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Netzwerktechnik

Teil 1: Grundlagen der


Netzwerktechnik

Prof. Dr. Lutz Grünwoldt


Fachhochschule Bielefeld

Abgrenzung
Was ist nicht Thema dieser LV?
∇ Modulation von Signalen (AM, FM, PM), Fourierzerlegung
∇ Theoretische Betrachtung des Informationskanals
∇ Theorie elektromagnetischer Wellen und Funkübertragung
∇ Satelliten- und Mobilfunk (GSM … UMTS), Mobilfunktechnik (TDMA,
FDMA, CDMA)
∇ Öffentliches Telefonnetz (PSTN, ISDN, DSL)
∇ Theorie der Fehlerbehandlung (Erkennung und Korrektur)

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Übersicht
∇ Netzwerktechnologien und -Medien
∇ TCP/IP-Protokollfamilie und IP-Adressierung
∇ Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung
∇ Transport- und Anwendungsschicht von TCP/IP
∇ Grundlagen des Routing
∇ Router-Sicherheit Æ Zugriffslisten
∇ Ethernet und Ethernet-Switching
∇ Subnetzbildung mit variablen Subnetzlängen (VLSM)
∇ Verbesserte Routing-Protokolle (OSPF)
∇ Virtuelle LANs (VLANs)
∇ Netzwerkadressen-Übersetzung (NAT)

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Hierarchisches Netz-Design

Core-Layer
• Verbindet die Systeme der Verteilungsschicht
Distribution-Layer
• Verbindet kleinere lokale Netze
Access-Layer
• Stellt die Netzwerkanbindung für Netzwerk-
Hosts und Endgeräte (Connectivity) zur
Verfügung 4
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Netzkommunikationsfluss

Netzwerk
• Daten- oder Informationsnetzwerke, die in der Lage sind,
zahlreiche unterschiedliche Nachrichtentypen zu übertragen 5
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Netzwerk-Komponenten

Netzwerk-Komponenten
• Hardware
• Software
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Bestimmen der Topologie
∇ Physikalische Topologie
z tatsächliches physikalisches Layout
von Geräten

∇ Logische Topologie
z Dokumentiert, welche Wege
durch das Netzwerk bestehen
z Schließt ein:

z IP-Adressen

z Gerätenamen
ƒ Workstations
ƒ Router 7
© Netzwerktechnik (NW) ƒ Server

Netzwerk-Symbole

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Router
Aufgabe:
• Verbinden Netzwerke untereinander (Connectivity)
• Sichern den Datenfluss zwischen Netzwerken

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Netzwerkübertragungsmedien

Kupferkabel

Glasfaserkabel

Funkübertragung

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Netzwerk Topologie

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Netzwerk Protokolle

• Format/Struktur von Nachrichten


• Prozess, durch den Netzwerkgeräte Informationen über Pfade zu
anderen Netzwerken austauschen
• Wie und wann werden Fehler- oder Systemmeldungen zwischen
Systemen ausgetauscht?
• Aufbau und Abbau von Sitzungen zur Datenübertragung
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Local-Area-Networks (LANs)
∇ Einsatz in einem begrenzten geographischen Gebiet
∇ Erlauben den gleichzeitigen Zugriff auf Medien mit großer
Bandbreite
∇ Netzwerk wird durch lokale Administration gesteuert
∇ Stellen einen „rund-um-die-Uhr“-Zugriff zu lokalen Diensten
zur Verfügung
∇ Verbinden physikalisch benachbarte Geräte miteinander

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Wide-area Networks (WANs)


∇ Werden in einem großen geographischen Gebiet betrieben
∇ Zugriff über serielle Verbindungen mit niedrigen
Geschwindigkeiten
∇ Stellen einen „rund-um-die-Uhr“ und zeitbeschränkten Zugriff
zur Verfügung

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Internet
• Globales Netz verbundener Netzwerke

