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Bewerbungstrainer
Fit für Stellensuche, Bewerbung, Vorstellungsgespräch ...
Inhalt
Jobsuche – Arbeitsmarkt – Ihr Marktwert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
• Ein Motto für Ihre Jobsuche • Konzentration auf das Wesentliche
• Versetzen Sie sich doch mal in die Lage eines Arbeitgebers
• Mit Hintergrund-Wissen beeindrucken • Suchwege der Firmen
Wege der Stellensuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
• Zeitungen • Branchen- und Fachzeitschriften
• „Stellen-Informations-Service (SIS)“ des Arbeitsamtes
• „Stellensurfen“ im Internet • Stellen-Anforderungen
und persönliches Leistungsprofil • Stellenangebote richtig lesen – ein Beispiel
Selbst die Initiative ergreifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
• Direktvermarktung ist zeitgemäß – auch für Ihre Arbeitskraft
• Exakte Zielbestimmung • Adressen recherchieren
• Telefonisch oder schriftlich • Informelle Wege nutzen
Private Arbeitsvermittlung – nutzen Sie auch diese Möglichkeit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
• Was kann der private Vermittler für Sie tun?
• Arbeitsämter arbeiten verstärkt mit privaten Vermittlern zusammen
• Vermittlungsgutschein
Personalberatung, Outplacementberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Zeitarbeit – Sprungbrett oder alternative Beschäftigungsform? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
• Der kleine Unterschied • Vorteile und Chancen
• Das sollten Sie unbedingt beachten
Last but not least – Alternativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
• Befristete Arbeitsverträge, Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitmodelle
• Werkverträge, Freiberufler (Freelancer), Selbständigkeit
Werbung in eigener Sache – mit Stellengesuchen starten Sie Ihre eigene Anzeigenkampagne13
• Kurz und knackig • Strukturhilfe • Zwei gelungene Beispiele
• Nach dem Erscheinen
Sonderformen der Bewerbung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
• Kurzbewerbung • Die elektronische Bewerbung per E-Mail
• Die persönliche Bewerbung
Das Anschreiben – Ihre erste Arbeitsprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
• Darauf kommt es an • Das soll rein • Den richtigen Ton treffen
• Technisch und formal alles in Ordnung?
Der Lebenslauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
• Checkliste Inhalt • Form und Aufbau • Besonders zu beachten, Tipps zum Inhalt
So wird Ihre Bewerbung komplett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
• Das Bewerbungs-Foto – Zeigen Sie Ihre Schokoladenseite • Die Zeugnisse
• Das Deckblatt • Die Mappe • Qualitäts-Check und Versand
Das Vorstellungsgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
• Vor-Check • Das passende Outfit • Ein paar Verhaltenstipps
• Ein „typischer“ Gesprächsverlauf
• Konzentrations-Phase • „Aufwärm-Phase“
• Fragen, auf die Sie gefasst sein müssen • Unzulässige und kritische Fragen
• Noch Fragen Ihrerseits? • Ein starker Abgang • Die Nachbereitung
• Ein zweites Vorstellungsgespräch
Einstellungstest und Personalfragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
• Das Wichtigste in Kürze
Nachfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
• Schriftlich anfragen • Telefonisch nachfassen
Mit Absagen richtig umgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
• Ein netter Brief • Telefonische Rückfrage
Gehaltsverhandlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
• Vorbereitung: sich selbst Klarheit verschaffen • Monats- oder Jahresgehalt
• Verhandlungsstrategie • Nicht zu vorsichtig agieren
BEWERBUNGSTRAINER
uIch weiß, dass ich eine harte Zeit vor mir habe, aber ich weiß auch, dass
ich mein Ziel erreichen werde.
uIch kann etwas leisten und habe einiges zu bieten. Es ist nur eine Frage
der Zeit, bis ich die passende Stelle gefunden habe.
uVon Misserfolgen lasse ich mich nicht unterkriegen. Misserfolge nutze
ich, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
uBei manchmal über hundert Bewerbungen auf eine Stelle ist es nicht
immer leicht, in die engere Wahl zu kommen. Aber ich werde alles tun,
um die Firma zu überzeugen, dass ich der/die Beste für die Stelle bin.
3
Konzentration auf das Wesentliche
Eine Jobsuche kann je nach den Umständen auch eine langwierige Angele-
genheit sein. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Bleiben Sie hartnäckig an
der
Umsetzung Ihrer Wünsche. Lassen Sie sich von Ihrem Ziel nicht abbringen.
Sie werden es erreichen.
