You are on page 1of 4

RY.

OPEN – AUSGABE 1 – OKTOBER 2010

Für Zocker-Nazis wird es unangenehm!

Das ist die erste Ausgabe der RY.OPEN! Wir werden dieses Onlinezine jetzt
regelmäßig erstellen und dann online zum Download anbieten. Was steckt so
alles in der RY.OPEN? In der RY.OPEN werden wir von Ausgabe zu Ausgabe
immer mehr rechte Clans vorstellen und deren Strukturen sowie Mitglieder
genauer unter die Lupe nehmen. Natürlich erfahrt ihr aber auch vieles über die
antifaschistischen Aktivitäten rund um Steam. In der ersten Ausgabe haben wir
einen Naziclan genauer analysiert, ein Interview mit einem Aktivisten von
Antifa.gaming geführt und euch viele andere Kleinigkeiten zusammen gesucht.
Viel Spaß beim Lesen! ;)

Der Naziclan „Germanische Wölfe“

Im Internet findet man viele rechtsradikale Clans. Bei manchen reicht ein Blick
aus, um zu erkennen, dass es sich um einen Naziclan handelt. Bei Anderen
muss man mehr als nur einmal hinsehen. Wir wollen euch in der ersten Ausgabe
den Naziclan „Germanische Wölfe“ vorstellen. Wer die
Internetpräsenz der Nazis betritt, erkennt sofort am Header, dass
es sich um einen rechtsradikalen Clan handelt. 2 schwarze Sonnen
(siehe Bild rechts) in rot, getrennt von alt deutscher Schrift,
erstrahlen auf schwarzem Hintergrund. Wenn man weiter hinunter
scrollt, fallen einem direkt Namen wie „Combat18“ oder „ArischerWolf“ auf. Der
Name Combat18 ist auf eine terroristische Organisation der Neonazis zurück zu
führen. Die Organisation gehört zum neonazistischen Netzwerk „Blood &
Honour“. Combat bedeutet übersetzt Gefecht und die Zahl 18 steht für den
ersten und den achten Buchstaben im Alphabet (A und H / Initialen von Adolf
Hitler). Wenn man auf die Unterseite „Member“ klickt, kommt zum Vorschein,
dass es noch mehr dieser „Nazinamen“ gibt. Den deutlichsten Namen hat das
Mitglied „Odin1488“. Hier steht die Zahl 14 für den neonazistischen Spruch „14
Words“ und die 88 für „Heil Hitler“. (das sollte jedem klar sein) Odin ist der
„Hauptgott“ in der nordischen Mythologie. Wenn man sich jetzt die kreativen
Namen durchgelesen hat und erkannt hat, dass jeder den Rang „Wolf“ hat, kann
man sich die Website weiter ansehen. Im Gästebuch sieht man dann viele
andere Naziclans, die sich hier verewigt haben. Natürlich darf hier die schwarz,
weiß, rote Fahne nicht fehlen. Ansonsten hat die Internetpräsenz der Nazis
nicht viel zu bieten. Unterseiten wie „Links“ oder „Gallery“ sind komplett leer
oder nur zu benutzen, wenn Mensch eingeloggt ist. Der ganze Clan wird von den
beiden Administratoren „Leitwolf“ (geb. 1984-10-26) und „Exit“ (geb. 1990-09-19
/ ICQ: 622473842) am Leben gehalten. (siehe Bilder im nächsten Absatz / alle
Daten und Bilder haben „Leitwolf“ und „Exit“ selber öffentlich hoch geladen)
Diese Beiden schreiben viel im Forum und bilden wohl mit die wichtigsten
Mitglieder des Clans. Noch einen letzten Blick auf die Einträge wie „Heil euch!
88!“ oder „Heil Kameraden“ in der Shoutbox und wir klicken auf das rote X.

Fazit und Fakten: Die ganzen neonazistischen Symbole und Namen sind einfach
ekelig und unmöglich zu akzeptieren! Seit dem 18. Oktober sind
sie ihre Website am umbauen. Sehr wahrscheinlich wird die
neue Website auch von Leitwolf erstellt. Leitwolf erstellt
übrigens auch die Websites von anderen Naziclans wie z.B.
„Nationalisten gegen Kinderschänder“! Wir
dürfen gespannt sein. Ansonsten: es gibt
sicherlich viele Sympathisanten in der rechten
Szene, weil der Clan sein „Naziimage“ nicht
versteckt. Allgemein scheint der Clan „Germanische Wölfe“, der
25.08.2006 gegründet worden ist, aber nicht gut organisiert zu
sein. Mit 27 registrierten Mitgliedern bilden sie einen
mittelgroßen Clan. Von diesen Mitgliedern sind unter 10 aktiv.
Mehrere Kontakte bestehen zur Zeit zu anderen Naziclans.

Nazistrukturen ausfindig machen und zerstören!

Interview mit Ferkel aus dem Antifa.gaming Management

RY.OPEN: Hallo Ferkel! Wir danken dir schon einmal im Voraus, dass du dir Zeit
für ein Interview mit uns genommen hast.

Ferkel: Für solch ein lobenswertes Projekt nehme ich mir gern die Zeit.

RY.OPEN: Nun bist du schon länger bei Antifa.gaming aktiv. Gab es oder gibt es
bei euch eine Aktion gegen Naziaktivitäten rund um Steam?

