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Das Erkennen

1.1 Das Erkennen ist an sich frei von allen inneren und äußeren Objekten; Es entsteht durch sich selbst.
1.2 Objekte, innere und äußere können das Erkennen und Erkenntnis fördern, oder ihr im Wege stehen.
1.3 Trotzdem sind diese Objekte ihrer Natur nach leer und haben keinen direkten Zusammenhang mit
dem Erkennen, dem Erkannten und dem Erkennenden.
1.4 Es ist das Wissen ohne zu wissen, frei aller Anhaftungen, Anschauungen und
Beziehungen/Relationen.
1.5 Somit ist die größere Erkenntnis ihrer Natur nach in keiner Weise relativ zu irgendeiner Realität
oder Sicht.
1.6 Sind in Meditation alle Anhaftungen, alle relativen oder sinnlichen Eindrücke vergangen, so bleibt
dennoch die Dreiheit der Erkenntnis, den Erkannten und dem der erkennt über.
1.7 Werden diese drei Glieder zusammengefügt, transzendiert, so ist der Zustand der Erkenntnis
jenseits dessen, was beschrieben werden kann.
1.8 Dann ist nur noch Brahman, das Absolute, das sich durch sich selbst als Mittel in sich selbst
erkennt.
1.9 Durch das schrittweise Herangehen an diese Zustand werden alle Anhaftungen zerstreut, alle
unvollständigen Anschauungen vervollständigt, und die Weise des Seins in unserem Körper
transzendiert.
1.10 Yoga ist eine der Bezeichnungen dieses Weges.
1.11 Nun folgen Erläuterungen und Anleitungen.
1.12 Durch das ausdehnen des Gewahrseins, des Bewusstseins und des Seins werden Anhaftungen,
Glaubenssätze relativiert, und verlieren schließlich Gültigkeit.
1.13 Das eigene Licht und der Schatten werden dadurch transzendiert, dass man darüber meditiert was
jenseits dieser Dualität liegt.
1.14 Man lasse, ohne jeglichen Widerstand göttliches Licht von oben in sich hinein, bitte es seine
Arbeit an sich zu verrichten. Es wird in dem Maße gesehen wie es vorgesehen ist.
1.15 Durch Meditation über die Grenzen des eigenen Gewahrseins , über die Anschauungen und das
eigene Wissen, mit der darauf folgenden Auflösung desselben erlangt man den Zustand der Soheit,
reinen Seins, das nicht an Bedingungen wie Existenz oder Nichtexistenz geknüpft ist.
1.16 Durch Meditation über Zeit und Raum oder Raum und Zeit in getrennter Weise erhält man
sämtliches Wissen um dessen Beschaffenheit und dem was jenseits davon ist, wird die Türe im
Bewusstsein geöffnet.
1.17 Genau so wenig wie es “ein Größtes” gibt, gibt es in diesem Sinne “ein Kleinstes”.
1.18 Man kann kann vom Großen zum Kleinen wechselnd üben, dergestalt:
1.19 Man stellt sich vor, dass wir auf einem Planeten leben, der in einem Sonnensystem ist, das Teil
unserer Galaxie ist, die Teil eines Galaxienhaufens ist, die fadenartige Gebilde im gesamten Raum
bilden, und letztendes die Gestalt einer Kugel annehmen.
1.20 Dann stelle man sich vor, wenn man diese Visualisation gefestigt hat, dass diese unendlich große
Kugel, das Universum, ein Atom auf der Erde oder im Raum darstellt, nahezu unendlich klein.
1.21 Aus diesen Teilen besteht schließlich ein Atom, aus vielen Atomen die materiellen Sichtbaren
Objekte. Man meditiere darüber, dass in jedem Atom im gesamten Kosmos, diese unendlich großen
Kugeln, Universen vorhanden, enthalten sind.
1.22 Wird dies zur Vollendung gebracht, hat man das gesamte Wissen des Kosmos in sich verwirklicht.
Man kann in Bestimmung von Mensch, Tier, Pflanze, Länder, Planeten, Sonnensystemen und sogar der
des ganzen Kosmos Einsicht gewinnen.
