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Hinweis: In diesem PDF-Dokument sind alle Texte der ausgewählten Lebenslage einschließlich

der verknüpften Verfahrensbeschreibungen enthalten. Die Verfahrensbeschreibungen werden am


Ende des Dokuments aufgeführt. Auf diese Verfahrensbeschreibungen wird in den einzelnen
Lebenslagen-Texten mit einem lokalen Link im Abschnitt "Zu den Verfahren und Dienstleistungen"
verwiesen.

Scheidung
Eine Scheidung zieht eine Reihe von Konsequenzen nach sich. In vielen Fällen sind finanzielle
Angelegenheiten zu klären und das Sorgerecht für gemeinsame Kinder muss neu geregelt
werden. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick:

• Welches Recht wird angewendet?


• Voraussetzungen und Verfahren
• Scheidungsfälle
• Scheidungsfolgen
• Bankkonto, Schulden
• Ehewohnung
• Elterliche Sorge
• Hausrat
• Umgangsrecht
• Unterhalt
• Zugewinnausgleich
• Beratungsstellen
• Nach der Scheidung

Eine Ehe kann – außer durch Tod eines Ehegatten oder Todeserklärung – grundsätzlich nur durch
eine Scheidung aufgelöst werden. Die Scheidung wird in Deutschland durch gerichtlichen
Beschluss des zuständigen Amtsgerichts (Familiengericht) vollzogen. Einzige Ausnahme: Die Ehe
kann aufgehoben werden, wenn ihr Zustandekommen fehlerhaft war (z.B. durch Drohung, Gewalt)
oder eine Scheinehe vorliegt.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Abmeldung und Anmeldung des Telefonanschlusses


• Adress- oder Namensänderung an das Bundesverwaltungsamt (für ehemalige BAföG-
Empfänger)

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• Aufenthaltbestimmungsrecht - Antrag auf einstweilige Anordnung zur Kindesherausgabe
• Bewohnerparkausweis
• Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
• Lohnsteuerkarte - Änderungen bei Scheidung
• Meldung von Änderungen an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ)
• Meldung von Änderungen an die Krankenkasse
• Meldung von Änderungen an die Rentenversicherung
• Mitteilungen an die Hochschule
• Namensänderung bei Scheidung des Hundehalters
• Namensänderung im Führerschein
• Namensänderung im Personalausweis bei Scheidung
• Namensänderung im Reisepass bei Scheidung
• Namensänderung nach der Scheidung
• Namens- und Adressänderungen in der Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II
• Prozesskostenvorschuss des Ehegatten oder Lebenspartners
• Scheidungsverfahren
• Sorgerecht - Übertragung und Entzug
• Trennungsunterhalt
• Umgangsrecht - Regelung des Umgangs mit dem Kind
• Unterhalt für minderjährige Kinder - Antrag auf Kindesunterhalt
• Unterhalt für minderjährige Kinder - Festsetzung im vereinfachten Verfahren
• Unterhaltsvorschuss
• Versorgungsausgleich

Zusatzinformation:

Regionaler Bezug: Kein Ort festgelegt


Erstellungszeitpunkt: 14.06.2010 20:44
Herkunft: www.service-bw.de
Anbieter: Land Baden-Württemberg

Welches Recht wird angewendet?


Sind beide Ehegatten deutsche Staatsangehörige, wird deutsches Recht angewendet.
Besitzen beide Ehegatten dieselbe ausländische Staatsangehörigkeit, wird das Recht dieses
Staates angewendet.
Ist einer der beiden Ehegatten deutscher und einer nicht deutscher Staatsangehöriger, gilt
deutsches Recht, wenn die Ehegatten ihren gemeinsamen gewöhnlichen Aufenthalt in

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Deutschland haben oder mit Deutschland auf andere Weise gemeinsam am engsten verbunden
sind. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch deutsches Recht angewendet werden, wenn
die Ehe nach dem sonst anzuwendenden ausländischen Recht nicht geschieden werden kann.
Haben beide Ehegatten eine unterschiedliche ausländische Staatsangehörigkeit, gilt deutsches
Recht, wenn beide ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben oder mit Deutschland auf
andere Weise gemeinsam am engsten verbunden sind.
Diese Regelungen gelten grundsätzlich nur für Scheidungen, die in Deutschland durchgeführt
werden. Im Ausland durchgeführte Scheidungen unterliegen den dortigen Regeln. Sie bedürfen
unter Umständen einer Anerkennung, um in Deutschland rechtliche Wirkungen zu entfalten.
Tipp: Informationen und Auskünfte erteilen Ihnen Rechtsanwälte sowie die Konsularabteilungen
der ausländischen Vertretungsbehörden in Deutschland.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Voraussetzungen und Verfahren


• Scheidungsfälle

Grundsätzlich kann eine Ehe nach deutschem Recht geschieden werden, wenn sie gescheitert ist.
Eine Ehe ist gescheitert, wenn die Lebensgemeinschaft der Ehegatten nicht mehr besteht und
nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sie wiederherstellen (Zerrüttung der Ehe).
Ausnahme: Eine gescheiterte Ehe soll nicht geschieden werden, wenn und solange
• die Aufrechterhaltung der Ehe im Interesse der aus der Ehe hervorgegangenen minderjährigen
Kinder aus besonderen Gründen ausnahmsweise notwendig ist oder
• die Scheidung für den Antragsgegner, der sie ablehnt, aufgrund außergewöhnlicher Umstände
eine schwere Härte darstellen würde.
Diese Fälle sind in der Praxis aber sehr selten.
Die Zerrüttung einer Ehe wird unwiderlegbar vermutet, wenn die Ehegatten mindestens
• ein Jahr getrennt leben und beide die Scheidung wollen oder
• drei Jahre getrennt leben, auch wenn der andere Ehegatte keine Scheidung will.
Besteht nach einer Trennungszeit von mehr als einem, aber unter drei Jahren keine Einigkeit über
die Scheidung, muss die Zerrüttung vom Antragsteller bewiesen werden.
Die Ehegatten leben getrennt, wenn zwischen ihnen keine häusliche Gemeinschaft besteht und
ein Ehegatte sie erkennbar nicht herstellen will, weil er die eheliche Lebensgemeinschaft ablehnt.
Die häusliche Gemeinschaft besteht auch dann nicht mehr, wenn die Ehegatten innerhalb der

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ehelichen Wohnung getrennt leben. Dies setzt jedoch voraus, dass sie keinen gemeinsamen
Haushalt mehr führen und auch keine wesentlichen persönlichen Beziehungen mehr bestehen
(z.B. sie schlafen in verschiedenen Zimmern und versorgen jeweils nur sich selbst, kochen etwa
getrennt).
Hinweis: Ein Zusammenleben über kürzere Zeit, das der Versöhnung der Ehegatten dienen soll,
unterbricht oder hemmt die Fristen der Trennung nicht.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Prozesskostenvorschuss des Ehegatten oder Lebenspartners


• Scheidungsverfahren
• Versorgungsausgleich

Scheidungsfälle
Es gibt folgende Scheidungsfälle:
• Scheidung nach weniger als einem Jahr Trennung
• Einverständliche Scheidung nach einem Jahr Trennung
• Nicht einverständliche Scheidung bei einer Trennung von weniger als drei Jahren
• Scheidung nach mehr als drei Jahren Trennung
Scheidung nach weniger als einem Jahr Trennung
Die Ehe kann nur dann nach weniger als einem Jahr Trennung geschieden werden, wenn die
Weiterführung der Ehe für den Antragsteller aus Gründen, die in der Person des anderen
Ehegatten liegen, eine unzumutbare Härte darstellt. Dies liegt etwa dann vor, wenn
• die Ehefrau des Antragstellers von einem anderen Mann schwanger ist oder
• der andere Ehegatte Alkoholiker ist oder
• der andere Ehegatte Tätlichkeiten gegen den Antragsteller begeht.
Einverständliche Scheidung nach einem Jahr Trennung
Die Scheidung kann bereits nach einem Jahr Trennung erfolgen, wenn sie einverständlich erfolgt.
Dem Gericht muss dann vorgetragen werden, dass beide Ehegatten die Scheidung wollen.
Voraussetzungen einer einverständlichen Scheidung sind:

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• Trennung der Ehegatten für mindestens ein Jahr (Zerrüttung der Ehe)
• Antrag auf Scheidung durch beide Ehegatten oder Scheidungsantrag eines Ehegatten und
Zustimmung des anderen Ehegatten zur Scheidung
• eventuell Einigung bei bestimmten Scheidungsfolgen (z.B. Ehegattenunterhalt, Verteilung von
Ehewohnung und Hausrat)
Nicht einverständliche Scheidung bei einer Trennung von weniger als drei Jahren
Ist ein Ehegatte mit der Scheidung nicht einverstanden, kann die Ehe geschieden werden, wenn
die Ehegatten länger als ein Jahr, aber noch keine drei Jahre getrennt leben und das Scheitern
der Ehe bewiesen wird.
Achtung: In diesem Fall ist es nötig, dem Gericht die Scheidungsgründe (z.B. neuer Partner)
mitzuteilen. Für die Beweisaufnahme können auch Zeugen vernommen werden.
Scheidung nach mehr als drei Jahren Trennung
Leben die Ehegatten bereits seit drei Jahren getrennt, liegt eine Zerrüttung der Ehe vor. Hierzu
bedarf es auch keiner weiteren Beweise vor Gericht. Nach drei Jahren Trennung wird die Ehe
auch dann geschieden, wenn der andere Ehegatte mit der Scheidung nicht einverstanden ist.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Scheidungsfolgen
Falls Sie eine Scheidung in Erwägung ziehen, ist es unbedingt nötig, sich über die rechtlichen,
finanziellen und sonstigen Auswirkungen zu informieren.
Hinweis: Bei einer einverständlichen Scheidung muss für bestimmte regelungsbedürftige
Angelegenheiten bereits mit dem Scheidungsantrag die jeweilige Scheidungsfolgevereinbarung
vorgelegt werden.

• Bankkonto, Schulden
• Ehewohnung
• Elterliche Sorge
• Hausrat
• Umgangsrecht
• Unterhalt
• Zugewinnausgleich

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Beziehen Sie in Ihre Überlegungen auch die Frage des Sorgerechts für die gemeinsamen Kinder
mit ein. Denken Sie ebenfalls an den Unterhalt, den derjenige Ehepartner in Geld zu leisten hat,
der das Kind nicht in seinem Haushalt betreut und versuchen Sie durch möglichst konkrete Zahlen
eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sich die finanziellen Verhältnisse für Sie und Ihren
Partner durch eine Scheidung verändern.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Aufenthaltbestimmungsrecht - Antrag auf einstweilige Anordnung zur Kindesherausgabe


• Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
• Scheidungsverfahren
• Sorgerecht - Übertragung und Entzug
• Trennungsunterhalt
• Umgangsrecht - Regelung des Umgangs mit dem Kind
• Unterhalt für minderjährige Kinder - Antrag auf Kindesunterhalt
• Unterhalt für minderjährige Kinder - Festsetzung im vereinfachten Verfahren
• Unterhaltsvorschuss
• Versorgungsausgleich

Bankkonto, Schulden
Bei der Scheidung hat ein Ehepartner Anspruch auf die Hälfte des Kontoguthabens, wenn es sich
um ein Gemeinschaftskonto handelt. Ein Gemeinschaftskonto ist ein Konto, das auf den Namen
beider Ehepartner läuft und auf das beide zusammen oder auch je einzeln zugreifen können. Ist
das Konto überzogen, haften beide Ehepartner gemeinschaftlich gegenüber der Bank.
Für andere Konten eines Ehegatten haftet der andere Ehegatte nicht gegenüber der Bank. Dies
gilt beispielsweise, wenn nur einer der Ehegatten einen Kreditvertrag abgeschlossen hat oder ein
Ehepartner sein nur auf ihn lautendes Konto überzieht.
Persönliche Guthaben oder Schulden werden aber zwischen den Ehegatten unter Umständen im
Rahmen des Zugewinnausgleichs berücksichtigt.
Tipp: Konkrete Auskünfte erhalten Sie bei den Schuldnerberatungsstellen in Baden-Württemberg.

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Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Ehewohnung
Die Ehewohnung ist die Wohnung, in der die Ehepartner und gegebenenfalls deren Kinder vor der
Trennung gemeinsam gewohnt haben.
Haben die Ehegatten sich darüber geeinigt, was mit der Ehewohnung geschehen soll, kann die
Vereinbarung über die Ehewohnung formlos erfolgen. Eine schriftliche Abfassung mit Unterschrift
beider Ehegatten ist sinnvoll.
Einigen sich die Ehegatten nicht über die Nutzung der Ehewohnung, kann auch ein Antrag auf
Überlassung der Ehewohnung gestellt werden. Zuständig hierfür ist
• das Amtsgericht (Familiengericht), bei dem die Ehesache (Scheidungsverfahren) anhängig ist,
ansonsten in der Regel
• das Amtsgericht (Familiengericht), in dessen Bezirk sich die gemeinsame Ehewohnung befindet.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Scheidungsverfahren

Elterliche Sorge
Nach der Trennung beziehungsweise Scheidung bleibt das gemeinsame Sorgerecht für das
minderjährige Kind bestehen. Die elterliche Sorge umfasst die Sorge für die Person und das
Vermögen des Kindes. Sind die Eltern mit dem gemeinsamen Sorgerecht im Scheidungsverfahren
einverstanden, muss kein Antrag auf Entscheidung beim Amtsgericht (Familiengericht) gestellt
werden.

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Der Elternteil, bei dem sich das Kind gewöhnlich aufhält, hat das Recht zur alleinigen
Entscheidung in Angelegenheiten des täglichen Lebens. In Angelegenheiten, deren Regelung für
das Kind von erheblicher Bedeutung ist, muss gegenseitiges Einvernehmen der Eltern hergestellt
werden.
Jeder Elternteil kann die elterliche Sorge oder einen Teil der elterlichen Sorge auch für sich allein
beantragen. Das Gericht überträgt das alleinige Sorgerecht auf einen Elternteil, wenn
• der andere Elternteil zustimmt (es sei denn, dass das Kind das 14. Lebensjahr vollendet hat und
der Übertragung widerspricht) oder
• zu erwarten ist, dass die Aufhebung der gemeinsamen Sorge und die Übertragung auf den
Antragsteller dem Wohl des Kindes am besten entspricht.
Das Amtsgericht (Familiengericht) kann auch einem Elternteil oder beiden Elternteilen die
elterliche Sorge entziehen, wenn es von der Gefährdung des Kindes in Kenntnis gesetzt wird (z.B.
durch das Jugendamt).
Zuständig ist das Amtsgericht (Familiengericht), in dessen Bezirk der gewöhnliche Aufenthalt des
Kindes oder das Gericht der Ehesache (Scheidung) liegt.

Freigabevermerk

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Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Sorgerecht - Übertragung und Entzug

Hausrat
Nach der Scheidung sollte grundsätzlich eine gleichmäßige Verteilung des gemeinsamen
Hausrats vorgenommen werden.
Zum Hausrat gehören Gegenstände, die im gemeinsamen Haushalt der Ehegatten genutzt
werden (z.B. Möbel, Geschirr, Unterhaltungselektronik, gemeinsame Wäsche, Sportgeräte und
Kunstgegenstände). Ein Hausratsgegenstand kann
• Alleineigentum eines Ehegatten sein,
• beiden Ehegatten gemeinsam gehören oder
• Eigentum eines Dritten sein (z.B. Schwiegereltern).
Haben sich die Ehegatten über ihren Hausrat geeinigt, kann die Vereinbarung zur Hausratsteilung
formlos erfolgen. Eine schriftliche Abfassung mit Unterschrift beider Ehegatten ist aber sinnvoll.

