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Abb. 2: „Veuë et Perspective de l’Eglise Nostre Dame de Boullogne“ aus dem Zy-
klus Diverses Veuë et Perspectives nouvelles de Rome, Paris et des autres
lieux von Jan de Visscher
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Bernhard Fischer
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Auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels wurde in kleiner deutscher
Schreibschrift offensichtlich von einem späteren Bibliothekar der Inhalt die-
ses „durchgeschossenen“ Sammelbandes notiert, dass der erste Teil (Neue
Lauten-Früchte) 30 einseitig bedruckte Blätter und der zweite Teil (Hundert
Geistliche Melodien) 21 Blätter, zusammen 51 Blätter umfassen. Die Illust-
rationen sind summarisch untereinander mit den Zahlen 4 / 12 / 12 / 6 / 12 / 8,
zusammen 54, aufgelistet.
erste theil 30 Bl[a]th von der Luten 54 blath der Landschafttlein
and[ere] theil 21 4
51 Blath 12
12
6
12
8
54
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Besitzer der beiden damals noch getrennten Bücher diese neu zu nur einem
Band zusammenbinden ließ, wobei die Hundert Geistliche Melodien Evan-
gelischer Lieder die ungewohnte vertikale Position bekamen. Dies hätte je-
doch bedeutet, die Tabulaturblätter aus früheren Büchern herauszulösen. Dafür
sind jedoch keine Spuren erkennbar und – wie schon vermerkt – alle Seiten
sind gleichgroß. Eine genauere Betrachtung der Kupferstiche zeigte dann
überraschend, dass diese innerhalb der Themen durchnummeriert sind. Die
Nummerierung überlappt mit dem Ende der Neue Lauten-Früchte und dem
Beginn der Hundert Geistliche Melodien Evangelischer Lieder. Auch die
Größe der Papierseiten mit den Kupferstichen ist vergleichbar mit dem Maß
für die Tabulaturdrucke. Die Alterung der Papiere erscheint ähnlich.
Interessant ist, dass jedes andere original überlieferte Exemplar von
Reusner einen unterschiedlichen Einband hat, oder auch gar keinen (Hanno-
ver: lose Druckseiten in einem Umschlag). Kein anderes Exemplar von Reusner
ist zusätzlich illustriert.
Im Vorwort zu Reusners Hundert Geistliche Melodien Evangelischer
Lieder kann man nachlesen
„Dieses Werklein wird sonsten in Berlin in der Rungischen Buchdru-
ckery zu erfragen / und um einen billigen Preiß zu erkauffen seyn.
Ubrigens empfehle mich allen Liebhabern zu geneigter Gunst-
gewogenheit.“
Dies ist aus heutiger Sicht ganz offensichtlich ein kommerzielles Inse-
rat mit dem Ziel, den Verkauf der Druckwerke zu stimulieren und dem mög-
lichen Käufer die Bezugsadresse zu nennen. Bei der „Rungischen Buch-
druckerey“ handelt es sich um die Buchdruckerei der Familie Runge aus Berlin
mit der Geschäftsadresse im „Grauen Kloster“, welche auch heute noch fast
jedem in Berlin bekannt ist. Die Buchdruckerei Runge wurde im Jahr 1610
von Georg Runge gegründet und erhielt im Jahr 1621 das alleinige Druck-
privileg für das Kurfürstentum Brandenburg durch den Kurfürsten Georg
Wilhelm.4 Ab 1643 wurde die Buchdruckerei durch den Sohn Christoph Run-
ge weitergeführt.5 Zusätzlich war Christoph Runge als Verfasser geistlicher
Lieder, Gelegenheitsgedichte und Oden, auch in lateinischer Sprache, tätig.
Zusätzlich genehmigte man ihm den Druck von wöchentlichen Avisen – also
Zeitungen mit Nachrichten – bei vorheriger Vorlage. Im Jahr 1668 wurde das
Privileg durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm erneuert. Christoph Runge
führte die Buchdruckerei bis 1681.
Sowohl Neue Lauten-Früchte wie Hundert Geistliche Melodien Evan-
gelischer Lieder wurden also unter Christoph Runge im Jahr 1676 erstmalig
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gedruckt. In der Barockepoche war es durchaus nicht ungewöhnlich, Buch-
drucke durch Illustrationen aufzulockern. Ein mittels Kupferplatten gedruck-
tes Buch war nicht nur ein reiner Informationsgegenstand, sondern auch Wider-
spiegelung eines Lebensgefühls.