1.23 Der Weg vom Kleinen zum Großen funktioniert gleich nur in umgekehrter Reihenfolge:
1.24 Man wird sich zuerst der kleinsten Teilei im Atom bewusst, und visualisiert dann schrittweise zu
den materiellen Objekten, und erkennt, dass im unendlich kleinsten Teil, das Absolute, Brahma,
vollkommen vorhanden ist und durch das zum Ausdruck gebracht wird.
1.25 Beider dieser Wege sind gleichwertig, und in Kombination, also dem gleichzeitigen meditieren
vom Größten zum Kleinsten und vom Kleinsten zum größten, erhält man alles Wissen um die Einheit
der Dinge allen Seins.
1.26 Durch die selbe Methode, aber mit Konzentration und Meditation über die Entwicklung des
Bewusstseins vom Atom zum Einzeller, Bakterie, Mineral, Pflanze, Tier, Mensch, dann immer
bewusstere Versionen eines Menschen hinzufügend schließlich zu einem vervollkommneten Menschen
gelangt, gelangt man zu Ebenen des Bewusstseins, die jenseits allem was beschrieben werden kann
liegen.
1.27 Man erkennt, dass jede “absolute” Gottheit die man erkennt, immer nur ein Teil eines noch
Größeren ist.
1.28 Man schließt den Kreis wieder, indem man, ohne die ganzen weiteren größeren Versionen
Brahmas genau wahrzunehmen, sondern sch vorstellt dass es nie aufhört, visualisiert.
1.29 Diese ganze unendliche Vielfalt aus größeren Versionen sind dann im unendlich kleinsten Teil, das
belebt ist, vorhanden.sich
1.30 Durch Vervollkommnung dieser Meditation erlangt man alles Wissen über die Entwicklung des
Lebens, alles Wissen vom kleinsten Bewusstsein bis hin zum absolut größten Brahman.
1.31 Während der korrekten Ausführung dieser Meditation fallen von alleine, durch das Wesen dieser
Meditation, Anhaftungen, Glaubenskonstrukte und weitere Hindernisse zur Verwirklichung weg.
1.32 Erkenntnisse, Erfahrungen und Eindrücke die in Meditation entstehen sind oft sehr beeindruckend
und unbeschreiblich. Das Angeben oder das unweise Umgehen mit diesen Erfahrungen stellt ein großes
Hindernis in der Verwirklichung des Selbst dar.
1.33 Durch Demut und die ehrliche Bitte, dann man den Wille des höchsten tun kann, wird erreicht,
dass das Wissen nicht missbräuchlich verwendet wird.
1.34 Jene die Erkenntnis und Siddhis und andere Kräfte missbrauchen (für das niedere Ego einsetzen)
werden tiefe Unwissenheiten und Verdunkelungen unterliegen.
1.35 Dies sind die Kernunterweisungen für das Erkennen und die Ausdehnung des Bewusstseins.
1.36 Der Geist ist wie ein Sturm, daher bringt es nichts auf ihn einzustürmen, um ihn zu besänftigen.
1.37 Kontrolle über den Stärksten Sturm des Geistes wird durch Gleichgültigkeit, Nicht-Identifikation
und Nicht-Kontrolle erreicht.
1.38 Ähnliche auftretende Muster, Wellen, können nur durch eine gleich große, entgegengesetzte Welle
zur Ruhe gebracht werden.
1.39 Alle Wellen im Meer des Geistes sind wie Wellen auf einem Ozean, sie ändern ihre Form, nicht
aber der Inhalt des Ozeans.
1.40 Jede dieser Gedankenwellen ist unbedeutend und völlig wirkungslos.
1.41 Durch diese Haltung kehrt in Meditation völlige Ruhe ein. Löse nach und nach verbleibende
Samskaras (sanskr. Sinneseindrücke, Verhaftungen).
1.42 Diese sich entfaltende Ruhe ist der Mittelpunkt des Seins.Es gibt nichts was in ihr nicht gefunden
werden wird.
