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Inhalt
Vorwort 3
A Bronze Age underwater site near the islet of Ričul in northern Dalmatia (Croatia)
Martina Čelhar – Mate Parica – Mato Ilkić – Dario Vujević 21
Im Meer versunken
105 Mathias Orgeldinger
Titelmotiv
Vorwort
Nachdem bereits im vorigen Sizilien berichten F. Oliveri und A. stellt ausführlich ein interdiszi-
SKYLLIS-Heft zehn Beiträge veröf- Lo Porto. – Ebenfalls von der plinäres, auch Schüler, verschied-
fentlicht worden sind, die auf Re- Transgression betroffen ist die im ene Fachberufe und andere In-
ferate oder Poster-Vorstellungen 6. Jahrhundert v. Chr. gegründete teressierte einbeziehendes Projekt
während der 22. Tagung „In Posei- Stadt Phanagoria am Schwarzen des Department. Geschichte - Alte
dons Reich“ im März 2017 in Kob- Meer. S. Olkhovskiy, u.a. geben Geschichte der Universität Er-
lenz zurückgehen, können hier Einblicke in ihre mittels 3D Sub- langen-Nürnberg vor. Es gilt, das
abermals sieben Arbeiten vorgelegt bottom Profiler betriebenen For- römische Wrack Oberstimm 2
werden. Weitere sind in Vorbe- schungen im Bereich dieser einst- nachzubauen und in jeder Hinsicht
reitung, was zeigt, dass die von der mals bedeutenden griechischen praktisch zu erproben. Beachtliche
DEGUWA und dem Verein zur Kolonie. – V. Zmaić Kralj behan- Ergebnisse konnten teils schon er-
Förderung der Unterwasser-archäo- delt anhand von Funden aus einem zielt werden, teils darf man sie von
logie e.V. (FUWA) mit vielfältiger Wrack in der Adria die Frage, wie weiteren Tests erwarten. – H. Öniz
Unterstützung seitens Koblenzer aus einer gemischten Fracht Han- und O. Sütçüoğlu weisen anhand
und rheinland-pfälzischer Einrich- delsrouten erschlossen werden alter Schriftstücke nach, dass die
tungen durchgeführte Tagung in können. – Tróia (Portugal) ist ein Altertümerverwaltung des Osma-
der internationalen Fachwelt als lange bekannter, wichtiger Ort rö- nischen Reiches bereits viel früher
wichtiger Ort des wissenschaftli- mischer Salzfischproduktion, des- als anderswo ein Augenmerk auf
chen Austauschs große Wertschä- sen Ruinen stark von der fortschrei- Funde aus dem Meer gerichtet
tzung gefunden hat. tenden Ufererosion bedroht sind. hatte. Von solchen Bemühungen
P. Brum u.a. stellen die Ziele eines um den Schutz kulturellen Erbes
Wie in dieser Zeitschrift üblich, sind internationalen Projekts zur Siche- ist es nur ein kurzer Schritt zu ei-
die Artikel annähernd nach der rung von Kulturerbe vor und ner demselben Geist verpflichteten
Zeitstellung ihres Gegenstandes berichten über ihre Untersuchun- Ausstellung in Bonn mit dem Titel
geordnet. Zunächst begeben wir gen des Ortes im Rahmen dieses „Im Meer versunken – Sizilien und
uns in frühe Zeiten. H. Öniz be- Projekts. die Unterwasserarchäologie“, deren
schreibt eine erstaunlich große wesentliche Aspekte M. Orgeldin-
Zahl ins Felsufer der kleinen Insel Sechs frei eingesandte Beiträge ger schildert, indem er gleichzeitig
Dana vor der türkischen Südküste schlagen unter wiederum mannig- den Leser auf einen gedanklichen
geschlagener Hellinge und macht faltigen Aspekten einen Bogen von Rundgang durch diese lehrreiche
sich ausführlich Gedanken über der Steinzeit bis in die Gegenwart. und anregende Schau führt.
deren Datierung und besonders P.E. Sorokin und T.M. Gusentsova
über die mögliche Identifizierung liefern eine detailreiche Beschrei- Der Kreis schließt sich mit zwei
der für die Seefahrt offenbar sehr bung hölzerner neolithischer Rezensionen zu Büchern, die von
wichtigen Insel in altorientalischen Fischfangvorrichtungen, die im Schiffen handeln. J. Daum be-
Schriftquellen. – A. Vianello reflek- heutigen Stadtgebiet von St. Peters- spricht ein Werk über ein Beispiel
tiert über die soziale Bedeutung von burg entdeckt worden sind. – Der der Experimental-Archäologie, näm-
Wasserfahrzeugen und deren Be- anschließende Beitrag von T. Pfle- lich den Nachbau einer römischen
herrschung in prähistorischen Ge- derer u.a. führt uns noch einmal in sog. Lusoria, und R. Nawracala stellt
sellschaften. – Ergebnisse ihrer die Lagune von Mozia, wo außer den Sammelband „Schiffe und ihr
Forschungen an einer unter Wasser dem Damm weitere Bereiche per Kontext“ vor, der 18 Beiträge eines
geratenen bronzezeitlichen Siedlung Side Scan Sonar untersucht und internationalen Kongresses mit
in der Adria legen M. Čelhar, u.a. vor. vielleicht ein römischer Ankerplatz demselben Titel enthält.
