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Markenmanufaktur

Bin ich der Depp ohne App?

Fachartikel Digest 2010

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Mobile Marketing -
Bin ich der Depp ohne App?

Rasantes Wachstum
Deutschlands Branchenverband für die IT-Unternehmen BITKOM, rechnet mit dem Absatz von 20 Millionen
mobilen Endgeräten in diesem Jahr. Dazu gehören 9,7 Millionen mobile Computer, 8,2 Millionen Smartphones
und voraussichtlich mehr als 2 Millionen E-Books.1 Befördert wird das ungebremste Wachstum durch die
sinkenden Datentarife, das verbesserte mobile Netz und die zunehmende Verbreitung von Smartphones, die
mittlerweile den Handyhandel dominieren. Der Boom bei den Netbooks und die beachtlichen Umsatzzahlen des
iPad und anderer Tablet-PC, verstärken den Trend zum mobilen Einsatz von Computern.

Laut einer Studie von Booz & Company hat die Reise erst begonnen. Ab 2014 sollen mobile Breitbandnetze mit
noch mehr Geschwindigkeit und Leistung über eine Netzabdeckung in ganz Europa von 92% verfügen. In
diesem Jahr werden dann ca. 18,7 Milliarden Anwendungen heruntergeladen. Der Umsatz mit den
Minianwendungen, im Volksmund Apps genannt, wird dann bei 17 Milliarden Euro liegen - eine Wachstumsrate
von 25% jährlich.

Bei der Nutzung des mobilen Internet in der DACH- Region, führt Österreich. Derzeit nutzt jeder 3. Österreicher
das Internet mit dem Handy, in der Schweiz jeder vierte (27 Prozent) und in Deutschland ist es jeder sechste (17
Prozent). Der Lieblingsgrund für die Nichtnutzung: Internet über den PC reicht aus.2

Einfach ist einfach gut


Der Treibstoff für das mobile Internet sind die Apps. Überhaupt hat sich der Inhalt des mobilen Marketing in nur
2 Jahren grundlegend gewandelt. Bisher stand vor allem die gute alte SMS im Zentrum der mobilen Werber.
Noch 2008 wurden 68% des Budget für SMS-Werbung ausgegeben. 2013 hingegen werden 73% in die mobile
Suchmaschinenwerbung fliessen.3 Mit dem Aufkommen der Smartphones, Handys mit den Möglichkeiten
kleiner Computer, ist also klar, wo die Reise hingeht. Die Menschen wollen auch unterwegs das ganze Internet.
Dank der technischen Entwicklung ist das jetzt möglich.

Über alle Computerformen gerechnet, haben bereits 63 Prozent der Österreicher, 70 Prozent der Schweizer und
60 Prozent der Deutschen eine App verwendet.4 Bei der mobilen Nutzung sind die Zahlen entsprechend
bescheidender: ca. 11% der Deutschen haben schon einmal eine App auf das Handy geladen. Der Begriff ist

1 Marktforschung Aris im Auftrag der BITKOM

2 Studie „Mobile Web Watch 2010“ der Beratungsfirma Accenture

3 M-Days 2010: Gian Fulgoni zum Wandel im mobilen Medienökosystem

4 Studie „Mobile Web Watch 2010“ der Beratungsfirma Accenture

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jedoch bereits 2/3 der Deutschen ein Begriff. In Haushalten mit einem Nettoeinkommen über 4000,-€ liegt die
Quote der App-Nutzung allerdings schon über 25%. Dabei nutzen 21% aus dieser Gruppe Ihre Apps bereits
häufiger als das Internet. 5 Ein deutlicher Trend bei denen, die sich das heute schon leisten können.

Dabei liegt der Charme der Apps eindeutig in Ihrer Einfachheit. Apps sind zumeist auf eine klare Funktion
beschränkt. Das erleichtert die Bedienung enorm. Insbesondere durch die schwindelerregende Verbreitung der
iPhones, haben sich bereits Standards in der Nutzerführung durchgesetzt, die wiederum zur Vereinfachung
beitragen. Weltweit werden in diesem Jahr wohl 36 Millionen iPhones verkauft, das entspricht einer Steigerung
von 40% zu 2009.6 Dazu kommen ca. 4 Mill. iPads in diesem Jahr.

Mit diesem Erfolg hat Apple aber noch etwas anderes geschaffen: eine neue Bedeutung des Begriffs „Personal
Computing“. Viele Anwendungen sind auf die persönlichen Interessen der Nutzer zugeschnitten. Durch die
Sammlung aller Apps auf einem Smartphone, lässt sich dieses wirklich als „Persönlicher Computer“ bezeichnen.
Jedes Smartphone ist individuell. Dabei haben die Apps fast immer eine ganz konkrete Aufgabe. Sie sind keine
undurchschaubaren Multitalente, sondern eben enorm einfache Problemlöser. Je persönlicher die Lösungen
sind, desto mehr Erfolg haben sie.