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Mit Hintergrund-Wissen beeindrucken
Tipp:
Ihre Kenntnisse über seine Firma werden jeden Arbeitgeber positiv einstimmen. Überlegen Sie, wie Sie
Wenn Sie sich bewerben oder wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch ein- mit Ihrer Leistung zum
geladen werden, versuchen Sie möglichst viel über die jeweilige Firma und Firmenerfolg beitragen
Branche in Erfahrung zu bringen. Informationen finden Sie in: können. Formulieren Sie dies
in Ihrem Bewerbungsschreiben
u Firmen- oder Verkaufsprospekten oder lassen Sie es im
u Anzeigen (auch Stellenanzeigen) Vorstellungsgespräch
u Internet-Seiten (Internetadressen finden Sie in Anzeigen oder auch in einfließen.
den gelben Seiten; nutzen Sie die Suchmaschinen)
u Wirtschaftsinformationen in Nachschlagewerken des Hoppenstedt-
oder ABC-Verlages, Informationen über Verbände und Behörden im
„Oeckl“-Handbuch (diese Bücher sind teuer, können aber in öffentlichen
Büchereien oder im Berufsinformationszentrum (BIZ) des Arbeitsamtes
eingesehen werden)
u Bekannte, Freunde, Kollegen fragen, die die Firma kennen
Hier waren Firmen bei der Stellenbesetzung erfolgreich Verhältnis intern/extern
Extern Intern Ohne
40
35 interne
Besetzung
30 externe 34%
25 Besetzung
20 55%
15
11%
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5
BEWERBUNGSTRAINER
Hin und wieder hört man die Meinung, Jobsuche über Stellenanzeigen wäre
ziemlich aussichtslos, weil zu viele Bewerber auf eine Stelle kämen. Das ist
Tipp: Unsinn, denn: In Stellenanzeigen melden Firmen ihren aktuellen Bedarf. Sie
Hin und wieder ein Blick in wissen damit genau, welche Stelle mit welchen Anforderungen wann zu be-
den Stellenmarkt kann sich
setzen ist. Es gibt Strategien, mit denen Sie sich aus der Masse – positiv –
jobsichernd auswirken,
absetzen können (siehe die folgenden Kapitel zu den verschiedenen Bewer-
weil Sie rechtzeitig Entwick-
lungen erkennen und darauf bungsverfahren). Darüber hinaus, darauf wurde bereits hingewiesen, können
reagieren können (z. B. durch Sie in Stellenanzeigen besser als irgendwo sonst erkennen, was von Ihnen am
eine Weiterbildung). Markt verlangt wird.
6
lich. Im SIS sind Anfang 2002 über 330 000 Stellenangebote abrufbar. Dabei
helfen Suchmasken, mit denen eine Orts-, Berufs-, Berufsfeld-
Suche mit weiteren Einschränkungen wie Voll- oder Teilzeitarbeit
möglich sind. Wichtig: Hier kann zusätzlich zum Wunsch-Job auch nach
verwandten Berufen gesucht werden!
Tipp:
„Stellensurfen“ im Internet Zunehmend finden Sie Internet-
Cafés oder Multimedia-Zentren in
Die Suche über das Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht nur in öffentlichen Einrichtungen wie
den IT-Berufen. Neben SIS (siehe oben) gibt es verschiedene Suchwege im z. B. Bildungszentren, Bibliotheken,
Internet: Stellenbörsen und Stellensuchmaschinen bieten ein umfangreiches mitunter auch als Einrichtung von
Jobangebot und gute Suchmöglichkeiten (unter www.arbeitsamt.de, Rubrik Arbeitslosen-Initiativen.
„Markt“/„Arbeitsmarktportal“ finden Sie eine Auflistung von Jobbörsen). Einige Arbeitsämter unterhalten
Firmen-Homepages: Firmen bieten häufig direkt offene Stellen an (Suchen ebenfalls Internet-Center oder
Sie nach Firmen, die Sie kennen. Gehen Sie über Suchmaschinen und suchen Bewerbungszentren.
Sie nach dem Firmennamen. Zunehmend finden Sie auch Links zu den Fir- Wenn Sie selbst keinen
men- Internetanschluss haben, nutzen
Homepages über www.gelbeseiten.de). Sie diese Möglichkeit. Auch in
Auch Zeitungen bringen ihre Stellenmärkte immer häufiger ins Internet. kommerziellen Internet-Cafes
„Zeitungen Online“ finden Sie unter www.bdzv.de. Auch einige Zeitschriften können Sie zu erschwinglichen
bieten Online-Stellenbörsen, in vielen Fällen finden Sie diese unter den Preisen „Jobsurfen“.
entsprechenden Domainnamen.
Position
Aufgaben
Ausbildung: Muss-Kriterium
Fachliches Kann-Kriterium
Zusatzqualifikation (Kann)
Zusatzqualifikation (Muss)
Persönliche und soziale Voraussetzungen
Rahmenbedingungen,
Entwicklungsmöglichkeiten
Weitere Infos
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BEWERBUNGSTRAINER
Exakte Zielbestimmung
Da Sie bei einer Initiativbewerbung nicht auf eine konkret ausgeschriebene
Stelle antworten, müssen Sie sehr genau beschreiben, was Sie der Firma zu
bieten haben. Arbeiten Sie mit Ihrem persönlichen Leistungsprofil (siehe
STANDORT S. 9–13) und informieren Sie sich gründlich über die Firma, die Sie
ansprechen wollen (siehe S. 5 in diesem Heft).
