerische Ge-
Raumausnutzung der längs der Wände laufenden staltung der Möbel von der Baukunst abhängig war.
Sitze, das Bett einen Versdilag, den man durdi Während der Renaissance erhalten die Truhen T..(. UJ
Holztüren mit durdibrodiencm Ginerwerk oder durdi eine Aufteilung und Füllungen, ein als
in I'feiler
Teil der Wand cntwid<elt, also im engsten Zusam- Fries. Das plastisdic Streben der Spät-Renais-
menhang mit dem I laus und dessen Vertäfelung- sance führt durch bildnerische Motive die aufstei-
Daneben verlangt die Binriditung freistehende Mö- gende Gliederung über diesen Fries hinaus weiter.
bel, wie die Sitze des l iausherrn und der HauS' Die Felder werden zu Nischen ausgebildet, so daß
frau, die nahe dem Herd und gegenüber dem Ein- die Vertiefung des Reliefs kontrastreich wirkt.
gang stehen und gelegentlidi durdi Stufen erhöht Der Libergang zum Baro(1<, der sich durch seine
und Truhen ausgebildet
als sind. Dazu kommen Vorliebe für Knorpekerk und ähnlidie willkürlidi
leidiibeweglidie Sdiemel und Tisdie. Die Flsdie zu entfaltende Ornamentgebildc kennzeidinct, ver^
wurden erst vom späten Mittelalter an zum Mittel- bindet diese Köpfe mit den Säulen zu einem plastisch
punkt bestimmter Räume, besonders des Eßzimmers. einheitlichen Gebilde.
Ursprünglich standen sie vor einer Wandbank oder Diese Durdisctzung der Möbel mit Plastik, die
sie waren aus Böcken gebildet, die erst zum Essen für das 17. Jahrhundert bczeidinend ist, crkl.irl sidi
XXI
risdie Talente der Tischlerei zuwandten. Aber audi Im Gegensatz zu diesem aus vorhandenen Motiven
abgesehen von diesem gesdiiditlidien Grund ist sie zusammengesetzten Möbel steht Peter Jensens durch=
als Entwid^elung vom 15. bis ins 17. Jahrhundert aus als plastische Einheit empfundene Arbeit. Die
rein künstlerisdi zu erklären, Plastik besteht hier nicht etwa bloß äußerlidi in der
f. 134 -136 Anfangs trat das Sdinitzwerk der Sdiränke und Verwendung von Figuren, vielmehr in dem kubisdi
Truhen — besonders entwüelt in Norddeutsdiland vollendeten Zusammenschluß der Teile, die wirklich
und in den Niederlanden — einzig als Füllung auf, alle für dies Möbel geschaffen zu sein scheinen. Wie
mitunter als Rollwerk, oder audi — was fürSdileswig sidi an der unteren Seite aus dem im rechten Winkel
und damit audi für Jütland diarakteristisdi wurde — orientierten Sockel in diagonaler Stellung die Pfosten
als fladies Rankenornament auf vertieftem Grunde. entwiciieln, um oben wieder den entsprechend der
Zu diesen Motiven kam dann — wie es das be= Basis vorragenden Abschluß aufzunehmen und wie
zeidinende Beispiel der Truhen bereits veransdiau^ dann mit dem Baldachin die Diagonalrichtung durdi-
lidit hat — das Bestreben, die Nischen zu vertiefen dem Ganzen die einheitliche
geführt wird, das gibt
und so die Reliefwirkung des Möbels zu steigern. Rhythmen der stark bewegten Fi-
Kraft, welche die
Sdiließlidi bemächtigte sidi die Plastik auch der tra^ guren und Ornamente energisch verbindet.