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Kommt es bei der Aufteilung des Hausrates zu keiner Einigung zwischen den Ehegatten, wird auf
Antrag vom Amtsgericht (Familiengericht) eine Aufteilung des Hausrates vorgenommen.
Zuständig ist
• das Amtsgericht (Familiengericht), bei dem die Ehesache (Scheidungsverfahren) anhängig ist,
ansonsten in der Regel
• das Amtsgericht (Familiengericht), in dessen Bezirk sich die gemeinsame Ehewohnung befindet.
Das Gericht verteilt die Gegenstände und versucht durch entsprechende Aufteilung,
gegebenenfalls auch durch Ausgleichszahlungen, die Ehegatten gleichmäßig zu berücksichtigen.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Umgangsrecht
Besuchsrecht desjenigen, der nicht mit dem Kind zusammenlebt

Trennen sich die Eltern beziehungsweise lassen sie sich scheiden, leben und wohnen die Kinder
oftmals nur bei einem Elternteil. Das Kind hat aber das Recht, den von ihm getrennt lebenden
Elternteil zu sehen. Dies gilt sowohl bei gemeinsamem Sorgerecht als auch bei alleinigem
Sorgerecht eines Elternteils.
Auch Großeltern, Geschwister und frühere Ehegatten eines Elternteils haben ein eigenes
Umgangsrecht mit dem Kind.
Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen
Elternteil und zu den anderen Umgangsberechtigten beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert.
Das Gericht entscheidet in der Regel im Scheidungsverfahren nicht über das Umgangsrecht. Das
Amtsgericht (Familiengericht) kann auf Antrag das Umgangsrecht eines Elternteils und/oder eines
Dritten einschränken oder ausschließen, wenn dies zum Wohle des Kindes erforderlich ist.
Hinweis: Die Einschränkung oder der Ausschluss des Umgangsrechts kommt aber nur in
Betracht, wenn es keine milderen Maßnahmen gibt. Das Amtsgericht (Familiengericht) kann als
mildere Maßnahme insbesondere anordnen, dass der Umgang nur stattfinden darf, wenn ein
mitwirkungsbereiter Dritter (z.B. Träger der Jugendhilfe) anwesend ist.
Die Kosten des Umgangsrechts trägt der Umgangsberechtigte. Der andere Elternteil braucht sich
nicht zu beteiligen. Er kann sich darauf beschränken, das Kind zum verabredeten Zeitpunkt an der
Wohnungstür zu übergeben. Vereitelt der sorgeberechtigte Elternteil das Umgangsrecht, macht er
sich unter Umständen wegen Kindesentziehung strafbar.

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Die durch den Umgang entstehenden Kosten (Fahrtkosten, Kosten der Verpflegung und der
Unterbringung des Kindes) können bei der Berechnung des Unterhalts grundsätzlich nicht vom
Einkommen abgezogen werden. Ebenso kann der Kindesunterhalt in der Regel nicht für die Zeiten
gekürzt werden, in denen sich das Kind beim Umgangsberechtigten aufhält.
Tipp: Bezüglich des Umgangsrechts kann sich das Kind kostenlos beim Jugendamt beraten
lassen. Für eine Rechtsberatung nehmen Sie Kontakt mit einem Rechtsanwalt auf.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Aufenthaltbestimmungsrecht - Antrag auf einstweilige Anordnung zur Kindesherausgabe


• Umgangsrecht - Regelung des Umgangs mit dem Kind

Unterhalt
Unterhalt bezeichnet die für den Lebensbedarf eines Menschen erforderlichen Aufwendungen.
Der Unterhalt soll gewährleisten, dass der Lebensstandard, der vor einer Trennung bestanden
hat, im Wesentlichen aufrechterhalten werden kann.
Kindesunterhalt
Gegenüber den gemeinsamen Kindern besteht nach einer Scheidung weiterhin Unterhaltspflicht.
Derjenige, bei dem das Kind lebt, erfüllt seine Pflicht durch die tägliche Fürsorge und Erziehung.
Von der anderen Seite müssen Unterhaltszahlungen geleistet werden, deren Höhe sich nach dem
Einkommen richtet.
Wenn bestehende Unterhaltsverpflichtungen von einem Elternteil nicht erfüllt werden, darf dies
nicht zulasten des Kindes gehen. Zur finanziellen Entlastung alleinstehender Elternteile kann
daher aus öffentlichen Mitteln ein Unterhaltsvorschuss gewährt werden.
Tipp: Im Zweifel empfiehlt es sich, frühzeitig einen Rechtsanwalt einzuschalten oder eine
Beratungsstelle aufzusuchen.
Ehegattenunterhalt
Kann ein Ehegatte nach der Scheidung nicht selbst für seinen Unterhalt sorgen, hat er unter
bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Unterhalt gegenüber dem anderen Ehegatten.
Der Anspruch auf Zahlung des Unterhalts beginnt bereits mit dem Getrenntleben. Sind sich die
Partner über die Zahlung nicht einig, sollte der zu Unterhaltszahlungen verpflichtete Ehegatte

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bereits zu diesem Zeitpunkt aufgefordert werden, Auskünfte zu seinem Einkommen und seinem
Vermögen zu erteilen und einen entsprechenden Unterhalt zu gewähren. Im Zweifel empfiehlt sich
auch hier die frühzeitige Einschaltung eines Rechtsanwalts.
Voraussetzung einer Ehegattenunterhaltszahlung nach der Scheidung ist, dass
• ein Unterhaltstatbestand nach den §§ 1570 ff. BGB vorliegt,
• der unterhaltsbedürftige Ehepartner nicht selbst für seinen Unterhalt sorgen kann (Bedürftigkeit)
und
• der andere Ehepartner aus seinem eigenen Einkommen und Vermögen zu dem Unterhalt des
unterhaltsbedürftigen Partners beitragen kann (Leistungsfähigkeit).
Je nachdem, in welcher Situation sich der andere Partner befindet, kann sich eine der folgenden
Verpflichtungen zur Unterhaltszahlung ergeben:
• Betreuungsunterhalt: der andere Partner hat ein Kind zu betreuen und kann deshalb keiner
Arbeit nachkommen
• Unterhalt wegen Alters: der andere Partner ist für eine Erwerbstätigkeit zu alt
• Unterhalt wegen Krankheit: der andere Partner ist krank
• Unterhalt wegen Arbeitslosigkeit: der andere Partner findet keine Arbeit
• Aufstockungsunterhalt:
• der andere Partner hat zwar eine Arbeitsstelle, verdient jedoch nicht genug, um seinen
früheren Lebensstandard fortführen zu können
• der andere Partner durchläuft eine Ausbildung, Fortbildung oder Umschulung
• Billigkeitsunterhalt: der andere Partner kann aus sonstigen schwerwiegenden Gründen Unterhalt
verlangen
Ehegatten können Vereinbarungen treffen, in denen sie die Höhe und Zahlungsmodalitäten
festlegen oder für die Zeit nach der Scheidung den Unterhalt sogar ausschließen. Eine
Vereinbarung, die vor der Rechtskraft der Scheidung getroffen wird, bedarf der notariellen
Beurkundung.
Die Höhe des Unterhalts bestimmt sich grundsätzlich nach den ehelichen Lebensverhältnissen.
Sie hängt von der Bedürftigkeit des Unterhaltsberechtigten und der Leistungsfähigkeit des zur
Zahlung Verpflichteten ab.
Hinweis: Wenn sich die Einkommensverhältnisse des Unterhaltspflichtigen wesentlich verändern
(häufig wird dies bei Veränderungen von ungefähr zehn Prozent nach oben oder unten
angenommen), besteht die Möglichkeit, die Höhe des Unterhalts durch einen entsprechenden
Antrag an das Amtsgericht abändern zu lassen. Fragen Sie hierzu Ihren Rechtsanwalt.
Sehr problematisch sind die Fälle, in denen sich ein Unterhaltspflichtiger seinen Verpflichtungen
zu entziehen versucht, indem er zum Beispiel die Zahlungen einstellt oder, um dem ehemaligen
Partner zu schaden, seine Arbeitszeit und damit sein Einkommen reduziert. Auch in solchen
Fällen ist es sinnvoll, sich bei einer Beratungsstelle oder einem Rechtsanwalt beraten zu lassen.
Tipp: Die Leitlinien zur Festsetzung des Kindes- und Ehegattenunterhalts sowie die Düsseldorfer
Tabelle, die zur Ermittlung des Unterhalts für minderjährige und im elterlichen Haushalt lebende

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volljährige Kinder angewandt wird, finden Sie auf den Seiten des Oberlandesgerichts Stuttgart und
des Oberlandesgerichts Karlsruhe ("Süddeutsche Leitlinien").

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Trennungsunterhalt
• Unterhalt für minderjährige Kinder - Antrag auf Kindesunterhalt
• Unterhalt für minderjährige Kinder - Festsetzung im vereinfachten Verfahren
• Unterhaltsvorschuss

Zugewinnausgleich
Der Zugewinnausgleich ist ein Ausgleich des während der Ehe erworbenen Vermögens. In einem
Scheidungsverfahren wird auf Antrag beim Amtsgericht (Familiengericht) das während der Ehe
erwirtschaftete Vermögen zwischen den Ehepartnern ausgeglichen.
Anspruch auf Zugewinnausgleich haben Sie, wenn
• Sie im Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben und
• Ihr Ehepartner während der Ehe mehr Vermögen erwirtschaftet hat als Sie.
Der Güterstand der Zugewinngemeinschaft gilt immer dann, wenn Sie keinen Ehevertrag
geschlossen haben und in diesem Gütertrennung oder Gütergemeinschaft vereinbart haben.
Hinweis: Wurde ein Ehevertrag abgeschlossen, gelten die vertraglichen Vereinbarungen, soweit
diese rechtlich zulässig sind.
Berechnung des Zugewinnausgleichs
Bei beiden Ehegatten wird das Vermögen am Tag der Eheschließung (Anfangsvermögen) und
das Vermögen an dem Tag, an dem der Scheidungsantrag zugestellt wird (Endvermögen),
ermittelt. Daraus errechnet sich, wie viel einerseits die Ehefrau und andererseits der Ehemann
während der Ehe erwirtschaftet haben (Endvermögen abzüglich Anfangsvermögen). Derjenige,
der weniger erwirtschaftet hat, hat einen Anspruch auf die Hälfte der Differenz.
Beispiel: Hat der Ehemann während der Ehe ein Vermögen von 60.000 Euro hinzuerworben, die
Ehefrau nur 30.000 Euro, muss der Ehemann die Hälfte der Differenz, also 15.000 Euro,
ausgleichen.

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Hinweis: Schenkungen und Erbschaften, die ein Ehegatte während der Ehe erhält, werden
seinem Anfangsvermögen zugerechnet und bleiben somit außer Betracht.
Der Zugewinnausgleich muss grundsätzlich in bar an den anderen Ehepartner gezahlt werden.
Die Ehepartner können auch eine andere Art der Vereinbarung treffen (z.B. Übertragung des
Miteigentumsanteils an einer Wohnung).
Tipp: Es ist empfehlenswert, sich von einem Rechtsanwalt beraten zu lassen.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Beratungsstellen
Benötigen Sie Hilfe, Unterstützung oder Beratung sowohl vor als auch nach der Scheidung,
können Sie sich unter anderem an eine dieser Beratungsstellen wenden:
• Rechtsanwaltskammern
• Beratungsführer online der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.
(DAJEB)
• TelefonSeelsorge in Baden-Württemberg
• Diakonie Baden
• Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatung e.V. Karlsruhe
• Pro Familia online Landesverband Baden-Württemberg
• Pro Familia online – Mediation
• Familienratgeber PFIFF der Stadt Pforzheim
• Psychotherapie-Informations-Dienst: Therapeutensuche
• Jugendämter (Beratung für Scheidungskinder)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Nach der Scheidung

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Durch die Scheidung können sich Änderungen in Ihren persönlichen Verhältnissen ergeben, die
Sie bestimmten Behörden und Stellen mitteilen müssen. Gesetzlich vorgeschrieben ist die
Änderung des Namens und der Adresse in Ihren Ausweisdokumenten und den Fahrzeugpapieren.
Beachten Sie, dass bei Namensänderungen ein alter Fahrzeugbrief oder Fahrzeugschein durch
die Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II ersetzt wird.
Darüber hinaus sollten Sie die Änderungen folgenden Einrichtungen bekannt geben:
• Arbeitgeber
Wenn Sie nach der Scheidung einen neuen Namen tragen, sollten Sie dies Ihrem Arbeitgeber
möglichst umgehend mitteilen. Dieser kann Ihre Namensänderung unter anderem der
Sozialversicherung (Rentenversicherung und Krankenversicherung) mitteilen und Ihnen Ihre
Lohnsteuerkarte vorzeitig aushändigen, damit Sie die notwendigen Änderungen auch darin
vornehmen lassen können (z.B. Wechsel der Steuerklasse).
• Banken, Versicherungen
Ihren neuen Namen sollten Sie den Banken und Versicherungsgesellschaften, bei denen Sie
Konto-/Depotinhaber oder Versicherungsnehmer sind, schnellstmöglich anzeigen, um Nachteile
zu vermeiden. In der Regel wird die Bank beziehungsweise die Versicherung einen Nachweis
von Ihnen verlangen.
• Kabelanbieter
Wenn Sie selbst Vertragspartner des Kabelnetzbetreibers sind, müssen Sie ihm die
Namensänderung mitteilen. In Baden-Württemberg ist die Kabel Baden-Württemberg GmbH
(Kabel BW) der Kabelnetzbetreiber. Bitte benutzen Sie für Ihre Mitteilung das Kontaktformular
der Kabel BW. Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen und nur der Vermieter einen Vertrag mit
einem Kabelnetzbetreiber hat, müssen Sie dem Kabelnetzbetreiber Ihre Namensänderung nicht
mitteilen. Wenn sich nicht nur Ihr Name ändert, sondern Sie auch Ihren Wohnsitz innerhalb des
Landes Baden-Württemberg oder nach Baden-Württemberg verlegt haben, wenden Sie sich
ebenfalls in der beschriebenen Weise an Kabel BW. Bei einem Umzug in ein anderes
Bundesland wenden Sie sich an den jeweiligen Anbieter.
• Telefonanbieter
Für die korrekte Rechnungsstellung und Ihren Eintrag in das Telefonbuch ist es wichtig, Ihre
Namensänderung Ihrer Telefongesellschaft mitzuteilen. Meist können Sie dies telefonisch unter
kostenfreien Servicenummern anzeigen und die Änderung Ihres Eintrags für die nächste
Telefonbuchausgabe bekannt geben. Falls sich auch Ihre Adresse geändert hat, finden Sie
Informationen über die Abmeldung und Anmeldung des Telefonanschlusses in der
gleichnamigen Verfahrensbeschreibung.
• Versorgungsunternehmen
Als Eigentümer einer Wohnung oder eines Hauses sind Sie in der Regel direkter
Vertragspartner des jeweiligen Versorgungsunternehmens, dem Sie Ihre Namensänderung
mitteilen sollten. Dies können Sie formlos durchführen – größere Anbieter bieten dazu auch

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Onlineformulare an. Wenn Sie Mieter sind, ist bei den Versorgern für Fernwärme, Gas und
Wasser in der Regel nur Ihr Vermieter Vertragspartner, sodass Sie (außer an Ihren Vermieter)
keine Änderungen mitzuteilen brauchen. Nur mit Ihrem Stromversorger besteht üblicherweise
ein Vertrag, den Sie ändern sollten.
Es ist empfehlenswert, auch in anderen Dokumenten (z.B. Lohnsteuerkarte) den Namen ändern
zu lassen. Weitere Details finden Sie in den Verfahrensbeschreibungen.
Hinweis: Da Bewohnerparkausweise für Kraftfahrzeuge und deren Halter in der Regel anhand
des Nummernschildes vergeben werden und somit weiterhin gültig bleiben, ist die Mitteilung der
Namensänderung nicht vorgeschrieben. In manchen Städten/Gemeinden wird nur ein
Bewohnerparkausweis pro Familie oder Wohnung vergeben. Auskunft hierzu erteilt Ihnen Ihre
Gemeinde. Weitere Informationen zum Bewohnerparkausweis bietet Ihnen die gleichnamige
Verfahrensbeschreibung.
Hat sich im Zusammenhang mit der Scheidung Ihre Adresse geändert, sollten Sie sich umgehend
ummelden beziehungsweise am neuen Wohnort anmelden. Weitere Einzelheiten finden Sie in der
Checkliste zum Umzug.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 04.04.2009 freigegeben.