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Paket-Datenübertragung

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Bedeutung von Bandbreite
∇ Bandbreite Æ Menge der Informationen, die in einer
gegebenen Zeit über eine Netzverbindung fließen kann
z Ist begrenzt durch die Physik und Technologie

z Verursacht Kosten

z Bandbreiteanforderungen wachsen überproportional

z Netzwerk-Performance hängt von ihr ab

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Analogie zwischen Bandbreite


und einem Rohrsystem

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Bandbreitengrenzen in
Medien

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WAN-Dienste und
Bandbreiten (Auswahl)

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Begrenzung des
Bandbreiten-Durchsatzes
Durch:
∇ den Client-PC

∇ den Server

∇ die Anzahl der momentanen Nutzer des LAN

∇ Routing (Weiterleitung von Paketen im Netzwerk)

∇ das Design (Topologie) aller betroffenen Netzwerke

∇ den zu übertragenen Datentyp

∇ die Tageszeit

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Berechnung von
Übertragungszeiten
∇ BW Æ Maximale theoretische Bandbreite der „langsamsten
Verbindung“ zwischen Quell-Host und Ziel-Host [bps]
∇ P Æ Aktueller Durchsatz im Zeitmoment der Übertragung
[bps]
∇ T Æ Zeit für die Datei-Übertragung
∇ S Æ Dateigröße in bit

S
∇ Bester Download: T=
BW
S
∇ Typischer Download: T=
P
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Netzmodelle:
Datenkommunikation

(Gleichrangige
Schichten)

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OSI Modell - Vorteile


∇ Reduzierung der Komplexität
∇ Schnittstellenstandardisierung
∇ Unterstützung modularer Entwicklung
∇ Sicherung interoperabler Technologie
∇ Erleichterung von Lehren und Lernen
∇ Vereinfachung des modularen Aufbaus

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OSI Schichten
Anwendungsschicht
• Stellt Netzwerkdienste für
Anwendungsprozesse zur Verfügung
(Email, FTP, Terminal-Emulation)

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OSI Schichten

Daten-Darstellung
• Daten sind lesbar durch das
empfangende System
• Datenformat
• Datenstrukturen
• Aushandeln der Daten-Transfer-
Syntax für die Anwendungsschicht

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OSI Schichten

Interhost-Kommunikation
• Aufbau, Verwaltung und Beendigung
von Verbindungen (Sessions)
zwischen Anwendungen

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OSI Schichten

Ende-zu-Ende-Verbindungen
• Transport zwischen Hosts
• Zuverlässigkeit
• Aufbau, Aufrechterhaltung,
Beendigung virtueller Verbindungen
• Fehlererkennung und Informations-
flusskontrolle
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OSI Schichten

Netzwerkschicht und Bestimmung des


besten Weges
• Zuverlässige („Best Effort“) Daten-
Übertragung über das Medium
• Physikalische Adressierung,
Netzwerk-Topologie,
Fehlerbenachrichtigung,
Flusskontrolle 29
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OSI Schichten

Verbindungssteuerung, Medienzugriff
• Verbindung und Wegewahl zwischen
zwei Hosts
• Logische Adressierung
• Keine Fehlerkontrolle, „Best Effort“30
© Netzwerktechnik (NW) Auslieferung
OSI Schichten

Übertragungsschicht
• Kabel
• Verbindungen/Stecker
• Spannungen
• Datenrate
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TCP/IP Modell

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Protokolle

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Protokolle
∇ Definieren Prozesse an jedem
Kommunikationsendpunkt
∇ Definieren den Message-Typ
∇ Definieren die Message-Syntax
∇ Definieren die Bedeutung jedes
Informationsfeldes
∇ Definieren, wie Messages versendet
werden und die erwartete Antwort
∇ Definieren die Interaktion mit der
nächst niederen Ebene

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TCP-/IP-Stack
Anwendungsschicht-Protokolle