Adressen recherchieren
Zuerst einmal müssen Sie Adressen von Firmen finden, die entsprechend Ih-
rer persönlichen Zielsetzung für eine Bewerbung in Frage kommen:
8
Telefonische Kontaktaufnahme Schriftliche Kontaktaufnahme Wichtig:
q Gesprächsvorbereitung q Keine dicke Bewerbungsmappe Sie sind kein Bittsteller!
Beschreiben Sie auf einem Notizblatt in Bei einer Initiativbewerbung schicken Sie Seien Sie bei telefonischer
2 bis 3 knappen Sätzen, welche Tätigkeiten ausführliche Bewerbungsunterlagen nur, Kontaktaufnahme freundlich,
Sie ausüben wollen und was Sie der Firma wenn Sie sich gute Chancen ausrechnen aber bestimmt. Sie haben ein
zu bieten haben. Lebenslauf und persön- (z. B. weil Sie einen Tipp bekommen interessantes Angebot zu
liches Leistungsprofil halten Sie bereit. haben, dass demnächst eine Stelle frei
machen, und in diesem
Ansprechpartner/-in ermitteln wird).
q Gespräch klären Sie, ob die
Gehen Sie über die zentrale Rufnummer der q Kurzbewerbung (siehe S. 15) ist die Firma einen aktuellen Bedarf
Firma und fragen Sie, wer für den Personal- bessere Wahl hat.
bereich (bzw. die Produktion, den Verkauf …) Da Initiativbewerbungen meist breiter
verantwortlich ist. Bei Rückfragen antworten gestreut werden, bietet sich diese Form,
Sie: „Ich möchte einen Brief adressieren.“ auch als E-Mail, schon aus Kostengründen
Hürde Sekretariat nehmen an.
q
Sie verlangen Ihre/-n Ansprechpartner/-in. q Vorher telefonieren?
Bei Rückfragen antworten Sie: „Es handelt Auch bei der schriftlichen Bewerbung
sich um ein persönliches Anliegen“ oder kann sich ein telefonischer Erstkontakt
„Es geht um die Stelle als … (Bezeichnung günstig auswirken. Sie gehen vor wie
der Tätigkeit, für die Sie sich bewerben wol- oben beschrieben und schlagen anstelle
len).“ eines Termins vor: „Ich würde Ihnen
Ansprechpartner/-in kontaktieren gerne aussagekräftige Unterlagen
q zusenden, aus denen Sie erkennen
Tragen Sie Ihr vorher formuliertes Angebot
in wenigen Sätzen vor (siehe Gesprächs- können, was ich für … (die Firma beim
vorbereitung) und schlagen Sie einen Namen nennen) leisten kann.“
persönlichen Gesprächstermin vor. Tipp:
Keine Zeit Auch die schriftliche
q Bewerbung ist chancen-
Wenn Sie signalisiert bekommen, dass Ihr
Gesprächspartner unter Termindruck steht: reicher, wenn sie persönlich
Fragen Sie, wann der Zeitpunkt günstiger an den richtigen Ansprech-
ist. Rufen Sie pünktlich wieder an. partner adressiert ist. Diesen
Am Ende bedanken Sie sich für das können Sie vorher telefonisch
q ermitteln (siehe oben).
Gespräch und schicken geforderte
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BEWERBUNGSTRAINER
Private Arbeitsvermittlung –
nutzen Sie auch diese
Tipp:
Adressen von privaten
Möglichkeit!
Personalvermittlern erhalten
Sie beim Bundesverband
Seit 1994 sind private Personalvermittler in Deutschland zugelassen. Ab
Personalvermittlung e.V., 27. März 2002 ist die Erlaubnispflicht entfallen. Es wurde gesetzlich festgelegt,
Prinz-Albert-Straße 73, dass der private Arbeitsvermittler auch mit dem Arbeitssuchenden die Zahlung
53113 Bonn, Tel. 02 28/ einer Vergütung vereinbaren kann.
63 00 78 oder im Internet
unter www.bpv-info.de.
Was kann der private Vermittler für Sie tun?
Jeder Arbeitsuchende kann einen privaten Vermittler in Anspruch nehmen. Las-
sen Sie sich in die Bewerberdatenbank des Vermittlers aufnehmen. Viele Ver-
mittler sind im Internet vertreten, hier können Sie Bewerbungsdaten hinterlas-
sen.
Gehen Sie mit dem privaten Vermittler Ihr persönliches Leistungsprofil durch.
Fragen Sie, ob Firmen aus dem für Sie in Frage kommenden Bereichen zu sei-
nen Kunden gehören. Er kann Sie dann entsprechend Ihrem Leistungsprofil die-
sen Unternehmen vorschlagen.