Zu den Verfahren und Dienstleistungen:

• Abmeldung und Anmeldung des Telefonanschlusses


• Adress- oder Namensänderung an das Bundesverwaltungsamt (für ehemalige BAföG-
Empfänger)
• Bewohnerparkausweis
• Lohnsteuerkarte - Änderungen bei Scheidung
• Meldung von Änderungen an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ)
• Meldung von Änderungen an die Krankenkasse
• Meldung von Änderungen an die Rentenversicherung
• Mitteilungen an die Hochschule
• Namensänderung bei Scheidung des Hundehalters
• Namensänderung im Führerschein
• Namensänderung im Personalausweis bei Scheidung
• Namensänderung im Reisepass bei Scheidung
• Namensänderung nach der Scheidung

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• Namens- und Adressänderungen in der Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II

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Verknüpfte Verfahrensbeschreibungen:

Abmeldung und Anmeldung des


Telefonanschlusses
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Sonstiges
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Den Telefonanschluss in Ihrer alten Wohnung melden Sie bei Ihrer Telefongesellschaft schriftlich
ab (die Adresse befindet sich auf jeder Rechnung – dort ist auch eine Servicetelefonnummer
angegeben, um gegebenenfalls noch Unklarheiten zu beseitigen).
Tipp: In vielen Orten können Sie die Abmeldung auch in einem Servicecenter persönlich
vornehmen. Ob es in Ihrem Ort ein Servicecenter gibt, erfahren Sie bei Ihrer Telefongesellschaft.
Hinweis: Gibt es bereits einen Nachmieter für Ihre alte Wohnung, kann der Telefonanschluss
auch auf diesen übertragen werden.
Für Ihren neuen Wohnsitz können Sie bei Ihrer Telefongesellschaft einen neuen Telefonanschluss
und – wenn gewünscht – die Eintragung ins örtliche Telefonbuch beantragen.

Zuständige Stelle

die Telefongesellschaften

Verfahrensablauf

Die Anmeldung Ihres neuen Telefonanschlusses kann telefonisch oder schriftlich bei Ihrer
Telefongesellschaft erfolgen. In vielen Orten gibt es auch Servicecenter der
Telefongesellschaften, in denen Sie die Anmeldung persönlich vornehmen können.

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Kosten

Für die Abmeldung Ihres Telefonanschlusses werden keine Gebühren erhoben.


Für die Neuanmeldung wird eine einmalige Anschlussgebühr erhoben, unabhängig davon, ob Sie
Ihre alte Rufnummer beibehalten oder eine neue Rufnummer beantragen. Die Kosten sind von
Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.

Sonstiges

Beachten Sie bei der Abmeldung Ihres Telefonanschlusses die vertraglich vereinbarten
Kündigungsfristen.
Ziehen Sie innerhalb einer Gemeinde um und bleiben im selben Ortsnetz, besteht die Möglichkeit,
Ihre bestehende Telefonnummer beizubehalten. Fragen Sie diesbezüglich bei Ihrer
Telefongesellschaft nach.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 20.03.2009 freigegeben.

Adress- oder Namensänderung an das


Bundesverwaltungsamt (für ehemalige BAföG-
Empfänger)
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

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Die Rückzahlung des Darlehensanteils beginnt fünf Jahre nach dem Ende Ihrer BAföG-
Förderungshöchstdauer (dieses muss also nicht fünf Jahre nach dem Ende Ihres Studiums sein).
Das Bundesverwaltungsamt (BVA) nimmt diesbezüglich circa sechs Monate vor
Rückzahlungsbeginn mit Ihnen Verbindung auf.
Damit dieser Kontakt reibungslos stattfinden kann, müssen Sie dem BVA bei Umzug Ihre neue
Anschrift beziehungsweise bei Heirat oder Scheidung die Änderung des Familiennamens
mitteilen.
Versäumen Sie es, die Änderung mitzuteilen, müssen Sie einen Pauschalbetrag für den Aufwand
der Anschriftenermittlung zahlen.

Zuständige Stelle

das Bundesverwaltungsamt (BVA)


Hinweis: Das BVA hat die Aufgabe, Darlehen nach dem BAföG zu verwalten und einzuziehen.

• Zur zuständigen Dienststelle 'Bundesverwaltungsamt'

Zur Anzeige gegebenenfalls weiterer zuständiger Stellen wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Die neue Adresse kann entweder telefonisch oder schriftlich an das BVA gesendet oder über das
Onlineformular zur Adressänderung übermittelt werden.
Erforderliche Angaben sind:
• Name (gegebenenfalls auch früherer Familienname)
• Vorname
• Geburtsdatum
• gegebenenfalls Telefonnummer, E-Mail-Adresse
• Geschäftszeichen (falls bereits Briefverkehr mit dem BVA besteht) oder
• Förderungsnummer (kann dem letzten BAföG-Bescheid entnommen werden) sowie
• die neue und die alte Anschrift

Zu den Formularen/Onlinediensten:
• Adress- oder Namensänderung (für ehemalige BAföG-Empfänger) (Formular)

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Kosten

Bei Versäumnis der Mitteilung werden Ihnen pauschal 25 Euro oder, je nach Aufwand der
Anschriftenermittlung, die höheren Kosten in Rechnung gestellt.

Sonstiges

Hinweis für freigestellte Darlehensnehmer


Sind Sie in der Rückzahlungsphase vom BVA auf Antrag wegen geringen Einkommens für eine
bestimmte Dauer von der Rückzahlungsverpflichtung freigestellt, muss dem BVA jede Änderung
der Familien- und Einkommensverhältnisse unverzüglich schriftlich oder per E-Mail mitgeteilt
werden.
Denken Sie bitte an diese gesetzliche Verpflichtung, da Sie einen Bußgeldtatbestand erfüllen,
wenn Sie – auch fahrlässig (z.B. aus Vergesslichkeit) – dieser Mitteilungspflicht nicht
nachkommen.

Rechtsgrundlage

§ 12 Darlehensverordnung (DarlehensV) (Mitteilungspflichten des Darlehensnehmers)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Bundesverwaltungsamt hat ihn am 06.06.2008 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Aufenthaltbestimmungsrecht - Antrag auf


einstweilige Anordnung zur Kindesherausgabe
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf

20
• Frist/Dauer
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Im Rahmen der sogenannten Personensorge für ein Kind haben die sorgeberechtigten Eltern oder
Pflegepersonen neben der Betreuung, Erziehung und Beaufsichtigung auch das Recht, den
Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen. Gerade bei Trennung oder Scheidung geraten Eltern
darüber leicht in Streit und suchen Klärung vor Gericht. Aus dem Aufenthaltsbestimmungsrecht
folgt grundsätzlich auch das Recht, die Herausgabe des Kindes von anderen Personen zu
verlangen.
Mit Rücksicht auf das Kind kann das Familiengericht in dringenden Sorge- und
Umgangsrechtverfahren auch eine einstweilige Anordnung treffen. Wenn zum Schutz des Kindes
ein unverzügliches Einschreiten dringend geboten ist, kommt auch eine einstweilige Anordnung
auf Kindesherausgabe in Betracht.
Hinweis: Zur Beratung und Antragstellung ist es empfehlenswert, einen Rechtsanwalt in
Anspruch zu nehmen.

Zuständige Stelle

• in der Regel das Amtsgericht (Familiengericht), das für den gewöhnlichen Aufenthaltsort des
Kindes zuständig ist
• im Zusammenhang mit einem Scheidungsverfahren: das Amtsgericht (Familiengericht), bei dem
das Verfahren anhängig ist, wenn es um die Herausgabe des Kindes an den anderen Elternteil
geht

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

Antragsberechtigt sind die Sorgeberechtigten. Das können die Eltern gemeinsam oder nur ein
Elternteil sein, je nachdem, ob gemeinsames oder alleiniges Sorgerecht besteht.
Das Gericht prüft, ob eine Herausgabepflicht des anderen Elternteils oder eines Dritten gegenüber
dem Sorgeberechtigten besteht.
Ein Eilverfahren zur Herausgabe des Kindes kann nur durchgeführt werden, wenn das Wohl des
Kindes gefährdet ist – etwa weil die Eltern ihr Sorgerecht missbrauchen oder das Kind
vernachlässigen – und wenn dieser Gefahr nicht anders begegnet werden kann. Den Antrag auf

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einstweilige Anordnung zur Herausgabe des Kindes stellen Sie (eventuell unter Beteiligung eines
Rechtsanwalts) beim zuständigen Familiengericht.

Verfahrensablauf

Der Richter muss die Eltern, das Jugendamt und – wenn erforderlich – das Kind hören. Von dieser
Anhörung kann nur aus schwerwiegenden Gründen abgesehen werden. Dies dient nicht nur dem
Recht der Betroffenen, sondern ermöglicht es auch dem Gericht, sich einen persönlichen Eindruck
von den Beteiligten zu verschaffen.
Gibt der Verpflichtete das Kind trotz einer einstweiligen Anordnung nicht freiwillig heraus, kann der
Richter Zwangsmaßnahmen zur Herausgabe des Kindes anordnen. Diese können auch so weit
gehen, dass die Polizei ermächtigt wird, die Wohnung zu durchsuchen und das Kind an den
Berechtigten zu übergeben.

Frist/Dauer

Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung werden als sogenannte "Eilverfahren" vor
Gericht beschleunigt behandelt. Dennoch müssen Sie mit einer gewissen Bearbeitungszeit
rechnen.

Rechtsgrundlage

• § 1632 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Herausgabe des Kindes, Bestimmung des Umgangs,
Verbleibensanordnung bei Familienpflege)
• § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Gerichtliche Maßnahmen bei Gefährdung des
Kindeswohls)
• §§ 49 ff. Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) (Einstweilige Anordnung)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

22
Bewohnerparkausweis
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Vor allem in größeren Städten ist in manchen Wohngebieten das Parken zu gewissen Zeiten oder
sogar immer nur mit einer Sondergenehmigung, dem Bewohnerparkausweis, erlaubt. Der
Bewohnerparkausweis garantiert dabei keinen (festen) Stellplatz.
Durch dieses System werden die Anwohner bei der Vergabe von Parkplätzen gegenüber anderen
Autofahrern bevorzugt – externe Dauerparker werden verdrängt.
Hinweis: Stellplätze für Behinderte sind von der Anwohnerparkregelung ausgenommen.

Zuständige Stelle

die Gemeinde-/Stadtverwaltung des Wohnortes

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

• Sie müssen Ihre Wohnung im Bewohnerparkgebiet bereits gemeldet haben und dort auch
tatsächlich wohnen.
• Das Fahrzeug muss auf Sie zugelassen sein oder dauerhaft von Ihnen genutzt werden.
Wird das Fahrzeug dauerhaft durch eine andere Person als den Fahrzeughalter benutzt,
benötigt diese Person vom Fahrzeughalter eine Bestätigung, die besagt, dass er dieser Person
das Fahrzeug zur dauerhaften Nutzung überlässt.
Hinweis: Von den Gemeinden kann die Erteilung des Ausweises von weiteren Voraussetzungen
abhängig gemacht werden (z.B. Hauptwohnsitz, fehlende Garage). Im Zweifel sollten Sie sich
daher bei der zuständigen Stelle über die Voraussetzungen informieren.

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Verfahrensablauf

Wegen der vorzulegenden Unterlagen beantragen Sie den Bewohnerparkausweis in der Regel am
besten persönlich bei Ihrer Stadtverwaltung.
Einige Städte ermöglichen jedoch auch eine schriftliche oder sogar elektronische Beantragung.
In diesen Fällen erhalten Sie den Parkausweis zugesandt. Wenn Sie einen dieser Wege wählen
möchten, erkundigen Sie sich zunächst bei Ihrer Stadtverwaltung, welche Unterlagen übersandt
werden müssen.

Erforderliche Unterlagen

• Führerschein
• alter Fahrzeugschein oder neue Zulassungsbescheinigung Teil I
• aktueller Personalausweis oder Reisepass mit aktueller Meldebestätigung
• gegebenenfalls Bestätigung vom Fahrzeughalter, wenn Antragsteller nicht gleich Fahrzeughalter
ist

Kosten

Die Kosten für die ausgestellte Berechtigung sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich
hoch.

Rechtsgrundlage

§ 45 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) (Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen) in


Verbindung mit der jeweiligen örtlichen Satzung

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr hat ihn am 09.04.2010 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

24
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
früher: Haushaltsfreibetrag

• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Frist/Dauer
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Für "echte" Alleinerziehende wurde ab dem Jahr 2004 ein Entlastungsbetrag von 1.308 Euro
eingeführt, der über die Steuerklasse II berücksichtigt wird. Der Entlastungsbetrag wird vom zu
versteuernden Einkommen vor Anwendung des Steuertarifs abgezogen und bleibt damit
steuerfrei.

Zuständige Stelle

• für Kinder über 18 Jahre: das Finanzamt, in dessen Bezirk Sie wohnen
• für Kinder unter 18 Jahren: die Gemeinde-/Stadtverwaltung Ihres Wohnorts

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

• Alleinerziehende (bitte beachten Sie hierzu den Hinweis)


• mindestens ein Kind, für das Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Abs. 6 EStG (Kindergeld
oder Kinderfreibetrag) besteht und das zum Haushalt des Alleinerziehenden gehört
• unbeschränkte Einkommensteuerpflicht, also entweder Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt
in Deutschland

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Hinweis: Leben andere erwachsene Personen mit im Haushalt und beteiligen sich an der
Haushaltsführung in irgendeiner Form, führt dies zur Versagung der neuen Steuerklasse II. Nicht
ehelichen Lebensgemeinschaften, eingetragenen Lebenspartnerschaften mit Kindern steht der
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende ebenfalls nicht zu.

Verfahrensablauf

Der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende ist bei der Steuerklasse II bereits in die
Lohnsteuertabelle eingearbeitet, sodass Sie, wenn auf Ihrer Lohnsteuerkarte diese Steuerklasse
eingetragen ist, keinen Antrag stellen müssen.
Wenn bisher auf Ihrer Lohnsteuerkarte eine andere Steuerklasse eingetragen war und nunmehr
die Voraussetzungen für die Steuerklasse II bei Ihnen vorliegen (z.B. durch die Geburt eines
Kindes), beantragen Sie eine Steuerklassenänderung bei Ihrer Wohnortgemeinde.
Das Formular erhalten Sie bei der Gemeinde. Wenn Sie bisher keine Lohnsteuerkarte hatten,
lassen Sie sich bei Ihrer Gemeinde eine Lohnsteuerkarte mit der Steuerklasse II ausstellen.
Begründet ein über 18 Jahre altes Kind, für das Sie Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32
Einkommensteuergesetz (Kinderfreibetrag oder Kindergeld) haben, den Anspruch auf den
Entlastungsbetrag, ist für die Eintragung der Steuerklasse II das Finanzamt zuständig.

Erforderliche Unterlagen

• Lohnsteuerkarte
• bei Geburt eines Kindes: Geburtsurkunde

Frist/Dauer

Gemäß Einkommensteuergesetz besteht die gesetzliche Verpflichtung zur Änderung der


Steuerklasse II, wenn die genannten Voraussetzungen im laufenden Steuerjahr wegfallen. Dies
gilt bei mehrfacher Meldung des Kindes auch dann, wenn das Kindergeld künftig an den anderen
Elternteil ausgezahlt wird. Für jeden Monat, in dem die Voraussetzungen nicht vorgelegen haben,
verringert sich der Entlastungsbetrag um ein Zwölftel.

Kosten

Es entstehen keine Gebühren oder sonstige Kosten.

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Sonstiges

Auskünfte erteilt das Finanzamt, in dessen Bezirk Sie wohnen.