genden Teile: erst ornamental, indem sie hier Bau=
glieder, also Pfeiler oder Säulen, nachbildete, dann
aber — von Norddeutschland entscheidend beein=
— bildnerisch, indem sie aus den Säulen Karya= Verständnis für ein Möbel dieser Art wird
Hußt
tiden und Hermen machte und die Füllungen als
Das zugleich das Wesen der nordisdien Spät = Re =
bildnerische Reliefs gestaltete. naissance erschließen. Es handelt sich hier
Bei den vielen in Dänemark vorhandenen Schränk nicht um ein Auflösen der Bauformen in Figuren,
ken dieser Art kann man nicht immer bestimmt sagen, Fratzen imd Schnörkel, vielmehr um den Versuch,
ob sie als heimisch anzusprechen sind. Häufig sind mit Hilfe dieses figuralen Schmudces ein einheitliches
sie aus Deutschland oder Holland importiert, häufig Gefüge zu Ausdehnung
schaffen, das die räumliche
haben sich fremde Meister in Dänemark niederge- in die dritte Dimension im Sinne der Aus- Plastik als
lassen. Die allgemeine Entwickclung ist aber in ihren gangspunkt des Entwurfes anerkennt. Das 18. Jahr-
Grundzügen für die nordischen Länder gemeinsam. hundert sowie die konstruktive Richtung der mo-
Diese Verbindung mit Plastik erstreckt sich audi auf dernen Zeit haben diese Bestrebungen im gleichen
Tal. 137 andere Möbel. Beine von Tischen werden zu wap= plastisdien Sinne meist ohne Hilfe von hgürlichem
pcnhaltenden Löwen, Lehnen und Stollen der Stühle Zierat fortzusetzen versucht, für das 17. Jahrhundert
werden mit bildnerischem Schmudt bedacht. war die Verwendung der Figur noch eine Not-
Die Verschiedenheit des neuen Stiles mit dem iir= wendigkeit.
sprünglichen Emphnden der Renaissance erläutert Für die Räume der Schlösser mußte die Tischler-
ein Vergleich zweier Lösungen für die gleiche Auf= arbeit mit den Kaminen und Türumrahmungen wett-
Taf. 139 gäbe, wie etwa der beiden Bettstellen des Nor= eifern <Taf 139 gibt eine solche Verbindung), inner-
Museums zu Stockholm und
dischen des National- halb der Kirdien galt es, sich zwischen den Gestalten
Museums zu Kopenhagen. der Altäre und Grabsteine vergangener Zeiten zu
Die Ornamentik des Stockholmer Möbels sucht archi= behaupten und nur die Verbindung mit Skulpturen Taf. no-153
tektonisch durch ihren geschlossenen Aufbau Höhe
die konnte aus dem Gitterwerk der Kapellen und Chor-
zu gewinnen. Sie setzt dabei — ähnlich etwa dem abschlüsse, aus Kanzel, Gestühl und Orgel gleich-
Portal von Vorgaard <Taf. 27) — ihre Konstruktion berechtigteKunstwerke machen. Es entstanden so
aus einzelnen, nicht für den besonderen Zweck ge= Gebilde, die wiederum typisdi sind für das Streben
stalteten Motiven zusammen. Die Längsseiten des nach der Ausbildung einzelner Räume, die inner-
Bettes gleichen den Vorderwänden einer Truhe, die halb der einfadien mittelalterlichen Kirchen abgegrenzt
Pfosten könnten in einem Überbauschrank ähnliche wurden.
XXII
Besonders das Verlangen, die Taufkapellcn ab* Das Plastisdie liegt jetzt in dem mannigfadicn Um=
zusdiließen, aber die Gitter dodi diirdisiditig ru ma» riß, in der Abcd<ung und Rundung einzelner Teile,
Aen, hat <nebcn dem Sdimiedeeiseo/' den Sdinitz- in dem Rhythmus der Bewegung, weldic die Möbel
stil zur hödisten Blüte gebradit. Die Figuren braudi» belebt.