Die Möglichkeit, Noten- und Tabulaturdrucke mittels Illustrationen sinn-
voll zu ergänzen, geht weit in die Geschichte der Lautenkomposition zurück.
So lag u. a. der Lautenkompositionssammlung von Denis Gaultier La
Rhètorique des Dieux ein Programm aus zwölf Modi zugrunde, welches auch
im Vorwort dargelegt wird. Hervorragende Pariser Künstler ihrer Zeit, u.a.
Eustache Le Suer, Robert Nanteuil und Abraham Bosse, haben hier fünfzehn
lavierte Tuschezeichnungen angefertigt. Jedoch wurde dieses Werk nicht voll-
endet, so dass in einzelnen Sektionen die Lautenstücke teilweise oder gänz-
lich fehlen.6
Auch andere Tabulatursammlungen sind durch ein Zusammengehen von
Bild und Musik gekennzeichnet:7 So soll z.B. außer der berühmen Handschrift
der Vicenso Capirola aus der früher 16. Jahrhunder auch die Ms. Pèrelle (heu-
tiger Aufbewahrungsort unbekannt) illustriert gewesen sein. 8 Philipp
Hainhofers große Tabulaturhandschrift war dagegen einst mit mehr als ein-
hundertfünfzig von eingeklebten Kupferstichen geschmückt, die mit Ausnah-
me von zwei Blättern im 19. Jahrhundert leider heraus gelöst wurden.9 Auch
enthält ein weiteres barockes Lautenmanuskript in Wien bis heute eine An-
zahl von Kupferstichen mit Landschafts- und Ortsansichten, u.a. von Mar-
seille, Venedig und Neapel.10
Offenbar war die Buchdruckerei Runge in der Lage, eine solche Zusatz-
leistung anzubieten. Offen bleibt, ob Runge die Kupferstiche und / oder die
Druckplatten zusätzlich erwarb oder schon die fertigen Drucke bestellte bzw.
einkaufte. Eine Begutachtung des Wiener Exemplars der Neue Lauten-Früchte
bzw. der Hundert Geistliche Melodien Evangelischer Lieder ergab, dass so-
wohl Tabulaturseiten als auch Kupferdrucke Wasserzeichen aufweisen (siehe
Abbildung der Wasserzeichen), zum Teil jedoch schwer erkennbar.
Die Titelseite zu Neue Lauten-Früchte zeigt einen stilisierten Adler,
sehr ähnlich dem Preußischen Wappen-Adler (Wasserzeichen D). Dieser Adler
findet sich auch in „Fragmenten“ auf den Tabulaturseiten No. 28 und No. 30
wieder. Wasserzeichen mit diesen Motiven sind häufig verwendet worden,
die Herkunft konnte bislang nicht geklärt werden.
Die Tabulaturseite No. 10 zeigt als einzige einen heraldischen
Doppelkopfadler, möglicherweise belegt mit einem Halbmond (Wasserzei-
chen C). Ein Motivvergleich in Wasserzeichendatenbank und -katalogen blieb
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ohne Erfolg. Jedoch finden sich durchaus ähnliche Motive vielfältig auf Pa-
pieren des 16. und 17. Jahrhunderts im süddeutschen Raum.
Zumindest auf den Tabulaturseiten No. 13, No. 18 und No. 22 der Neue
Lauten-Früchte ist ein Hirsch mit imposantem Geweih (Wasserzeichen F)
auszumachen. Wasserzeichen mit diesen Motiven sind häufig verwendet wor-
den. Da Beizeichnungen oder Gegenzeichnungen fehlen oder nicht mehr er-
kannt werden konnten, ist dieses Zeichen nicht zuzuordnen.
Ab den Tabulaturseiten No. 25, No. 27, No. 29 befinden sich Wasser-
zeichen, welche als Horn an Schnur gedeutet werden müssen (Wasserzeichen
E).
Auf den Blättern der Hundert Geistliche Melodien Evangelischer Lie-
der findet sich durchgehend jedoch sehr kontrastarm als Wasserzeichen der
Buchstabe „B“ als Majuskel ohne Schaftbrechung, ohne Beizeichen und mit
kurzen Bogenenden. Derartige Wasserzeichen sind aus dem historischen
Westpreußen, insbesondere Danzig, bekannt.