Vermittlungsgutschein
Seit 27. März 2002 können Bezieher von Arbeitslosengeld und Arbeitslosen-
hilfe sowie Beschäftigte in Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpassungsmaß-
nahmen auf Wunsch Vermittlungsgutscheine vom Arbeitsamt erhalten, wenn
sie mindestens 3 Monate arbeitslos und noch nicht vermittelt sind. Gehören
Sie zu diesem Personenkreis, können Sie den Vermittlungsgutschein beim Ar-
beitsamt anfordern. Mit dem Vermittlungsgutschein können Sie einen privaten
Arbeitsvermittler Ihrer Wahl bei der Stellensuche einschalten. Wenn der private
Tipp: Vermittler
Informationen zum Ihnen einen Arbeitsplatz vermittelt, erhält er die Vermittlungsvergütung – unter
Vermittlungsgutschein gibt bestimmten Voraussetzungen – vom Arbeitsamt ausgezahlt, das den Gutschein
es unter www.arbeitsamt.de/ ausgestellt hat. Die Vermittlungsgutscheine haben einen Wert von
Vermittlungsgutschein. u 1 500 Euro (nach einer Arbeitslosigkeit von bis zu sechs Monaten),
u 2 000 Euro (nach sechs bis zu neun Monaten),
u 2 500 Euro (nach mehr als neun Monaten).
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Personalberatung,
Outplacementberatung
Personalberatung und Outplacementberatung sind eine Dienstleistung, die Be-
ratungsfirmen für die Unternehmerseite anbieten. Personalberater (auch als
Headhunter bekannt) suchen für Firmen Führungskräfte sowie Spezialisten. Für
diese Zielgruppe kann es interessant sein, bei Personalberatern anzuklopfen.
Grundsätzlich kann für alle Arbeitnehmer Outplacementberatung ein Thema
sein. In diesem Fall bezahlt die Firma (z. B. als Teil der Abfindung) einen Bera-
ter, der bei der Neuorientierung und Suche einer geeigneten Position zur Seite
steht. In beiden Fällen ist die Dienstleistung für den Arbeitnehmer kostenlos.
Zeitarbeit – Sprungbrett
oder alternative
Beschäftigungsform?
„Zeitarbeit? Da werde ich doch nur ausgebeutet“, „Hire and Fire“, „Arbeit zweiter
Klasse“. Solche Ansichten spiegelten lange Jahre das Image der Zeitarbeit wie-
der. Das hat sich gewandelt, und die Branche boomt.
Vergleichen Sie die Leistungen der einzelnen Zeitarbeitsfirmen. Die Bezahlung ist
oft sehr unterschiedlich!
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BEWERBUNGSTRAINER
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Werbung in eigener Sache –
mit Stellengesuchen starten Sie
Ihre eigene Anzeigenkampagne
Stellengesuche sind besonders dann zu empfehlen, wenn Sie einen Beruf ausüben,
der selten oder aktuell besonders gefragt ist. In anderen Fällen sollten Sie abwägen,
ob Sie gleich zu Beginn der Stellensuche mit teuren Anzeigen in Zeitungen starten.
Stellenanzeigen können Ihre „Vermarktungsstrategie“ aber sinnvoll ergänzen. Insbe-
sondere die meist kostenlosen Jobbörsen im Internetm sollten Sie in jedem Fall nutzen.
Hinweis: m
Siehe Jobbörsen im
Internet und Hinweise zu
Kurz und knackig Zeitungen und Zeitschriften
(siehe S. 6/7).
Eine Anzeige, die nicht auffällt, den Leser nicht fesselt, ist ihr Geld – oder die
investierte Zeit – nicht wert. Denken Sie dabei an Ihre Zielgruppe (Arbeitgeber)
und was diese über Sie erfahren möchte. Eine Anzeige muss:
Strukturhilfe
Folgende Elemente sollte Ihre Anzeige enthalten:
u Einen „Aufreißer“, der auf Sie oder die von Ihnen gesuchte Position
aufmerksam macht
u Ihre persönlichen Daten (bei Chiffreanzeigen ohne Name, Adresse, Telefon)
u Fachliche und persönliche Qualifikation (Leistungsprofil!)
u Ihre Zielvorstellungen
u Ihre Terminvorstellung
u Eine positive Abschlussformulierung
u Kontaktmöglichkeit (zum Beispiel Chiffrenummer)
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BEWERBUNGSTRAINER
Tipp:
Wenn Sie von Arbeitslosigkeit
bedroht sind, handeln Sie
gleich. Es ist günstiger für
Sie, wenn in der Anzeige das
Wort „ungekündigt“ erscheint.
Falls Sie arbeitslos sind,
übernimmt das Arbeitsamt
unter Umständen die Kosten
für eine Anzeige. Erkundigen
Sie sich.
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Sonderformen der Bewerbung
Kurzbewerbung
Tipp:
Bei der Initiativbewerbung oder bei der Beantwortung von Chiffreanzeigen Vergessen Sie nicht, im
empfiehlt sich eine Bewerbung in abgespeckter Form. Mitunter wird dies Anschreiben darauf hinzu-
auch in einer Stellenanzeige ausdrücklich gefordert. Die Kurzbewerbung be- weisen, dass auf Wunsch
steht aus: gerne die vollständigen
Unterlagen mit allen Zeugnis-
u Anschreiben u Lebenslauf u Foto (wird empfohlen) kopien zugesandt werden.
