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Begründung der Wirtschaftspolitik

Alle marktwirtschaftlichen Ordnungen benötigen wirt-


schaftspolitische Maßnahmen des Staates. Er hat bei
Marktversagen und unerwünschten Marktergebnissen
korrigierend einzugreifen.
Marktversagen stellt sich ein
• bei externen Effekten (z.B. Umwelt)
• beim Angebot an öffentlichen Gütern
• im Falle eines natürlichen Monopols
• bei adversen Angebotsreaktionen
• bei asymetrischer Informationsverteilung

In der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft ist


wirtschaftspolitisches Handeln aus folgenden Gründen
zusätzlich erforderlich:
• zur Sicherung des Wettbewerbs
• für den sozialen Ausgleich und die soziale Sicherung
(Sozialpolitik)
• zur Stabilisierung der Wirtschaft

Begriff der (rationalen) Wirtschaftspolitik


Definition der Wirtschaftspolitik (Peters):
Generell umfasst die Wirtschaftspolitik alle Regelungen
und Maßnahmen, die Wirtschaftswissenschaftler vor-
schlagen (theoretische Wirtschaftspolitik) und wirt-
schaftspolitische Instanzen ergreifen (praktizierte Wirt-
schaftspolitik), um die Wirtschaftsordnung eines Landes
zu gestalten (Ordnungspolitik), Wirtschaftsstrukturen zu
verändern (Strukturpolitik) und Wirtschaftsprozesse zu
beeinflussen (Prozesspolitik).
Damit wirtschaftspolitisches Eingreifen keine zufälligen
Ergebnisse zeigt, muss die Wirtschaftspolitik rational
gestaltet sein.

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Eine Wirtschaftspolitik ist rational, wenn ihr
• eine systematische Analyse der Ausgangssituation,
• eine Kenntnis der Zielzusammenhänge und eine
eindeutige Zielformulierung,
• die Kenntnis des Instrumentariums und seiner
Folgewirkungen,
• der Einsatz des Instrumentes gemäß dem
ökonomischen Prinzip
zugrunde liegt.

Weicht die wirtschaftliche Realität von den wirtschafts-


politischen Zielsetzungen der Gesellschaft ab, entsteht
wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf.

Die wirtschaftspolitische Analyse soll


• die beobachteten Abweichungen der Realität vom
gesellschaftlichen Ziel erklären,
• eine Prognose über die weitere Entwicklung ohne
Interventionen des Staates geben,
• aufzeigen, wie die beobachtete Abweichung durch
staatliches Handeln beeinflusst werden kann,
• die möglichen Nebenwirkungen der einzelnen
Maßnahmen aufzeigen.

Ziele der Wirtschaftspolitik


Jedes Ziel hat auch Mittelcharakter: Nur das Endziel hat
reinen Zielcharakter.

Gesellschaftliche Grundziele:
• Freiheit
• Gerechtigkeit
• Sicherheit

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Oberziel:
Maximierung der gesellschaftlichen Wohlfahrt

Freiheit Gerechtigkeit Frieden und Sicherheit andere Ziele

ökonomische Wohlstandssteigerung

Stabilitätsziel Wachstumsziel Verteilungsziel Effizienzziel andere Ziele

- Vollbeschäf- - Einkommens- - Entlohnung - Wettbewerb ...


tigung steigerung nach dem - Ökologie ...
- Preisniveau- Leistungs- - öffentliche ...
stabilität prinzip Güter
- außenwirt- - sozialer
schaftliches Ausgleich
Gleichgewicht

Zielbeziehungen

Zielbeziehungen

logische Beziehungen kausale (technologische)


Beziehungen

Identität Harmonie

Vereinbarkeit Neutralität

Unvereinbarkeit Konflikt

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Instrumente der Wirtschaftspolitik

Mittel der
Wirtschaftspolitik

Ordnungspolitik Ablaufspolitik

Mikroordnungs- Makroordnungs- Mikroablaufs- Makroablaufs-


politik politik politik politik

Marktver- Finanzver- Preis- Fiskal-


fassung fassung politik politik
Produktions- Geld- Mengen- Geld-
verfassung verfassung politik politik

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