Der Kupferstich „Nox“ aus dem Zyklus „Tageszeiten“ zeigt ein elegan-
tes gekröntes Schild mit Horn (Wasserzeichen A) zusammen mit den Initialen
„WR“. Dieses Wasserzeichen war so plastisch, dass die Druckerschwärze des
vorherigen Notenblattes auf der Rückseite des Kupferstiches eine Pause vom
Wasserzeichen abbildete. Die Viererhakenmarke mit den Buchstaben WR weist
auf den Papiermacher Wendelin Riehl, der im 16. und Anfang 17. Jh. als
Papiermacher und Papierhändler in Straßburg und in Oberachern tätig war.
Die Mehrzahl der Blätter aus dem Zyklus „Regiunculae Amoenissimae“
zeigt einen Narren mit zwei Kopfschellen und Halsschellen sowie angehäng-
ter Marke mit drei Ringen (Wasserzeichen B), genauso wie die Blätter Nr. 4
und Nr. 5 aus dem Zyklus „Diverses Paysages“. Auch die Kupferstiche Nr. 2,
4, 6, 9 und 10 aus dem Zyklus „Diverses Veuë et Perspectives nouvelles de
Rome, Paris et des autres lieux“ zeigen das Narrenmotiv, genauso wie die
Blätter Nr. 2 und Nr. 5 aus dem Zyklus „Divers Veuës, et Perspectives des
Fontaines et Jardins de Fontaine-bel-eau, et autres lieux“. Die Marke mit den
drei Ringen weist auf die Papiermacherfamilie Düring, die vom 16. bis zum
18. Jahrhundert in Basel tätig war. Eine Internetrecherche ergab, dass sich ein
sehr ähnliches Motiv auf einer Druckgraphik des Künstlers Jan van Goyen
findet 11, nach dessen Motiven der Kupferstecher Visscher den Zyklus
„Regiunculae Amoenissimae“ schuf.
Es scheint also so, dass die Kupferstiche der Zyklen „Regiunculae
Amoenissimae“, „Diverses Paysages“, „Diverses Veuë et Perspectives
nouvelles de Rome, Paris et des autres lieux“ und „Divers Veuës, et
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Perspectives des Fontaines et Jardins de Fontaine-bel-eau, et autres lieux“
aus den Niederlanden importiert wurden, wohingegen die Darstellungen der
Jahresmonate aus Paris bezogen wurden, was die Unterschrift in der rechten
unteren Ecke des „Januier“ „A Paris Chez P. Mariette rue S. Iacque a lesperance
avec Privilege du Roy“ nahelegt.
Eine mittels Kupferstich gedruckte Lautentabulatur wird auch im aus-
gehenden 17. Jahrhundert einen beachtlichen Wert gehabt haben, wie noch
jedes gedruckte Buch in dieser Zeit. Jedoch muss sich durch Hinzufügung
von originalen Kupferstichen von hervorragenden Künstlern des Barock der
Wert der Kompositionssammlung von Reusner nochmals gesteigert haben.
Wie kam dieses einzigartige Kunstwerk letztendlich nach Wien? Auf
der Innenseite des vorderen Buchdeckels verdeckt durch den modernen Schutz-
einband der Bibliothek konnte überraschend eine leider nur noch in Frag-
menten erhaltene Widmung entdeckt werden.
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inscripsis
[unleserliche Zeile]
G [unleserliche Zeile].
Dieser bruchstückhafte Text könnte wie folgt gedeutet werden „Dem
hoch geschätzten Jungen Mann Emerano Gulielmo Agricola, nach dem letz-
ten Willen des einst geliebten Bruders der ach schon verstorben ist, in Erinne-
rung zugeeignet in liebevoller Freundschaft. Daraus ergibt sich, dass der Be-
sitzer der Tabulaturen ein gewisser Emmeram Wilhelm Agricola war.
Umfassende Recherchen, ausgehend von dem charakteristischen und
seltenen Vornamen Emmeram (Emmeran / Emeran usw.), führten nach Regens-
burg; in dieser Stadt ist die wohlhabende Familie Agricola gut dokumentiert.