ten nidit nur wie bei den Möbeln reliefartig an den Es gibt in Sdiloß Rosenborg Beispiele für Sdiränke
Pfeilern 2U crsdieinen, sie konnten freiplastisdi die dieser Art, die ihre Analogie nur in ähnlidien Ab-
Säulen ersetzen oder vor Nisdicn seitlidi der Türen siditen des Kunstgewerbes der Zeit um 1900 haben,
stehen und sid» auf den Gesimsen der Gitter in als gleidifalls ein Streben nadi konstruktiv einheit»
bewegtem Umriß innerhalb der gotisdien Wölbungen lidier Bildung der Formen einen Übergangsstil er*
madicn, gibt besonders den OrgeUUm rahmungen Diese Beispiele aus Sdiloß Rosenborg, deren Be*
brausendes Leben. Der Ohrmusdielstil aus der Mitte sdiaftung leider nidit zu erreidien war, müßten
des 17. Jahrhunderts, aber audi das Barod\ der Zeit wir vor uns haben, um den Libergang von Barod<-
Christians VI. feiern hier ihre kühnsten Triumphe. Möbeln zu der neuen Dun+ibildunv; des Rokoko-
Am einheitlidisten läfit sid» die Entfaltung der Skulp- Stiles besser zu verstehen.
tur bei den Kanzeln verfolgen. Die sdirankartige Die Plastik liegt jetzt in der Form,- wo sie als Or- T.if. i54, i5
Ausgestaltung mit Säulen und Füllungen, die ihnen nament auftritt, wird sie zum leiditen Rankenwerk,
die Tisdiler der Renaissance gaben, wurden immer das mehr verzieren als konstruktive Gesetze zum
mehr mit Skulpturen belebt. Anfangs erhielten nur Ausdrud< bringen will. Zu diesen Ornamenten tritt als
die unteren Teile der Säulensdiäfte figürlidic Orna- weiteres Ziermotiv die Bronze, weldie die Sdilüssel-
mente, später wurden sie zu Hermen ausgebildet sdiilder und Handhaben siditbar kennzeidinet. Im
oder völlig von freistehenden Gestalten verdrängt. Gegensatz zu den frülieren Typen der Knstenmöbcl
Diese Gestalten verkleiden die Ed<en, füllen die erhalten die Sdiubfädier an Stelle der I üren immer
Nisdien, drängen sidi freisdiwebend um die Kanzel. größere Bedeutung.
Lind audi als Träger werden Figuren verwandt, die Seinen Triumph feiert das Streben nadi Rundung r.if. i5(., 15
sidi aus grotesk ornamentalen Gebilden, wie dem und Sdiwcllung der Form, die das Aufstreben vom
Teufel Abel Sdiröders, zu lebensvoller Ersdieinung, Boden und die Aufnahme der Last klar betont, bei
wie zum Moses von Hold^enhavn und zum Engel den Tisdien, und zwar oft weniger bei den nadi
der Trinitatiskirdie zu Kopenhagen erheben. französisdier Art ornamental verzierten als bei ciTi-
Rokoko'Zeit drängt die Entfaltung der Aus der Geradlinigkeit der Renaissance
Die F'igur zurüd<, dafür bekommt ihr Ornament
zu verfolgen.
entwidtelt er sidi, zumal wenn er mit Armlehnen
im so mehr naturalistisdie Fülle. Mehr nodi versehen wurde, zu einer Gestaltung, weldie in der
.lis diird» Kanzeln wurden die Kirdien jetzt durdi Rundung der Formen den Körper auf das bc<iucmste
i) den Einbau von Em()oren verändert. F'reude an aufzunehmen vermag. Die Rüd<lchne wird dabei,
der Entfaltung von Ornamentik und das Streben entsprediend englisdien Vorbildern, immer niedriger
nad» dem bestimmten Absdiluß räumlidicr Sondcr- und breiter, die Armlehnen werden nidii mehr mit
gebilde treten audi hier wiederum diarakterisiisdi zU' den vorderen Stuhlbeinen verbunden und biegen weit
tage. Die Verwendung der Pla.siik sdieint dabei we- aus, um dem Sitzenden Bewegungsfreiheit zu lassen.
niger nötig. Was sie der Renaissance-Regelmäßigkeit Die Beine verlieren die gerade F'orm, und an Stelle
Umrankungen abgewonnen hafte, die L Iber
durdi ihre der gedrediselten Verzierung, die früher der Kon-
Windung der E(ken, die Rundung der kubisdien For- siruktion plastisdies Leben zu geben vcrsuditc, treten
men und des Absdilusses und durdi diese Neue- organisdi verständlidie Durdibildungen, die häufig
rungen die Einheit der konstruktiven Gestaltung, all über Utk gestellt sind, so daß die Gesamtform iiiinur
das konnte nun ohne ihre I lilfe fortgeführt werden. mehr an Rundung gewinnt.