Das Anschreiben –
Ihre erste Arbeitsprobe
Der erste Eindruck entscheidet oft über die
Einladung zum Vorstellungsgespräch
Ihr Anschreiben ist das Erste, was Ihr möglicher Arbeitgeber von Ihnen zu se-
hen bekommt. Ein amerikanischer Psychologe hat herausgefunden, dass sich
die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung innerhalb der ersten 10 Se-
kunden abspielt. Sicher ist: Sie können mit einem perfekten Anschreiben
schon sehr viel gewinnen. Legen Sie größte Sorgfalt auf die inhaltliche und
formale Ausarbeitung Ihres Anschreibens (wie auch der übrigen Bewerbungs-
unterlagen). Kaffeeflecken und Eselsohren empfehlen Sie nicht unbedingt für
wichtige Aufgaben.
Darauf kommt es an
Versuchen Sie, den Empfänger Ihres Schreibens davon zu überzeugen, dass
Sie hoch motiviert sind, in dieser Firma auf der ausgeschriebenen Position zu
arbeiten und dass Sie genau die richtige Frau/der richtige Mann für diese
Stelle sind. Machen Sie den Personalverantwortlichen neugierig, so dass er
Sie persönlich kennen lernen will.
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Den richtigen Ton treffen
u Persönliche Anrede ist immer besser als „Sehr geehrte Damen und
Herren …“ Ein Muss ist sie, wenn ein Name in einer Anzeige genannt
wird! Bei Initiativbewerbungen können Sie einen Ansprechpartner auch
telefonisch ermitteln (siehe S. 9).
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BEWERBUNGSTRAINER
Tipp:
Ein gutes Anschreiben
braucht Zeit. Nehmen Sie
sich dafür mehrere Stunden,
schlafen Sie eine Nacht
darüber und gehen Sie es am
nächsten Tag noch einmal mit
kritischer Feder durch. Lassen
Sie es einen guten Freund/
eine gute Freundin lesen, von
dem/der Sie wissen, dass Sie
eine ehrliche Rückmeldung
bekommen.
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Der Lebenslauf Tipp:
Schreiben Sie keinen
Fahrplan durch Ihre Berufsbiografie Standardlebenslauf. Wenn
Sie sich für verschiedene
Stellen mit unterschiedlichen
Zusammen mit dem Anschreiben ist dieses Dokument der wichtigste Teil Tätigkeiten bewerben,
Ihrer Bewerbung. Wenn mit dem Anschreiben (und dem Foto, siehe S. 22) können Sie andere
ersteinmal das Interesse des Personalchefs geweckt und damit die erste Schwerpunkte setzen.
Hürde genommen ist, wird im zweiten Schritt Ihr Lebenslauf geprüft. Hier
müssen Sie deutlich machen, dass Ihre Qualifikationen und Erfahrungen zur
ausgeschriebenen Stelle passen.
Checkliste Inhalt
q Aus Ihrem m persönlichen Leistungsprofil wählen Sie alle relevanten
Daten für Ihren Lebenslauf aus (siehe auch Muster-Lebenslauf S. 21).
Hinweis m
Persönliches Leistungsprofil
(siehe STANDORT S. 9–13)
q Persönliche Daten
Vor- und Familienname, Adresse, Bewerbungs-Foto (kann auch auf das
Deckblatt), Geburtsort, Geburtsdatum (bei Erwachsenen ohne Angabe
von Eltern!), Familienstand und Anzahl der Kinder, für nichtdeutsche
Mitbürger: Staatsangehörigkeit.
q Studium an Hochschulen
Abschluss und Besonderheiten wie Auslandspraktika angeben
(insbesondere in jüngeren Berufsjahren zusätzlich Fächer, Schwer- Wichtig:
punkte, Thema Examensarbeit). Angaben in Anschreiben,
Lebenslauf und Zeugnissen
q Berufsausbildung und -praxis – lückenlos
müssen übereinstimmen!
Ausbildungsberuf, Ausbildungsfirma, Abschluss, dann alle beruflichen
Stationen mit Position und Firma jeweils mit Angabe von Monat und
Jahr – hier darf es ein bisschen ausführlicher sein und
Bemerkenswertes wie übertragene Verantwortung, Projekterfahrung,
besondere Leistungen usw. stichpunktartig erwähnt werden.
q Berufliche Weiterbildung
Alles, was mit Ihrer beruflichen Tätigkeit zu tun hat, heute aktuell ist
und zu Ihrer Stelle passt.
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BEWERBUNGSTRAINER
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BEWERBUNGSTRAINER
Das Deckblatt
Wie das Titelblatt eines Buches kommt auf die Bewerbung ein überwiegend
weißes Blatt mit den wichtigsten Informationen über Inhalt und Bewerber,
z. B.:
u„Bewerbungsunterlagen“ oder „Bewerbung als …“
22
uName der Firma, bei der Sie sich bewerben Tipp:
Das Anschreiben wird lose
uIhr Name
oben in die Mappe gelegt,
uIhre Adresse (dann nicht bei den persönlichen Daten im Lebenslauf alle anderen Unterlagen
wiederholen)
werden eingeheftet oder
uIhr Foto (wenn Sie es nicht lieber auf den Lebenslauf oben rechts kleben eingeklemmt.
wollen)
Die Mappe
Zum Schluss kommen alle Unterlagen in eine ansprechende Verpackung.