∇ Austausch von Daten zwischen Programmen, die auf dem Quell-


und Ziel-Host zeitgleich aktiv sind
∇ Beispiele bekannter Protokolle und ihrer Ports:
• Domain Name System (DNS) - TCP/UDP Port 53
• Hypertext Transfer Protocol (HTTP) - TCP Port 80
• Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) - TCP Port 25
• Post Office Protocol (POP) - UDP Port 110
• Telnet - TCP Port 23
• Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) - UDP Port 67
• File Transfer Protocol (FTP) - TCP Ports 20 and 21
• Verzeichnisdienst LDAP – TCP/UDP 389

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TCP-/IP-Stack
DNS

∇ Auflösung von Domain-Namen in IP-Adressen


∇ Modifizierter Client-/Server-Dienst
∇ Arbeitet als Hintergrund-Dienst
∇ Server realisiert die Namensauflösung Æ kann ‚er‘ den Namen
in der eigenen Datenbank nicht finden, kontaktiert ‚er‘ andere
DNS-Server
∇ ipconfig /displaydns Æ Zeigt die DNS-Einträge auf
einem Windows-System
∇ Hierarchisches System
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TCP-/IP-Stack
HTTP

∇ Spezifiziert ein Request-/Response-Protokoll zwischen einem


Web-Browser und einem Web-Server
∇ Nachrichtentypen: GET, POST, PUT
∇ GET Æ Client-Request für Daten: Ein Web-Browser sendet
eine GET-Nachricht, um Seiten eines Web-Servers anzufragen.
∇ POST und PUT Æ Senden von Nachrichten, um Daten auf den
Web-Server hoch zu laden (upload)
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TCP-/IP-Stack
Email-Dienste mit SMTP und POP

∇ Post-Office-Protocol (POP) Æ Empfangen von Nachrichten


vom Mail-Server
∇ Simple-Mail-Transfer-Protocol (SMTP) Æ Versenden von
Nachrichten
∇ Benutzeranwendung (Mail User Agent (MUA)) Æ ermöglicht
das Versenden von Nachrichten und das Speichern von
Nachrichten in der Client-Mail-Box
∇ Server-Anwendungen:
• Mail Transfer Agent (MTA) Æ Email-Handling zwischen
Servern
• Mail Delivery Agent (MDA) Æ Auslieferung von Emails
zwischen Server und Client

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TCP-/IP-Stack
FTP

∇ Datei-Übertragung zwischen Client und Server


∇ Client
• baut erste Verbindung zum Server über TCP Port 21 auf
(Verkehrssteuerung Æ Client-Kommandos und Server-
Antworten)
• Zweite Verbindung zum Server über TCP Port 20 für den
tatsächlichen Datei-Transfer
∇ Bidirektionale Datei-Übertragung möglich (download, upload)

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TCP-/IP-Stack
DHCP

∇ Dynamic Host Configuration Protocol Æ Bezug einer


dynamischen IP-Konfiguration (Adresse, Subnetzmaske,
Gateway etc.) von einem DHCP-Server
∇ Server verfügt über einen IP-Adress-Pool und verleast
Adressen an DHCP-konfigurierte Clients
∇ DHCP DISCOVER Æ Paket, um einen DHCP-Server im Netz zu
finden
∇ DHCP OFFER Æ Antwort des Servers
∇ DHCP REQUEST Æ Client fordert von diesem Server die Daten
an
∇ DHCP ACK Æ Server akzeptiert Anforderung

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TCP-/IP-Stack
Telnet

∇ Standard-Methode zum Emulieren eines text-basierten


Terminals
∇ Telnet-Verbindung wird Virtual Terminal (VTY) Sitzung oder
Verbindung genannt.
∇ Zugriff auf die Kommando-Zeile des Servers (command line
interface (CLI))
∇ Telnet-Dämon (Server) kommuniziert mit Telnet-Client
∇ Alternative: Secure Shell (SSH) Protocol Æ sichere Methode
zum Zugriff auf den Server

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