Professional Documents
Culture Documents
Ebo Shakoor wurde 1950 in Washington D.C. geboren. Schon als Kind
begann er, im Kindergarten sowie in Kirchen Flöte zu spielen. Kaum hatte
er die Grundschule erreicht, brachte er sich selbst das Percussionspiel bei,
indem er auf leeren Haferflocken-Kartons herum trommelte.
Als Student der Soziologie konzentrierte sich Ebo Shakoor von 1972 an
noch mehr auf die Flöte. In einer Pfandleihe an der 14. Straße in
Washington D.C. kaufte er sich sein erstes, eigenes Instrument für 98
Dollar. Zwischen den Vorlesungen übte er 4 Stunden täglich. Diverse Funk-
Bands engagierten ihn für Gigs in der amerikanischen Hauptstadt.
Im Washington Jazz-Club “Harold’s Roque & Jar” hielt er sich fortan auf.
Ebo trat dort regelmäßig auf und hörte berühmten Kolleg(inn)en zu,
darunter Shirley Horn, Marshall Hawkins (der spätere Bassist von Miles
Davis) und Buck Hill. Ebo freundete sich mit all diesen Jazz-Legenden an.
Jahre später sollte er sie in Europa wieder treffen.
Während des großen Erdbebens im Jahre 1989 wurde Ebo’s Haus in San
Francisco stark beschädigt. Zur selben Zeit beobachtete er den Fall der
Berliner Mauer im Fernsehen. „Dies war eine Art Weckruf für mich”, so
Ebo. “Es war an der Zeit für eine Neuorientierung”. Wieder flog Ebo
Shakoor nach Europa.
In Frankfurt spielte er
sowohl mit
Drum’N’Bass-
Projekten, als auch mit
Funk-Bands und Jazz-
Kombos. Im Rahmen
der “Expo” in Sevilla
trat er mehrfach im
deutschen Pavillion
auf. 1992 traf Ebo
Shakoor den Road
Manager der
Blues/Funk-Legende
Gil Scott-Heron.
Sofort wurde er
engagiert. Es kam zu
mehreren
europäischen Touren, die die Band nach Paris, London, Oxford, Glasgow,
Bern, Zürich, Barcelona, Frankfurt, Berlin, München und in andere
Metropolen führte.
Nach dieser Phase began Ebo, mehr zu komponieren. Er hatte viele Ideen
und nahm CDs mit seinen verschiedenen Projekten auf. Ebo: „Im Jahr 2002
dachte ich darüber nach, wie ich all meine Erfahrungen und die überall
gesammelten Inspirationen der vergangenen 20 Jahre in Stücken würde
verarbeiten können“. So entstand sein brilliantes Projekt Jazzicals.
„Culture Shock“ (Kulturschock) ist eine Klangkomposition, die den
globalen musikalischen Einfluß auf Shakoor’s Leben wiederspiegelt.
Angefangen von Jazz über Worldbeat bis hin zu Blues und Hip-Hop trägt
Shakoor ein solch breitgefächertes musikalisches Talent in sich, dass er die
Menschen in ihrer jeweiligen musikalischen Sprache gezielt ansprechen
kann.
„Ebo and the Drums of Africa“ (Ebo und die Trommeln Afrikas): Hier
sind es gleichzeitig Kraft und Anmut, die das Publikum mit Liedern und
Sprechgesängen gefangen nehmen, - Lieder, die den in jedem von uns
existierenden, aber schlummernden Urzustand wieder wachrufen. Nach
einem Treffen und Auftritt mit Babatunji Olantunji, des nigerianischen
Meisters, der in den fünfziger Jahren nach Amerika kam, wurde Ebo stark
von modernen Jazzgrößen wie beispielsweise John Coltrane beeinflusst.