Im Fachhandel bekommen Sie Bewerbungsmappen in den unterschiedlich-
Wichtig:
sten Aufmachungen. Einige Tipps zur Auswahl:
Machen Sie sich von jeder
uDie Blätter müssen zum Kopieren entnommen werden können. Bewerbung eine Kopie.
Heben Sie diese zusammen
uKeine einzelnen Klarsichthüllen pro Blatt verwenden. mit der Stellenanzeige und
uKlipphefter oder Kunststoffmappen mit transparenter Vorderseite sind den Infomaterialien über
gut geeignet (ggf. Hinweis in der Stellenanzeige beachten). die Firma auf. Sie brauchen
diese Unterlagen, wenn Sie
uMit der Höhe der Position steigen die Anforderungen an die Ausführung. zum Vorstellungsgespräch
uDie Farbwahl hängt von der Branche ab (Bankbereich eher dezenter, eingeladen werden. Mitunter
Werbebereich etwas farbiger), sollte aber nicht zu „knallig“ sein. gibt es auch telefonische
Rückfragen von Personal-
Qualitäts-Check und Versand abteilungen!
q Ihr Anschreiben und Ihr Foto werden zuerst beurteilt. Sie müssen
neugierig auf Ihre Bewerbungsunterlagen und Sie persönlich machen.
q Ihr Lebenslauf gibt in knapper Form eine Übersicht über Ihr Können.
Die Zeugniskopien sind beigefügte Belege Ihrer Kompetenz.
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BEWERBUNGSTRAINER
Das Vorstellungsgespräch
Glückwunsch! Wenn Sie zum Vorstellungsgespräch gebeten werden, haben Sie
bereits eine erste große Hürde genommen: Sie sind in die engere Wahl gekommen.
Nun heißt es für Sie, sich gut zu präsentieren und das Unternehmen zu überzeugen.
Vor-Check
u Einer erfahrenen Personalleitung machen Sie nicht so leicht ein X für ein
U vor. Überzeugend wirken Sie, wenn Sie ehrlich zu sich selbst stehen.
u Freundlich und offen gewinnen Sie Menschen am ehesten für sich.
u Nehmen Sie Ihre Gesprächspartner ebenso ernst, wie Sie selbst behandelt
werden wollen.
u Ein gewisses Lampenfieber gehört dazu und gibt Ihnen, wie einem Sportler
oder Schauspieler, erst den nötigen „Drive“.
u Je besser vorbereitet Sie in das Gespräch gehen, um so gelassener können
Sie sein.
u Antworten Sie möglichst genau auf die Fragen. Holen Sie dabei nicht zu
weit aus oder schweifen Sie nicht in Randbereiche ab.
u Eines soll hier noch einmal betont werden: Sie verkaufen Ihre Arbeitskraft,
für den Unternehmer nichts Ungewohntes. Sie sind Verhandlungspartner,
nicht Bittsteller.
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Ein „typischer“ Gesprächsverlauf
Konzentrations-Phase
q Nehmen Sie sich direkt vor dem Gespräch einige Minuten nur für sich.
Am besten sind Sie 20 Minuten vor dem Termin schon in der Nähe der
Firma und gehen einige Minuten an der frischen Luft spazieren. Gehen Sie
aufrecht, atmen Sie tief durch und konzentrieren Sie sich auf sich selbst
und Ihr Anliegen. Werden Sie sich Ihrer selbst bewusst. Gehen Sie optimi-
stisch in das Gespräch. Sie können nichts verlieren, nur etwas gewinnen.
„Aufwärm-Phase“
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BEWERBUNGSTRAINER
q Fragen zu Ihrer Persönlichkeit und Motivation: Wie q Warum wollen Sie Ihre derzeitige Firma verlassen?
würden Sie sich kurz charakterisieren? Warum wollen Sie Ihren Arbeitsplatz wechseln?
Man will abklären, ob Sie zur Firma, zum Team pas- Auch diese Frage zielt auf eine Analyse Ihrer
sen, wie Ihre Motivation und Ihr Arbeitsstil sind usw. Motivation ab. Sie sollten auf alle Fälle eine positive
Antwort
q Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen? Wie würden finden (Sie möchten weiterkommen, suchen bessere
Sie sich kurz charakterisieren? Was waren Ihre größ-
ten Erfolge/Leistungen/Misserfolge? Entwicklungsmöglichkeiten). Hüten Sie sich davor,
Ihre Stärken präsentieren Sie, wie Sie es in Ihrem über Ihre(n) jetzigen/früheren Arbeitgeber schlecht zu
persönlichen Leistungsprofil (siehe STANDORT S. 9–13) reden, dies wird Ihnen negativ angerechnet.
vorbereitet haben. Bei den Schwächen wäre es unglaub- q Wie erläutere ich meine Kündigung?