Zu einem Emeram Wilhelm Agricola findet sich u. a. ein Eintrag im Bürger-
buch, wonach dieser am 24. April 1686 als Erbbürger seinen Bürgereid ge-
leistet hat.12 Die aus dem Jahr 1717 überlieferte, von Johann Seifert erstellte
und gedruckte „Seifertsche Stammtafel“ gibt einen Überblick über die
zweihundertjährige Geschichte der Regensburger Patrizierfamilie Agricola.13
Diese mit dem Familienwappen der Agricola geschmückte Stammtafel zeigt
auf, dass Emmeram Wilhelm Agricola der älteste von vier Söhnen und zwei
Töchtern des Vaters Andreas Wilhelm Agricola und der Mutter Sibylla
Catharina See war. Der Vater starb am 09. November 1684. Nach dem Stamm-
baum, was auch der erhaltene Taufbucheintrag bestätigt, wurde Emmeram
Wilhelm Agricola am 13. November 1661 geboren.14
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Offensichtlich ging er in seiner Heimatstadt Regensburg in die Schule,
wo er 1680 im Abschluss seines Studiums am Gymnasium eine kurze Ab-
handlung über den Krieg zwischen den Assyren und Egypter publizierte.
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Agricola, der Evangelisch-Lutherisch war – orderte beide Reusnerschen Kom-
positionen gleichzeitig und zusammen mit hervorragend passenden barocken
Kupferstichen von der Buchdruckerei Runge in Berlin. Beide Kompositio-
nen wurden zusammen mit den 54 Illustrationen in ein einziges Buch sorgfäl-
tig in Leder gebunden. Dieses Buch erhielt Emmeram Wilhelm Agricola zum
Geschenk. Offenbar nahm er es auf seine letzte Reise mit. Und als er 1686
erkrankte oder verwundet wurde, und schließlich in Wien starb, muss das
Lautenbuch in Wien geblieben sein. Das „two-in-one“ Exemplar der Neue
Lauten-Früchte und der Hundert Geistliche Melodien Evangelischer Lieder,
heute im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek, stellt ein einmali-
ges und äußerst wertvolles Gesamtkunstwerk bestehend aus barocker Lauten-
komposition, künstlerischer Buchillustration und Buchdruckkunst dar.
Danksagung:
Der Autor dankt dem Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen National-
bibliothek Leipzig, Papierhistorische Sammlungen, sowie dem Hauptstaatsarchiv
Stuttgart für deren Hilfe bei der Identifizierung der Wasserzeichen. Ebenso besonde-
ren Dank gebührt dem Stadtarchiv Regensburg, dem Landeskirchlichen Archiv der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und dem Archiv der Domkirche St.
Stephan, sowie besonders Peter Király für deren Unterstützungen bei den Recher-
chen.
1
Siehe: Répertoire International des Sources Musicales. A I. Einzeldrucke vor 1800. hg. v.
Karlheinz Schlager. Kassel, 1971–1981. R 1200 und R1221.
2
Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Musiksammlung, Sign. S.A.77.C.1 Mus 19
3
http://www.artfact.com/auction-lot/jan-de-visscher,-zwei-niederlandische-landschafts-
5i1du56wdz-1-m-1f51c48364
4
Christoph Reske, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachge-
biet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing, Wiesbaden 2007,
S. 104.
5
Reske, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts …, op. cit., S. 105.
6
Denis Gaultier, La Rhetorique des Dieux et autres pieces de luth de Denis Gaultier par
Andre Tessier, (Reproduction en fac-simile phototypique) Paris (E. Droz) 1939.; Andreas
101
Schlegel, Was ich dank der Rhétorique des Dieux bisher lernen konnte, in: Die Laute
(Jahrbuch der Deutschen Lautengesellschaft) I. Frankfurt a. M. 1997. S. 45 ff.
7
Joachim Lüdtke, Die Lautenbücher Philipp Hainhofers (1578–1647), Göttingen 1999, S.
106.
8
Andreas Schlegel– Joachim Lüdtke, Die Laute in Europa (2. erweiterte und überarbeitetete
Ausg.) Menziken 2011, S. 415. Fn. 268.
9
Siehe: Lüdtke, Die Lautenbücher Philipp Hainhofers. op. cit. S. 103–106, sowie die Lage-
beschreibung mit Angaben der ehemaligen Kupferstiche auf S. 77–96.
10
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Musiksammlung, Sign. Ms. 1078.; Elisabeth
Maier, Die Lautentabulaturhandschriften der Österreichischen Nationalbibliothek (17.
und. 18. Jahrhundert) Wien 1974, S. 11.
11
http://www.wm-portal.net/niki/zoom.php?id=1690&sw=373.94&sh=249.77
&width=750&height=501&sid=1715
12
Regensburg, Stadtarchiv, Reichsstadt Regensburg, Politica III, 8, S. 160, Eintrag 1.
13
Regensburg, Stadtarchiv.