Ferkel: Es gab mal eine Sammelseite, auf der sich Clans registrieren können,
um damit ein Zeichen gegen Nazis im Onlinegaming zu setzen. Diese Seite wird
derzeit überarbeitet. Wir hoffen, dass wir in baldiger Zukunft dieses Projekt
wieder starten können. Im Grunde kann aber das ganze Antifa.gaming Projekt
als Aktion gegen Nazis angesehen werden. Wir versuchen natürlich zu
informieren und somit auch in der Gamingszene ein Denken gegen rechts zu
etablieren. Antifa.gaming dient dabei als Anlaufpunkt für antifaschistisch
eingestellte Spieler. Somit bilden wir eine starke Gegenbewegung zu den
Nazigruppen im Gamingbereich. In unserem Forum kann diskutiert werden. Oft
werden auch nationalistische Spieler oder Steamgruppen unter die Lupe
genommen. Direkte Aktionen sind dabei nur schwer möglich. Eine Sammlung
dieser Daten ist bisher aber noch nicht erfolgt.

RY.OPEN: Kommen wir zu einer ganz einfachen Frage: Warum ist es so wichtig,
nicht nur im „Reallife“ was gegen rassistische Strukturen zu machen?

Ferkel: Rassismus muss immer bekämpft werden. Ob es sich um


"Straßenrassismus" oder im "Internetrassismus" handelt ist egal. Nazis sind
zwar zurückgeblieben, aber dumm sind sie sicher nicht alle. Auch sie haben das
WorldWideWeb für sich entdeckt und verbreiten ihr braunes Gedankengut wo
sie nur können. Es ist um einiges leichter hier Jugendliche zu werben und über
Themen zu informieren. Die Anonymität macht sie hier sicherer. Dadurch, dass
auch linke Symbolik und Musikstile übernommen werden gelingt es den Nazis
sich zu etablieren. Deshalb ist es sehr wichtig, diesem Trend Einhalt zu bieten,
zu intervenieren und Alternativen zu bieten, wo es nur geht.

RY.OPEN: Um auf Antifa.gaming zu kommen: Wie viele Teams habt ihr? Spielt
ihr in Ligen mit? Wie viele Mitglieder habt ihr?

Ferkel: Mit den Spielern ist das natürlich immer wie mit Gästen im Hotel. Sie
kommen und gehen. Viele bleiben natürlich, aber Gamingstrukturen, wie in
professionellen Clans erfordern viel Zeitaufwand und ein engagiertes
Teammanagement. Da sich mit der Zeit immer wieder neue Squads auf
Antifa.gaming gegründet und andere sich aufgelöst haben ist es schwer zu
sagen, wer genau zur Zeit aktiv spielt. Fakt ist, wir haben zur Zeit Squads, die
CS:S, CS 1.6, SC2, WoW, Guildwars und DoD spielen. Diese spielen aber zur Zeit
nicht aktiv in einer Liga. ESL und Stammkneipe standen in der Vergangenheit
auf dem Programm. Im Moment steht das Fun-Gaming mehr im Vordergrund.
Wir werden in Kürze aber den Gamingbereich komplett neu aufsetzen. Wir
erhoffen uns dadurch wieder mehr Aktivität der Squads und Teilnahme an dem
Ligabetrieb. Insgesamt sind im Moment 1431 User bei Antifa.gaming registriert.
Davon stellen ca. 50 Spieler die Anzahl der Member.

RY.OPEN: Warum ist Antifa.gaming so wichtig?

Ferkel: Es gibt viele Internetplattformen, die sich gegen diese Nazis


aussprechen und informieren. Im Gamingbereich wird den Nazis jedoch leider
viel zu oft das Feld überlassen. Besonders bei Spielen, in denen Kriege,
insbesondere der 2. Weltkrieg, simuliert werden trifft man immer häufiger auf
rechtsgerichtete Menschen, die versuchen, ihre rassistischen Meinungen zu
verbreiten. Es ist sehr wichtig, dass es ein Projekt wie dieses gibt, was den
Spielern die Möglichkeit gibt, mit anderen linken Menschen zusammen zu
zocken und zu diskutieren. Natürlich wollen wir nicht als isolierte Community
erscheinen. Es ist hier jeder willkommen, der sich gegen Nazis positioniert. Wir
erhalten von unserem Sponsor auch Gamingserver, auf denen man ohne Nazis
zocken kann.

RY.OPEN: Wie findest du persönlich unser Projekt? Siehst du eine Zukunft für
unseren Clan?

Ferkel: Wie schon erwähnt gab es bisher noch keine richtige Sammlung der
Steamdaten von Nazis, deswegen bewerte ich euer Projekt als sehr positiv.
Damit wird uns natürlich auch eine gewisse Arbeit abgenommen. Des weiteren
ist es natürlich immer sehr schön zu sehen, dass es auch noch andere
Menschen gibt, die sich abseits von Antifa.gaming gegen Nazis Ingame
engagieren. Ich denke einer engeren Zusammenarbeit in der Zukunft sollte
nichts im Wege stehen.

RY.OPEN: Das war es auch schon! Danke für das „kleine, aber feine“ Interview.

Ferkel: Ich bedanke mich ebenfalls und wünsche euch im Namen der
Antifa.gaming Community weiterhin viel Erfolg! Auf eine gute Zusammenarbeit!

Ferkel ist im Management von Antifa.gaming aktiv.


Kontaktieren könnt ihr ihn unter folgender Adresse: ferkel@antifa-gaming.com
Wer mehr über den Clan an sich erfahren möchte: antifa-gaming.de
Für die RY.OPEN befragte ein Mitglied der Redical Youth Ferkel.

Sonstiges

Wenn ihr irgendwas loswerden wollt: redicalyouth(ät)riseup.net - Wir hoffen,


dass euch die erste Ausgabe der RY.OPEN gefallen hat. Wir würden uns freuen,
wenn ihr euch auch die nächsten Ausgaben downloadet!

You might also like