würdig, keine zu haben. Überlegen Sie sich, welche Sie Vermeiden Sie Ausflüchte („Ich weiß nicht warum …“)
in Bezug auf die Stelle nennen wollen (Sie sind in kei- und erklären Sie möglichst plausibel den Grund der
nem Verhör!). Es gibt durchaus Schwächen, die auf Kündigung. Eine Entlassung aus betrieblichen
der anderen Seite auch Stärken sein können oder die Gründen, insbesondere, wenn mehrere Personen
Sie menschlich sympathisch machen. betroffen sind, kann prinzipiell leicht nachvollzogen
werden. Auch ein Zerwürfnis mit Ihrem Vorgesetzten
q Warum bewerben Sie sich bei unserer Firma? kann als Grund
Warum bewerben Sie sich auf diese Stelle?
Was reizt Sie an der Stelle? akzeptiert werden, wenn dies in Ihrer beruflichen
Diese Frage zielt auf Ihre Motivation. Bei der Antwort Laufbahn nicht wiederholt vorkommt. Auch hier üben
sollte unbedingt Ihr großes Interesse deutlich werden. Sie sich besser in vornehmer Zurückhaltung: „Mit
Niemand stellt jemanden gern ein, für den die meinen Vorgesetzten kam ich immer hervorragend
Position nur eine Verlegenheitslösung ist oder weil er aus, aber mit Frau/Herrn XY kam ich einfach nicht auf
nichts anderes bekommt. einen Nenner.“
q Warum sind Sie Ihrer Meinung nach für diese Stelle q Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Welche Hobbys
geeignet? Fragen zu Ihrer fachlichen Qualifikation, haben Sie? Treiben Sie Sport?
beruflichem Werdegang, Aus- und Weiterbildung, Diese Fragen dienen dazu, Ihre gesamte Persönlich-
früheren Arbeitsverhältnissen keit kennen zu lernen, nicht nur die berufliche Seite.
Mit den Antworten haben Sie noch einmal die Möglich- Ihre Aktivitäten und Engagements können auch etwas
keit, Ihre Kompetenz darzustellen. Gehen Sie auch mal über Ihren Umgang mit anderen Menschen und Ihre
ins fachliche Detail, man will ja schließlich erkennen, Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, aus-
wo Ihr Know-how liegt. Machen Sie deutlich, warum sagen.
gerade Sie für die Firma interessant sind. Haben Sie q Fragen zu Arbeitskonditionen
keine Scheu, gute Leistungen auch offensiv darzustellen. Wann könnten Sie bei uns anfangen? Klären Sie vor-
Es wird auch bewertet, ob Sie sich gut verkaufen können. her ab, wann Sie wechseln (Kündigungsfristen beach-
ten!) und ob Sie früher das Arbeitsverhältnis beenden könnten. Gehalt siehe
Tipp: „Gehaltsverhandlungen“ S. 30/31.
Wenn Ihnen „unzulässige“
Fragen gestellt werden, Unzulässige und kritische Fragen
gehen Sie souverän damit
um. Also antworten Sie Grundsätzlich darf ein potenzieller Arbeitgeber alles fragen, was für das
auf die Frage nach dem künftige Arbeitsverhältnis von Bedeutung ist, vor allem wenn es im
Kinderwunsch nicht „Darauf Zusammenhang mit der Stelle und den zu erbringenden Aufgaben steht.
muss ich nicht antworten“, Unzulässig sind Fragen nach:
sondern „Das ist für mich
kein Thema“.
u Schwangerschaft, auch Kinderwunsch oder Familienplanung
u Religions- oder Partei- und Gewerkschaftszugehörigkeit (nur zulässig in
sogenannten Tendenzbetrieben wie Kirchen, Parteien usw.)
u Vorstrafen: Fragen sind nur zulässig, wenn die zukünftige Aufgabe dies
erfordert (z. B. Frage an LKW-Fahrer wegen Verkehrsdelikten).
u Gesundheitszustand: Fragen hierzu sind nur erlaubt, soweit an ihrer
Beantwortung für die Arbeit, den Betrieb oder die übrigen Arbeitnehmer
ein berechtigtes Interesse besteht.
u Vermögensverhältnissen
26
Diese Fragen müssen Sie nicht beantworten, ohne dass Ihnen später
daraus ein Nachteil entstehen darf.
Die Nachbereitung
Bereiten Sie jedes Bewerbungsgespräch sorgfältig nach. Notieren Sie Namen von
Ansprechpartnern, Ihre Eindrücke vom Unternehmen, welche Anforderungen wur-
den gestellt, mit welchen Fragen haben Sie nicht gerechnet, was können Sie künftig
besser machen usw. Dies wird Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung und bei weiteren
Gesprächen helfen – und macht Ihr Auftreten professioneller.