Rechtsgrundlage

§ 24b Einkommensteuergesetz (EStG) (Entlastungsbetrag für Alleinerziehende)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Finanzministerium, vertreten durch die Oberfinanzdirektion Karlsruhe, hat ihn am 06.07.2009
freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Lohnsteuerkarte - Änderungen bei Scheidung


• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Frist/Dauer
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Sollten Sie nach der Scheidung Ihren Namen ändern, müssen Sie die Änderung in die
Lohnsteuerkarte eintragen lassen.

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Zuständige Stelle

die Gemeinde-/Stadtverwaltung des Wohnortes

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

Ihr Name hat sich geändert und stimmt nicht mehr mit dem auf der Lohnsteuerkarte
ausgewiesenen Namen überein.

Verfahrensablauf

Sie können den Antrag auf Änderung der Lohnsteuerkarte bei Ihrer Gemeinde-/Stadtverwaltung
persönlich oder schriftlich stellen. Dort erhalten Sie auch das Antragsformular. Einige Gemeinden
stellen das Formular auch über das Internet zur Verfügung. Sie können das Formular am PC
ausfüllen und ausdrucken und müssen es noch unterschreiben.
Hinweis: Wenn Sie jemanden mit der Beantragung beauftragen, erteilen Sie ihm eine schriftliche
Vollmacht, geben ihm Ihren Reisepass oder Personalausweis sowie die weiteren Unterlagen mit
und bitten die beauftragte Person, auch den eigenen Reisepass oder Personalausweis
mitzunehmen.

Erforderliche Unterlagen

• Personalausweis oder Reisepass


• alte Lohnsteuerkarte
• beglaubigter Ausdruck aus dem Eheregister mit eingetragener Scheidung (oder beglaubigter
Ausdruck aus dem Eheregister und das rechtskräftige Scheidungsurteil)
• gegebenenfalls Bescheinigung der Namensänderung des Standesamtes
Hinweis: Die Scheidung erfordert keine Änderung der auf den Lohnsteuerkarten des laufenden
Jahres eingetragenen Steuerklassen. In der Regel haben sich die Ehegatten bereits im Vorjahr
getrennt, sodass auf ihren Lohnsteuerkarten die Steuerklasse I oder II eingetragen sein müsste.
Ist dies nicht der Fall, müssen die Steuerklassen geändert werden.

Frist/Dauer

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Ein Lohnsteuerklassenwechsel ist grundsätzlich nur einmal im Jahr möglich. Der Antrag muss bis
zum 30. November des Jahres gestellt werden, für das die Lohnsteuerkarte gilt.

Kosten

Es entstehen keine Gebühren oder sonstige Kosten.

Sonstiges

Auskünfte erteilt auch das Finanzamt, in dessen Bezirk Sie wohnen.

Rechtsgrundlage

§ 39 Einkommensteuergesetz (EStG) (Lohnsteuerkarte)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Finanzministerium, vertreten durch die Oberfinanzdirektion Karlsruhe, hat ihn am 20.03.2009
freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Meldung von Änderungen an die


Gebühreneinzugszentrale (GEZ)
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Freigabevermerk

29
Allgemeine Informationen

Wenn Sie bereits bei der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) gemeldet sind, müssen Sie ihr jede
Adress- oder Namensänderung unverzüglich unter Angabe Ihrer Teilnehmernummer mitteilen.
Die Teilnehmernummer ist im Falle des Gebühreneinzugs der Betreffzeile der Abbuchung auf
Ihrem Kontoauszug oder dem von der GEZ übersandten Überweisungsträger zu entnehmen.

Zuständige Stelle

die Gebühreneinzugszentrale (GEZ)

• Zur zuständigen Dienststelle 'Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen


Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland (GEZ)'

Verfahrensablauf

Die "Änderungsmeldung" liegt unter anderem bei Banken und Sparkassen sowie in Ihrer
Gemeinde aus und steht Ihnen auch auf den Seiten der GEZ zum Download zur Verfügung.
Schicken Sie den vollständig ausgefüllten und eigenhändig unterschriebenen Antrag per Post oder
Fax an die GEZ. Die Ummeldung kann auch elektronisch über das Internet erfolgen.

Zu den Formularen/Onlinediensten:
• GEZ-Änderungsmeldung (Formular)
• GEZ-Änderungsmeldung (Onlinedienst)

Kosten

Es fallen keine Gebühren beziehungsweise Kosten an.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Staatsministerium hat ihn am 22.12.2009 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

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Meldung von Änderungen an die Krankenkasse
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Jede Adress- oder Namensänderung sowie die Änderung des Familienstandes müssen Sie Ihrer
Krankenkasse bekannt geben.
Sie erhalten daraufhin eine neue Versicherungskarte per Post. Bis zum Erhalt der neuen
Versicherungskarte behält die alte ihre Gültigkeit.

Zuständige Stelle

Ihre Krankenkasse

Verfahrensablauf

Die Mitteilung kann formlos erfolgen. Einige Krankenkassen bieten auch Onlineformulare im
Internet an. Erkundigen Sie sich hierzu bei Ihrer Krankenkasse.

Kosten

Es fallen keine Gebühren oder Kosten an.

Rechtsgrundlage

§ 206 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V) (Auskunfts- und Mitteilungspflichten der


Versicherten)

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Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren hat ihn am 25.03.2010
freigegeben.

Meldung von Änderungen an die


Rentenversicherung
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Jede Adress- oder Namensänderung sowie die Änderung des Familienstandes müssen Sie Ihrer
Rentenversicherung bekannt geben.
Wenn Sie sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, gibt Ihr Arbeitgeber Ihre Adress- oder
Namensänderung weiter.

Zuständige Stelle

• die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg (früher: LVA)


• die Deutsche Rentenversicherung Bund (früher: BfA)

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Wenn sich Ihre Adresse oder Ihr Name geändert hat, müssen Sie dies dem
Rentenversicherungsträger schriftlich mitteilen. Bei einer Adressänderung können Sie das

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Formular nutzen, das die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg (früher: LVA)
beziehungsweise die Deutsche Rentenversicherung Bund (früher: BfA) in elektronischer Form zur
Verfügung stellt.
Hinweis: Geben Sie immer auch Ihre Versicherungsnummer an. Diese können Sie
beispielsweise dem Sozialversicherungsausweis entnehmen.
Sind Sie bereits Rentenempfänger, teilen Sie die Änderungen der Anschrift oder Bankverbindung
sowie sonstige Änderungen in den persönlichen Verhältnissen (Namensänderung, Tod des
Rentenempfängers), die auf die Zahlung der Rente Einfluss haben, dem Renten Service der
Deutschen Post AG (Vordrucke bei jeder Postfiliale) unverzüglich mit, damit die Änderung bei der
Rentenauszahlung rechtzeitig berücksichtigt werden kann. Falls Sie eine Hinterbliebenenrente
beziehen, müssen Sie auch die Änderung Ihres Familienstandes (Heirat beziehungsweise
Begründung einer Lebenspartnerschaft) mitteilen. Der Renten Service leitet die Daten an die
Rentenversicherung automatisch weiter. Diesen Service können Sie auch online nutzen.
Bitte beachten Sie, dass sich ein Umzug in die neuen Bundesländer oder ins Ausland auf Ihre
Rentenhöhe auswirken kann. Nehmen Sie deshalb rechtzeitig Kontakt mit Ihrem zuständigen
Rentenversicherungsträger auf, um sich eingehend beraten zu lassen.

Zu den Formularen/Onlinediensten:
• Auskunfts- und Beratungsstellen - Deutsche Rentenversicherung (Onlinedienst)
• Deutsche Rentenversicherung - Adressänderung (Formular)
• Rentenbeginnrechner (Onlinedienst)
• Renten-Service der Deutschen Post AG (Onlinedienst)

Erforderliche Unterlagen

wenn sich Ihr Name oder Ihr Familienstand geändert hat: Urkunde im Original oder eine
beglaubigte Kopie

Kosten

Für die Änderung der Daten bei der Rentenversicherung fallen keine Gebühren beziehungsweise
Kosten an.

Rechtsgrundlage

• § 119 Sozialgesetzbuch Sechstes Buch (SGB VI) (Wahrnehmung von Aufgaben durch die
Deutsche Post AG)

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• § 196 Sozialgesetzbuch Sechstes Buch (SGB VI) (Auskunfts- und Mitteilungspflichten)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Die
Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg hat ihn am 04.07.2008 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Mitteilungen an die Hochschule


• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Wenn Sie an einer Hochschule eingeschrieben (immatrikuliert) sind, sollten Sie der Hochschule
Änderungen Ihrer privaten Daten (z.B. Namens- oder Adressänderung) unverzüglich mitteilen, vor
allem dann, wenn Sie wichtige Mitteilungen von der Hochschule (z.B. Immatrikulationsbogen,
Prüfungsmitteilungen) erwarten.

Zuständige Stelle

das Studierendensekretariat oder Studienbüro

• Zur zuständigen Dienststelle 'Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg GmbH'


• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach
(Studienakademie)'

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• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach
(Studienakademie), Campus Bad Mergentheim'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg
(Studienakademie), Campus Friedrichshafen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
(Studienakademie), Campus Horb'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Duale Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen
(Studienakademie)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Fachhochschule Schwetzingen - Hochschule für Rechtspflege'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Filmakademie Baden-Württemberg GmbH'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Standort Albstadt'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Biberach - Architektur und Bauwesen.
Betriebswirtschaft und Biotechnologie'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Reutlingen - Technik, Wirtschaft, Informatik, Design'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule der Medien Stuttgart '
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Esslingen - Technik und Sozialwesen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg '
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd '
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften
Albstadt-Sigmaringen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für Technik Stuttgart '
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Furtwangen - Hochschule für Informatik,Technik
,Wirtschaft und Medien'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Furtwangen -Hochschule für
Informatik,Technik,Wirtschaft und Medien, Außenstelle Villingen-Schwenningen'

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• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Heilbronn - Hochschule für Technik, Wirtschaft und
Informatik'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Heilbronn, Außenstelle Künzelsau'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Konstanz - Hochschule für Technik, Wirtschaft und
Gestaltung'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Mannheim - Technik, Gestaltung, Sozialwesen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Nürtingen, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt,
Außenstelle Geislingen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Offenburg - Hochschule für Technik, Wirtschaft und
Medien'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Pforzheim - Hochschule für Gestaltung, Technik,
Wirtschaft und Recht'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Ravensburg-Weingarten - Technik, Wirtschaft,
Sozialwesen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Hochschule Ulm - Technik, Informatik und Medien'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Karlsruher Institut für Technologie (KIT)'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Pädagogische Hochschule Freiburg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Pädagogische Hochschule Heidelberg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Pädagogische Hochschule Karlsruhe'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Pädagogische Hochschule Ludwigsburg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Pädagogische Hochschule Weingarten'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Popakademie Baden-Württemberg GmbH'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Akademie der bildenden Künste Karlsruhe'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Hochschule für Musik Freiburg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Hochschule für Musik Trossingen'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Mannheim'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Tübingen '
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Freiburg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Heidelberg'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Hohenheim'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Konstanz'

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• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Mannheim'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Stuttgart'
• Zur zuständigen Dienststelle 'Universität Ulm'

Zur Anzeige gegebenenfalls weiterer zuständiger Stellen wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Für die Benachrichtigung ist keine bestimmte Form vorgeschrieben.


Sie können die Änderung persönlich im Studierendensekretariat, schriftlich oder per E-Mail
mitteilen. Wenn Sie eine Chipkarte der Hochschule besitzen, können Sie die Änderung an
manchen Hochschulen online oder an den Chip-Terminals selbst vornehmen.
Die nächste Semesterbescheinigung enthält dann die neuen Daten.
Hinweis: Da die Hochschulen in diesem Bereich nicht einheitlich verfahren, ist es sinnvoll, dass
Sie die für Ihre Hochschule geltenden Bestimmungen auf den Internetseiten der Hochschule
nachlesen.

Erforderliche Unterlagen

bei persönlicher Vorsprache: Studentenausweis und Chipkarte (soweit vorhanden)

Kosten

Es fallen keine Gebühren beziehungsweise Kosten an.

Rechtsgrundlage

Immatrikulationsordnung beziehungsweise Zulassungs- und Immatrikulationsordnung der


jeweiligen Hochschule

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat ihn am 10.12.2009 freigegeben.

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Namens- und Adressänderungen in der
Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Frist/Dauer
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Persönliche Änderungen (bei Vor- und Nachnamen beispielsweise durch Heirat oder Scheidung)
müssen Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II vermerken lassen.
Hinweis: Alte Dokumente behalten ihre Gültigkeit, bis wegen der Änderung von Angaben die
Ausstellung neuer erforderlich wird. Ein Nebeneinander von altem Fahrzeugschein und neuer
Zulassungsbescheinigung Teil II oder altem Fahrzeugbrief mit neuer Zulassungsbescheinigung
Teil I ist nicht möglich.
Bei einer Adressänderung innerhalb des Zulassungsbezirks erhalten Sie eine neue
Zulassungsbescheinigung Teil I. Haben Sie noch alte Fahrzeugpapiere, kann die neue Adresse in
den alten Fahrzeugschein eingetragen werden (es sei denn, die Adresse wurde im
Fahrzeugschein bereits einmal geändert - dann müssen neue Papiere ausgestellt werden).
Technische Änderungen müssen Sie – soweit dies notwendig ist – ebenfalls eintragen lassen.
Auch dies führt zu einer Neuausstellung der Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II. Wenn Sie
noch einen alten Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief besitzen sollten, führen die Änderungen
generell zu einer Neuausstellung der Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II.
Achtung: Die Änderung muss vom Eigentümer des Fahrzeugs gemeldet werden. Handelt es sich
beim Eigentümer und Halter des Fahrzeugs um unterschiedliche Personen, ist auch der Halter zu
einer Meldung verpflichtet.

Zuständige Stelle

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die Zulassungsbehörde Ihres Wohnortes oder Ihres Betriebssitzes (je nachdem ob es sich um ein
Privat- oder Firmenfahrzeug handelt)
Zulassungsbehörde ist
• für einen Stadtkreis: die Stadtverwaltung
• für einen Landkreis: das Landratsamt

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Sie müssen die Änderung entweder persönlich oder durch einen Dritten mit schriftlicher Vollmacht
bei der Behörde beantragen. Der Vertreter muss die Vollmacht und zusätzlich den
Personalausweis oder Reisepass vorlegen.
Soweit ein Antragsformular notwendig ist, können Sie es vorab bei der Zulassungsbehörde
besorgen und zu Hause ausfüllen. Je nach Angebot Ihrer Zulassungsbehörde steht ein
Downloadformular oder ein Onlinedienst über das Internet zur Verfügung.
Achtung: Wenn Sie Ihr Fahrzeug auf Kredit gekauft oder geleast haben und die finanzierende
Bank oder der Leasinggeber den Fahrzeugbrief oder die Zulassungsbescheinigung Teil II zur
Sicherung erhalten hat, wenden Sie sich an diese, damit sie das Dokument der
Zulassungsbehörde zur Änderung und zum Nachweis der Verfügungsberechtigung vorlegen kann.

Erforderliche Unterlagen

• Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II oder alter Fahrzeugschein und alter Fahrzeugbrief
• bei Adressänderung: Zulassungsbescheinigung Teil I
(sofern noch ein alter Fahrzeugschein vorhanden ist, dieser und der alte Fahrzeugbrief)
• Nachweis einer gültigen Haupt- (HU) und Abgasuntersuchung (AU)
• aktueller Personalausweis oder Reisepass
• ersatzweise bei Heirat: aktuelle Meldebestätigung oder Eheurkunde
• ersatzweise bei Scheidung: Scheidungsurkunde
• bei Firmen: zusätzlich
• Gewerbeanmeldung oder Handelsregisterauszug
• bei Vertretung mit schriftlicher Vollmacht: zusätzlich
• Personalausweis oder Reisepass des Bevollmächtigten

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Frist/Dauer

Die Änderung muss schnellstmöglich erfolgen.