XXIII
f. 100, I6Z Zur besseren Gruppierung der Möbel werden gern übersdineidung der aufsteigenden und querlaufenden
zwei oder drei Stühle zur Bank Anfangs
verkoppelt, Glieder durdi Rosetten und liebt für den Gesamt=
scheinen sie nodi iingesdiickt zusammengesetzt, be= umriß neben reditwinkeligen Formen ein sdilankes
sonders das Motiv der versdilimgenen Lehnen imd Oval.
Beine wirkt unorganisdi. Später wird die Trennung Dies ornamentale Streben führt audi zu einer feinen Taf.i7i,<ii7>
durdi eingestellte Beine und Kennzeidinung der Ein= Belebung des Rahmenwerkes: wie um die Spiegel,
T.if. 161 zel^Lehnen aufgegeben und das Ganze mit einheit= die ja erst durdi ihre Einfassung zum Kunstwerk
lidien Polstern als Sofa zusammengezogen. erhoben werden können, Ranken gelegt sind, wie
Der gewundenen, die Konstruktion begleitenden Or = sie an Sdileifen hängen, von denen aus Blumcnge^
namentik des Rokoko entspridit die Verwendung winde zum Rahmen fallen, all das zeigt ein Streben,
reidien Musdielwerkes, zu dem besonders häufig das Möbel seiner Umgebung still und harmonisdi
Blattwerk und Blumen treten. Bei den ladderten Mö= einzufügen. Denn erst der Zusammenklang von Mö^
beln werden die Ornamente gern durdi farbigen, bei und Wand gibt diesen feinen Gebilden einer
besonders grünen Anstridi oder durdi Vergoldung verwöhnten Zeit den letzten Reiz-
hervorgehoben.
T~~^ie Empirekunst
D klassizistisdie Zeit madit aus den sudit über die feingliedrig T.if.iTo-i/o
Möbeln ein feines Ornament. Sie löst die Leh= 1 1 ornamentale Art der klassizistisdien Zeit hin-
nen der Tisdie, Stühle und Bänke zu zier= — aus zu energisdieren Formen zu gelangen,
lidien Gebilden auf, arbeitet innerhalb der Zarge Die Gliederungen werden konstruktiv bestimmt, die
ein durdibrodienes Bandornament heraus, betont die Ornamente ausgesprodien in Form und Inhalt. Ent=
XXIV
gegen dem zwanglosen X'erteilen der Möbel am Ende Die Möbel sind meist poliert, so daß man sie or»
des IS. Jahrhunderts, das einer Zeit gesellsAaftlidier dentlidi putzen kann, sie sind dauerhaft und gcdie«
Lebendigkeit entspradi, setzt sidi für die Art der gen, denn die Aussteuer, für die sie erworben sind,
Einriditung ein bürgerlidi gediegenes Streben durd), soll durdi ein ganzes Leben der Stolz der Besitzerin
das jedem Möbel seinen bestimmten Platz im Zimmer bleiben.