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BEWERBUNGSTRAINER
Einstellungstest und
Personalfragebogen
Zurück auf die Schulbank?
u Niemand kann Sie zu einem Test oder zum Ausfüllen eines Personal-
fragebogens zwingen.
u Wenn Sie nicht mitmachen, schwinden aber auch Ihre Chancen, die
Stelle bei der Firma zu bekommen.
u Wenn Ihnen unvorbereitet ein Test vorgelegt wird: Gehen Sie mit
gesundem Menschenverstand und konzentriert an die Aufgaben.
Andere kochen auch nur mit Wasser.
u Ratgeber zu den einzelnen Testverfahren können Ihnen helfen! (Siehe
Buchtipps PLANER S. 11.)
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Nachfragen
Wenn Sie nach einer Bewerbung oder einem Vorstellungsgespräch längere
Zeit nichts mehr hören, können Sie beim Arbeitgeber nachfragen. Grundsätz-
lich gilt: nicht ärgerlich werden und höflich bleiben.
Schriftlich anfragen
Nutzen Sie einen kurzen Brief, um Ihr Interesse und Ihre Eignung für die
ausgeschriebene Stelle hervorzuheben. Falls Sie noch nicht zum Vorstel-
lungsgespräch eingeladen waren: Bieten Sie nochmals an, dass Sie gerne für
ein persönliches Gespräch zur Verfügung stehen.
Telefonisch nachfassen
Wichtig:
Wenn Sie sich entscheiden, telefonisch nachzufassen, sollten Sie sich auf Fragen Sie nicht zu früh nach.
das Gespräch gut vorbereiten. Unter Umständen nutzt die Personalleitung die Vier Wochen müssen Sie für
Situation, um eine offene Frage anzusprechen. Also: Bewerbungsunterlagen den Entscheidungsprozess
und persönliches Leistungsprofil durchlesen und neben das Telefon legen. innerhalb der Firma anset-
Versuchen Sie, direkt an die entscheidende Person für Ihre Angelegenheit zu zen. Vorher sollten Sie nicht
kommen (siehe S. 9). Beziehen Sie sich auf Ihre Bewerbung vom … als … anfragen. Beachten Sie, wenn
Fragen Sie nach, ob über die Besetzung der Stelle schon entschieden wurde Termine in der Anzeige oder
und bis wann mit einer Entscheidung zu rechnen sei. Bringen Sie Ihr Inter- einem Zwischenbescheid der
esse zum Ausdruck und bieten Sie ein persönliches Gespräch an. Firma genannt wurden.
Telefonische Rückfrage
Sie können Ihr Interesse auch telefonisch mitteilen. Ein Anruf bei der Personal-
leitung kann Ihnen zudem im Einzelfall Rückschlüsse geben, warum man sich
anders entschieden hat. Das kann Ihnen bei der nächsten Bewerbung weiterhel-
fen.
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BEWERBUNGSTRAINER
Gehaltsverhandlungen
Wer zu hoch pokert, ist schnell aus dem Rennen. Ins eigene Fleisch schneidet,
wer zu wenig verlangt. Die Gehaltsfrage ist knifflig. Sie möchten nichts ver-
schenken – Ihr zukünftiger Arbeitgeber auch nicht. Vorausgesetzt, beide sind
sich in dem Gespräch klar geworden, dass Sie und die Firma zusammenpas-
sen, werden sie ernsthaft nach einer Lösung suchen. In der Regel sitzt Ihnen
ein verhandlungssicherer Personalspezialist gegenüber. Sie sollten sich des-
halb gewissenhaft vorbereiten.
Verhandlungsstrategie
Die Gehaltsfrage sprechen Sie möglichst spät an. Es ist gut, wenn Sie sich
vorher eine Verhandlungsstrategie überlegen. Möglichkeiten sind z. B.:
uSie warten ab, was die Firma Ihnen für ein Angebot macht und entschei-
den dann, ob Ihnen dieses zusagt (das ist die schlechteste Variante, weil
Sie damit signalisieren, dass Sie nicht wissen, was Sie wollen. In der
Regel werden Sie nach Ihren Vorstellungen gefragt).
uSie gehen von Ihrem letzten Gehalt aus und signalisieren, dass Sie sich
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verbessern möchten oder nicht verschlechtern wollen.
Wichtig:
uSie wissen, was Sie wollen, und nennen auf die Frage nach Ihren Gehalts- Sehen Sie Ihr Gehalt immer in
vorstellungen eine konkrete Summe. Diese setzen Sie so an, dass für Verbindung mit den Sozial-
Sie ein Verhandlungsspielraum bleibt. Eine Mindestsumme, die Sie nicht leistungen des Unternehmens
unterschreiten wollen, haben Sie vorher festgelegt. und eventuellen Zusatz-
uSie nennen eine Gehaltsspanne von Euro xxx bis Euro yyy. Der leistungen. Sie schließen ein
Arbeitgeber wird voraussichtlich an der unteren Grenze ansetzen. Sie ver- Paket ab, das insgesamt Ihren
suchen dann, nach Probezeit, Einarbeitung etc. eine Aufstockung des Vorstellungen und Bedürfnissen
Gehalts zu vereinbaren (diese dann aber schriftlich fixieren, nicht entsprechen muss.
Formulierungen wie z. B. „… wird geprüft“).
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