Kosten

• Zulassungsbescheinigung Teil I: 11,40 Euro


• Zulassungsbescheinigung Teil II: 15 Euro
• gegebenenfalls zusätzlich je 0,30 Euro bei der Verwendung von Klebesiegeln
Hinweis: Die Gebühren fallen auch dann an, wenn der alte Fahrzeugbrief noch nicht
vollgeschrieben ist und als Folge der Ausstellung einer Zulassungsbescheinigung Teil II eine
Zulassungsbescheinigung Teil I ebenfalls ausgestellt werden muss.

Sonstiges

Die Zulassungsbehörde gibt die Änderungsmeldung automatisch an das Finanzamt weiter.

Rechtsgrundlage

§ 13 Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) (Mitteilungspflichten bei Änderungen)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 10.11.2008 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Namensänderung bei Scheidung des


Hundehalters
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf

40
• Kosten
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Falls Sie als Hundehalter nach der Scheidung Ihren Namen ändern, müssen Sie Ihren neuen
Namen der zuständigen Behörde bekannt geben.

Zuständige Stelle

die Gemeinde-/Stadtverwaltung des Wohnsitzes

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Sie können die Namensänderung dem zuständigen Steueramt Ihrer Gemeinde formlos mitteilen.
Je nach Angebot der Gemeinde steht ein Formular für die Änderungsmitteilung auch zum
Download zur Verfügung.

Kosten

Es fallen keine Gebühren beziehungsweise Kosten an.

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 14.04.2009 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Namensänderung im Führerschein
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle

41
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Wenn sich Ihr Name geändert hat, müssen Sie Ihren Führerschein nicht neu ausstellen lassen.
Sie können also Ihren bisherigen Führerschein behalten, wobei Sie sich im Zweifelsfall bei
Kontrollen durch Ihren Personalausweis oder Pass ausweisen müssen.
Insbesondere bei Fahrten in das Ausland kann es jedoch sinnvoll sein, wenn Sie Ihren
Führerschein umtauschen lassen. Wünschen Sie eine Namensänderung im Führerschein, wird ein
neuer Kartenführerschein ausgestellt und der alte Führerschein eingezogen (Kartenführerscheine
sind im Gegensatz zu den früher üblichen Führerscheinen im Scheckkartenformat).

Zuständige Stelle

die Führerscheinstelle Ihres Wohnortes


Führerscheinstelle ist,
• für in einen Stadtkreis: die Stadtverwaltung
• für in einen Landkreis wohnen: das Landratsamt

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Wenn Sie einen neuen Führerschein wünschen, gehen Sie zu der zuständigen Behörde und
stellen dort den Antrag. Da Sie eine Unterschrift leisten müssen, können Sie sich hierbei nicht
vertreten lassen.
Der Kartenführerschein wird zentral durch die Bundesdruckerei in Berlin hergestellt. Sobald der
Führerschein bei Ihrer Behörde vorliegt, erhalten Sie eine schriftliche Benachrichtigung. Die
Abholung des neuen Führerscheins ist auch durch einen Bevollmächtigten möglich. Der
Bevollmächtigte muss eine schriftliche Vollmacht von Ihnen, Ihren Reisepass oder
Personalausweis und seinen eigenen Reisepass oder Personalausweis vorlegen.
Gegen Zahlung einer Extragebühr gibt es die Möglichkeit einer Eilbestellung, wodurch sich die
Wartezeit auf den neuen Führerschein reduziert. Auskünfte erteilt Ihnen Ihre Behörde.

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Hinweis: Vereinzelt gibt es bereits Behörden, bei denen eine Antragstellung auch elektronisch
möglich ist. Die notwendige Unterschrift wird dann bei der Abholung geleistet. Ob Ihre Stadt oder
Ihr Landratsamt diesen Service anbietet, erfahren Sie dort.

Erforderliche Unterlagen

• Personalausweis oder Reisepass


• alter Führerschein
• ein Lichtbild, das den Bestimmungen der Passverordnung entspricht
• bei Namensänderung durch Heirat: zusätzlich
• beglaubigte Abschrift der Eheurkunde
• bei Namensänderung durch Scheidung: zusätzlich
• Namensänderungsurkunde vom Standesamt beziehungsweise Reisepass oder
Personalausweis, in dem der neue Name vermerkt ist
• wenn noch kein Kartenführerschein vorhanden ist, zusätzlich:
• Auszug aus dem örtlichen Fahrerlaubnisregister (sogenannte "Karteikartenabschrift"), sofern
der Führerschein nicht im Geltungsbereich der zuständigen Behörde ausgestellt wurde

Kosten

• Führerscheintausch in einen Kartenführerschein wegen Datenänderung (für Besitzer des alten


grauen oder rosafarbenen Führerscheins): 24 Euro
• Führerscheintausch bei Datenänderung (für Inhaber eines Kartenführerscheins): 8,70 Euro

Rechtsgrundlage

• § 21 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) (Antrag auf Erteilung)


• § 25 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) (Meldepflichten)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 11.01.2010 freigegeben.

43
Namensänderung im Personalausweis bei
Scheidung
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Frist/Dauer
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Falls Sie nach der Scheidung Ihren Namen geändert haben, müssen Sie Ihren Personalausweis
der Gemeindeverwaltung Ihres Wohnortes vorlegen, weil dieser infolge einer unzutreffenden
Eintragung (falsche Namensangabe) ungültig geworden ist.

Wenn Sie weiterhin einen Personalausweis benötigen, weil Sie Ihre Ausweispflicht nicht durch den
Besitz eines gültigen, auf den richtigen Namen ausgestellten Reisepasses erfüllen können,
müssen Sie einen neuen Personalausweis beantragen.
Hinweis: Sollten Sie schon für die Zeit bis zur Ausstellung des neuen Personalausweises ein
Ausweispapier benötigen, können Sie zugleich einen vorläufigen Personalausweis beantragen.
Der vorläufige Personalausweis ist bei der Aushändigung des neuen Personalausweises
zurückzugeben.

Zuständige Stelle

die Personalausweisbehörde, in deren Bezirk Sie mit Ihrer Hauptwohnung gemeldet sind

Personalausweisbehörde ist
• die Gemeinde-/Stadtverwaltung beziehungsweise
• die Verwaltungsgemeinschaft oder die Gemeinde, die die Aufgaben der
Personalausweisbehörde für die Wohnortgemeinde erfüllt.

44
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Verfahrensablauf

Zur Beantragung des Personalausweises müssen Sie persönlich erscheinen.


Wenn der Personalausweis bei der Verwaltung vorliegt, werden Sie in manchen Gemeinden
benachrichtigt, damit Sie diesen abholen können. Mit der Abholung können Sie auch jemanden
schriftlich bevollmächtigen (die Benachrichtigungskarte der Verwaltung enthält dazu meistens
bereits einen Vordruck). Der Bevollmächtigte muss die Vollmacht und seinen eigenen Ausweis bei
der Abholung vorlegen.

Erforderliche Unterlagen

• ein aktuelles Lichtbild im Passformat 35 x 45 mm (Fotostudios wissen darüber Bescheid)


Manche Gemeinden verlangen zwei Lichtbilder. Erkundigen Sie sich im Zweifel in Ihrer
Gemeinde oder bringen Sie vorsorglich zwei Bilder mit.
• alter Personalausweis/Kinderausweis
• ein Nachweis über die deutsche Staatsangehörigkeit (unter Umständen genügt hierfür der
ungültige Personalausweis/Reisepass)
• beglaubigter Ausdruck aus dem Eheregister oder eine aktuelle Eheurkunde oder Bescheinigung
über die Namensänderung vom Standesamt
Hinweis: Es werden auch Lichtbilder akzeptiert, die den Formvorschriften für biometriegestützte
Reisepässe entsprechen. Informationen zu den Lichtbildern gibt auch die Bundesdruckerei.

Frist/Dauer

Sie müssen unverzüglich nach der Namensänderung einen neuen Personalausweis beantragen.

Kosten

• für einen neuen Personalausweis: 8 Euro


• für einen vorläufigen Personalausweis, falls Sie für die Zeit bis zur Ausstellung des neuen
Personalausweises ein Ausweispapier benötigen: 8 Euro

45
Sonstiges

Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln "Personalausweis" und "Scheidung".

Rechtsgrundlage

• § 1 Personalausweisgesetz (PAuswG) (Ausweispflicht)


• § 2 Personalausweisgesetz (PAuswG) (Gültigkeit)
• § 7 Landespersonalausweisgesetz (LPAuswG)(Pflichten des Ausweisinhabers)
• § 9 Landespersonalausweisgesetz (LPAuswG) (Gebühren)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 22.12.2009 freigegeben.

Namensänderung im Reisepass bei Scheidung


• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Falls Sie nach der Scheidung Ihren Namen geändert haben, ist dieser infolge einer unzutreffenden
Eintragung (falsche Namensangabe) ungültig geworden.
Wenn Sie weiterhin einen Reisepass benötigen, müssen Sie einen neuen Reisepass beantragen
(z.B. weil Sie in das nicht zur EU gehörende Ausland reisen wollen).
Reisepässe werden zentral bei der Bundesdruckerei in Berlin hergestellt. Die Bearbeitungsdauer
beträgt ungefähr drei bis sechs Wochen. Kann ein Reisepass voraussichtlich nicht rechtzeitig bis
zum erstmaligen Gebrauch ausgehändigt werden, haben Sie folgende Möglichkeiten:

46
• Beantragung eines Reisepasses im Expressverfahren (Herstellungsdauer höchstens 72
Stunden)
• Beantragung eines vorläufigen Reisepasses (dieser wird sofort ausgestellt)
Tipp: Grundsätzlich werden Reisepässe mit einem Umfang von 32 Seiten ausgestellt. Gegen
eine zusätzliche Gebühr können Sie einen Reisepass mit 48 Seiten erhalten (für Vielreisende mit
zusätzlichen Seiten für Visaeinträge).

Zuständige Stelle

die Passbehörde der Gemeinde, in der Sie mit Ihrer Hauptwohnung gemeldet sind

Passbehörde ist
• die Gemeinde-/Stadtverwaltung, beziehungsweise
• die Verwaltungsgemeinschaft oder die Gemeinde, die die Aufgaben der Passbehörde für die
Wohnortgemeinde erfüllt.

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Verfahrensablauf

Seit dem 1. November 2007 werden neben dem Lichtbild nun auch Fingerabdrücke auf dem
elektronischen Chip im Reisepass gespeichert. Daher werden Ihnen bei der Antragstellung
Fingerabdrücke in Form des flachen Abdrucks des linken und des rechten Zeigefingers
abgenommen.
Hinweis: Bei Fehlen eines Zeigefingers, ungenügender Qualität des Fingerabdrucks oder
Verletzungen der Fingerkuppe wird ersatzweise der flache Abdruck entweder des Daumens, des
Mittelfingers oder des Ringfingers abgenommen. Fingerabdrücke werden nur dann nicht
abgenommen, wenn die Abnahme aus medizinischen Gründen, die nicht nur vorübergehender Art
sind, unmöglich ist.
Wenn der Reisepass bei der Verwaltung vorliegt, werden Sie in manchen Gemeinden
benachrichtigt, damit Sie diesen abholen können. Mit der Abholung können Sie auch jemanden
schriftlich bevollmächtigen (die Benachrichtigungskarte der Verwaltung enthält dazu meistens
bereits einen Vordruck). Der Bevollmächtigte muss die Vollmacht und seinen eigenen Ausweis bei
der Abholung vorlegen.

Erforderliche Unterlagen

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• alter Reisepass oder alter Personalausweis
• ein aktuelles biometrietaugliches Lichtbild im Passformat 35 x 45 mm (Fotostudios wissen
darüber Bescheid)
Manche Gemeinden verlangen zwei Lichtbilder. Erkundigen Sie sich im Zweifel in Ihrer
Gemeinde oder bringen Sie vorsorglich zwei Bilder mit.
• ein Nachweis über die deutsche Staatsangehörigkeit (unter Umständen genügt hierfür der
ungültige Reisepass/Personalausweis)
• beglaubigter Ausdruck aus dem Eheregister oder eine aktuelle Eheurkunde oder Bescheinigung
über die Namensänderung vom Standesamt
Hinweis: Es werden nur Lichtbilder akzeptiert, die den Formvorschriften für biometriegestützte
Reisepässe entsprechen. Informationen zu den Lichtbildern gibt auch die Bundesdruckerei.

Kosten

• für einen Reisepass mit 32/48 Seiten:


• Personen, die das 24. Lebensjahr vollendet haben: 59 Euro/81 Euro
• Personen, die das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet haben: 37,50 Euro/59,50 Euro
• für einen Reisepass im Expressverfahren: zusätzlich jeweils 32 Euro
• für einen vorläufigen Reisepass: 26 Euro

Sonstiges

Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln "Reisepass" und "Scheidung".

Rechtsgrundlage

• § 4 Passgesetz (PassG) (Passmuster)


• § 6 Passgesetz (PassG) (Ausstellung eines Passes)
• § 11 Passgesetz (PassG) (Ungültigkeit eines Passes)
• § 15 Passgesetz (PassG) (Pflichten des Passinhabers)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 16.12.2009 freigegeben.

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Namensänderung nach der Scheidung
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Der Partner, dessen Geburtsname beziehungsweise geführter Name nicht Familienname


(Ehename) geworden ist, hat nach der Scheidung folgende Möglichkeiten: Er kann
• seinen Geburtsnamen beziehungsweise den bis zur Bestimmung des Ehenamens geführten
Namen wieder annehmen,
• dem Ehenamen seinen Geburtsnamen oder den zur Zeit der Erklärung über die Bestimmung
des Ehenamens geführten Namen als Begleitnamen voranstellen oder anfügen – dies darf nur
zu einem höchstens zweigliedrigen neuen Namen führen (z.B. Müller-Huber) oder
• einen während der Ehe vorangestellten oder angefügten Begleitnamen ablegen.
Hinweis: Die Namensänderung hat keine Auswirkung auf den Familiennamen von Kindern aus
geschiedenen Ehen.

Zuständige Stelle

• für die Entgegennahme der Erklärung: jedes Standesamt


• für die Führung des Eheregisters: das Standesamt der Eheschließung

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Voraussetzungen

Die Ehe muss durch ein rechtskräftiges Urteil geschieden worden sein.