Jetzt ist es das Sofa, vt-as der gesamten Gruppierung Möbclkunst des beginnenden 19. Jahrhunderts ihr
den Ausgangspunkt gibt. Es ist nid\t mehr das leidit- Gepräge geben, treten dann zum ersten Male Sdiöp^
beweglidie Möbel der Zopfzeit, vielmehr ist es reidi fungen, in denen sidi der Wille einer bestimmten
ausgebildet, breit und bequem. Seine Lehnen sind Künsilerpersönlidikeit ausspridit. So stehen \xir bei
häufig als Kästen ausgenutzt oder es steht in einem Entwürfen Abildgaards oder bei den Möbeln, die
seitlidien Llmbau mit Fädiern. wir im Thorwaldsen- und im liirsdisprung-Museum
Vor dem Sofa steht ein Tisdi mit sdiweren Beinen, finden, im Mittelpunkt des auf die Antike geridi-
der sidi für größere Geselligkeit durdi Klappen oder teten Bildungsstrebcns, das Gricdienland und Rom
Auszüge erweitern läßt, um den Tisdi fügen sidi lebendig madien wollte.
Sessel und Stühle. Dodi damit beginnt bereits die rüd<sdiaucnde Kunst-
Gewöhnlid» sind nodi die Edten fest bestimmt, vor cntwiii\Iung des 19. Jahrhunderts, die wohl nur in
allem aber ist der Fensterplatz des \\ ohnzimmers Hinblid< auf ihre Vorarbeit für die Kunst der neuesten
für den Nähtisdi der Hausfrau ausgenutzt. Zeit geredit gewürdigt werden könnte.
XXV
LITERATUR VERZEICHNIS =
F. R. Friis: Samlinger til dansk Bygnings= ogKunst» Johannes Werner: Börsen. 1915.
H. Frö I en : Nordens befästa Rundkyrkor.l — II. Stod<= C. F. Harsdorffs Vaerker udg. af N. L. Hoyen og
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holm 1918. for Industrie.
IörgenOlrik:GamIeIarrnovncl550-1800.<1912.>
Außerdem in Aarboger f. nord. Oldkvndighcd og
Chr. A.xel Jensen u. E. Rondahl: Stiiarternes
Historie, in Ardiitckten und Tidskrilt for Konst-
Historie. 1912.
vetcnskap.
V.
Endlidi sei erwähnt, daß Sauermann: Alt-Schles»
Eine Fülle von Material ist in den Zeitsdiriften
Histo^ wig-Holstcin und Lübcds <1912), sowie der erste
niedergelegt, für das gesdiiditlidie Gebiet in:
Band der hier vorliegenden Sammlung: [olles:
risk Tidskrift/ für das Kunstgevierbc besonders in
Alt-Holland <1913) zahlreidies Vergicidismaterial
den von C. Nyrup und E. Hannover heraus-
gegebenen :
enthalten.
VERZEICHNIS DERTAEELN
Aa/iirficßy <BornhoIm>, Kirche 4 All Hing, Kirche: Schmiedeeisernes Gitter 184
Taufstein /o Kirche: Kronleuchter 192
Aafßorg, Frauenkirdie: Portal 8 Bar ritsitov, Treppenhaus //o
Frauenkirdie: Messingleuchter /pi Bjenicdc, Kirche 4
Ölandkirche: Kapellengitter 132 Bor ßo flu,
II Nylarskirche 7
Schwanenapotheke 39. -fo St. Olafskirdie 4
Fachwerkhaus 45 Vgl. auch Aakirkeby
Gartenhaus 73 Braaßy, Stuhl 158
Museum: Vertäfelung 93, 94 Bygßofiii, Treppenhaus llo
Museum: Türumrahmung 132 Empireofen 191
Aafsö, Kirche: Kronleuchter 192 Cßristiansßorg unter Kopenhagen
Aar ß US, Dom 12. 14 Cßristiaitsßavu unter Kopenhagen
Dom: Gestühl 127 Cßristiaitssacdi', Schloß 51
Dom: Kanzel 14o C fall sßof III, Studcded<e lo3
Dom: Kapellengitter Abb. S. XXVI Renaissanceschrank 136
Fachwerkhaus 44 Rokokotisch 157
Bürgermeisterhaus: Halle loo Dragsßofm, Stuhl 159
Museum: Truhe 133 Droiiiiiiig fluid. Schloß 7'2
XXVIII
Tür IH Erlöserkirche 62
Möbel 163 Frauenkirche S7. SS
Trcdcriksberg s. unter Kopenhagen Helligaandskirchc: Portal 35
TrederiksSorg. Schloß: Außenarchitektur 29- io. Holmenskirche 42
31. 33, 34, 43 Holmenskirdie: Orgel 149
Schloß: Innenräume 9/- 95 Marmorkirdie Abb. S. .\/
Schloß: Möbel 134. 154. 159- l6o. 165-167. Xikolaikirdie Abb. S. /.\
6 •
Bornholm. Süilportal der Aa-Kirdie. <Aakirl(eby.; Um 1200
7 • Kcilluiulborg. Fraucnkirdie. BacJ<steinbau. Um 1170 8 •
Vilslev. St. Nicolaus -Kirche. 12. JalirluiiKlcrt
?^
fc :s
13 • Aalborg. Westporlal der Fraiienkirrfic
Rest aer romanisSen KirSf. dem NeuBau OS72- 7S) eingefügt. Materia f: Granit
^^^'^^'-^"-"r^-f -liaif^iiigagif "^^^
14 Leni 15 •
Rom.