Es wächst gemeinsam, was zusammen gehört


Deswegen kann es nicht verwundern, daß vor allem die sozialen Netzwerke wie Facebook & Co. zu den
Gewinnern unter den Apps gehören. Zur Zeit sind ca. 30 Millionen Deutsche ab 14 Jahren in einem oder
mehreren dieser Netzwerke aktiv.7 Hier vereinen sich alle Vorteile mobiler Computer: Jederzeit, an jedem Ort die
richtige Information sofort verfügbar zu haben. So wurde die Facebook-App in den USA am häufigsten
heruntergeladen. In Großbritanien nutzen 22% der Facebook-Mitglieder die mobile App, in Deutschland 10%.
Dabei verbringen sie täglich 24 Minuten mit der App und öffnen sie 3,3 mal am Tag. 8 Nach einer Analyse der
Firma Flurry liegen die Sozialen Netzwerke mit 20 Anwendungen pro Monat weit vorne. Spiele werden z.B. nur
fünfmal im Monat aufgerufen.

Ebenfalls beliebt sind mobile Navigationsdienste, deren Nutzung in Europa im letzten Jahr um 68% gestiegen
ist. Von den insgesamt 21 Mill. Handynutzern mit Navigation, setzen den Service 27% zu Fuß oder auf dem
Fahrrad, 35,3% in öffentlichen Verkehrsmitteln und der Rest erwartungsgemäß im Auto ein. Navigation wird
damit zu einem normalen täglichen Vorgang.9

Nach einer aktuellen Befragung von Scout24 und dem Marktforschungsinstitut Innofact, ist jeder zweite
Internetnutzer in Deutschland bereits mit dem Handy oder Smartphone auf die eine oder andere Art im Netz
unterwegs. Die überwiegend männliche Kundschaft (60%) interessiert sich dabei vor allem für Nachrichten
(71%), Navigation (59%) und beeindruckende 51% erfreuen sich am mobilen Einkaufen. In den USA liegt das
größte Wachstum mit 67% übrigends derzeit bei den über 65-jährigen.

Auch wenn das iPhone ganz vorne dabei ist, die Anzahl potenzieller Endgeräte ist enorm. Dabei werden alle
Geräte gezählt, die sich mit dem Internet verbinden können, also nicht nur solche mit Apps. Der Mobile Web
Device Report zählte für den Zeitraum vom Februar 2009 bis Februar 2010 zwischen 1.736 und 2.508

5 Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen GmbH aus Köln

6 Gemäß Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster

7 Marktforschung Aris im Auftrag der BITKOM

8 Studie von comScore

9 Nach Daten des comScore-Dienstes MobiLens

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unterschiedliche Endgeräte.
Nokias Symbian war in Deutschland im November 2009 mit einem Marktanteil von 58,5 Prozent das führende
Smartphone-Betriebssystem. Microsoft nahm mit 18,4 Prozent Marktanteil den zweiten Platz ein, gefolgt von
Apple mit 15,2 Prozent (ein Plus von 1,7 Prozentpunkten), RIM (Blackberry-Hersteller) mit 6,1 Prozent und
Google mit 1,4 Prozent.10

Für eine sinnvolle Appstrategie muss man sich also mit einer Vielzahl von möglichen Ansätzen und Technologien
beschäftigen. Schaut man dabei auf den Traffic, also die tatsächliche Nutzung des Internet mit diesen
Betriebssystemen, sehen die Zahlen allerdings anders aus: 48% der Datenabfragen kamen vom iPhone, 17%
von Google‘s Android, dabei liegen die Appdownloads bei Apple um den Faktor 2,6 höher. Das vereinfacht die
Strategie. Jedenfalls im Augenblick, denn weitere App-Geschäfte sind am Start oder wachsen bereits. Hier eine
Übersicht:

Android (official: Open Handset Alliance, Google) – Android Market

Android (General Mobile) – Storeoid (geplant)

Palm – WebOS App Catalog (ab 0310 auch kostenpflichtige Apps)

Motorola – SHOP4APPS (geplant)

RIM (official) – App World bzw. BlackBerry Application Storefront (rel. weit entwickelt)

RIM (div. Carrier) – BlackBerry Application Center

Sony Ericsson – PlayNow

Samsung – Samsung Apps (seit 0110)

Symbian (Nokia official) – Ovi Store

Symbian (Liquid Air Lab, AdPlace) – adtronic

Windows Mobile: Windows Marketplace (for Mobile) bzw. “SkyMarket”

Schöne Ausblicke
Neben den App‘s gibt es aber noch Webseiten, die für mobile Geräte optimiert sind, Widgets, die von
Webseiten aus genutzt werden können und Webtechnologien wie HTML5, welche die mobile Nutzung weiter
vereinfachen. Lohnt sich also eine App?

Einfache Antwort: eine App lohnt sich dann, wenn eine wertvolle Datenbank dahinter liegt. Apps sind
Anwendungen, sie brauchen also sinnvolle Funktionen, die möglichst einen persönlichen Wert entfalten. Für die
einfache Vermittlung von Informationen oder werblichen Anwendungen lohnt sich das meistens nicht. Zudem
sollte derzeit ein wiederkehrender Nutzen vorhanden sein, sonst lohnt der Download nur für Appsperten.

Die mobile Nutzung des Web wird weiter voranschreiten. Einfach, weil das Internet hier seinen klarsten Nutzen
ausspielt. Informationen sind nur dann wirklich wertvoll, wenn sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Das
kann das mobile Web gut. Auf welche Art die Informationen und Dienstleistungen bereit gestellt werden, ob als
App oder direkt im Web, darüber entscheidet ihr Nutzwert. Aber eines sollten die Apps immer sein: so einfach,
daß jeder Depp sie bedienen kann. Oder programmieren Sie Ihre Waschmaschine?

10 Untersuchung von comScore

Bin ich der Depp ohne App? 3

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