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Verfahrensablauf

Das Standesamt, welches Ihre Erklärung über die Namensänderung entgegennimmt, stellt Ihnen
eine Bescheinigung aus.
Ist dieses Standesamt nicht gleichzeitig für die Führung des Eheregisters zuständig, leitet es Ihre
Erklärung an das Standesamt der Eheschließung und das Standesamt Ihres Geburtsortes, wenn
sich die Namensänderung auch auf den Geburtsnamen erstreckt, weiter. Das Eheregister sowie
das Geburtenregister werden fortgeschrieben.
Als Nachweis Ihres neuen Nachnamens können Sie folgende kostenpflichtige Dokumente
beantragen:
• einen beglaubigten Ausdruck aus dem Geburtenregister
• einen beglaubigten Ausdruck aus dem Eheregister

Erforderliche Unterlagen

• Reisepass oder Personalausweis


• bei Vorsprache bei dem Standesamt, welches das Eheregister führt: zusätzlich
• rechtskräftiges Scheidungsurteil
• bei Vorsprache bei einem anderen Standesamt: zusätzlich
• beglaubigter Ausdruck aus dem Eheregister mit eingetragener Scheidung oder
• beglaubigter Ausdruck aus dem Eheregister und das rechtskräftige Scheidungsurteil

Kosten

• Beglaubigung oder Beurkundung einer Erklärung zur Namensführung: 20 Euro


• Wird die Bescheinigung über eine Namensänderung nicht im Zusammenhang mit der
Entgegennahme einer namensrechtlichen Erklärung ausgestellt: 10 Euro
• aktuelle Urkunden oder beglaubigte Ausdrucke aus dem Personenstandsregister: je 12 Euro

Rechtsgrundlage

• § 1355 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Ehenamen)


• § 41 Personenstandsgesetz (PStG) (Erklärungen zur Namensführung von Ehegatten)
• § 46 Personenstandsverordnung (PStV) (Bescheinigung über Erklärungen zur Namensführung)

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Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Innenministerium hat ihn am 04.03.2010 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Prozesskostenvorschuss des Ehegatten oder


Lebenspartners
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Falls Sie nicht in der Lage sind, einen notwendigen Rechtsstreit selbst zu finanzieren, kann Ihr
Ehe- oder Lebenspartner verpflichtet sein, Ihnen einen Prozesskostenvorschuss zu gewähren.
Beispiel: Jeden Tag kommt es zwischen den Ehepartnern zu Streit. Die Frau will sich scheiden
lassen. Wegen der Kinder arbeitet sie in Teilzeit; daher fehlt ihr für einen Prozess das Geld. Ihr
Gatte hingegen hat ein recht gutes Einkommen. In diesem Fall kann der Ehemann verpflichtet
sein, seiner Frau einen Vorschuss für die Prozesskosten zu gewähren.
Einen Prozesskostenvorschuss kann der unterhaltsberechtigte Ehegatte sowohl für Streitigkeiten
untereinander (z.B. für die Scheidung) als auch für bestimmte Auseinandersetzungen mit einem
Dritten verlangen. Über Einzelheiten informiert Sie ein Rechtsanwalt.
Der Prozesskostenvorschuss folgt aus der Pflicht zur Solidarität in der Ehe und ist daher letztlich
ein Bestandteil der Unterhaltspflicht. Die Regelungen gelten entsprechend auch für die
eingetragene Lebenspartnerschaft.
Lässt sich der Anspruch auf Prozesskostenvorschuss zeitnah durchsetzen, hat er Vorrang vor
einer Unterstützung aus der Staatskasse (Prozesskostenhilfe).
Hinweis: Auch Kinder haben einen Anspruch auf einen Prozesskostenvorschuss gegenüber ihren
Eltern (auch gegenüber dem betreuenden Elternteil) oder gegenüber ihren Großeltern. Volljährige

51
Kinder müssen dabei allerdings zusätzliche Voraussetzungen erfüllen. Erkundigen Sie sich im
individuellen Einzelfall bei einem Rechtsanwalt.

Zuständige Stelle

Die Zuständigkeit hängt von dem Anspruch ab, den Sie später mit dem Prozesskostenvorschuss
geltend machen wollen. Lassen Sie sich daher im Einzelfall von einem Rechtsanwalt beraten.

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Voraussetzungen

• bestehende Ehe oder eingetragene Lebenspartnerschaft


• Rechtsstreit in einer persönlichen Angelegenheit (z.B. Familiensache)
Die Auseinandersetzung muss ihre Wurzeln in der Lebensgemeinschaft haben. Hierzu können
beispielsweise Verfahren vor dem Strafrichter oder dem Arbeitsgericht zählen, nicht jedoch
Streitigkeiten aus früheren Ehen.
• der Berechtigte muss bedürftig sein
Als bedürftig gelten Sie, wenn Sie die Kosten der Prozessführung nicht oder nur teilweise selbst
aufbringen können. Die Anforderungen an die Bedürftigkeit beim Prozesskostenvorschuss sind
zwar geringer als die für die staatliche Prozesskostenhilfe, doch müssen Sie in der Regel
zunächst auf Ihr eigenes Vermögen zurückgreifen. Unter Umständen ist es Ihnen sogar
zuzumuten, dass Sie die Prozessführung durch Verkauf Ihres Eigenheimes finanzieren, bevor
Sie einen Vorschuss Ihres Ehegatten beanspruchen können.
• die beabsichtigte Rechtsverfolgung darf weder mutwillig noch ohne Aussicht auf Erfolg sein
Der Anspruch auf Prozesskostenvorschuss ist beispielsweise ausgeschlossen, wenn Sie eine
Unterhaltsklage anstreben, obwohl Ihr Ehegatte pünktlich und angemessen Unterhalt zahlt.
Neben der Bedürftigkeit ist die Erfolgsaussicht das wichtigste Kriterium, ob Sie Anspruch auf
Prozesskostenvorschuss haben. Der Richter stellt eine Prognose, die aber keine überspannten
Anforderungen enthält.
• der Verpflichtete muss leistungsfähig sein
Dem zur Zahlung verpflichteten Ehegatten oder Lebenspartner steht ein angemessener Betrag
zu, den er zur eigenen Verwendung behalten darf. Unterhaltsansprüche minderjähriger Kinder
sind in der Regel vorrangig. Das Vermögen des Verpflichteten bleibt in der Regel unangetastet.
Je nachdem wie leistungsfähig der Zahlungspflichtige ist, besteht unter Umständen auch nur ein
teilweiser Anspruch auf Prozesskostenvorschuss. Ist der Zahlungspflichtige außerstande, der
Forderung im Ganzen nachzukommen, kann das Gericht auch eine Ratenzahlung zugestehen.

52
Verfahrensablauf

Sollten Sie feststellen, dass Sie die Prozesskosten nicht aufbringen können, informieren Sie sich
bitte rechtzeitig bei einem Rechtsanwalt, ob Ihnen ein Prozesskostenvorschuss zustehen kann.
Wollen Sie einen Anspruch auf Vorschuss geltend machen, erreichen Sie dies in der Regel über
einen Antrag auf einstweilige Anordnung. Dieser Aufgabe nimmt sich meist der Rechtsanwalt an,
der Sie im Prozess vertritt.
Achtung: Möglicherweise muss der Prozesskostenvorschuss nach Abschluss des Verfahrens
zurückgezahlt werden. Ob es dazu kommt, hängt vom Einzelfall ab. So kann sich später
herausstellen, dass der Vorschuss gar nicht gerechtfertigt war oder die Voraussetzungen für einen
Anspruch nicht mehr bestehen. Beispielsweise könnten Sie als Antragsteller durch den
Vermögensausgleich nach der Scheidung erheblich besser gestellt sein als zuvor. Dann müssten
Sie mit einer Rückzahlung rechnen. Dass ein Prozess verloren wurde, reicht für eine
Rückforderung allein meist nicht aus.

Kosten

Bei einem eigenständig geführten Gerichtsverfahren fallen je nach Streitwert Gerichts- und
Rechtsanwaltsgebühren in unterschiedlicher Höhe an. Für den Antrag auf einstweilige Anordnung
im Rahmen des anhängigen Gerichtsverfahrens fallen unter Umständen keine zusätzlichen
Kosten oder Gebühren an.

Rechtsgrundlage

• § 1360 a Absatz 4, Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Umfang der Unterhaltspflicht)


• § 1361 Absatz 4 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Unterhalt bei Getrenntlebenden)
• § 5 Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft (LPartG)
• § 246 Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen
Gerichtsbarkeit (FamFG) (Besondere Vorschriften für die einstweilige Anordnung)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

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Scheidungsverfahren
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Das Verfahren für Ehescheidungen ist aufgrund seiner Bedeutung den Gerichten übertragen. In
der Regel ist eine anwaltliche Vertretung vorgesehen.

Zuständige Stelle

vorrangig zuständig ist das Amtsgericht (Familiengericht), in dessen Bezirk zur Zeit der Zustellung
des Scheidungsantrags ein Ehepartner mit allen minderjährigen Kindern aus der Ehe lebt
Hinweis: Fehlen minderjährige Kinder oder leben diese nicht alle bei einem Ehegatten, kommt
eine Vielzahl anderer Zuständigkeitsregelungen zum Tragen. Diese wird der Rechtsanwalt prüfen,
der den Scheidungsantrag stellt. Für Scheidungen mit Auslandsbezug – insbesondere wenn ein
Ehegatte nicht deutscher Staatsangehöriger ist – gelten wiederum andere Regeln.

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Voraussetzungen

Grundsätzlich kann eine Ehe nach deutschem Recht geschieden werden, wenn sie gescheitert ist.
Eine Ehe ist gescheitert, wenn die Lebensgemeinschaft der Ehegatten nicht mehr besteht und
nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sie wiederherstellen (Zerrüttung der Ehe).
Die Zerrüttung einer Ehe wird unwiderlegbar vermutet, wenn die Ehegatten mindestens
• ein Jahr getrennt leben und beide die Scheidung wollen oder
• drei Jahre getrennt leben, auch wenn der andere Ehegatte keine Scheidung will.
Besteht nach einer Trennungszeit von mehr als einem, aber unter drei Jahren keine Einigkeit über
die Scheidung, muss die Zerrüttung vom Antragsteller bewiesen werden.

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Weitere Details dazu finden Sie im Kapitel "Voraussetzungen und Verfahren".

Verfahrensablauf

Der Scheidungsantrag muss von einem Rechtsanwalt beim Amtsgericht (Familiengericht)


eingereicht werden. Zumindest der Ehegatte, der den Antrag stellt, muss anwaltlich vertreten sein.
Wenn der andere Ehepartner der Ehescheidung zustimmt und selbst keine Anträge (z.B. Anträge
zum Unterhalt oder Sorgerecht) stellen will, ist er nicht verpflichtet, einen Rechtsanwalt zu
beauftragen.
Der Scheidungsantrag wird dem anderen Ehegatten durch das Gericht zugestellt. Das Datum der
Zustellung des Antrags ist wichtig für den Versorgungsausgleich und den eventuellen
Zugewinnausgleich. Gleichzeitig mit der Zustellung erhalten die Parteien jeweils einen
Fragebogen zum Versorgungsausgleich, der von ihnen auszufüllen und an das Gericht
zurückzuschicken ist.
Die Ehe ist mit Rechtskraft des Beschlusses geschieden.
Gegen den Scheidungsbeschluss und die damit verbundenen Entscheidungen in Folgesachen
kann jeder Ehegatte Beschwerde beim Oberlandesgericht einlegen.
Tipp: Für das Scheidungsverfahren können Sie Hilfe bei der Prozessführung (Prozesskostenhilfe)
beantragen (dies kann auch Ihr Anwalt für Sie erledigen).

Kosten

Wird eine Ehe geschieden, ordnet das Gericht regelmäßig Kostenaufhebung an. Dies bedeutet,
dass jeder Ehegatte seine Anwaltskosten für sich zu tragen hat und die Gerichtskosten zwischen
den Ehegatten halbiert werden. Haben die Parteien eine Vereinbarung über die Kosten getroffen,
kann das Gericht diese ganz oder teilweise der Entscheidung zugrunde legen.
Wird ein Scheidungsantrag abgewiesen, hat der Antragsteller alle Kosten zu tragen. Dies betrifft
auch die Kosten der Folgesachen, die in Folge der Abweisung gegenstandslos werden.
Die Kosten einer Scheidung setzen sich aus Gerichtskosten und Anwaltskosten zusammen.
• Die Gerichtskosten sind Gebühren und Auslagen. Die Gerichtsgebühren richten sich nach dem
Streitwert, der vom Gericht im konkreten Einzelfall festgesetzt wird. Maßgebliche Faktoren sind
das Monatseinkommen der Ehegatten, ihre Unterhaltspflichten gegenüber Kindern, ihr
Vermögen und ihre Schulden sowie der Jahresbetrag der zu übertragenden
Versorgungsanrechte beim Versorgungsausgleich.
• Die Anwaltskosten sind Anwaltsgebühren und die Auslagen des Anwalts. Auch die
Anwaltsgebühren richten sich nach dem Streitwert, soweit der Anwalt mit Ihnen keine
Honorarvereinbarung abschließt.

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Hinweis: Konkrete Auskünfte über die in einem Scheidungsverfahren entstehenden Kosten,
deren Höhe vom jeweiligen Fall abhängig ist, erhalten Sie bei Ihrem Rechtsanwalt.

Rechtsgrundlage

• §§ 1564 ff. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Scheidung der Ehe)


• § 114 Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen
Gerichtsbarkeit (FamFG) (Vertretung durch einen Rechtsanwalt)
• §§ 121 ff. Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) (Verfahren in Ehesachen)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Sorgerecht - Übertragung und Entzug


• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Wenn Eltern sich trennen oder scheiden lassen, besteht das gemeinsame Sorgerecht für ihre
gemeinsamen Kinder grundsätzlich fort. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass das gemeinsame
Sorgerecht in der Regel die beste Lösung für das Kind ist.
Das Familiengericht kann aber auf Antrag die elterliche Sorge oder einen Teil davon auf die Mutter
oder den Vater übertragen, wenn dies dem Wohl des Kindes am besten entspricht oder sich alle
Beteiligten einig sind.
Hinweis: Eine einvernehmliche Sorgerechtsübertragung ohne Beteiligung des Familiengerichts ist
nicht möglich.

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Zuständige Stelle

• in Zusammenhang mit einer Scheidung: in der Regel das Amtsgericht (Familiengericht), das mit
dem Scheidungsverfahren befasst ist
• ansonsten: in der Regel das Amtsgericht (Familiengericht), das für den gewöhnlichen
Aufenthaltsort des Kindes zuständig ist
Hinweis: In bestimmten Fällen kann auch ein anderes Gericht zuständig sein. Lassen Sie sich
daher in Ihrem individuellen Einzelfall von einem Rechtsanwalt beraten.

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Voraussetzungen

Ein Elternteil muss die Übertragung des Sorgerechts beantragen.


Hinweis: Das Familiengericht kann das Sorgerecht auch von Amts wegen entziehen, wenn
aufgrund konkreter Anhaltspunkte eine Gefährdung des Kindeswohls zu besorgen ist und die
Eltern zur Abwendung dieser Gefahr nicht gewillt oder nicht in der Lage sind. Solche Verfahren
können aufgrund einer Anregung des Jugendamtes oder nach Hinweisen von Nachbarn,
Erziehern oder Verwandten eingeleitet werden.

Verfahrensablauf

In Verbindung mit einer Ehesache (Scheidungsverfahren) entscheidet das für die Ehescheidung
zuständige Gericht auf Antrag auch über das Sorgerecht. Die Angelegenheit ist in diesem Fall Teil
des Scheidungsverfahrens.
Hinweis: Auch ohne die Anhängigkeit einer Ehesache kann ein Elternteil die Übertragung des
Sorgerechts beantragen, wenn die Eltern nicht nur vorübergehend getrennt leben.
Wenn sich beide Elternteile einig sind, wem das Sorgerecht übertragen werden soll, gibt der
Familienrichter dem Antrag in der Regel statt. Ein Kind über 14 Jahre kann dieser Einigung jedoch
widersprechen.
Können sich die Eltern nicht einigen, prüft das Gericht, welche Lösung dem Kindeswohl am
besten entspricht. Der Familienrichter verschafft sich hierzu einen umfassenden Überblick über
die familiäre Situation des Kindes – dazu bezieht er nach Erfordernis auch Sachverständige ein.
Danach setzt er einen Anhörungstermin fest, bei dem er alle Beteiligten – insbesondere auch die
Kinder – anhört. Die Ergebnisse der Anhörung und gegebenenfalls die Empfehlung des
Sachverständigen fließen in die richterliche Entscheidung ein.
Soweit dies zur Wahrnehmung der Interessen des Kindes erforderlich ist, bestellt das Gericht dem
minderjährigen Kind einen Verfahrensbeistand. Damit soll erreicht werden, dass die Interessen

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des Kindes – auch gegenüber den Eltern – angemessen zur Geltung kommen.
Jugendliche ab 14 Jahren können gegen eine Entscheidung eigenständig Beschwerde einlegen.