festgestellt wurden. – In spätanti-
In historische Zeiten führen uns ker Zeit wurde der Hafen der Stadt Die Redaktion hofft, ihren Lesern
die nächsten vier Beiträge, wenn Side an der Südküste der Türkei recht abwechslungsreichen Lese-
auch unter ganz verschiedenen mit einem langen Wellenbrecher stoff dargeboten zu haben – dies
Fragestellungen. Über ihre Unter- geschützt. H. Öniz berichtet über freilich nicht ohne die Hilfe der
suchungen an einer infolge des einen Unterwasser-Survey, aus Autorinnen und Autoren, denen
Meeresanstiegs heute unter Wasser dem sich ergibt, dass unter an- für ihre Beiträge ein herzlicher
liegenden Mole oder Fahrstraße derem antike Steinsarkophage ei- Dank gesagt sei!
zwischen der schon von den Phö- nen Teil der Anschüttungen bilden,
niziern bzw. Puniern besiedelten die offenbar aus nahegelegenen Die Redaktion
Laguneninsel Motya/Mozia und Nekropolen stammen. – B. Dreyer Februar 2018
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Abstract – In 2014 archaeologists from the Department of Archaeology of the University of Zadar started exploring
the prehistoric underwater site near the islet of Ricul in northern Dalmatia. The existence of a prehistoric settle-
ment was indicated by structures and artifacts recovered in four archaeological campaigns. Obtained radiocarbon
age as well as typological and technological features of the archaeological finds date the settlement to the Middle
Bronze Age opening up new possibilities for discusions about a poorly known prehistoric period in northern
Dalmatia.
Inhalt – Archäologen der Abteilung für Archäologie der Universität Zadar begannen im Jahr 2014, den prähisto-
rischen Unterwasser-Fundplatz nahe dem Inselchen Ricul in Nord-Dalmatien zu untersuchen. Auf die Existenz
einer vorgeschichtlichen Siedlung deuteten Strukturen und Artefakte hin, die in vier archäologischen Kampagnen
gewonnen wurden. Radiocarbon-Daten ebenso wie typologische und technische Merkmale der Funde datieren die
Siedlung in die Mittlere Bronzezeit und eröffnen neue Möglichkeiten der Diskussion über eine wenig bekannte prä-
historische Periode Nord-Dalmatiens.
Two trial areas in the north-west- Alongside the aforementioned, the chronicity with other parts of the
ern part of the stone embankment results from the previously exca- settlement. There are also several
were excavated in 2017 in order to vated Probe 2 located on the outer regularly distributed stone blocks.
determine the original geomorpho- edge of the embankment with cul- The higher embankment, the men-
logy of the space and possible man- tural layers up to 80 cm thick clear- tioned blocks, and the position of
ner of constructing and spreading ly indicate the growth of the cul- the settlement on an isolated sand-
of the settlement. One probe was tural layer, that is fall of the origi- bar suggest detachment of the
opened on the inner edge of the nal mainland towards the edge of settlement from the rest of the
embankment, next to the central the site. mainland but actual relations will
depression, and the other 4 meters be known only after the archaeo-
further towards the outer edge of Future research will be directed at logical excavations.
the settlement. The probe close to the connection of the settlement
the central part contained a very with mainland. The original level Despite the small excavated seg-
shallow archaeological layer, only of the settlement is somewhat ment in relation to the size of the
15 to 20 cm thick, from the flat higher in this segment, at about 1,5 site, the spatial distribution of the
stones on the surface to the sterile meters below the current sea level. excavated areas proved to be suffi-
gravel, while the probe that is more A construction made of stone and cient for a partial reconstruction of
distant from the central part con- wood is visible here as well and its the formation and development of
tained layers from 30 to 45 cm thick. radiocarbon date confirms syn- the settlement on Ricul. The fall of
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Notes
1 Fragments of a quern made of sandstone
and daub fragments were found as well.
2 We would like to thank Maja Grgurić for
preliminary information.
3 Information known to the authors who
Batovi ć, Š. 1971: Problemi prapovijesti na Bleči ć Kavur, M. 2016: Vinodol u bron- Burši ć-Matijaši ć, K. 1998: Gradina Mon-
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33. dario.vujevic@gmail.com
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grafije i katalozi 25 (Pula).
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