14
Der Geburtstag vom 13. November 1661 konnte anhand des evangelisch-lutherischen
Kirchebuches für Regensburg betätigt werden.Regensburg, M.DC.LXIL, Landeskirchliches
Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
15
Album Studiorosum Academiae Lugduno Batavae MDLXXXV–MDCCCLXXV, hrsg. v.
Martin Nijhoff, Haga 1875, Sp. 668.
16
Frdl. Mitteilung des Stadtarchivs Regensburg.
17
Siehe Anm.15.
18
Andreas Wilhelm Agricola (1625–1684) stand als Hofmeister im Diens des Grafen Georg
Heinrich von Hardegg „und reiset mit selbigen in fremde Länder“. Zitat aus „Seifertsche
Stammtafel“ (wie Anm.13).
19
Im Jahr 1686 reise auch der Kurfürst von Bayern, Maximilian II Emanuel über Wien nach
Ungarn in den Kampf gegen das Türkische Heer. Sein königlicher Tross bestand aus 797
Personen, 1044 Pferden und 100 Wagen. Prominentestes Mitglied seiner Truppe war der
Bayrische Heerführer General Johann Karl Graf von Sereni. Auch der Hof-Lautenist Rochus
Berhandtzky musste den Kurfürsten begleiten.
20
Wien, Archiv der Stadt Wien.Totenbeschauprotokoll vom 19. August 1686: „Den 19. dito
Der Emanuel Wilhelm[us] Benedict[us] Agricola, ein Student, in dem Jhro g[na]d[e]n
Fr[auen] v[on] Seeaw Witt[iben] H[aus] in der Lands Cron, ist an durch bruch vnd außgos-
sener gael B[e]sch[au]t alt 21. Jah[re]“
21
Bahrleihbuch von 1686 der Dompfarre St. Stephan zu Wien: „Der Emeran[us] Wilhelmb
Agricola ein Student in Ihro G[nä]d[iege]n Fraw[e]n v[on] Seeau witt[iben] Hauß in der
LandtsCron, ist an durchbruch vnnd außgosßener gall[,] B[e]sch[au]t [,] alt 21 Jahr in
neue[m] Gottes ackher Luth. Reg. Die Kosten der Beerdigung beliefen auf 19,15 Gulden,
was nach freundlicher Mitteilung des Domarchivars, Herrn Reinhard Gruber eine teure
und vergleichbar aufwändige Beerdigung war.
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Anhang I
Abbildung der Wasserzeichen
A B
C D
E F
103
Anhang II
Aufstellung der Abbildungen
„Jahresmonate“
1 Januier l.u.: „G. Perrelle In. et fecit“
r.u.: „A Paris Chez P. Mariette rue
S. Iacque a lesperance avec Pri-
vilege du Roy“
2 Fevrier r.u.: „Mariette ex“
3 Mars r.u.: „Mariette excud“
4 Avril r.u.: „P. Mariette ex“
5 May r.u.: „P. Mariette ex“
6 Juin r.u.: „P. Mariette ex“
7 Jullet r.u.: „P. Mariette excud“
8 Aoust r.u.: „Mariette ex“
9 Septembre r.u.: „P. Mariette excu“
10 Octobre r.u.: „Mariette excud“
11 Novembre r.u.: „P. Mariette ex“
12 Decembre l.u.: „G. Perrelle In. et fecit Mariette ex“
r.u.: „Cum Pri Re“
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4 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
5 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
6 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
7 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
8 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
9 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
10 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
11 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
12 ohne Titel (Flusslandschaft) l.u.: „I: van Goyen inventor“
r.u.: „I: de Visscher fecit“
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4 Perspective de l’Hostel de S. Paul,
et de la Fassade des R. P. Jesuites
de la ruë s. Anthoine
5 Veuë et Perspectivedu Pont et du
Temple de Charenton
6 Veuë et Perspective du Village et
du Pont de Charenton
7 Veuë et Perspective de l’Eglise
Nostre Dame de Boullogne
8 Veuë et Perspective du Chasteau
de Chilly, a quatre lieues de Paris,
sur le Chemin d’Orleans
9 Veuë et Perspective du Chasteau
de Fremont a quatre lieues de Paris,
sur le Chemin de Fontaine-bleau
10 Veuë et Perspective de la Tour de
Nesle et de l’Hostel de Nevers
11 Veuë et Perspective de la Cascade
de Fremont
12 Veuë et Perspective des Tuilleries, et de la grande Escurie
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