18 • Laasby <|ütland> 19 •
Melby (Fühnen)
24 •
Roskilde. Chorumgang der Domkirdie. Übergangsstil 13. Jahrhundert
14
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15
16
29 •
Lillehedinge <Anit Praestö> Gotisdic Bad<steinkirdic. Uniscl>.iut um 15IK^
18
30 •
Keltinge (Amt Maribo/. Inneres der Kirdic. W'jn'liiuikTcicii .ms dem 1 T ),ilirliiinclerl
19
31 •
Keldby <Möen). Inneres der St. Andreas = Kirche. ^X^andmaIereien aus dem 15. Jahrhundert
20
37 li,-iluUM,ii-.l Ikm
40 •
Löwenborg (Amt Holbaek). Erbaut um 1634
26
41 •
Vallö. Renaissanccgiebel der Kirdie. 1590
Jlli
27
45 •
Vorgaard. Frontseite der DurAfahrt. 1588
28
Gfhatit von Antfionis van OpBergen dem späteren Slaätfxiuniei'.ler von Danzig
29
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36
57 •
Kopenhagen, Schloß Rosenborg. Südseite
5S •
Rosliikk. Kapelle ClirUtiaiis 1\'. an der Nonlseite des Domes
1614- ig von Steenwinkef erßaut. Die Pfastiken von H. de Kegser aus Amstenfain
38
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40
62 •
AaliiorK. Jons B.inss .it.
41
63 •
Kopenhagen, Turm der Trinitatis-Kirdie. (H. van Steenwinkel d. J.) 1637 — 42
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71 •
Aalborg. Facfi\serkbau. Um 1600
46
74 •
Nörup <)ütland>
75 •
Sal (Jütland)
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Schloß Fredcnsborg. Erbaut 1720-24 unter Friedrich W.
Eh
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91 • Horsens. Apotheke
ErFiaut 1736
58
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^ Kopenhagen. Prinzen'Palais
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Kopenhagen. S<filon Christiansborg. MarmorbrOdic njdi 'lern IVinrcn-Palais
1756-57
64
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1 -6
65
66
103 Kopenhagen. Palais Thott. Kongens Nytorv. Erbaut 1686, umgebaut um 1760 von N. 1 1 l.iniin
1U4 Kopenhagen ('dlais Dehn. Erbaut um 1755 von J. ü. Rosenberg, i'-clie Brcdgade uml Ircdcriksgade
67
105 Kopenhagen. Frederiks -Hospital <Bredgade>. Erbaut 1752-57 von M. Eigtved und A. Tliuiali
fll..lj||fll»i^=l
107 •
Kopenhagen. Frederiksberg (Allegade). Landhaus. Um 1780
11)9 •
Kopenhagen. Häuserreihe bei Nvhavn. lö. Jalirliunilert
:: ü ^ ^ -ü -!^ ^
4j? ji ii
iijjLjiiijHiiisiiri
114 •
Ledreborg. Parkfassade
72
115 Schloß Glorup auf Fühnen. Erbaut 1763 — 65 von C. ). Zuber und N. H. Jardin
118 •
Schloß Marienlyst bei Helsingör. Erbaut um 1761 von Jardin
74
jm:
in.Trm.inn'-.ilaus. Um 1770
15
121 Aalborg. Gartenhaus. Um 1800 122 Liselund auf Möen. Erbaut 1792 durch A. ). Kirkerup
.