1.43 Durch hastiges und fiebriges Üben wird nichts erreicht, da das Nichts verhaftet wird.
1.44 Warum ist einer, der das grundlegende Wissen um die Angst hat, ihr dennoch verhaftet,
1.45 während der Andere nichts darum weis und sorglos dahinlebt in Glück?
1.46 Das Wissen um die Angst, löst von alleine keine Muster, Samskaras und irrige Eindrücke auf,
daher bewirkt es ohne weitere Schritte nichts.
1.47 Das Wissen um Angst kann sehr leicht erlangt werden,das Erkennen dessen, was dahinter liegt,
dauert lange.
1.48 Die Existenz der Angst ist gegeben durch Avidya (sanskr. Nichtwissen) über Einheit, Brahman.
1.49 So auch die des Neides, des Hasses, des Zorns, der Abneigung, Durchtriebenheit und so weiter.
1.50 Jener, der bei jeder seiner Taten das tut, was der Erleuchtungsgeist tut, und dies entsprechend
abfragt, erlangt ewiges Leben und Seligkeit.
1.51 Dies wird Unterscheidung genannt; Oh wie viele Wege führen hinab ins Verderben, wie viele aber
hinauf zu den höchsten Höhen?
1.52 Nun zu einigen Hindernissen auf dem Weg des Erkennens:
<1.53-1.55 fehlen>
1.56 Verhaftet sein, Identifikation mit jedweder Materie ist ein Hindernis,
1.57 auch das Verhaften und die Identifikation mit dem Körper, auch das Haften an allen Funktionen,
Nutzen oder Schaden die daraus gezogen werden, wie die Sinne auch.
1.58Verhaftetsein und Identifikation mit Beziehungen, Bekanntschaften sind ein Hindernis,
1.59 dadurch entsteht in weitestem Sinne nichts als Avidya und Furcht, Ärger und dergleichen.
1.60 Was nützt es jedoch, in seiner Abgeschiedenheit ein Meister zu sein und Wunder zu wirken,
jedoch im Getümmel die Nerven zu verlieren?
1.61 Darum übe dich immer am Ort wo du sein mögest nach Vollkommenheit zu streben.
1.62 Somit ist im Zusammenhang auch das Anhaften und Beurteilen von Sinneseindrücken ein großes
Hindernis.
1.63 Welche Bilder, Statuen, welche Vorstellungen nach denen ihr euch und eure Glaubenskonstrukte
aufbaut auch immer bestehen: Werft sie weg, denn jener ist ein Narr der das Unvorstellbare vorstellbar
und einzugrenzen zu versucht.
1.64 Somit ist jedwede Vorstellung und Identifikation mit Gott, Brahman und allem ein großes
Hindernis, da das, was alles ist was ist und alles ist was nicht ist, (Parabrahman) dadurch für sich selbst
eingegrenzt ist.
1.65 Durch das wegwerfen all dessen, werden ungeahnte Höhen erklommen und großer Fortschritt
erzielt.
1.66 Alles was dir dir vorstellst, stellst du dir selbst in deinem Weg als Hindernis davor. Erkenne und
begreife, handle.
1.67 Durch das meditieren über Alles-was-ist erhält man das gesamte Wissen.
1.68 Durch das meditieren über Alles-was-nicht-ist erhält man alles Wissen über (Para)Brahman, und
die Dynamik der Schöpfung.
1.69 Diese letztgenannte Dualität des Alles-was-ist und Alles-was-nicht-ist wird dann aufgehoben.
1.70 Dadurch erlangt man vollkommene Selbstverwirklichung und Selbsterkenntnis, deren Schönheit
und Fülle nicht beschrieben werden kann.
1.71 So mache dich auf, jeder spätere Augenblick ist diesem gleich, denn es gibt nur diesen Einen.
1.72 Tausend Bücher können nicht sagen, was in einem Satz innerster Weisheit gesagt wird.

Empfangen von Alex De Paoli im Februar/März 2019 in Steinegg.

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