Rechtsgrundlage

• §§ 1626 – 1698 b Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Elterliche Sorge)


• §§ 151 ff. Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) (Verfahren in Kindschaftssachen)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Trennungsunterhalt
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Frist/Dauer
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Leben die Ehegatten getrennt, kann ein Ehegatte von dem anderen bereits vor der Scheidung
einen angemessenen Unterhalt verlangen. Kommt es zu keiner einvernehmlichen Vereinbarung
über den Trennungsunterhalt für den bedürftigen Partner, kann dieser vor dem Familiengericht
beantragt werden.
Bevor Sie sich zu einem Antrag bei Gericht entschließen, sollten Sie dem Unterhaltsverpflichteten
Gelegenheit geben, den geschuldeten Unterhalt freiwillig zu zahlen.
Bei der Berechnung des angemessenen Unterhalts sind die ehelichen Lebensverhältnisse, also
die Lebens-, Erwerbs- und Vermögensverhältnisse der Ehegatten, maßgeblich. Um die Höhe des
Unterhalts zu berechnen, muss das sogenannte unterhaltsrelevante Nettoeinkommen ermittelt

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werden. Dabei werden bestimmte Positionen (z.B. der Kindesunterhalt) abgezogen. Ebenso
berücksichtigt wird ein sogenannter Erwerbstätigenbonus, um den beruflichen Mehraufwand des
Unterhaltspflichtigen auszugleichen. Der ermittelte Betrag wird zur Hälfte geteilt
(Halbteilungsgrundsatz). Dem Unterhaltspflichtigen muss jedoch ein bestimmter Mindestbetrag
verbleiben (Selbstbehalt).
Die getrennt lebenden Eheleute sind verpflichtet, sich gegenseitig Auskunft über ihr Einkommen
zu geben. Im Falle einer Weigerung können die entsprechenden Angaben im Wege einer
Auskunftsklage geltend gemacht werden.
Achtung: Machen Sie Ihren Anspruch rechtzeitig geltend, denn rückwirkend steht Ihnen nur unter
bestimmten Voraussetzungen Unterhalt zu.

Zuständige Stelle

• das Amtsgericht (Familiengericht), das mit dem Scheidungsverfahren befasst ist


• ist kein Scheidungsverfahren anhängig: in der Regel das Amtsgericht (Familiengericht), in
dessen Bezirk der Antragsgegner seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat
Hinweis: Abweichungen im Einzelfall sind möglich. Lassen Sie sich im individuellen Einzelfall
durch einen Rechtsanwalt beraten.

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Voraussetzungen

• Die Eheleute leben dauernd getrennt.


• Der Anspruchsteller ist bedürftig.
Hierfür maßgeblich sind Einkommen und Zahlungsverpflichtungen des Ehegatten, der Unterhalt
begehrt, sowie seine Verpflichtung zu eigener Erwerbstätigkeit.
• Der Anspruchsgegner muss leistungsfähig sein.
Hinweis: Eine wesentliche Änderung der Verhältnisse, die für einen früheren Vollstreckungstitel
maßgeblich waren, kann zu einer Abänderungsklage berechtigten.
In jedem Fall sollten Sie sich vor der Antragstellung von einem Rechtsanwalt beraten lassen. Die
Einzelheiten des Unterhaltsrechts sind komplex, sodass eine fachkundige Beratung unbedingt zu
empfehlen ist.

Verfahrensablauf

Den Anspruch auf Trennungsunterhalt machen Sie mit einem Unterhaltsantrag gerichtlich geltend.
Der Antrag muss durch einen Rechtsanwalt eingereicht werden. Das Gericht stellt die

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Antragsschrift dem Antragsgegner zu – dieser erhält die Möglichkeit zur Stellungnahme.
Im Weiteren läuft das Verfahren nach den Regelungen des Gesetzes über das Verfahren in
Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit ab, das insoweit
weitgehend auf die Vorschriften der Zivilprozessordnung verweist. Grundsätzlich ist jeder zum
Vortrag und gegebenenfalls zum Beweis der für ihn günstigen Tatsachen verpflichtet.
Der Familienrichter setzt einen Betrag für den Unterhalt fest, der sich an den ehelichen
Lebensverhältnissen orientiert.
In dringenden Fällen besteht auch die Möglichkeit, einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen
Anordnung zu stellen.
Sind Sie nicht in der Lage, den geforderten Unterhalt genau zu beziffern – etwa weil Ihnen keine
Informationen zum Einkommen und Vermögen des Antragsgegners vorliegen – können Sie auch
zunächst die Erteilung einer Auskunft geltend machen.
Der Richter kann von den Beteiligten verlangen, über ihre Einkommens- und
Vermögensverhältnisse Auskunft zu geben. Kommt ein Beteiligter dieser Verpflichtung nicht nach,
kann das Gericht selbstständig Erkundigungen einholen (z.B. bei Arbeitgebern, der Arbeitsagentur
oder bei Versicherungen).
Hinweis: Trennungsunterhalt ist nicht dasselbe wie nachehelicher Unterhalt (nach der
Scheidung). Beides ist vor Gericht eigenständig geltend zu machen.

Erforderliche Unterlagen

Im Rahmen des gerichtlichen Verfahrens werden insbesondere Nachweise über Einkommen und
Vermögen verlangt.

Frist/Dauer

Die Entscheidung zum Trennungsunterhalt gilt nur für die Zeit des Getrenntlebens (vor der
Scheidung). Einen eventuellen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt müssen Sie eigenständig
geltend machen.

Kosten

Je nach Streitwert, den das Gericht festsetzt, fallen Gerichts- und Rechtsanwaltsgebühren an.
Tipp: Informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung von staatlicher
Seite durch Beratungshilfe und Prozesskostenhilfe. Unter bestimmten Voraussetzungen kann Ihr
Ehepartner oder auch Ihr geschiedener Ehepartner möglicherweise auch verpflichtet sein, einen
Prozesskostenvorschuss zu gewähren.

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Rechtsgrundlage

• § 1361 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Unterhalt bei Getrenntleben)


• §§ 231 ff. Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) (Verfahren in Unterhaltssachen)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Umgangsrecht - Regelung des Umgangs mit


dem Kind
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Kinder haben das Recht, ihre Eltern, Verwandten und nahen Vertrauenspersonen zu sehen –
grundsätzlich ohne Vorbedingung.
Zum Wohle des Kindes sollten alle Beteiligten versuchen, zu einer einvernehmlichen Lösung
hinsichtlich des Umgangsrechts zu gelangen. Kommt es zu keiner Einigung, sollten die Beteiligten
das Jugendamt einschalten. Aufgrund seiner Erfahrung und seiner neutralen Stellung kann es
dazu beizutragen, dass eine tragfähige Lösung gefunden wird, die alle Interessen angemessen
berücksichtigt. Sind alle Vermittlungsversuche gescheitert, hat jeder Umgangsberechtigte die
Möglichkeit, einen gerichtlichen Antrag auf Regelung des Umgangs zu stellen.
Hinweis: Umgangsberechtigte haben nach dem Achten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB VIII)
Anspruch auf Beratung und Unterstützung. Das Jugendamt berät kostenlos zu Fragen des
Umgangsrechts.
Sind Kinder Opfer von häuslicher Gewalt oder Verwahrlosung, kann das Jugendamt oder ein
Elternteil beim Familiengericht die Einschränkung des Umgangsrechts anregen. Besonders dann,

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wenn ein Kind vom Vater, von der Mutter oder von einem anderen Familienmitglied misshandelt
oder missbraucht wird, kann der Umgang des Täters mit dem betroffenen Kind eingeschränkt oder
ausgeschlossen werden.

Zuständige Stelle

• für Beratung und Unterstützung: das Jugendamt, das für den Wohnort des Kindes zuständig ist
Jugendamt ist,
• wenn Sie in einem Stadtkreis wohnen: die Stadtverwaltung
• wenn Sie in einem Landkreis wohnen: das Landratsamt
• für das gerichtliche Verfahren: in der Regel das Amtsgericht (Familiengericht) am gewöhnlichen
Aufenthaltsort des Kindes oder das mit dem Scheidungsverfahren befasste Familiengericht
In bestimmten Fällen kann auch ein anderes Gericht zuständig sein. Lassen Sie sich daher in
Ihrem individuellen Einzelfall von einem Rechtsanwalt beraten.

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Verfahrensablauf

Unter Mitwirkung des Jugendamtes entscheidet das Familiengericht, wie sich der Kontakt zu
einem Elternteil und gegebenenfalls zu Dritten gestalten soll. Als Grundsatz gilt, dass beide
Elternteile die Pflicht und das Recht zum Umgang mit dem Kind haben. Dasselbe gilt für andere
enge Bezugspersonen, wenn der Umgang dem Wohl des Kindes dient.
Sollte der Einfluss bestimmter Personen dem Kind aber nachhaltig schaden, kann der
Familienrichter das Umgangsrecht vorübergehend oder auf Dauer einschränken oder ganz
ausschließen. Eine mildere Lösung wäre, dass die betreffenden Angehörigen das Kind in
Gegenwart eines Dritten sehen dürfen. So kann etwa ein Vertreter der Jugendhilfe die Besuche
als Vermittler begleiten (begleiteter Umgang).
Sollten Mutter oder Vater den gerichtlich festgelegten Umgang auf Dauer verhindern, kann das
Gericht sie oder ihn zur Herausgabe des Kindes verpflichten. Der Anspruch ist auch mit
Zwangsmitteln durchsetzbar. Möglich ist es in solchen Fällen auch, dem betreuenden Elternteil
das Sorgerecht für den Umgang zu entziehen.
In schwierigen Fällen kann der Richter auch eine Umgangspflegschaft anordnen. Die
Umgangspflegschaft kann so gestaltet werden, dass den Eltern teilweise das Sorgerecht entzogen
wird. Dann müssen der Vater oder die Mutter das Kind an den bestellten Pfleger herausgeben,
damit dieser den Kontakt zum anderen Elternteil oder zu Dritten herstellt. Die Bestellung eines

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Umgangspflegers ist auch auf Anregung der Beteiligten möglich. Idealerweise einigen sich die
Betroffenen selbst auf eine Vertrauensperson. Der Umgangspfleger bespricht die
Umgangsregelungen mit allen Beteiligten (Eltern, Kind und gegebenenfalls Dritten) und sorgt
dafür, dass sich alle an die Vereinbarungen halten.

Rechtsgrundlage

• § 1684 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Umgang des Kindes mit den Eltern)
• § 1685 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Umgang des Kindes mit anderen Bezugspersonen)
• § 1909 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Ergänzungspflegschaft)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium und das Ministerium für Arbeit und Soziales haben ihn am 01.09.2009
freigegeben.

Unterhalt für minderjährige Kinder - Antrag auf


Kindesunterhalt
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Trotz aller Konflikte bei Trennung oder Scheidung sollten sich die Eltern zugunsten ihrer Kinder
einvernehmlich über Unterhaltsansprüche einigen. Feste Sätze schreibt der Gesetzgeber nicht
vor. Die sogenannte Düsseldorfer Tabelle und die Unterhaltsleitlinien der jeweils zuständigen
Oberlandesgerichte geben jedoch Orientierungshilfen. Haben Sie als Eltern eine Einigung erzielt,
kann der Unterhaltspflichtige freiwillig eine vollstreckbare Zahlungsverpflichtung abgeben. Dies

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geschieht mit der Beurkundung durch das Jugendamt, das Amtsgericht oder einen Notar.
Kommt es zu keiner Einigung, kann der Unterhaltsanspruch beantragt werden.
Hinweis: Bestimmte Arten des Kindesunterhalts können Sie auch in einem vereinfachten
Verfahren geltend machen.

Zuständige Stelle

• das Amtsgericht (Familiengericht), das für den gewöhnlichen Aufenthaltsort des Kindes
zuständig ist
• bei einem laufendem Scheidungsverfahren: das Amtsgericht (Familiengericht), das mit dem
Verfahren befasst ist
Hinweis: Abweichungen im Einzelfall sind möglich. Lassen Sie sich im individuellen Einzelfall
durch einen Rechtsanwalt beraten.

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

Bei Streitigkeiten über die Unterhaltszahlung kann vor Gericht ein vollstreckbarer Titel erwirkt
werden.
Tipp: Unterhaltsrechtliche Leitlinien zur Festsetzung des Kindes- und Ehegattenunterhalts sowie
die Düsseldorfer Tabelle, die zur Ermittlung des Unterhalts für minderjährige und im elterlichen
Haushalt lebende volljährige Kinder angewandt wird, finden Sie auf den Seiten des
Oberlandesgerichts Stuttgart und des Oberlandesgerichts Karlsruhe ("Süddeutsche Leitlinien").
Eine wesentliche Änderung der Verhältnisse, die für den Unterhaltsanspruch in einem früheren
Vollstreckungstitel maßgeblich waren, kann zu einem Abänderungsantrag berechtigten.
Fachkundige Beratung zu allen Fragen des Kindesunterhalts erhalten Sie beim Jugendamt Ihrer
Stadt beziehungsweise Ihres Landkreises. In jedem Fall sollten Sie sich vor der Antragstellung
von einem Rechtsanwalt beraten lassen. Die Einzelheiten des Unterhaltsrechts sind komplex,
sodass eine fachkundige Beratung unbedingt zu empfehlen ist.

Verfahrensablauf

Zur Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs berechtigt ist der sorgeberechtigte Elternteil, bei
dem das minderjährige Kind lebt, beziehungsweise die Person oder Stelle, die das Kind rechtlich
vertritt. Der Antrag wird entweder im eigenen Namen für das Kind gestellt (solange die Eltern
miteinander verheiratet sind und sie getrennt leben oder eine Ehesache zwischen ihnen anhängig
ist) oder im Namen des Kindes als dessen gesetzlicher Vertreter.

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Den Antrag auf Zahlung des Kindesunterhalts reicht Ihr Anwalt beim zuständigen Amtsgericht
(Familiengericht) ein. Das Gericht stellt die Antragsschrift dem Antragsgegner zu – dieser erhält
die Möglichkeit zur Stellungnahme. Im Weiteren läuft das Verfahren nach den Regelungen des
Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen
Gerichtsbarkeit, das insoweit weitgehend auf die Vorschriften der Zivilprozessordnung verweist,
ab.
Grundsätzlich ist jeder zum Vortrag und gegebenenfalls zum Beweis der für ihn günstigen
Tatsachen verpflichtet. Bis zur Grenze des Mindestunterhalts muss ein minderjähriges Kind seine
Bedürftigkeit und die Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten jedoch nicht nachweisen.
Der Familienrichter setzt einen Betrag für den Unterhalt fest, der sich am Einkommen der
Beteiligten und an dem Alter des Kindes orientiert.
In dringenden Fällen besteht auch die Möglichkeit, einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen
Anordnung zu stellen.
Sind Sie nicht in der Lage, den geforderten Unterhalt genau zu beziffern – etwa weil Ihnen keine
Informationen zum Einkommen und Vermögen der Gegenpartei vorliegen – können Sie auch
zunächst die Erteilung einer Auskunft geltend machen.
Der Richter kann von den Verfahrensbeteiligten verlangen, über ihre Einkommens- und
Vermögensverhältnisse Auskunft zu geben. Kommt ein Beteiligter dieser Verpflichtung nicht nach,
kann das Gericht selbstständig Erkundigungen einholen (z.B. bei Arbeitgebern, der Arbeitsagentur
oder bei Versicherungen).

Erforderliche Unterlagen

Im Rahmen des gerichtlichen Verfahrens werden insbesondere Nachweise über Einkommen und
Vermögen verlangt.

Kosten

Je nach Streitwert, den das Gericht festsetzt, fallen Gerichts- und Rechtsanwaltsgebühren an.
Informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung von staatlicher Seite
durch Beratungshilfe und Prozesskostenhilfe. Unter bestimmten Voraussetzungen kann Ihr
Ehepartner oder auch Ihr geschiedener Ehepartner möglicherweise auch verpflichtet sein, einen
Prozesskostenvorschuss zu gewähren.