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iiiiiiiiiiiiiuiiii liüiüü
78
79
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135 Kopcriluiscii 'Aiiialicgadc/. Das gelbe Palais. Erbaut 1764 iiacli jardiiis üntviurf
82
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139 Kopenhagen. Häuserreihe am Strand gegenüber Sdiloß Christiansborg (Ende des 18. Jahrhunderts)
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Hu Kopenhagen. Die Kolonnaden vom Schloff Amalienborg. 1794 F.rbaut von C 1'. I laisdorH '1735-^w>
143 •
Kopenhagen. Am Domhaus (1805 — 15)
Mit der zum Gefängnis füfirenden Seiifzerßrücße
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147 •
Kopenhagen. Frauenkirche. FSIZ — 29 von C F. Hansen
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Kopenhagen Inneres .Icr 1-rauenkirrf.e. Die Plastiken von ThoruaMscn MS21
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Kopenhagen. Inneres der Schloßkirche. 1826
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154 •
Aalborg. Tür der Renaissance- Vcrtäfclung
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155 •
Schloß Frederiksborg. Galerie zum Aucliciiisaal. Vollendet unter Christian V. <1670— 1699)
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158 •
Kopenhagen. Schloß Rosenborg. Studidecke des Marmorsaales
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173 Ko[K;nhagen. SAloß Amalicnborg. DcAc <les Riilcrs.ialcs im l'al.iis Cliristi.ms V'll. 1750-54
109
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112
Die Hofzcirßeit um 1769, ö^'? Refiefs vom Ende des IS. .Jakrßunderts
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115
160 •
LiitluiiJ <Mv«:ii/. AlftiiiiimiKr. 1702
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194 •
Kopenhagen, Palais Dehn. Um 1825
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125
196 •
Roskildc. DeAe der Grabkapelle Fricdricfis V. im Dom
IS25 nadJ Pfäiien Harsaorffs unter Leitung von Hansen erßiiut
126
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131
132
210 •
Aarhus, Museum. 1581
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226 Roskilde. Kanzel der Frauenkirdie. Um 1620
142
230 •
Slubbckobing. K.inrcl von )orj; kin);nn 1033
145
231 •
Vejlö <bei Naestved). Kaiirel von Abel Schröder. Um 1669
146
Mfssing
HofzsSnilzfrf, ron C/aus Bramfifr. Dif 70 Bafusler aus
147
235 Kopenhagen. Holmens=Kirdie. Orgel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
150
236 •
Hor$en». Kloiierkirdic. üitier der laut kapcllf l/lt>
151
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243 •
Aarlius. Teetisdi im liürjjtrnieislcrliaus
248 Sorö
255 I-rcdcriksborg
des Innern
. ^... 259 Kopenhagen. Ministerium
258 Kopenhagen. Trinitatis»Kirdie
Standuhren aus der Rokolio-^eit
162
260 •
Kolding. Museum. Möbelgruppe (Rokoko und Klassizismus)
268 •
Kopenhagen. Privatbesitz
269 •
Frederiksborg
270 •
Frederiksborg
271 Frederiksborg
Tische des späten Klassizismus
168
273 •
Liselund. Spiegel mit geschnitztem Rahmen. Um 1790
170
284 •
Fredtriksborg. Sofa der frühen Empire-Zeit
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177
289 •
Kopenhagen. Kunstgew erbeniuseum
290 •
Kopenhagen. Kunstgewerbemuseum
Empire=Bettstellen mit pompcjanisdien Motiven
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