Rechtsgrundlage

• §§ 1601 – 1615 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Unterhaltspflicht)

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• §§ 231 ff. Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) (Verfahren in Unterhaltssachen)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

Unterhalt für minderjährige Kinder - Festsetzung


im vereinfachten Verfahren
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Kosten
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Zur Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs für Ihr minderjähriges Kind haben Sie die
Möglichkeit, ein vereinfachtes Verfahren zu wählen.
Das vereinfachte Verfahren kann rascher und kostengünstiger als ein sonstiges
Unterhaltsverfahren zu einem Vollstreckungstitel führen. Um zu klären, ob diese Verfahrensform in
Ihrem Fall geeignet ist, sollten Sie sich von Ihrem Rechtsanwalt oder Jugendamt beraten lassen.
Tipp: Die Mitarbeiter im Jugendamt stehen alleinerziehenden Müttern und Vätern bei
Unterhaltsfragen zur Seite und helfen, berechtigte Ansprüche durchzusetzen. Die Beratung ist
kostenlos. Erkundigen Sie sich beim Amtsgericht auch über die Möglichkeit einer Beratungshilfe.

Zuständige Stelle

das Amtsgericht (Familiengericht), das zuständig ist für den gewöhnlichen Aufenthaltsort des
Kindes oder des Elternteils, der das Kind vertritt

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Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

• Es handelt sich um Unterhalt für ein minderjähriges oder volljähriges Kind für die zurückliegende
Zeit der Minderjährigkeit.
• Ein gerichtliches Unterhaltsverfahren ist weder eingeleitet noch hat ein Gericht über den
Unterhaltsanspruch entschieden noch besteht bereits ein vollstreckbarer Unterhaltstitel (z.B.
eine Jugendamtsurkunde).
• Der verlangte Unterhalt für das Kind ist nicht höher als das 1,2-fache des sogenannten
Mindestunterhalts.
Sind Sie der Meinung, dass der Unterhaltsanspruch höher als das 1,2-fache des
Mindestunterhalts ist, können Sie den Mindestunterhalt im vereinfachten Verfahren, den
restlichen noch geschuldeten Unterhalt im allgemeinen Unterhaltsklageverfahren einfordern.

Verfahrensablauf

Bevor Sie sich zu einem Unterhaltsantrag entschließen, sollten Sie der Gegenseite Gelegenheit
geben, freiwillig Auskünfte zu erteilen beziehungsweise sich freiwillig zur Unterhaltszahlung zu
verpflichten.
Zur Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs berechtigt ist der sorgeberechtigte Elternteil, bei
dem das minderjährige Kind lebt, beziehungsweise die Person oder Stelle, die das Kind rechtlich
vertritt. Der Antrag wird entweder im eigenen Namen für das Kind gestellt (solange die Eltern
miteinander verheiratet sind und sie getrennt leben oder eine Ehesache zwischen ihnen anhängig
ist) oder im Namen des Kindes als dessen gesetzlicher Vertreter.
Besorgen Sie sich das Antragsformular beim Jugendamt beziehungsweise beim Amtsgericht. Je
nach Angebot der für Sie zuständigen Stelle wird das Formular auch zum Download angeboten.
Die Mitarbeiter des Jugendamtes oder Amtsgerichts leisten Ihnen Hilfe beim Ausfüllen und
Vervollständigen des Antrags.
Den ausgefüllten und unterschriebenen Antrag reichen Sie mit den nötigen Nachweisen bei Ihrem
zuständigen Familiengericht am Amtsgericht ein.
Auskunft des Unterhaltspflichtigen
Das Gericht setzt den Antragsgegner von der beantragten Unterhaltszahlung für das Kind
schriftlich in Kenntnis. Zugleich erhält der Unterhaltspflichtige die Möglichkeit, binnen eines
Monats Einwendungen zu erheben. Die Zulässigkeit von Einwendungen unterliegt jedoch
gewissen Beschränkungen. Insbesondere der Einwand, finanziell zur Leistung nicht oder nur
teilweise in der Lage zu sein, ist nur zulässig, wenn der Antragsgegner in einem Vordruck seine

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Einkommens- und Vermögensverhältnisse offenlegt und die entsprechenden Belege beifügt.
Außerdem muss der Antragsgegner erklären, inwieweit er zur Unterhaltszahlung bereit ist.
Der Rechtspfleger informiert Sie über etwaige Einwendungen und die zu erteilenden Auskünfte
sowie gegebenenfalls über eine freiwillige Zahlungsverpflichtung des Unterhaltsverpflichteten.
Beschluss zur Höhe des Unterhalts
Erklärt sich der Antragsgegner ganz oder teilweise zur Unterhaltsleistung bereit, setzt der
Rechtspfleger den Unterhalt durch Beschluss entsprechend fest. Will der Antragsteller auch den
nicht festgesetzten Restbetrag erstreiten, muss er einen Antrag auf Überleitung in das streitige
Verfahren stellen.
Erhebt der Antragsteller keine oder nur unzulässige Einwendungen, wird der beantragte
Unterhaltsbetrag ebenfalls durch Beschluss festgesetzt.
Führt der Elternteil bedeutsame Gegenargumente an, ist das vereinfachte Verfahren gescheitert.
Das vereinfachte Unterhaltsverfahren wird dann auf Antrag in das streitige Verfahren übergeleitet.

Zu den Formularen/Onlinediensten:
• Kindesunterhalt - vereinfachtes Verfahren (Formular)

Erforderliche Unterlagen

für den Antragsteller:


• Formular "Antrag auf Festsetzung von Unterhalt nach § 249 FamFG (Vereinfachtes Verfahren)"
– erhältlich beim Jugendamt und bei jedem Familiengericht
• gegebenenfalls Erklärung über Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Kindes und der
Eltern (soweit bekannt)
• gegebenenfalls Nachweise und Belege über die Einkommensverhältnisse
für den Antragsgegner:
• Einwendungsformular – wird durch den Rechtspfleger übermittelt (erhältlich auch beim
Amtsgericht)
• entsprechende Nachweise und Belege

Kosten

Die Antragstellung ist für Sie kostenlos, wenn der Festsetzungsbeschluss aufgrund einer
Verpflichtungserklärung des Antragsgegners im Rahmen des vereinfachten Unterhaltsverfahrens
ergeht.
Im Übrigen fallen Gerichtsgebühren an, die aber geringer sind als im streitigen Verfahren.
Werden Rechtsanwälte beauftragt, fallen auch hierfür Anwaltskosten an.

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Rechtsgrundlage

• §§ 1601 ff. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) (Unterhaltspflicht)


• §§ 249 ff. Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) (Vereinfachtes Verfahren über den Unterhalt
Minderjähriger)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium und das Ministerium für Arbeit und Soziales haben ihn am 01.09.2009
freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Unterhaltsvorschuss
• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Voraussetzungen
• Verfahrensablauf
• Erforderliche Unterlagen
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Mütter und Väter, die ihr Kind allein erziehen, sind meist mit erschwerten Bedingungen
konfrontiert. Wenn bestehende Unterhaltsverpflichtungen von einem Elternteil nicht erfüllt werden,
darf dies nicht zu Lasten des Kindes gehen. Zur finanziellen Entlastung alleinstehender Elternteile
kann daher aus öffentlichen Mitteln ein Unterhaltsvorschuss gewährt werden.
Der Anspruch auf Unterhaltsvorschuss ist auf 72 Monate begrenzt und endet spätestens mit der
Vollendung des zwölften Lebensjahres des anspruchberechtigten Kindes.
Die Höhe des Unterhaltsvorschusses beträgt:
• bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres: zurzeit 133 Euro monatlich

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• vom 7. bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres: zurzeit 180 Euro monatlich
Hinweis: Der Unterhaltspflichtige wird durch den Unterhaltsvorschuss nicht von seiner
Unterhaltspflicht befreit. Unterhaltsvorschussleistungen werden von der auszahlenden Stelle vom
Unterhaltspflichtigen zurückgefordert.

Zuständige Stelle

das örtliche Jugendamt


Jugendamt ist,
• wenn Sie in einem Stadtkreis wohnen: die Stadtverwaltung
• wenn Sie in einem Landkreis wohnen: das Landratsamt
Hinweis: Die Städte Konstanz, Rastatt, Villingen-Schwenningen und Weinheim nehmen die
Aufgaben als örtlicher Träger der Jugendhilfe selbst wahr.

Zur Anzeige der zuständigen Dienststelle wählen Sie bitte einen Ort

Voraussetzungen

Der andere Elternteil


• entzieht sich den Zahlungsverpflichtungen,
• ist zu Unterhaltsleistungen ganz oder teilweise nicht in der Lage oder
• ist als Unterhaltspflichtiger verstorben, ohne einen Anspruch auf Waisenbezüge zu hinterlassen.
Das Kind
• darf das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben,
• muss im Bundesgebiet bei einem seiner Elternteile leben, der ledig, verwitwet oder geschieden
ist oder von seinem Ehegatten/Lebenspartner dauernd getrennt lebt,
• erhält nicht oder nicht regelmäßig Unterhalt von dem anderen Elternteil oder wenn dieser oder
ein Stiefelternteil gestorben ist, Waisenbezüge, die unterhalb des gesetzlichen Regelbedarfs
liegen.
Kein Anspruch besteht, wenn z.B.
• beide Elternteile in häuslicher Gemeinschaft leben,
• der betreuende Elternteil wieder heiratet,
• das Kind in einem Heim oder in Vollzeitpflege untergebracht ist.

Verfahrensablauf

Der Unterhaltsvorschuss ist schriftlich beim Jugendamt des Landkreises oder Stadtkreises, in dem
das Kind mit seinem alleinerziehenden Elternteil wohnt, zu beantragen. Das Antragsformular

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sowie ein ausführliches Merkblatt können Sie sich bei der zuständigen Stelle persönlich abholen
beziehungsweise von dort zusenden lassen.
Antragsformulare stehen Ihnen, je nach Angebot des Stadtkreises oder des Landkreises, auch
zum Download zur Verfügung. Achten Sie jedoch darauf, dass der ausgefüllte Antrag nicht
elektronisch oder per Fax versandt werden kann, da die Originalunterschrift darauf notwendig ist.
Sie können den ausgefüllten Antrag persönlich übergeben oder schriftlich übermitteln.
Wenn Sie einen Antrag stellen, müssen Sie unter anderem Namen und Aufenthaltsort des
Unterhaltspflichtigen nennen, sofern Ihnen diese bekannt sind (Mitwirkungspflicht). Andernfalls ist
der Anspruch auf Unterhaltsvorschuss ausgeschlossen.

Erforderliche Unterlagen

• Personalausweis
• Geburtsurkunde
• wenn vorhanden:
• Scheidungsurteil
• Unterlagen über die gerichtliche Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen

Rechtsgrundlage

• § 2 Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) (Umfang der Unterhaltsleistung)


• § 3 Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) (Dauer der Unterhaltsleistung)
• § 6 Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) (Auskunfts- und Anzeigepflicht)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Ministerium für Arbeit und Soziales hat ihn am 11.01.2010 freigegeben.

Zu den Formularen/Onlinediensten

Versorgungsausgleich
Ausgleich der während der Ehe erworbenen Versorgungsanrechte wegen Alters oder verminderter
Erwerbsfähigkeit

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• Allgemeine Informationen
• Zuständige Stelle
• Verfahrensablauf
• Kosten
• Sonstiges
• Rechtsgrundlage
• Freigabevermerk

Allgemeine Informationen

Im Rahmen des Scheidungsverfahrens findet regelmäßig ein Versorgungsausgleich statt. Dieser


regelt die Aufteilung der während der Ehe erworbenen Versorgungsanrechte wegen Alters oder
verminderter Erwerbsfähigkeit. Hierzu gehören beispielsweise Ansprüche oder Anwartschaften
aus der gesetzlichen Rentenversicherung, aus betrieblichen Versorgungszusagen, aus der
Beamtenversorgung und aus einer privaten Alters- und Invaliditätsvorsorge.
Ziel des Versorgungsausgleiches ist es, nach der Ehe eine gerechte Verteilung der
Versorgungsanrechte herzustellen. Insbesondere soll derjenige Ehepartner, der wegen
Haushaltsführung und/oder Kindererziehung keine oder nur geringere Anrechte auf eine
eigenständige Alters- oder Invaliditätsversorgung erworben hat, durch den Versorgungsausgleich
an den vom anderen Ehegatten erworbenen Anrechten beteiligt werden.
Auszugleichen sind alle Anrechte, die während der Ehezeit erworben wurden. Die Ehezeit beginnt
mit dem Anfang des Monats der Eheschließung und endet mit dem Ende des der Zustellung des
Scheidungsantrags vorausgehenden Monats. War die Ehezeit kürzer als drei Jahre, findet ein
Versorgungsausgleich nur statt, wenn ein Ehegatte dies beantragt.
Alle Versorgungsanrechte, die ein Ehepartner in der Ehezeit erworben hat, werden in dem
jeweiligen Versorgungssystem zwischen beiden Ehepartnern geteilt ("interne Teilung"). Dabei
erwirbt der jeweils ausgleichsberechtigte Ehegatte einen eigenen Versorgungsanspruch im
jeweiligen Versorgungssystem des ausgleichspflichtigen Ehegatten.
In Ausnahmefällen kann auch eine "externe Teilung" durchgeführt werden. Dabei wird für den
ausgleichsberechtigten Ehepartner der Wert des ihm zustehenden Versorgungsanrechts in ein
anderes Versorgungssystem übertragen. Diese Form des Ausgleichs muss zwischen dem
ausgleichsberechtigten Ehegatten und dem Versorgungsträger des ausgleichspflichtigen
Ehegatten vereinbart werden. Bei geringen Ausgleichswerten kann die externe Teilung auch
durchgeführt werden, wenn nur der Versorgungsträger des ausgleichspflichtigen Ehegatten dies
wünscht.
Einzelne Anrechte mit einem geringen Ausgleichswert oder beiderseitige Anrechte gleicher Art,
bei denen die Differenz ihrer Ausgleichswerte gering ist, soll das Familiengericht nicht
ausgleichen.

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Hinweis: Die Details der Berechnung und des Ausgleichsmodus sind kompliziert. Es ist daher
empfehlenswert, dass Sie sich von einem fachkundigen Rechtsanwalt beraten lassen.

Zuständige Stelle

in der Regel das Amtsgericht (Familiengericht), das auch die Scheidung abwickelt

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Verfahrensablauf

Mit der Zustellung des Scheidungsantrags erhalten beide Ehepartner einen Fragebogen zum
Versorgungsausgleich. Diese Vordrucke sind von den Parteien auszufüllen und an das
Amtsgericht (Familiengericht) zurückzusenden. Dieses entscheidet unter Einbeziehung der
betroffenen Versorgungsträger, wer ausgleichspflichtig und wer ausgleichsberechtigt ist und
bestimmt darüber, wie der Versorgungsausgleich durchzuführen ist.
Die jeweiligen Versorgungsträger werden vom zuständigen Amtsgericht (Familiengericht)
aufgefordert, eine Auskunft über das jeweilige Anrecht zu erteilen.
Hinweis: Ist Ihr Versicherungskonto lückenhaft, werden Sie vom zuständigen
Rentenversicherungsträger aufgefordert, bei der Klärung der Zeiten mitzuwirken.

Kosten

Die Ehepartner können an den Kosten der internen Teilung jeweils zur Hälfte beteiligt werden.

Sonstiges

Die Ehegatten können von der gesetzlichen Regelung abweichende Vereinbarungen über den
Versorgungsausgleich schließen. Sie können ihn auch ausschließen. Eine Vereinbarung über den
Versorgungsausgleich, die vor Rechtskraft der Entscheidung über den Wertausgleich bei der
Scheidung geschlossen wird, bedarf der notariellen Beurkundung. Eine Vereinbarung über den
Versorgungsausgleich kann auch im Rahmen eines Ehevertrags abgeschlossen werden.
Die Vereinbarung über den Versorgungsausgleich muss einer Inhalts- und Ausübungskontrolle
standhalten. Anrechte können hierdurch nur übertragen oder begründet werden, wenn die
maßgeblichen Regelungen dies zulassen und die betroffenen Versorgungsträger zustimmen.

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Rechtsgrundlage

Gesetz über den Versorgungsausgleich (VersAusglG)

Freigabevermerk

Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat ihn am 01.09.2009 freigegeben.

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